Marvin Gaye
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Marvin Gaye (* 2. April 1939 in Washington, D.C.; † 1. April 1984 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Soul- und R&B-Sänger der 1960er- und 1970er-Jahre.
[Bearbeiten] Leben
Gaye wurde als „Marvin Pentz Gay Jr.“ geboren und fügte das „e“ zu seinem Nachnamen hinzu, um Sam Cooke zu imitieren, der dasselbe getan hatte. Da er als Sohn eines Priesters der konservativ-christlichen House of God zur Welt kam, sollte auch kein falscher Eindruck entstehen, da „gay“ übersetzt auch „schwul“ bedeutet, wovon dieser sich zu der Zeit stark distanzieren wollte. Er sang im Schulchor und lernte später Klavier und Schlagzeug zu spielen.
Marvin Gaye hatte einen Bruder, er nannte sich Frankie Gaye, und zwei Schwestern.
Nach dem Schulabschluss trat Gaye in die US-Luftwaffe ein. Nach seiner Entlassung spielte er in verschiedenen Doo Wop-Gruppen, vor allem bei der Gruppe „The Rainbows“. Mit Bo Diddley veröffentlichten die Rainbows die Single „Wyatt Earp“ (1958, Okeh), wurden anschließend von Harvey Fuqua engagiert und benannten sich in „The Moonglows“ um. „Mama Loocie“ (1959, Chess Records) war Gayes erste Single mit den Moonglows. Nach einem Konzert in Detroit, Michigan, wurde Gaye von Berry Gordy Jr. von Motown Records für eine Solokarriere engagiert.
Als Schlagzeuger arbeitete Gaye neben anderen Gruppen mit Smokey Robinson und den „Miracles“ und heiratete schließlich 1961 Anna Gordy, die Schwester Berry Gordys. Gaye veröffentlichte drei Singles, die alle nicht erfolgreich waren. Erst sein vierter Versuch, „Stubborn Kind of Fellow“ (1962) und die 1963 veröffentlichten „Hitch Hike“ und „Can I Get a Witness“ waren kleine Hits.
„Pride and Joy“ (1963) wurde ein Smashhit, aber Gaye war zunehmend unzufrieden mit der Rolle des romantischen Schnulzensängers, in die er sich bei Motown Records gezwungen sah. „Together“ (1964) war Gayes erstes Album, das es in die Charts schaffte. Bis 1965 brachte er 39 Top-40-Songs für Motown heraus, viele davon Duette mit Mary Wells, Kim Weston und Tammi Terrell. Terrell und Gaye hatten viele große Hits wie Ain't No Mountain High Enough (1967), „Your Precious Love“ (1967), „Ain't Nothing Like the Real Thing“ (1968) und „You're All I Need to Get By“ (1968).
Nachdem Gaye mit seinem größten Hit I Heard It Through the Grapevine die Charts erreicht hatte, brach Terrell in Virginia auf der Bühne aufgrund eines später diagnostizierten Hirntumors, zusammen, dem sie 1970 erlag.
Gaye veröffentlichte 1971 das Album „What's Going On“, welches eines der denkwürdigsten Soulalben seiner Zeit wurde und sich wegen seiner Verwendung von Elementen aus Jazz und Klassischer Musik sowie politischer Aussagen zu Umweltschutz, politischer Korruption, Drogenmissbrauch und dem Vietnamkrieg einprägte. Die Inspiration hierzu kam von Gayes Bruder Frankie Gay, der gerade von der Front zurückgekehrt war. Gordy weigerte sich zunächst, das Album zu veröffentlichen, lenkte aber später ein. Das Album hatte drei Top-Ten-Singles, u.a. das Titelstück und „Mercy Mercy Me“. Dieses Album stellte einen Meilenstein seiner Zeit dar, denn bis dato wurde bei Motown hauptsächlich mit „Single-Projekten“ gearbeitet. „What's Going On“ war für Motown somit das erste in sich geschlossene Album und zudem eine Dokumentation der musikalischen Emanzipation eines der größten Sänger der afroamerikanischen Musik.
„Let's Get It On“ (1973) war ein sexuell und romantisch aufgeladenes Album, das sehr erfolgreich in den Charts war. Gaye tat sich mit Diana Ross zusammen, um „Marvin and Diana“ herauszubringen und veröffentlichte einen Soundtrack („Trouble Man“). „I Want You“ war 1975 das nächste Soloalbum, in dem Jahr, in dem seine Ehe schließlich scheiterte. Ein Gerichtsurteil zwang Gaye 1976, ein neues Album aufzunehmen und die Tantiemen seiner Ex-Frau aufgrund fehlender Unterhaltszahlungen zu zahlen. Das Ergebnis war „Here, My Dear“ (1978), ein sehr persönliches Album, welches so detailliert war, dass Anna Gordy darüber nachdachte, Gaye wegen der Verletzung ihres Persönlichkeitsrechts zu verklagen. 1980 trat Gaye beim Montreux Jazz Festival auf. Nach einer erfolglosen Single und einer rasch gescheiterten zweiten Ehe zog Gaye nach Hawaii, wegen Steuerproblemen 1981 schließlich nach Ostende in Belgien.
Noch in Belgien begann Gaye an „In Our Lifetime“ zu arbeiten, welches das Ende seiner Zusammenarbeit mit Motown markierte. Er unterschrieb 1982 einen Vertrag mit Columbia Records und veröffentlichte „Midnight Love“. Dieses Album beinhaltete „Sexual Healing“, einen seiner bekanntesten Songs. Schon seit seinen jungen Jahren bei Motown kämpfte Gaye mit einer Kokainsucht. Er versuchte, sich im Haus seiner Eltern zu isolieren und drohte nach Streitigkeiten mit seinem Vater Marvin Pentz Gay Senior mehrfach damit, sich umzubringen. Am 1. April 1984, einen Tag vor seinem 45. Geburtstag, wurde Gaye von seinem Vater in einem Streit erschossen.
1985 ehrten The Commodores Gaye mit der ersten Strophe ihres Hits Nightshift. Strophe: Marvin he was a friend of mine and he could sing a song his heart in every line Marvin sang of the joy and pain he opened up our minds and I still can hear him say...
Zusätzlich widmete ihm 2008 das Hamburger Hip Hop Trio Fettes Brot die ersten Zeilen ihres Songs "Hörst du mich?". Strophe: Es gab mal einen großen Sänger/Die Engel waren blass vor Neid. /Er hat sich mit den Jahren verändert, /Die Nasenflügel eingeschneit./Sein Vater, der war schon länger./Diese Eskapaden leid./Da gerieten die beiden Männer/ Mordsmäßig in Streit./(Refrain)/Und ich weiß noch genau:/Es lief nur Scheiß im TV./Marvin, hörst du mich?/Wir langweilen uns fürchterlich./Marvin, hörst Du mich?/Wir langweilen uns fürchterlich, fürchterlich - ohne dich.
Gaye wurde 1987 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
[Bearbeiten] Alben
- 1961: Soulful Moods
- 1963: That Stubborn Kinda Fellow
- 1964: When I'm Alone I Cry
- 1964: Together (mit Mary Wells)
- 1965: A Tribute to the Great Nat King Cole
- 1965: Moods Of Marvin Gaye
- 1966: Take Two
- 1966: Marvin Gaye & Kim Weston
- 1967: United
- 1968: You're All I Need
- 1968: In The Groove (I Heard It Through The Grapevine)
- 1969: MPG
- 1969: Easy
- 1970: That's The Way Love Is
- 1971: What's Going On
- 1972: Trouble Man
- 1973: Diana and Marvin
- 1973: Let's Get It On
- 1976: Live
- 1976: I Want You
- 1977: Live At London Palladium
- 1978: Here, My Dear
- 1981: In Our Lifetime
- 1982: Midnight Love
- 1982: Sexual Healing
- 1983: Every Great Motown Hit Of Marvin Gaye
- 1985: Dream Of A Lifetime
- 1985: Romantically Yours
[Bearbeiten] Weblinks
- Marvin Gaye bei laut.de
- Diskografie bei Lycos Music
- Marvin Gaye Lyrics Englische Webseite mit Texten von Marvin Gaye
- Marvin Gaye Musik LEGAL bei archive.org
Personendaten | |
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NAME | Gaye, Marvin |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Soul- und R&B-Sänger |
GEBURTSDATUM | 2. April 1939 |
GEBURTSORT | Washington, D.C., USA |
STERBEDATUM | 1. April 1984 |
STERBEORT | Los Angeles, USA |