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Marco Materazzi – Wikipedia

Marco Materazzi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Marco Materazzi
Marco Materazzi
Spielerinformationen
Voller Name Marco Materazzi
Geburtstag 19. August 1973
Geburtsort LecceItalien
Position Abwehrspieler
Vereinsinformationen
Verein Inter Mailand
Trikotnummer 23
Vereine in der Jugend
1990–1991
1991–1993
FC Messina
Tor di Quinto
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1993–1994
1994–1995
1995–1998
1996
1998–1999
1999–2001
2001–
Marsala Calcio
AS Trapani
AC Perugia
FC Carpi 1919
FC Everton
AC Perugia
Inter Mailand
25 0(4)
13 0(2)
47 0(7)
18 0(7)
27 0(1)
51 (15)
154 (19)
Nationalmannschaft2
2001– Italien 41 (02)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 18. Mai 2008
2Stand: 9. Juni 2008

Marco Materazzi (* 19. August 1973 in Lecce) ist ein italienischer Fußballspieler, der derzeit für Inter Mailand in der Serie A spielt.

Materazzi ist 193 cm groß und spielt in der Innenverteidigung. Er ist Sohn von Giuseppe Materazzi, der als Trainer von Lazio Rom und Sporting Lissabon tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Im Verein

Zu Beginn seiner Karriere spielt Materazzi bei unterklassigen Vereinen, wie Marsala Calcio oder AS Trapani in der Serie C. 1995 verpflichtete ihn der AC Perugia für die Serie B, wo er sich anfangs nicht durchsetzen konnte und 1996 an den Drittligisten FC Carpi 1919 ausgeliehen wurde. Nach seiner Rückkehr spielte er noch eine Saison in Perugia, ehe er 1998 nach England zum FC Everton wechselte.

In England spielte Materazzi nur eine Saison bei den Toffees. In 27 Spielen gelang ihm ein Tor, er wurde jedoch auch drei Mal des Feldes verwiesen. Nach seinem dritten Platzverweis im Spiel am 11. April 1999 gegen Coventry City beklagte er sich, dass die Engländer sehr nationalistisch seien und er wegen seiner italienischen Herkunft speziell behandelt und nur deshalb so oft vom Platz gestellt werde.

Daher kehrte Marco Materazzi zurück nach Italien, wiederum zum AC Perugia. Zunächst gab es jedoch Schwierigkeiten wegen der Transfermodalitäten, die jedoch nach einer Schlichtung durch die FIFA beigelegt werden. In Perugia fiel er auch durch seine Freistöße auf, die ihm in der Saison 2000/01 zu zwölf Torerfolgen führten. Damit brach er den Rekord als Abwehrspieler mit den meisten Torerfolgen innerhalb einer Saison, den Daniel Passarella 1984/85 mit elf Toren aufgestellt hatte.

2001 verpflichtete ihn Inter Mailand als Nachfolger für Laurent Blanc. Materazzi fiel vor allem im Europapokal auf und wurde von Giovanni Trapattoni in die Nationalmannschaft berufen. In den folgenden Jahren schlug er sich mit Blessuren herum, die ihn immer wieder zum Pausieren zwangen. Materazzi wurde daher Ende 2004 von Sinisa Mihajlovic aus der Stammformation verdrängt und liebäugelte mit einem Wechsel zum FC Bologna. Dieser kam jedoch nicht zustande, stattdessen wurde Materazzis Vertrag bis 2009 verlängert.

Marco Materazzi fiel aber auch immer wieder durch grobe Unsportlichkeiten auf. In einem Spiel gegen den AC Siena schlug er seinen Gegenspieler Bruno Cirillo und wurde anschließend für zwei Monate gesperrt. Auch ein Eigentor im Spiel gegen den FC Empoli, das diesen die Relegationsspiele um den Abstieg ersparte, führt in der Saison 2005/06 zu einigen Diskussionen.

In der Nationalmannschaft

Materazzi nahm an den Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 teil und wurde mit Italien im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gegen Frankreich nach einem Elfmeterschießen Weltmeister. Außerdem stand er bei der Europameisterschaft 2004 im italienischen Kader.

Weltmeisterschaft 2006

Der Innenverteidiger von Inter Mailand zählte vor dem Turnier nicht zur Stammformation von Nationaltrainer Marcello Lippi. Erst als sich Alessandro Nesta im letzten Vorrundenspiel gegen Tschechien verletzte, kam Materazzi als Ersatzspieler zum Einsatz und erzielte nach seiner Einwechslung die 1:0-Führung per Kopfball nach einem Eckball.

Marco Materazzi stand im Verlauf der WM des Öfteren im Mittelpunkt: Im Achtelfinale gegen Australien erhielt er die rote Karte nach einem Foulspiel und kam erst wieder im Halbfinale gegen Deutschland zum Einsatz.

Im Finale verursachte er zunächst in der 6. Spielminute einen Foulelfmeter für Frankreich und erspielte in der 19. Spielminute per Kopfball nach einer Ecke von Andrea Pirlo den Ausgleich für Italien. In der Verlängerung des Finales geriet Materazzi in der 109. Spielminute mit dem französischen Kapitän Zinédine Zidane aneinander. Im anschließenden Elfmeterschießen konnte Materazzi einen Strafstoß verwandeln.

Causa Zidane

In der 109. Spielminute stieß Zidane Materazzi mit dem Kopf vor die Brust und wurde danach des Feldes verwiesen. Auslöser hierfür waren provozierende Beschimpfungen Materazzis gegen Zidane, die Materazzi anfangs bestritt, aber einige Tage später zugab. Der Gazzetta dello Sport gegenüber sagte Materazzi, er habe Zidane nur kurz am Trikot festgehalten. Darauf habe ihn der Franzose herablassend gemustert und gesagt, wenn er wolle, könne er das Trikot nach dem Spiel haben, was Materazzi zu seinen Äußerungen verleitete.

Am 13. Juli 2006 eröffnete die FIFA ein Verfahren gegen Marco Materazzi zur Aufklärung des Vorfalles. Er und Zidane mussten am 20. Juli vor einer Disziplinarkommission aussagen. Beide Spieler gaben zu Protokoll, dass Materazzis Beleidigungen zwar ehrverletzend, jedoch nicht rassistischer Natur waren. Materazzi wurde zu einer Sperre von zwei Spielen und einer Geldstrafe von 5.000 Schweizer Franken verurteilt. Damit konnte er im EM-Qualifikationsspiel am 6. September 2006 in Paris (3:1 für Frankreich) nicht eingesetzt werden.

Im italienischen Fernsehen gab Materazzi am 18. August 2007 den Wortlaut seiner Beschimpfung bekannt. Auf die Frage Zidanes, ob Materazzi sein Trikot haben wolle, erwiderte dieser: «Preferisco la puttana di tua sorella» (deutsch: „Ich bevorzuge deine Schwester, die Nutte.“). Noch im selben Jahr hat Materazzi ein Buch über den Kopfstoß in einem Verlag von Silvio Berlusconi veröffentlicht.

Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

Mit dem Verein

Persönliche Ehrungen

  • Serie A Verteidiger des Jahres: 2007

Weblinks


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