Giovanni Trapattoni
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Giovanni Trapattoni | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Voller Name | Giovanni Trapattoni | |
Geburtstag | 17. März 1939 | |
Geburtsort | Cusano Milanino, Italien | |
Position | Mittelfeldspieler | |
Vereine als Aktiver1 | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore) |
1953–1970 1970–1971 |
AC Mailand FC Varese |
274 (3) 10 (0) |
Nationalmannschaft | ||
1960–1964 | Italien | 17 (1) |
Stationen als Trainer | ||
1972–1974 1974–1976 1976–1986 1986–1991 1991–1994 1994–1995 1995 1996–1998 1998–2000 2000–2004 2004–2005 2005–2006 2006–2008 ab 2008 |
AC Mailand (Jugendtrainer) AC Mailand Juventus Turin Inter Mailand Juventus Turin FC Bayern München Cagliari Calcio FC Bayern München AC Florenz Italienische Nationalmannschaft Benfica Lissabon VfB Stuttgart Red Bull Salzburg Irische Nationalmannschaft |
|
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Giovanni Trapattoni („Trap“) (* 17. März 1939 in Cusano Milanino bei Mailand, Italien) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und heutiger Fußballtrainer.
Mit mehr als 20 Titeln gilt er als einer der erfolgreichsten Trainer weltweit. Aufgrund seiner früher blonden Haare und seiner nüchternen Taktik wird er in Italien Il Tedesco (der Deutsche) genannt; sein zuvorkommendes Auftreten brachte ihm den Beinamen Maestro und Mister ein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Spielerlaufbahn
Als Fußballprofi bestritt Trapattoni 367 Partien für den AC Mailand und den FC Varese. Meist spielte er als Außenläufer. Sein Stammverein war der AC Mailand, für den er von 1953 bis 1970 spielte. 1962 und 1968 wurde er italienischer Meister, 1967 Pokalsieger Italiens. 1963 und 1969 gewann er den Europapokal der Landesmeister, sowie 1968 den Europapokal der Pokalsieger. Von 1970 bis 1971 spielte er für den FC Varese.
Insgesamt 17 Mal stand er im Trikot der italienischen Nationalmannschaft auf dem Platz, dabei erzielte er einen Treffer (als er beim 1:0 Sieg gegen Österreich am 9. Juni 1963 in Wien in der 57. Minute den österreichischen Torhüter Fraydl mit einer „abgerissenen“ Flanke überraschte). Er nahm an der WM 1962 und an den Olympischen Sommerspielen 1960 teil.
[Bearbeiten] Trainerlaufbahn
1972 wurde Trapattoni Jugendtrainer beim AC Mailand. Im Jahr 1974 wurde er Cheftrainer beim AC Mailand. Danach wechselte er 1976 zu Juventus Turin. Mit Juventus holte er u. a. 1985 den Europapokal der Landesmeister und den Europäischen Supercup, 1977 den UEFA-Pokal sowie 1984 den Europapokal der Pokalsieger.
Im Jahr 1986 wechselte er zu Inter Mailand. 1989 wurde er mit der Mannschaft, in der u. a. die beiden deutschen Spieler Lothar Matthäus und Andreas Brehme spielten, italienischer Meister und italienischer Supercup-Sieger, 1991 gewann er, mit dem inzwischen dritten deutschen Spieler und Weltmeister, Jürgen Klinsmann, den UEFA-Pokal. Im selben Jahr wechselte er erneut zu Juventus, wo er 1993 erneut den UEFA-Pokal gewann.
1994 ging Trapattoni erstmals ins Ausland und wurde Trainer des FC Bayern München. Nach einem Jahr wechselte er zu Cagliari Calcio, wo er in derselben Saison zum ersten Mal in seiner Karriere entlassen wurde. Zur Saison 1996/97 kehrte er zu Bayern München zurück. Dort gewann er je ein Mal die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal 1998 sowie den DFB-Liga-Pokal.
Im Jahr 1998 übernahm Trapattoni den Trainerposten beim AC Florenz. Nach dem Rücktritt von Dino Zoff wurde er 2000 dessen Nachfolger als italienischer Nationaltrainer. Mit der Nationalmannschaft schied er bei der WM 2002 im Achtelfinale gegen Südkorea aus, bei der EM 2004 schied man bereits in der Vorrunde aus. Daraufhin wurde Trapattonis Vertrag nicht verlängert, worauf er zu Benfica Lissabon wechselte und dort die Nachfolge von José Antonio Camacho antrat. In der Saison 2004/05 gewann Trapattoni mit Benfica Lissabon die portugiesische Meisterschaft. Um in Zukunft näher bei seiner Familie in Italien zu sein, verließ Trapattoni den portugiesischen Meister schon nach einem Jahr. Am 17. Juni 2005 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag beim VfB Stuttgart. Dort trat er am 1. Juli 2005 die Nachfolge von Matthias Sammer an und wurde bereits am 9. Februar 2006 wieder entlassen. Im Mai 2006 unterschrieb er einen Vertrag als Cheftrainer bei Red Bull Salzburg. An seiner Seite arbeitete Lothar Matthäus, der am 12. Juni 2007 wegen „unterschiedlicher Auffassungen“ vom Vorstand entlassen wurde.
Am 13. Februar 2008 gab Trapattoni bekannt, dass er ab Juni 2008 die irische Nationalmannschaft trainieren wird.[1]
[Bearbeiten] „Ich habe fertig!“
In Deutschland wird der Name Giovanni Trapattoni vor allem mit einer am 10. März 1998, zwei Tage nach einer 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04, gehaltenen Pressekonferenz verbunden. Als Trainer des FC Bayern München kritisierte er – grammatikalisch falsch, aber äußerst emotional – die Leistung einiger Spieler. Die in der hitzigen, dreieinhalbminütigen Rede[2] entstandenen Satzkonstrukte („Was erlauben Strunz“, „...ware' schwach wie eine Flasche leer“ und „Ich habe fertig“) fanden Eingang in den deutschen Sprachgebrauch; so kommentierte z. B. die SPD die Abwahl Helmut Kohls auf einem Plakat mit dem berühmt gewordenen Schlusssatz aus Trapattonis Pressekonferenz: „Ich habe fertig!“ Der Wutausbruch brachte ihm so große Sympathien ein, dass er heutzutage damit immer noch Geld verdienen kann - wie beispielsweise als Werbestar für ein Sprudler-System („nicht Flasche leer...“).
Während seiner Zeit in Salzburg kam es erneut zu solch einem Gemütsausbruch. Nachdem seine Trainingsmethoden von Journalisten als altmodisch und sein System als zu defensiv bezeichnet wurden, machte er seinem Unmut Luft und kritisierte, dass die Journalisten nicht kompetent genug seien, um dies zu beurteilen.
[Bearbeiten] Erfolge
[Bearbeiten] Als Spieler
- italienische Meisterschaft: 1961/62 - 1967/68
- Europapokal der Landesmeister: 1962/63 - 1968/69
- italienischer Pokal: 1966/67
- Europapokal der Pokalsieger: 1967/68
- Weltpokal: 1968/1969
[Bearbeiten] Als Trainer
- österreichische Meisterschaft: 2006/07
- italienische Meisterschaft: 1976/77 – 1977/78 – 1980/81 – 1981/82 – 1983/84 – 1985/86 – 1988/89
- deutsche Meisterschaft: 1996/97
- portugiesische Meisterschaft: 2004/05
- Coppa Italia: 1978/79 – 1982/83
- DFB-Pokal: 1997/98
- italienischer Supercup: 1989
- DFL-Ligapokal: 1997
- Europapokal der Landesmeister: 1984/85
- Europapokal der Pokalsieger: 1983/84
- UEFA-Pokal: 1976/77 – 1990/91 – 1992/93
- europäischer Supercup: 1985
- Weltpokal: 1985
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ "Trapattoni bestätigt Wechsel nach Irland", diepresse.com, 13.02.2008
- ↑ Trapattonis flammende Rede
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Giovanni Trapattoni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seine Rede als Videoclip
- Seine Rede als Audiodatei
- Seine Rede in schriftlicher Form
Vittorio Pozzo | Ferrucio Novo | Lajos Czeizler | Paolo Mazza | Ferruccio Valcareggi | Enzo Bearzot | Azeglio Vicini | Arrigo Sacchi | Cesare Maldini | Dino Zoff | Giovanni Trapattoni | Marcello Lippi | Roberto Donadoni | Marcello Lippi
Heinz Arzberger | René Aufhauser | László Bodnár | Anis Boussaidi | Milan Dudić | Ronald Gercaliu | Saša Ilić | Marc Janko | Vladimír Janočko | Patrik Ježek | Niko Kovač | Christoph Leitgeb | Rémo Meyer | Tsuneyasu Miyamoto | Louis Ngwat-Mahop | Robin Nelisse | Timo Ochs | Barry Opdam | Ernst Öbster | Manuel Pamić | Karel Piták | Đorđe Rakić | Ibrahim Sekagya | Somen Tchoyi | Majdi Traoui | Johan Vonlanthen | Alexander Zickler | Trainer: Co Adriaanse | Michael Streiter
Personendaten | |
---|---|
NAME | Trapattoni, Giovanni |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Fußballspieler und Fußballtrainer |
GEBURTSDATUM | 17. März 1939 |
GEBURTSORT | Cusano Milano |