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Lothar Sieber – Wikipedia

Lothar Sieber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lothar Sieber (* 7. April 1922 in Dresden; † 1. März 1945 nahe des Lager Heuberg) war ein deutscher Flugkapitän und Testpilot. Er absolvierte den ersten bemannten senkrechten Raketenstart in der Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Sieber wollte bereits als Kind Flugzeugführer werden. Er begann seine Ausbildung am 17. Januar 1940 an der Fliegerschule Gutenfeld und Schippenbeil. Im Januar 1941 wurde er mit „hervorragend“ ausgezeichnet. Sieber war sehr talentiert und kam bei Kriegseinsätzen problemlos mit unterschiedlichsten Flugzeugtypen zurecht. Er flog unter anderem auch einen italienischen Transporter und erbeutete russische und amerikanische Bomber. Sieber wurde zum Leutnant befördert und hatte ab 24. April 1942 sein erstes Kommando inne. Am 11. Februar 1943 wurde er von einem Feldgericht in Minsk wegen eines Wachvergehens durch Alkohol zum einfachen Flieger degadiert. Er erhielt nach Intervention durch Hermann Göring sechs Wochen verschärften Arrest.

Im August 1944 befreite Sieber in einem riskanten Tiefflugeinsatz mit einer Arado Ar 232 23 eingeschlossene Kameraden. Dafür erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Nach weiteren fliegerischen Erfolgen schlug ihn Otto Skorzeny, Chef der SS-Jagdverbände, für das Deutsche Kreuz in Gold vor. Lothar Sieber blieb Flugzeugführer einer Arado Ar 232, bis er im Dezember 1944 Einflieger bei der Firma Bachem in Waldsee wurde.

Der damals 23jährige Gefreite führte am 1. März 1945 den ersten bemannten Raketenflug der Geschichte aus. Lothar Sieber flog im Rang eines Gefreiten zu dem er zwischenzeitlich befördert worden war. Es war abgesprochen, dass er nach dem Testflug den Rang eines Oberleutnants erhalten sollte. Er wurde ihm dann auch postum verliehen. Kurz vor seinem Start verlobte sich Sieber mit der Luftwaffenhelferin Gertrud Naudit, der er testamentarisch seinen Besitz hinterließ.

[Bearbeiten] Der Raketenflug

Die Bachem Natter war eine bemannte Rakete, die innerhalb weniger Minuten eine Höhe von 10 bis 15 km erreichen sollte, um die alliierten Bomberverbände zu bekämpfen. Der Pilot und die wesentlichen Teile des Fluggerätes sollten nach getaner Arbeit am Fallschirm zu Boden gleiten.

Nachdem Lothar Sieber ab Anfang Dezember 1944 das Natterprojekt näher kennengelernt hatte, ließ er von der Raketentechnik begeisterten und war von seinem Erfolg bei der Erprobung fest überzeugt. Zum Erfinder und Chefkonstrukteur Erich Bachem hatte er vollstes Vertrauen und fieberte bei jedem Startversuch mit. So war er zugegen, als am 26. Februar 1945 die Natter M33 nach dem Start in der Luft explodierte und erlebte auch die erfolgreichen automatisch gesteuerten Flüge mit der Versuchspuppe.

Am 1. März 1945 bestieg Sieber das Gerät zum ersten bemannten Senkrechtstart einer Rakete. Sieber wurde vor dem Start instruiert, jeweils eine halbe Rolle zu fliegen, falls das Gerät sich auf die Seite legen sollte. Der Start glückte zunächst auch einwandfrei. Sieber flog dabei auch die vereinbarten Rollen, sobald eine Neigung der Rakete eintrat. Nach Absprengen der Schmidding-Feststoffstarthilfsrakete wurde beobachtet, dass sich die Kabinenhaube des Geräts abgelöst hatte und zu Boden schwebte. Daraufhin verschwand die Maschine in einer Wolkendecke.

Augenzeugen berichten, dass das Triebwerk weiterhin feuerte. Kurze Zeit später kam die Rakete senkrecht abwärts aus den Wolken geschossen und rammte mit hoher Geschwindigkeit in den Boden. Der Flug dauerte 55 Sekunden. Man wartete ab in der Annahme, Sieber würde nun an seinem Fallschirm zu Boden gleiten, aber nichts geschah.

Die Absturzstelle befand sich in knapp 7 km Entfernung nahe Nusplingen. Dort fand man einen 5 m tiefen Einschlagskrater, einen halben linken Arm und einen halbes linkes Bein, ansonsten nur noch kleinste Leichenteile. Später grub man noch einen 14 cm langen Schädelknochen aus. [1]

Die Rekonstruktion des mißglückten Teststarts ergab eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 800 km/h. Man kann mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die Natter im rasenden Abwärtsflugteil sogar die Schallgeschwindigkeit durchbrach. Dies wäre die erste bemannte Überschreitung der Schallgeschwindigkeit gewesen.

Als offizielle Unfallursache wurde ein zu schwach dimensioniertes Haubenscharnier angegeben. Tatsächliche Ursache war jedoch eine verklemmte Schmidding-Starthilfsrakete, die Sieber nach Funkbefehl durch heftige Flugmanöver abschütteln sollte. Die Haube wurde durch Sieber abgeworfen, da er aussteigen wollte, um sich mit dem Fallschirm zu retten, was ihm jedoch per Funk untersagt wurde.

Statt dessen sollte Sieber, nachdem er durch diese Manöver in den Wolken die Orientierung verloren hatte, die Maschine mit dem Bremsfallschirm nach dem Austritt aus den Wolken wieder stabilisieren. Das Vorhaben misslang, da sich der Bremsfallschirm im Heck wegen der verklemmten Starthilfsrakete nicht öffnen konnte.

Ursache des Absturzes war vermutlich, dass Sieber der automatischen Askania-Fluglagesteuerungsautomatik (Hersteller: Askania-Werke Berlin-Reinickendorf) misstraute und die Maschine daher per Hand über Strahlruder steuerte. In den tiefliegenden Wolken verlor Sieber dann vermutlich die Orientierung. Dadurch bekam die Rakete Rückenlage und flog flacher. Sieber deutete die Geschwindigkeitszunahme fälschlicherweise als Sinkflug und zog an den Rudern, was die Lage verschlimmerte und schließlich zum unumkehrbahren Sturzflug führte. Er versuchte wohl noch, aus der Kabine zu entkommen. Er scheiterte jedoch an der extremen Fluggeschwindigkeit. Lediglich die linken Extremitäten ragten beim Einschlag aus der Maschine und wurden abgetrennt, der Rest seines Körpers wurde mit der Maschine in den Untergrund getrieben.

Die wahre Unfallursache sollte vertuscht werden, um eine sonst fällige Überarbeitung der Konstruktion zu vermeiden. Dabei wurden sogar Bilder retuschiert, um zu verschleiern, dass die Natter mit einem FUG 16-Funkgerät ausgestattet war, mit dem Siebert den Befehl erhalten hatte, nicht auszusteigen.

Die Natter war als Abfangrakete geplant, die nur durch gering ausgebildete Piloten geflogen werden sollte. Wegen des zu Ende gehenden Krieges war der Start nicht gut vorbereitet und im Sinne des Wortes ein Himmelfahrtskommando. Da nun anscheinend ein sehr erfahrener Testpilot nicht in der Lage war, das Gerät zu beherrschen, wurde das Projekt von der SS eingestellt.

Die sterblichen Überreste von Lothar Sieber wurden am 3. März 1945 mit militärischen Ehren auf dem Friedhof von Stetten am kalten Markt beigesetzt, das Grab existiert noch heute.

1998/99 fanden an der Absturzstelle Lothar Siebers Ausgrabungen statt, bei denen auch die Überreste einer der Schmidding-Starthilfsraketen gefunden wurde. Dies war der Beweis dafür, dass sich eben diese eine Hilfsrakete nicht vom Rumpf der Natter gelöst hatte.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Horst Lommel: Der erste bemannte Raketenstart der Welt, Seite 90, Motorbuch Verlag, 2. Auflage 1998, ISBN 3-61301-862-4

[Bearbeiten] Weblinks

Dokumentarfilm über den Start

[Bearbeiten] Literatur

  • Horst Lommel: Der erste bemannte Raketenstart der Welt, Motorbuch Verlag, 2. Auflage 1998, ISBN 3-61301-862-4
  • Horst Lommel: Vom Höhenaufklärer bis zum Raumgleiter - Geheimprojekte der DFS 1935 – 1945, Motorbuch Verlag, 1. Auflage 2000, ISBN 3-613-02072-6
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