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Little Miss Sunshine – Wikipedia

Little Miss Sunshine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Little Miss Sunshine
Originaltitel: Little Miss Sunshine
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Länge (PAL-DVD): ca. 98 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Jonathan Dayton und Valerie Faris
Drehbuch: Michael Arndt
Produktion: Marc Turtletaub
Peter Saraf
David Friendly
Ron Yerxa
Albert Berger
Michael Beugg
Jeb Brody
Musik: Mychael Danna
DeVotchKa
Kamera: Tim Suhrstedt
Schnitt: Pamela Martin
Besetzung

Little Miss Sunshine ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2006. Regie bei der preisgekrönten Tragikomödie mit satirischen Elementen führten Jonathan Dayton und Valerie Faris, das Drehbuch schrieb Michael Arndt. Big Beach Films, Third Gear Productions LLC, Deep River Productions und Bona Fide Productions produzierten das Roadmovie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Sheryl und Richard Hoover leben zusammen mit ihrer Tochter Olive, Sheryls Sohn Dwayne und Richards Vater in Albuquerque im Süden der Vereinigten Staaten. Nachdem Olive erfährt, dass ihr nachträglich der Sieg bei der Wahl zur Little Miss Sunshine des Bundesstaates New Mexico zugesprochen wurde, will sie nun zur bundesweiten Entscheidung nach Los Angeles reisen und den Wettbewerb gewinnen. Gemeinsam mit dem schweigsamen, fünfzehnjährigen Bruder Dwayne, der erst wieder sprechen will, wenn sich sein Wunsch, Testpilot bei der Air Force zu werden, erfüllt hat, dem unkonventionellen Großvater, der gleichzeitig Trainer von Olive ist, dem suizidgefährdeten, homosexuellen Onkel Frank und ihren Eltern macht sich das pummelige Mädchen auf den Weg nach Kalifornien.

Die Reise mit einem gelben VW-Bus ist von Streitereien und technischen Schwierigkeiten geprägt, bringt die unterschiedlichen Akteure einander aber auch näher. Als der heroinsüchtige Großvater an einer Überdosis stirbt und die zu erledigenden Formalitäten Olives Teilnahme an der Misswahl bedrohen, beschließt die Familie, die Fahrt mit der Leiche des Großvaters fortzusetzen. Im Laufe der Fahrt erlebt jeder der Akteure eine Enttäuschung: Dwayne, der der Sohn des Ex-Mannes von Sheryl ist, stellt fest, dass er farbenblind ist und deshalb nicht Testpilot werden kann. Onkel Frank trifft mitten im Nirgendwo ausgerechnet den Mann, in den er unglücklich verliebt ist und wegen dem er einen Selbstmordversuch begangen hat. Richard, der Vorträge über das Erreichen von Zielen und des Lebens als „Gewinner“ und „Verlierer“ hält, erfährt, dass sein Buch über das von ihm entwickelte „Neun-Stufen-Programm“, das einem helfen soll, ein „Gewinner“ zu werden, nicht veröffentlicht wird und so die Familie noch mehr in finanziellen Schwierigkeiten steckt als bisher. Und die kleine Olive muss feststellen, dass sie möglicherweise nicht die perfekten Model-Maße hat.

Es gelingt der Gruppe gerade noch rechtzeitig, den Wettbewerb zu erreichen. Auf der Bühne vollführt Olive eine anzügliche Show, die die konservativen Veranstalter zur Verzweiflung treibt und das Wesen der Kinderschönheitswettbewerbe lächerlich macht. Olive wird daraufhin untersagt, jemals wieder an einem kalifornischen Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Das gemeinsam bestandene Abenteuer hat die brüchige Familie jedoch wieder zusammengeschweißt.

[Bearbeiten] Entstehung

Der Drehbuchautor Michael Arndt schrieb an der Geschichte ein Jahr und verfasste etwa hundert Entwürfe. Er selbst wuchs mit einem VW-Bus auf und alles im Film, was mit dem Auto zusammenhängt, sei ihm und seiner Familie passiert. Arndt zeigte das Skript den beiden Produzenten Ron Yerxa und Albert Berger. Obwohl zunächst niemand Interesse hatte, brachten Yerxa und Berger Marc Turtletaub und David Friendly (Deep River Productions) dazu, das Drehbuch zu kaufen.[1] Die miteinander verheirateten Regisseure Jonathan Dayton und Valerie Faris haben vor Little Miss Sunshine fast ausschließlich Musikvideos und Werbefilme gedreht, vereinzelt auch Kurzfilme. Mit dieser Tragikomödie gaben sie ihr Spielfilmdebüt. Als sie von der Geschichte erfuhren, waren sie zunächst nicht interessiert, als sie jedoch das Drehbuch gelesen hatten und den Charakteren nähergekommen waren, sahen sie das Potenzial des Stoffs und wollten sie verfilmen.[2]

Die acht Millionen US-Dollar teure Realisierung des Filmes dauerte circa fünf Jahre. Die Produktionsstudios zweifelten an einem kommerziellen Erfolg des Filmes, da sie Angst vor einem Ensemblefilm von unerfahrenen Regisseuren hatten und für die Besetzung von Little Miss Sunshine kein etablierter Hollywood-Star vorgesehen war. „Sie schauen auf ihre Liste mit Schauspielern von A bis Z nach und wollen eine, maximal zwei Hauptfiguren, die sie auf dem Plakat abbilden können. Das war aber nicht die Geschichte, die wir erzählen wollten.“, so Jonathan Dayton in einem Interview.[3] Die Macher des Filmes wollten keinen extrem populären Schauspieler, da dieser die anderen in eine Ecke gedrängt hätte.[3]

Castings für die Besetzung der Olive fanden in jedem englischsprachigen Land statt. Als Abigail Breslin sich für die Rolle bewarb, war sie sechs Jahre alt und zu klein.[2] Da der Dreh in Arizona und Kalifornien erst zwei Jahre später begann, war sie inzwischen neun geworden und hatte Erfahrung in einigen anderen Filmen gesammelt. Die Rollen des Richard, der Sheryl, des Dwayne und des Großvaters stellten kein Problem dar, dagegen die Besetzung Steve Carells als Frank schon. Carell, der später durch Kinofilmerfolge wie Jungfrau (40), männlich, sucht... zu einem bekannten Schauspieler wurde, hatte zu der Zeit, als man ihn besetzte, noch keinen hohen Bekanntheitsgrad erreicht und die Produktionsstudios zweifelten daran, dass Carell ein Gewinn für den Film sein würde.[4]

[Bearbeiten] Rezeption

[Bearbeiten] Umsatz

Der Film war am 26. Juli 2006 in einigen Teilen der USA zu sehen und hatte seinen Kinostart in den gesamten Vereinigten Staaten am 18. August 2006. Zuvor hatte der Film jedoch noch am 12. August beim Internationalen Filmfestival von Locarno seine Europa-Premiere gehabt. Da der Film bis 19. November desselben Jahres in den USA einen Umsatz von 58 Millionen US-Dollar aufweisen konnte und damit mehr als das Siebenfache seiner ursprünglichen Produktionskosten wieder eingespielt hatte, war Little Miss Sunshine ein großer kommerzieller Erfolg und lief deshalb auch in mehreren anderen Ländern an. In den deutschen Kinos startete er am 30. November 2006, in den österreichischen einen Tag darauf. Im Januar 2007 betrug der weltweite Umsatz über 86 Millionen US-Dollar.[5]

Little Miss Sunshine wurde auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt. Bereits im Januar 2006 zeigte man den Film auf dem sich auf Independentfilme konzentrierenden Sundance Film Festival, wo er mit Standing Ovations gefeiert wurde.[6] Fox Searchlight Pictures kaufte auf diesem Festival für über zehn Millionen US-Dollar die Rechte für den Film. Dies soll der bis dahin größte Betrag in der Geschichte des Festivals gewesen sein, für den die Rechte eines Films erworben wurden.[7] Fox begann daraufhin mit einer großen Werbekampagne.

[Bearbeiten] Kritiken

Der Großteil der Kritiker nahm den Film positiv auf. So schrieb David Rooney in der Variety vom 21. Januar 2006, Little Miss Sunshine sei „[...] eine leise Road-Trip-Komödie über eine groteske, nicht funktionierende Familie, die die typisch-amerikanische Kultur des Gewinners niedermacht und eine niedliche Erlösung für Verlierer anbietet [...]“.[8] Gelobt wurden von den Kritikern vor allem die Persönlichkeiten der Familienmitglieder und die Schauspieler. Gerade die Figuren kritisierte dagegen Owen Gleiberman in der Entertainment Weekly. Sie seien keine organischen Charaktere, sie würden Kataloge von Drehbuch-Karteikartendaten in den Mund gelegt bekommen haben.[9]

Auch deutsche Kritiker waren voll des Lobes für den Film. Der film-dienst schrieb von einem „überzeugendem Hohelied auf die Familie“ und einem „frechen, subversiven Road Movie“.[10] Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden, die dem Film das zweithöchste zu verleihende Prädikat „wertvoll“ zusprach, lobte „[...] das überzeugende Spiel der sechs Protagonisten sowie die feinen Nuancen, mit denen das bewusst aufdringliche Klischee vom amerikanischen Glauben an das "Um jeden Preis der Gewinner sein wollen“ karikiert wird.“ Die Filmbewertungsstelle meinte jedoch auch: „Getrübt wird der positive Eindruck allerdings durch einige allzu behäbige Eingangssequenzen, die der Story viel von ihrem Tempo nehmen.“[11]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Der Film gewann über 30 Preise. Bei der Oscarverleihung 2007 wurde der Film in den Kategorien „Bester Nebendarsteller“ (Alan Arkin) und „Bestes Originaldrehbuch“ ausgezeichnet, nominiert war er außerdem als „Bester Film“ und Abigail Breslin als „Beste Nebendarstellerin“. Nominiert war der Film auch zweifach für den Golden Globe Award.

Zu den weiteren Auszeichnungen, die Little Miss Sunshine gewann, zählen folgende:

Auch bei Filmfestivals war der Film erfolgreich. So erhielt er etwa Publikumspreise auf dem Festival Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián und dem Tokyo International Film Festival.

Das National Board of Review listete Little Miss Sunshine als einen der besten zehn Filme des Jahres 2006.

[Bearbeiten] Filmanalyse

Der Film, so die Regisseure Dayton und Faris, sagt aus, dass ein Mensch nicht alles schaffen kann und dass der „American Dream“ Unsinn ist. Sie sagten in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Für uns ist der Film wie eine Momentaufnahme einer amerikanischen Familie.“[12]

Obwohl Olive verantwortlich für die Reise ist, hat Little Miss Sunshine keine eigentliche Hauptperson. Die Rollen sind auf die sechs absichtlich schrullig gestalteten Familienmitglieder verteilt. Die Hauptfiguren sind zu Beginn des Films keine zusammenhaltende Gruppe und haben ein brüchiges Verhältnis. Mit der Reise, bei der sie in Extremsituationen gebracht werden, ändern sich die Beziehungen und die Familie wird durch die emotionalen Strapazen, die sie erleben, zusammengeschweißt.[12]

Die Musik komponierten Mychael Danna und DeVotchKa. Zusätzlich steuerten Tony Tisdale und Sufjan Stevens Lieder bei.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. The Hollywood Reporter
  2. a b Netzeitung
  3. a b Film im Bayerischen Fernsehen
  4. eFilmCritic
  5. Box Office Mojo
  6. Guardian
  7. Rotten Tomatoes
  8. Variety
  9. Entertainment Weekly
  10. film-dienst
  11. Filmbewertungsstelle Wiesbaden
  12. a b jetzt.de


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