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Leonora Christina Ulfeldt – Wikipedia

Leonora Christina Ulfeldt

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Leonora Christina Ulfeldt
Leonora Christina Ulfeldt

Leonora Christina Ulfeldt (* 8. Juli 1621 auf Schloss Frederiksborg (nördlich von Kopenhagen, Dänemark), † 16. März 1698 im Kloster Maribo (Dänemark)) war eine dänische Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend

Leonora Christina war das dritte von 12 Kindern des Königs Christian IV. von Dänemark und Norwegen († 1648) aus seiner zweiten, morganatischen Ehe mit Kirsten Munk († 1658). Da Leonora Christina also einer nicht standesgemäßen Beziehung entstammte, konnte sie keine Prinzessin werden, sondern erhielt den 1629 auch ihrer Mutter verliehenen Titel einer Gräfin von Schleswig-Holstein; d. h. sie stand gesellschaftlich unterhalb der Königsfamilie, aber über dem restlichen Adel. Dennoch war sie die Lieblingstochter Christians IV., während ihre Mutter kein besonders inniges Verhältnis zu ihr hatte. Nach dem Brauch der Erziehung adliger Kinder wurde Leonora Christina nach ihrer Taufe in die Obhut ihrer mütterlichen Großmutter auf die Insel Fünen gebracht. Zusammen mit einigen ihrer Geschwister, die ebenfalls dort lebten, lernte sie ab dem vierten Lebensjahr schreiben und lesen und erhielt Musik- und Religionsunterricht.

Wegen Dänemarks Teilnahme auf protestantischer Seite am Dreißigjährigen Krieg wurde Leonora Christine mit zwei Geschwistern aus Sicherheitsgründen nach Friesland zur Nichte ihres Vaters, der mit Graf Ernst Kasimir von Nassau-Dietz verheirateten Sophie Hedwig, gebracht (1628-1629). Ihre autobiographischen Notizen beginnen mit diesem Aufenthalt. Das erst siebenjährige Mädchen fasste Zuneigung zum elfjährigen Mauritz, dem zweitältesten Sohn des Grafen, der sie einmal zu heiraten versprach und ihr als Zeichen seiner Liebe normalerweise Burschen vorbehaltenen Lateinunterricht erteilte. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, bis Leonora Christina plötzlich die Windpocken bekam, bettlägerig wurde und in ihrem Fieber nichts mehr von den Vorgängen in ihrer Umgebung wahrnahm. Vilhelm, der ältere Bruder von Mauritz, missbilligte diese Beziehung und führte Mauritz in Leonora Christinas Zimmer, um ihm ihren Ausschlag zu zeigen und so seine Liebe zum Erlöschen zu bringen, doch Mauritz steckte sich an und starb neun Tage später. Nach ihrer Genesung wurde ihr zunächst erzählt, dass ihr Freund mit seiner Mutter verreist sei, doch später zeigte ihr ein Lehrer Mauritz’ einbalsamierten Leichnam in einem Glassarg. Vor Schrecken fiel sie ihn Ohnmacht und konnte auch viel später, da der tote Jüngling einen Rosmarinkranz getragen hatte, den Geruch dieser Blumen nicht ertragen. Diesen Vorfall beschreibt Leonora Christina eindringlich in ihrer „Französischen Autobiographie“.[1] Der Tod ihres Freundes, für den sie sich offenbar mitverantwortlich fühlte, stellte ein einprägsames Ereignis für ihr ganzes späteres Leben dar.

1630 kehrte Leonora Christina nach Dänemark zurück. Ihr Vater musste inzwischen als Verlierer den Schauplatz des Dreißigjährigen Krieges verlassen und war auch von seiner Gemahlin betrogen wurden. Kirsten Munk musste mit ihrer illegitimen Tochter den Hof verlassen, und Christian IV. nahm sich als neue, lebenslange Geliebte eine Dienerin seiner verbannten Gattin namens Vibeke Kruse, die ihm weitere Kinder gebar. Der verbitterte König verbot seinen Kindern, ihre Mutter Kirsten Munk zu sehen, die auch von Leonora Christina in ihren Memoiren nicht erwähnt wird. Seiner Lieblingstochter ließ Christian IV. eine besondere Erziehung angedeihen. Ihre herausgehobene Position rief freilich die Eifersucht ihrer Geschwister hervor. Mit neun Jahren wurde Leonora Christina auf Wunsch ihres Vaters mit dem 15 Jahre älteren Adligen Corfitz Ulfeldt verlobt. Beaufsichtigt von hochgestellten Erzieherinnen erlernte sie Deutsch und Französisch, erhielt Tanz-, Religions- und Musikunterricht und erlangte eine besondere Fertigkeit in der Stickereikunst. Außerdem hatte die zu einem schönen Mädchen herangereifte Königstochter ein ausgezeichnetes Gedächtnis.

[Bearbeiten] Heirat und erste Ehejahre

Leonora Christina
Leonora Christina

Da die Adligen bei der Königswahl, obwohl Dänemark eine Erbmonarchie war, viel mitzureden hatten und daher für ihre Zustimmung weitere Mitspracherechte fordern konnten und Mitglieder der Königsfamilie keine Untertanen heiraten durften, um die Unparteilichkeit des Königs zu erhalten, nutzte Christian IV. seine Töchter mit Kirsten Munk, für die dieses Heiratsverbot wegen ihres morganatischen Status ja nicht galt, zur Vermählung mit viel versprechenden Höflingen aus einflussreichen Familien, um diese an sich zu binden und so seine Macht zu stärken. So heiratete Leonora Christina 1636 im Alter von 16 Jahren in einer prächtigen Zeremonie ihren Verlobten, den vom König stark geförderten Corfitz Ulfeldt und führte in den nächsten Jahren ein privilegiertes und sorgenfreies Leben in einem üppig eingerichteten Haus im Zentrums Kopenhagens. Sie schreibt in ihren Memoiren, dass sie ihren Gemahl von Anfang an ihr ganzes Leben sehr geliebt habe und charakterisiert auch die Liebe ihres Gatten als überschwänglich. Demnach war ihre Ehe überaus glücklich, und sie konnte ihre Pflichten als Ehefrau und Mutter zufriedenstellend erfüllen. Sie lebte in der Übergangszeit von der Feudal- zur Bürgergesellschaft. Erstere war von höfischer Liebe geprägt, d. h. aufrichtiger Liebe ohne Rücksicht auf das Vermögen des Partners und daher meist auf eine fremde Frau gerichtet, während in der Bürgergesellschaft größerer individueller Freiraum für Heiratskandidaten eingeräumt wurde. Leonora Christina wollte gleichzeitig die Gattin von Corfitz und seine nach Regeln höfischer Liebe verehrte, aber durch die Heirat moralisch legitimierte Geliebte sein.[2]

Leonora Christina nahm Mal-, Violin- und Gitarrenunterricht und ließ sich von Corfitz in Niederländisch und Italienisch unterweisen. Sie war aber mit ihren Lateinkenntnissen unzufrieden, die sie wegen ihrer zahlreichen Geburten und Reisen nicht vervollkommnen konnte. Sie bekam zehn Kinder, von denen drei sehr jung starben; außerdem erlitt sie drei bis fünf Fehlgeburten. Das Gebären so vieler Kinder empfand sie eher als eine „Behinderung“, wusste aber über dessen Notwendigkeit in einer Ehe Bescheid. Ohne sich darüber je zu beklagen, wollte sie dennoch nicht nur eine „Gebärmaschine“, sondern eine gleichberechtigte Partnerin ihres Gatten sein. Daher trachtete sie danach, ihre Talente trotz ihrer vielen Schwangerschaften ständig weiterzuentwickeln.

Der ehrgeizige Corfitz wurde 1643 zum Reichshofmeister ernannt und so der nach dem König zweithöchste Mann im Staat, damit Leonora Christina zur „First Lady“, da es keine Königin gab. Das Ehepaar beeindruckte zwar ausländische Gäste, wurde aber vom dänischen Adel als arrogant und machthungrig empfunden. Viele Angehörige niederer Schichten, z. B. ihr Arzt Otto Sperling d. Ä., verehrten sie hingegen und blieben ihnen lebenslang treu. Vermutlich durch groß angelegte Korruption und Veruntreuungen häufte Corfitz in kurzer Zeit große Reichtümer an, die er nicht nur in Ländereien, sondern auch in Juwelen und andere Wertanlagen investierte. Oft begleitete Leonora Christina ihren Gatten auf Botschaftsreisen ins Ausland, so 1646-1647 nach Holland und Frankreich, wo sie vielfach bewundert wurde. In Paris bezauberte sie durch ihre Anmut und Intelligenz die Königinwitwe. Als die Ulfeldts nach Kopenhagen zurückkehrten, kam es zu von Leonora Christina in ihren Memoiren mit Stillschweigen übergangenen Spannungen mit dem alten König, der Corfitz schon länger begangener Veruntreuungen verdächtigte; außerdem versuchten alle Kinder von Kirsten Munk, diese dem König wieder näher zu bringen. Dennoch waren die Ulfeldts am Sterbebett Christians IV., dessen Tod (1648) Leonora Christina als Wendepunkt in ihrem Leben bezeichnet. Die schwerkranke Vibeke Kruse warfen die Ulfeldts aber nun sofort hinaus.

[Bearbeiten] Jahre der Verbannung

Nach dem Tod Christians IV. bekämpfte dessen Sohn und Nachfolger Friedrich III. von Dänemark und Norwegen, der auch Leonora Christinas Halbbruder war, die dominante Stellung von Corfitz Ulfeldt. Die Gemahlin Friedrichs III., Sophie Amalie von Braunschweig-Lüneburg, wurde zur unerbittlichen Feindin Leonora Christinas, die wahrscheinlich ihre führende Position am Hof nicht aufgeben wollte. 1649 reiste Corfitz zwar noch einmal mit seiner Gattin in offizieller Mission ins Ausland, aber sein Einfluss in Dänemark schwand zunehmend. Der neue König ließ die früheren Finanztransaktionen des ehemaligen Reichshofmeisters untersuchen, um Veruntreuungen nachzuweisen. Eine Prostituierte beschuldigte Corfitz, den König vergiften zu wollen, wurde aber verurteilt und hingerichtet. Der Titel einer Gräfin wurde Leonora Christina aberkannt.

Im Juli 1651 verließen die Ulfeldts wegen des zunehmend vergifteten Klimas Dänemark und lebten als Flüchtlinge überwiegend in Schweden. Königin Christina verpachtete ihnen gegen große Geldsummen ihr Schloss Barth in Pommern. Leonora Christina fühlte sich aber von den Schweden nicht genügend respektiert und wohnte 1654 der von ihr mit beißender Ironie beschriebenen Hochzeit des neuen Königs Karl X. Gustav von Schweden nicht bei, da ihr ein zu niedriger Platz reserviert wurde. Um sich mit Friedrich III. auszusöhnen, schickte Corfitz seine Gattin 1656 nach Dänemark, welche Reise sie zweimal beschrieb. Der erste dänisch verfasste Bericht entstand unmittelbar nach ihrer Mission und erzählt vor allem den Verlauf ihrer Verhandlungen mit den Vertretern des dänischen Königs. In ihrer viel später verfassten Autobiographie gestaltet sie ihren Bericht dramatischer und schildert, dass ihre Mission scheiterte, weil sie auf der Reise zum König von dessen Gesandten, dem Sohn der Vibeke Kruse, aufgehalten wurde. Auf ihrem Rückweg musste sie die Pistole ziehen, um einer Verhaftung durch den übereifrigen königlichen Beamten zu entgehen.

Nach diesem erfolglosen Versöhnungsversuch frondierte Corfitz, unterstützte 1657 König Karl X. in dessen siegreichen Krieg gegen Dänemark und verhandelte für ihn den für die Dänen katastrophalen Frieden von Roskilde (1658) mit. Er lebte mit Leonora Christina auf einem ihm zum Dank vom Schwedenkönig gestifteten Gut, war aber mit seiner Rolle als Inspektor der von Dänemark neu eroberten Gebiete in Südschweden unzufrieden. Da er seine weiterreichenden Pläne öffentlich äußerte, wurde Karl X. gegen ihn misstrauisch. Wegen Verdachts der Kollaboration mit den Dänen wurde Corfitz im Mai 1659 unter Hausarrest gestellt, von Leonora Christina aber, da er krank war, bei einer in ihrem Haus in Malmö einberufenen Verhandlung geschickt verteidigt, wie zeitgenössische Dokumente belegen. Zwar sprach das Gericht dennoch wegen Verrats die Todesstrafe über Corfitz aus, aber das Urteil wurde nicht vollstreckt und er konnte in seinem Haus unbehelligt weiter leben. Der dänische Botschafter, Leonora Christinas Schwager, verhandelte erfolgreich über seine Freilassung, aber da die Ulfeldts Gerüchte über ihre angebliche Verbannung nach Finnland erfuhren, flohen sie getrennt.

Corfitz kehrte nach Dänemark zurück, wohin bald auch Leonora Christina nachkam. Doch beide wurden vom dänischen König 17 Monate in der Festung Hammershus auf Bornholm interniert. Ein ausführlicher Bericht Leonora Christinas über diese Haft ging verloren, aber die kürzere Schilderung in ihren Memoiren sowie zeitgenössische Aufzeichnungen von Beamten zeigen, dass der Gefängniswärter Adolph Fuchs das Ehepaar sehr grausam behandelte. Gegenüber dessen Demütigungen konnte sich Corfitz nur schwer beherrschen, aber Leonora Christina ertrug sie mit kalter Überlegenheit. Wegen dieser unzumutbaren Zustände versuchten die Ulfeldts im März 1661 zu fliehen, indem sie sich des Nachts mit einem treuen Diener an zusammengebundenen Bettlaken und Brettern aus dem Gefängnis abseilten. Als aber der Mond hinter Wolken verschwand, fiel der Diener in eine Schlucht und musste von Leonora Christina allein geborgen werden. Dann schleppte sie ihren geschwächten Gatten die steilen Klippen hinunter, aber wegen dieser Verzögerungen wurde es hell und die Wachen stellten die Flüchtigen. Als Fuchs ihren Fluchtweg inspizierte, glaubte er, dass nur teuflische Kräfte dies zuwege bringen konnten und hielt Leonora Christina für eine Hexe. Das Ehepaar wurde nun getrennt gefangen gehalten und erst im Dezember 1661 gegen Abtretung fast all ihrer Güter freigelassen, wobei Corfitz noch einen Treueeid auf den König schwören musste.[3]

Diese harte Behandlung der Ulfeldts erfolgte nicht nur aus Rache, sondern weil Friedrich III. 1660 die absolute Monarchie unter Beschneidung der Rechte der Adligen durchsetzte. Wegen befürchteter Revolten sollten manche Angehörige der vornehmen Kreise, so auch Corfitz, härter angefasst werden. Die Ulfeldts lebten nach ihrer Entlassung auf dem Gut Ellensborg auf der Insel Fünen, das Leonora Christina von ihrer Großmutter geerbt hatte. Der dänische König erlaubte, dass Corfitz 1662 aus Gesundheitsgründen eine Reise nach Holland antreten durfte. Seine Gattin folgte ihm kurz darauf nach Brügge, wo ihr ältester Sohn Fuchs, den sie zufällig trafen, tötete. Dieser Mord geschah zwar nicht auf ihren Wunsch, fand aber ihre Zustimmung. Corfitz stiftete den Kurfürsten von Brandenburg zum Sturz des dänischen Königs an und schickte seine Gattin nach England, um eine beträchtliche Geldsumme zurückzufordern, die er 1649 dem König Karl II. von England während dessen Exil geborgt hatte. Die Dänen hatten aber von der verschwörerischen Absicht Corfitz’ Kenntnis erhalten und verurteilten ihn am 24. Juli 1663 wegen Hochverrats in Abwesenheit zum Tod. Seine Güter wurden konfisziert und seine Kinder verbannt. Die inzwischen nach England gereiste Leonora Christina wurde zwar von Karl II. empfangen, aber bei ihrer Abfahrt in Dover verhaftet und nach Kopenhagen ausgeliefert, wo sie am 8. August 1663 eintraf. Sie musste allen Schmuck aushändigen, ihre schöne Kleidung gegen schlechtere von ihrer alten Feindin Sophie Amalie ausgesuchte vertauschen und wurde im sog. Blauen Turm (Blåtårn), das berüchtigte Gefängnis des Schlosses Christiansborg zu Kopenhagen eingekerkert.

[Bearbeiten] Gefangenschaft

Lange verhörten königliche Beamte Leonora Christina über die Pläne ihres Gatten; sie gab aber geschickte Antworten, ohne zuzugeben, über die konspirativen Absichten ihres Gatten informiert gewesen zu sein. Im Gegenteil erklärte sie die Beschuldigungen gegen Corfitz für falsch. Ihr wurde nun die Verurteilung ihres Gatten mitgeteilt, den sie nicht mehr retten könne. Der König würde aber vielleicht Gnade walten lassen, wenn sie ihr Wissen über die Pläne ihres Gatten verrate. Sie verlor nur kurz die Fassung, bestritt weiterhin jede Komplizenschaft und beteuerte, dass sie nur die von einer Gattin erwartete Treue und Unterstützung ihrem Mann gegeben habe. Da ihre Befragung also nichts erbrachte, musste sie ohne Verurteilung 22 Jahre (1663-1685) in einer kleinen Zelle im Blauen Turm in Gefangenschaft verbringen. Sie wollte anfangs sterben, aber dafür war sie zu gesund. Daraufhin haderte sie mit Gott, von dem sie sich ungerecht bestraft fühlte, da sie nur als liebende und treue Gattin gehandelt habe. Nach einigen Tagen kam sie aber zum Schluss, dass sie sich Gottes Gnade unterwerfen müsse; denn der Herr züchtige diejenigen, die er liebe. So konnte sie ihre Gefangenschaft als eine zu bestehende Prüfung auffassen. Sie hatte Corfitz nicht – wie einst nach ihrer Meinung Mauritz – im Stich gelassen und ertrug daher nun notgedrungen stoisch ihr langjähriges Zellenleben.

Der ehemalige Arzt der Gefangenen, Otto Sperling, wurde 1664 ebenfalls im Blauen Turm eingesperrt, wo er 1681 starb. Corfitz Ulfeldt selbst entkam, ertrank aber im Februar 1664 im Rhein; sein Palast in Kopenhagen wurde niedergerissen und an dessen Stelle eine Schandsäule errichtet. Leonora Christina erzählte man, dass ihr Gatte hingerichtet worden sei, und sie erfuhr erst später die Wahrheit. Zu ihrer Verwunderung war sie erleichtert, dass er nun endgültig seinen Verfolgern entkommen war.

Im Vorwort ihrer Autobiographie erklärt Leonora Christina ihren Kindern, dass ihr die Flucht einige Male möglich gewesen wäre, dass sie aber auf die Freilassung und Anerkennung des an ihr begangenen Unrechts durch den König wartete; nur dann könne sie ihren Kindern helfen. In den ersten Jahren ihres Arrestes wurde ihr nichts zum Zeitvertreib gebracht, so dass sie sich selbst Aufgaben ausdachte. So kritzelte sie mit einer in den Ruß des Kerzenrauches getauchten Hühnerfeder Notizen auf Zuckerverpackungen. Eine in ihrer Zelle aufgefundene Nadel benutzte sie zum Sticken, wobei sie Garn verwendete, den sie aus ihren aufgetrennten Seidenstrümpfen gewann. Sie studierte das Ungeziefer und zeichnete Vermutungen über deren Fortpflanzung auf. Sie berichtet in ihren Memoiren von ihren häufigen Auseinandersetzungen, aber auch Unterhaltungen mit ihren ständig wechselnden Dienerinnen, die sie als Adelige auch im Gefängnis erhielt, die aber auch die Königin Sophie Amalie über das Leben und Auftreten der Gefangenen informieren mussten. Solche Frauen waren oft hart und anmaßend, und Leonora Christina drohte einer Dienstmagd sogar, sie mit bloßen Händen zu erwürgen. Indirekt wurde sie auch Zeugin einer Abtreibung einer Bediensteten. Von einer anderen lernte sie Englisch. Der Gefängnisdirektor besuchte sie oft des Nachts, wenn er betrunken war, und machte ihr Avancen. Die katastrophalen hygienischen Bedingungen des von ihr als schmutzig, stinkend und mit Flöhen und Ratten verseucht beschriebenen Verlieses kann man aus ihrem Bericht ersehen, laut dem eine Dienerin anno 1666 darauf bestand, den über die Jahre angehäuften Kot der früheren Gefangenen in der kleinen Zelle wegzuschrubben, und von dem Gestank wurde Leonora Christina krank.[4]

Nach dem Tod König Friedrichs III. (Anfang 1670) und dem Regierungsantritt seines Sohnes Christian V. von Dänemark und Norwegen wurden die Haftbedingungen Leonora Christinas gelindert. Aber vergebens bat Christian V. seine Mutter und Leonora Christinas alte Feindin, Sophie Amalie, ihre Zustimmung zur Freilassung der Gefangenen zu geben. Einige Damen besuchten zu ihrer Belustigung einmal heimlich abends Leonora Christina, die sofort eine von ihnen als „Fräulein Augusta von Glucksburg“ erkannte (wahrscheinlich die 36-jährige Tochter des Herzogs Philipp von Schleswig-Holstein-Glucksburg) und daraus schloss, dass die anderen Damen die Gattin Christians V., Charlotte Amalie von Hessen-Kassel, und seine Schwester Anna Sophie von Dänemark und Norwegen, die Gattin des Kurfürsten von Sachsen, waren. Die Frauen bemitleideten die Gefangene; nur die hochmütige Augusta zeigte keine Rührung und wurde von Leonora Christina verdächtigt, ihre Unterhaltung heimlich der Königinwitwe Sophie Amalie weitererzählt zu haben. Die Mutter der Königin, die Landgräfin Hedwig Sophie von Hessen-Kassel, besuchte ebenfalls die Gefangene heimlich und wettete mit dem König, dass sie freigelassen würde, wenn das erste Kind der Königin ein Sohn würde. Als aber die Mutter des Königs zur Taufe des Prinzen aufkreuzte, drohte sie mit sofortiger Abreise, bis Christian sein Wort brach. Die Witwen stritten vor dem König, aber Leonora Christina wurde nicht entlassen.

Schließlich ließ der König Leonora Christina in eine geräumigere Zelle des Blauen Turms bringen und einen Ofen gegen die Kälte der Winter Kopenhagens installieren. Die Königin schickte ihr Seidenraupen, die sie in einem Kästchen mit der darauf gestickten Bitte um ihre Freilassung zurücksandte. Sie erhielt auch Schreibmaterial und als Geschenk ihres Neffen 200 Reichstaler, um die sie Bücher kaufte und ihre Zelle bringen ließ. Otto Sperling der Jüngere, der Sohn des ebenfalls internierten ehemaligen Arztes der Ulfeldts, bat Anfang 1673 vergeblich um die Freilassung seines Vaters, ermunterte aber diesen und Leonora Christina, ihre Memoiren zu verfassen, um die Meinung in Europa zu beeinflussen und so Druck auf die dänische Regierung auszuüben. Mit diesem Ziel schrieb Leonora Christina ihre Autobiographie, und zwar mit Rücksicht auf die internationale Leserschaft auf Französisch, erreichte aber ihren Zweck nicht. Nach Fertigstellung ihrer Memoiren begann sie mit der Niederschrift eines genaueren Berichts über ihre langjährige Haft, „Jammers Minde“, und konnte den ersten Abschnitt noch im Blauen Turm abschließen. Daneben las sie historische Bücher und entwarf nach diesem Material Skizzen berühmter Frauen („Preis der Heldinnen“), in der sie ihre emanzipatorische Vorstellung von der Gleichheit beider Geschlechter festhielt. Die von ihr verfassten geistlichen Gedichte erachtete sie nicht als literarisch hoch stehend, aber sehr persönlich gefärbt. Viele dieser Reime blieben in verschiedensten Abschriften erhalten und zeigen damit ihre große Beliebtheit im 17. Jahrhundert. Schließlich widmete sich Leonora Christina noch der Musik und Handarbeit.

[Bearbeiten] Freilassung und Lebensabend

Erst nach dem Tod ihrer unversöhnlichen Gegnerin Sophie Amalie († 20. Februar 1685) erlangte Leonora Christina im Alter von 63 Jahren ihre Freiheit wieder. Der Kanzler Frederick von Ahlfeldt, der sie einst widerwillig in den Blauen Turm geleitet hatte, befahl am 19. Mai 1685 ihre Entlassung. Doch die Gefangene verließ erst um 22 Uhr, als sie von der Tochter ihrer schon lange verstorbenen Schwester, Elisabeth Augusta Lindenov, abgeholt wurde, ihr Gefängnis im Schutz der Dunkelheit und eines Schleiers, der sie vor den Blicken der neugierigen Menge schützte, während die Königin und ihre Damen dieses Spektakel vom Balkon des Palastes beobachteten. König Christian V. wies Leonora Christina eine Wohnung im Kloster Maribo an und gestattete ihr eine jährliche Rente von 1500 Reichstalern. Hier verbrachte sie ihre letzten 13 Lebensjahre einigermaßen standesgemäß. Im allgemeinen relativ einsam lebend, empfing sie manchmal Besucher, besonders den großen dänischen Dichter Thomas Kingo. Vor allem stellte sie das im Blauen Turm begonnene Manuskript von „Jammers Minde“ fertig. Für ihre drei noch lebenden Kinder versuchte sie vergeblich, ihre früheren Reichtümer wiederzuerlangen. Ihre älteste Tochter Anna Katharina, Witwe des flandrischen Adligen de Cassette, lebte seit 1688 bei ihr, und auch ihre jüngste Tochter besuchte sie oft. Ihr Sohn Leo († 1716), der eine militärische Karriere in Österreich gemacht hatte, wo seine Nachfahren blieben, durfte Leonora Christina nur zweimal besuchen, zuerst 1691, als er 40 Jahre alt war; seine Mutter hatte ihn zuletzt als zwölfjährigen Buben gesehen.

Am 16. März 1698 starb Leonora Christina im Kloster Maribo und wurde am 6. April 1698 in der dazugehörigen Kirche spartanisch begraben, wie sie es selbst gewünscht hatte.

[Bearbeiten] Literarisches Werk

In der „Franske Selvbiografi“ entwirft Leonora Christina ein Porträt ihrer glücklichen Jugend am dänischen Königshof und führt die Handlung bis zu ihrer langjährigen Haft. Die an sich chronologische Darstellung überspringt oft größere Perioden und wird romanhaft durch Konzentration auf bestimmte Ereignisse und humorvolle Schilderung spannender Abenteuer. Die Autorin spricht einerseits distanziert von sich in der dritten Person und philosophiert klug über die Wechselfälle des Lebens, ist aber gleichzeitig Handelnde, die ihre Gedanken über die dramatischen Geschehnisse mitteilt. Im ganzen Roman wird sie als verfolgte Heldin charakterisiert, die kraft ihres Glaubens an die Vorsehung sowie des Bewusstseins ihrer hohen Abstammung (wobei sie sich als Lieblingstochter Christians IV. darstellt) Intrigen und Demütigungen geduldig und mutig erträgt. Ein zentrales Motiv ist ihre unerschütterliche Liebe zu ihrem Gatten, der sie nach ihrer Schilderung auch erwidert, aber ansonsten als schwach und ganz von ihr abhängig, jähzornig und auch ansonsten kaum positiv porträtiert wird, was in dieser Einseitigkeit nicht zutrifft. Diese Charakterisierung entspringt dem Sinn ihrer Memoiren, sich als Unschuldige darzustellen, weshalb sie sich von ihrem Gatten und seinem nachweislichen Hochverrat distanzieren muss. Die Motive ihrer Gegner werden bloß auf deren Eifersucht reduziert und keine rationalen Gründe für deren Handlungen angegeben. Otto Sperling verwendete die „Franske Selvbiografi“ in seinem Buch über gelehrte Frauen, in dem er ausführlich über Leonora Christinas Erziehung und Wissen berichtet. Sein Werk fand weite Verbreitung und war für spätere Historiker eine wichtige Quelle.[5]

Den literarischen Ruhm Leonora Christinas begründete ihre in der dänischen Literatur des 17. Jahrhunderts herausragende Autobiographie ihrer Leidenszeit „Jammers Minde“ (dt. „Leidensgedächtnis“). Das erste Drittel des Buches verfasste Leonora Christina noch im Blauen Turm. Dem Vorwort folgt ein Bericht über die ersten drei Wochen im Kerker mit ausführlichen Dialogen ihrer Verhöre, in denen sie sich selbstbewusst und geschickt verteidigt. Wichtigstes Moment ist aber ihre anfängliche spirituelle Krise, bis sie überzeugt ist, dass ihre Leiden Prüfungen Gottes sind und dieser ihr, wenn sie standhaft unschuldig bleibt, wieder die Freiheit zurückgeben werde. Während sie im Gefängnis schrieb, hoffte sie, dass ihre Worte einmal ihre Kinder lesen könnten, an die das Buch gerichtet ist. Sie erklärt ihnen ihre Handlungen als Sorge um die Zukunft ihrer Familie begründet und dass sie nur wegen ihrer Treue zu ihrem Gatten so viel erleiden müsse. Ihr Stil wechselt zwischen ausgeschmückter und bilderreicher Rhetorik und derber Umgangssprache.

Nach ihrer Haftentlassung revidierte Leonora Christina in Maribo den Text von „Jammers Minde“ und setzte ihn fort. Der Schwerpunkt in diesem Teil ihres Werks liegt in der Darstellung ihres Tagesablaufs im Blauen Turm. Besonders einzelne Ereignisse sowie ihr Umgang mit dem Personal und den Insassen des Gefängnisses werden ausführlich beschrieben. Die religiösen Betrachtungen verlieren an Bedeutung, und der Stil ihrer realistischen Beschreibung des Gefängnislebens ist dem entsprechend nicht mehr rhetorisch, sondern umgangssprachlicher. Mit dem Erreichen des Jahres 1674 stockte die Arbeit an ihrem Werk wieder. Dann setzte sie es doch fort, streifte aber die folgenden Jahre nur kurz und vermerkte, dass ihre Wärter Angst vor dem Tag ihrer Entlassung hatten, da sie dann ihre hohen Löhne verlören. Sie wollte ihren Kindern vor allem noch ihre Version ihrer ausführlich beschriebenen Entlassung vor Augen führen: die Rehabilitierung der stolzen und unschuldigen Königstochter durch Gottes Gnaden. In einem Zusatz zum Vorwort zählt sie viele ihrer Feinde auf, die ein schimpfliches Ende gefunden hätten.

Das ganze Buch durchzieht der Grundton, dass sie aufgrund ihres reinen Gewissens und ihres Glaubens an die Gerechtigkeit des Schöpfers ihren Stolz und Humor sowie ihre Selbstbeherrschung über die ganzen Jahre bewahren und damit die Härten der Haft lindern konnte. Diesen Punkt unterstreicht sie durch die Fiktion, dass sie ihr Werk vollständig während ihrer Haft geschrieben habe. Dass der Großteil erst in Maribo verfasst wurde, kann aber anhand des Originalmanuskripts gezeigt werden. Dieses erbte der Sohn von Leonora Christina und blieb im Familienbesitz unter Verschluss, bis es erst 1869 veröffentlicht wurde.

Leonora Christina hielt „Jammers Minde“ nicht für ihr Hauptwerk, sondern ihre Sammlung biographischer Skizzen bekannter Frauen unter dem Titel „Preis der Heldinnen“, einer für die damalige Zeit üblichen literarischen Gattung. Sie begann ihr Werk in der Haft, überarbeitete es aber später. Von diesem Buch blieb aber nur ein Fragment einer schlechten Kopie übrig. Ihre Heldinnen, die teils aus geschichtlicher, teils aus mythologischer Tradition stammen, werden als streitbar und treu dargestellt, teilweise mit dem in ihrer Autobiographie von sich selbst entworfenen Bild parallelisiert. Nach ihrer Ansicht sind viele Frauen mutiger als Männer. Für unvernünftig hält sie, dass Taten nach den sie ausführenden Personen beurteilt werden, anstatt die Personen nach ihren Taten zu messen. Die Autorin preist Eigenschaften wie Mut, Stärke, Intelligenz, Geduld und treue Liebe zum Gatten. Für ihre Zeitgenossen, z. B. Sperling d. J., war „Preis der Heldinnen“ ein herausragendes Werk.

Die Manuskripte und Korrespondenz Leonora Christinas befinden sich im Museum für Nationalgeschichte im Schloss Frederiksborg (nördlich von Kopenhagen), in der dänischen königlichen Bibliothek und in den Staatsarchiven zu Kopenhagen und Stockholm.

[Bearbeiten] Rezeption

Die hohe literarische und ästhetische Qualität der Niederschrift ihres bewunderungswürdigen Durchhaltens während ihres langen Arrestes erklärt, dass Leonora Christina auch heute noch als Schriftstellerin viel bewundert und geehrt wird. Ihr Schicksal und besonders ihre Memoiren haben sie zu einer Kulturheldin Skandinaviens gemacht. Dichter und Prälaten priesen sie wegen ihrer Loyalität, Geduld und Entschlossenheit als ideale Dänin. „Jammers Minde“ erfuhr zahlreiche Bearbeitungen in der Belletristik, Musik und Kunst.

Der deutsche Dichter Leopold Schefer erhielt früh Einblick in die Niederschrift und verwandte viele Materialien für seinen Roman Die Gräfin Ulfeld oder die vierundzwanzig Königskinder.[6] Sie übte dann unter anderem großen Einfluss auf Jens Peter JacobsensFru Marie Grubbe, Interieurer fra der syttende Aarhundrede“ („Frau Marie Grubbe, Interieurs aus dem 17. Jahrhundert“) aus. Kristian Zahrtmann († 1917) verewigte Leonora Christinas Geschichte in 18 monumentalen Gemälden, die 1890 in der Ausgabe ihres Buches veröffentlicht wurden und als Einzeldrucke 1907 erschienen.

Zwar wurde neulich vereinzelt Kritik an Leonora Christina geübt, etwa dass sie arrogant, eigensinnig und ihrem unwürdigen Gatten blind ergeben gewesen sei. Ebenso stellten Kritiker „Jammers Minde“ als Tendenzschrift dar, die sie vor der Nachwelt von jeder Schuld freisprechen sollte. Trotz all dieser Makel bleibt ihre Autobiographie für Künstler, Gläubige, Patrioten und Feministinnen nach wie vor sehr reizvoll.

[Bearbeiten] Ausgaben

  • Jammers Minde, Autobiographie, um 1693 fertig gestellt, hg. von Sophus Birken Smith, Kopenhagen 1869 (neu hg. von J. Brøndum-Nielsen und C. O. Bøggild-Andersen, Kopenhagen 1960); deutsch hg. 1968.
  • Franske Selvbiografi (Französische Autobiographie), 1674, Faksimile-Ausgabe 1958.
  • Hæltinners Pryd (Preis der Heldinnen), 1684, Essay, hg. von Christopher Maaløe, Kopenhagen 1977.

[Bearbeiten] Literatur

  • Heinz Barüske: Die nordischen Literaturen. Band 1, 1974, S. 162-168.
  • Annegret Heitmann, in: Metzler Autorinnenlexikon. Stuttgart, Weimar 1998, S. 297f.
  • Marita Akhøj Nielsen: Leonora Christina Ulfeldt, in: Dictionary of Literary Biography (DLB). Bd. 300, 2004, S. 460-470.
  • Inga Wiehl, in: Women in World History. Bd. 15, 2002, S. 713-718.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. auszugsweise zitiert von Inga Wiehl (s. Lit.), S. 714
  2. so Inga Wiehl, S. 715
  3. Episoden aus dieser Haft auszugsweise zitiert von M. A. Nielsen (s. Lit.), S. 463
  4. Auszüge dieser Episoden aus Leonora Christinas „Jammers Minde“ werden zitiert von Barüske (s. Lit.), S. 164ff.
  5. M. A. Nielsen, S. 465
  6. Leopold Schefer, Die Gräfin Ulfeld oder die vierungzwanzig Königskinder, 2 Bde., Veit und Comp., Berlin 1834


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