Lebus (Stadt)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Märkisch-Oderland | |
Amt: | Lebus | |
Höhe: | 20 m ü. NN | |
Fläche: | 54,23 km² | |
Einwohner: | 3346 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 15326 | |
Vorwahl: | 033604 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOL | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 64 268 | |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Breite Straße 1 15326 Lebus |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Bernd Tillack (Pro Lebus) | |
Lage der Stadt Lebus im Landkreis Märkisch-Oderland | ||
Lebus (polnisch Lubusz) ist eine Kleinstadt im Südosten des Landkreises Märkisch Oderland in Brandenburg. Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Amtes Lebus.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Lebus liegt an der mittleren Oder unmittelbar an der Grenze zu Polen, nördlich der Stadt Frankfurt (Oder).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
- Mallnow (Adonisröschen)
- Schönfließ
- Wulkow
[Bearbeiten] Geschichte
Lebus war eine polnische Bistums- und Stadtgründung auf dem linken Oderufer, die schließlich der deutschen Konkurrenzgründung Frankfurt unterlag.
Bis zur Gründung von Frankfurt (Oder) im Jahr 1253 galt Lebus als unbestrittener Mittelpunkt der Landschaft gleichen Namens Land Lebus. es liegt auf einem Bergrücken von 500 m Länge und 50-100 m Breite, der auch Reste alter Wehranlagen trägt und sich durch Querrinnen in den Turmberg, den Schloßberg und den Pletschenberg teilt. Diese werden bereits in einem Teilungsvertrag von 1249 als obere, mittlere und untere Burg bezeichnet.
Bereits in der jüngeren Bronzezeit um 1000 v. Chr. lassen sich erste Besiedlungsspuren feststellen, die sich über den gesamten Berg erstreckte. Diese Besiedlungsspuren wurden in der frühen Eisenzeit verstärkt und befestigt. Diese Anlagen wurden aber zur Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. aufgegeben.
Spätestens zu Beginn des 9. Jahrhunderts befindet sich nach Abzug der Germanen eine neue Befestigung durch die einwandernden Slawen. Dabei wurde hier vermutlich bereits die Hauptburg des Stammes der Leubuzzi, des östlichsten Stammes der Wilzen angelegt, die links und rechts der Oder siedelten und diesem Land ihren Namen geben sollten. Seither ist der Name der Burg als Lubus, Lebuz oder Lebus überliefert. Es wird vermutet, dass der Name auf den des Wilzenfürsten Liubus zurückzuführen ist, der Anfang des 9. Jahrhunderts die Oberhoheit über die Stämme der Wilzen besaß. Um 925 wurde die Burg vermutlich durch Streitigkeiten innerhalb des Stammes wieder zerstört.
Noch vor dem Jahr 1000 wurde Lebus von dem polnischen Herrscher Mieszko I. oder seinem Sohn Bolesław Chrobry wiederaufgebaut und verstärkt. Lebus war nun über zweieinhalb Jahrhunderte Bestandteil des Piastenstaates und übte eine beherrschende Rolle über die sich hier kreuzenden Verkehrswege aus.
1124/25 wurde unter Boleslaw III. (Schiefmund) eine Kathedralkirche gegründet und Lebus wurde Zentrum einer aus dem Bistum Posen herausgeschnittenen Diözese im Erzbistum Gnesen. Die neue Kathedralkirche war - wie zu der Zeit in Polen üblich - dem Heiligen Adalbert geweiht und lag vermutlich auf dem Burgberg. Der heilige Adalbert stand für die Heidenmission des Piastenstaates, für die das Bistum offensichtlich bestimmt war.
Seit 1138 war Lebus im Besitz der schlesischen Piastenlinie und kam durch die Politik Heinrich des Bärtigen zeitweise an Großpolen. Wohl innerhalb der folgenden Kämpfe wurde die Burg zerstört. Als 1241/42 Mieszko, der Bruder Boleslaws des Kahlen von Glogau starb, wurde er nicht in der Grabkirche der Dynastie im Kloster Leubus, sondern in der Peterskirche unterhalb der Burg beigesetzt, wohin im 14. Jahrhundert dann auch die Kathedralkirche verlegt wurde.
Seit 1249/50 war Lebus Kondominium des Erzbischofs von Magdeburg und der Askanier, die seit 1287 die alleinigen Herren der Burg wie auch des Landes Lebus waren. Diese förderten die Stadt allerdings kaum noch, sondern sorgten durch die Neugründung Frankfurts dafür, dass Lebus rasch zur Bedeutungslosigkeit herabsank und 1354 an den Bischof fiel. Der Bischofssitz wurde schon 1276 nach Göritz verlegt, 1373 nach Fürstenwalde/Spree wenn auch das Bistum den Namen Lebus bis zur Säkularisierung beibehielt. Zum Niedergang von Lebus mag auch dessen Plünderung durch eine vermutlich ca. 1000 bis 1500 Mann starke Abteilung von Hussiten im April 1432 beigetragen haben. Die Plünderung geschah nach der Schlacht bei Müllrose am 14. April 1432.
Der Begriff "Lebuser Land" lebt bis heute auch im Namen der benachbarten polnischen Woiwodschaft Lebus (Woj. Lubuskie) fort.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde Lebus bei Kampfhandlungen fast völlig zerstört und in den 1950/60er Jahren wieder aufgebaut.
Lebus gehörte zu dem gleichnamigen Landkreis, welcher 1950 in Kreis Seelow umbenannt wurde und 1952 nach Abschaffung der Länder in der DDR zum Bezirk Frankfurt (Oder) kam. 1990 wurde der Kreis wieder Teil des neukonstituierten Landes Brandenburg.
Am 1. Juli 1992 schloss sich Lebus mit fünf weiteren Gemeinden zur gemeinsamen Erledigung der Verwaltungsgeschäfte zum Amt Lebus mit Verwaltungssitz in Lebus zusammen.
Im Zuge der Verwaltungsreform 1993 kamen Stadt und Amt Lebus zum neugebildeten Landkreis Märkisch Oderland
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Lebus besteht aus 16 Stadtverordneten.
- Pro Lebus 6 Sitze
- SPD 5 Sitze
- CDU 3 Sitze
- Partei Rechtsstaatlicher Offensive 1 Sitz
- Die Linke 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt zeigt einen Wolf, der ein Schaf im Maul trägt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Heimatstube Lebus, mit Informationen über die Geschichte und die touristischen Angebote der Stadt.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Evangelische Stadtkirche Sankt Marien wurde 1806 im klassizistischen Stil als Ersatz für den abgebrannten mittelalterlichen Vorgängerbau errichtet. Die am Ende des Zweiten Weltkrieges stark zerstörte Kirche wurde nach 1945 verkleinert wiederaufgebaut.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Erwähnenswert sind der Burgberg, der Schlossberg und der Turmberg, ein 550 m langer und bis zu 100 m breiter Bergrücken, der etwa im Jahre 1000 als Wehranlage ausgebaut wurde und in vor- und frühgeschichtlicher Zeit als eine fast uneinnehmbare Festung galt, sowie die hier vorkommenden Adonisröschen.
[Bearbeiten] Sport
Blau-Weiß Turbine Lebus/Frankfurt(O) e.V.:
- Fussball
- Skating
- Kegeln
- Reitsport
- Kegeln
- Tischtennis
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Günter Eich (1907–1972), Hörspielautor und Lyriker
- Frank Laufenberg (* 1945), Radio- und Fernsehmoderator, Musikjournalist
Altlandsberg | Alt Tucheband | Bad Freienwalde (Oder) | Beiersdorf-Freudenberg | Bleyen-Genschmar | Bliesdorf | Buckow (Märkische Schweiz) | Falkenberg | Falkenhagen (Mark) | Fichtenhöhe | Fredersdorf-Vogelsdorf | Garzau-Garzin | Golzow | Gusow-Platkow | Heckelberg-Brunow | Höhenland | Hoppegarten | Küstriner Vorland | Lebus | Letschin | Lietzen | Lindendorf | Märkische Höhe | Müncheberg | Neuenhagen bei Berlin | Neuhardenberg | Neulewin | Neutrebbin | Oberbarnim | Oderaue | Petershagen/Eggersdorf | Podelzig | Prötzel | Rehfelde | Reichenow-Möglin | Reitwein | Rüdersdorf bei Berlin | Seelow | Strausberg | Treplin | Vierlinden | Waldsieversdorf | Wriezen | Zechin | Zeschdorf