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Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg – Wikipedia

Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landesbahn
Feldbach–Bad Gleichenberg
Geografische Daten
Kontinent Europa
Staat Österreich
Bundesland Steiermark
Streckenbezogene Daten
Triebwagenzug ET1 Im Bahnhof Maierdorf
Triebwagenzug ET1 Im Bahnhof Maierdorf
Strecke der Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg
Streckenlänge: 21,214 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Steirische Ostbahn v. Graz Hbf
0,0 Feldbach 280 m ü. A.
Steirische Ostbahn n. Fehring
Raab
Anschlussbahn → Steir. Hartsteinwerke Appel
1,7 Feldbach Landesbahn 290 m ü. A.
Betriebsbahnhof (Remise und Werkstätte)
3,3 Oedt Siedlung 300 m ü. A.
4,3 Oedt 308 m ü. A.
7,5 Prädiberg 380 m ü. A.
9,6 Fischa 390 m ü. A.
11,5 Burgfried 405 m ü. A.
12,3 Gnas 371 m ü. A.
14,6 Katzendorf
15,2 Maierdorf 300 m ü. A.
17,3 Hofstätten 380 m ü. A.
19,6 Trautmannsdorf 310 m ü. A.
21,2 Bad Gleichenberg 269 m ü. A.

Die Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg ist eine regelspurige Eisenbahn, welche sich im Besitz der Steiermärkischen Landesbahnen befindet. Die Bahn schließt in Feldbach an die Steirische Ostbahn an und hat ihren Endpunkt in Bad Gleichenberg. Weiterführende Planungen bis Bad Radkersburg konnten nie realisiert werden.

Die „Gleichenberger Bahn“ ist seit 28. Februar 1994 Mitglied im Verkehrsverbund Steiermark und soll als  S32  am Netz der am 9. Dezember 2007 eingeführten S-Bahn Graz partizipieren. Die Inbetriebnahme der Linien  S3  und  S32  ist jedoch auf Grund unzureichender Infrastruktur (eingleisige Strecke, wenige Ausweichen) noch offen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte der Landesbahn [1] reicht bis zum 14. April 1886 zurück, als erstmals ein Projekt einer Eisenbahnlinie von Feldbach nach Bad Gleichenberg, mit der Option einer Verlängerung nach Bad Radkersburg vorgelegt wurde. 1916/1917, in der Zeit des Ersten Weltkriegs wurde das in Mühldorf bei Feldbach situierte Kriegsgefangenenlager mit einer Schleppbahn an die Steirische Ostbahn angeschlossen. Das Lager blieb nach Kriegsende als Lazarett bestehen.

Am 17. März 1926 erfolgte der Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung, den Bahnbau von Feldbach nach Bad Gleichenberg wieder aufzunehmen, worauf im Jänner 1927 die politische Begehung der geplanten Trasse erfolgte. Am 10. Dezember 1928 wurde die Konzession auf 90 Jahre an Landesrat Franz Winkler und Rechtsanwalt Dr. jur. Gustav von Webenau (beide Graz) erteilt.[2]

Am 20. Juni 1931 wurde auf der Strecke der Personen- und Güterverkehr aufgenommen. Die Betriebsführung wurde dem Steiermärkischen Landeseisenbahnamt übertragen. Die Strecke wurde mit 1.500 V Gleichstrom elektrisch betrieben.

Am 4. April 1932 erfolgte die Gründung der „Aktiengesellschaft Lokalbahn Feldbach–Bad Gleichenberg“, die am 2. Juli gleichen Jahres vom Bundesministerium für Handel und Verkehr die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten einer Verlängerung nach Purkla zum Anschluss an die Radkersburger Bahn erhielt. Das Projekt ging aber nie über das Planungsstadium hinaus.

Mit der Auflösung der Aktiengesellschaft der Lokalbahn Feldbach–Bad Gleichenberg am 30. Juni 1942 wurde die Konzession und das Vermögen an das Land Steiermark übertragen, womit die „Lokalbahn“ zur „Landesbahn“ wurde.

Im April 1945 wurde anlässlich des Zweiten Weltkriegs das gesamte Gebiet der Bahnstrecke zum unmittelbaren Kriegsschauplatz. Die Bahnstrecke wurde dabei erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Betrieb konnte erst am 1. November 1947 – vorerst provisorisch mit Dampflokomotiven – wieder aufgenommen werden. Die Wiederherstellung der Oberleitungsanlagen und die Aufnahme des elektrischen dauerte bis 15. November des Folgejahres. Das Stromsystem wurde auf 1.800 V Gleichstrom umgestellt.

Mit der Aufnahme des Autobusbetriebes der StLB zwischen Feldbach über Straden nach Bad Radkersburg am 16. Dezember 1947 wurde die beabsichtigte Verlängerung der Bahnstrecke endgültig ad acta gelegt.

Zwischen 1962 und 1970 wurde eine Kurswagenverbindung zwischen Wien Südbahnhof und Bad Gleichenberg als E 953 / E 954 angeboten.

In der Zeit zwischen 1. Jänner 1987 und 30. Juni 2005 wurde ein „Bahnexpressverkehr“ angeboten.

Nachdem die alte Quecksilberdampfgleichrichterstation in Gnas nicht mehr den Ansprüchen genügte, wurde diese 1975 gegen eine Siliziumdioden-Gleichrichteranlage getauscht. Die zweite Gleichrichteranlage 1992 erneuert. Zwischen 1991 und 1995 wurde die gesamte Oberleitungsanlage zwischen Feldbahn und Gnas abschnittsweise erneuert. Die zwseite

[Bearbeiten] Infrastruktur

Die Wahl der Trasse erwies sich nachteilig. Da viele Gemeinden an die Bahn angeschlossen werden wollten, verläuft die Bahnstrecke überaus kurvenreich; der engste Radius beträgt 270 m. Die Strecke weist eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h auf und ist mit 21 Kilometern knapp doppelt lang, wie die Straßenverbindung zwischen den beiden Orten. Hinzu kommen, bedingt durch das Südoststeirische Hügelland, Steigungen bis zu 42 . Dies schlägt sich in der langen Gesamtfahrzeit von 33 Minuten nachteilig nieder. Überaus nachteilig ist, dass auf der gesamten Strecke 82 Eisenbahnkreuzungen bestehen. Die Strecke ist mit 32 Weichen ausgestattet.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

ET1-ET2 beim Trennen nach der Fahrt in der Doppeltraktion
ET1-ET2 beim Trennen nach der Fahrt in der Doppeltraktion

Der Betrieb auf der Gleichenberger Bahn wird mit zwei Elektrotriebwagen und einer Elektrolokomotive abgewickelt.

Der „ET1“ wurde am 16. Jänner 1980 nach vollständiger Überarbeitung und Modernisierung wieder in Betrieb genommen. Am 16. September 1991 wurde der nach gleichem Muster umgebaute „ET 2“ wieder in Dienst gestellt. Im Jahr 2002 erfolgte der Umbau der Elektrolokomotive „E 41“ inklusive Ausstattung mit einer Funkfernsteuerungsanlage. Letztlich erfolgte 2004 die Teilausbesserung des vorwiegend für Sonderfahrten verwendeten Personenwagens „EB 22“.

Für Arbeiten an den Oberleitungsanlagen wird der mit einem funkferngesteuertem Hydraulikkran und Montagekorb ausgestattete Motobahnwagen „X 51“ (Inbetriebnahme 1992) eingesetzt.

[Bearbeiten] Betrieb

[Bearbeiten] Personenverkehr

Durch die aufkommende Konkurrenz des Busses und ab den 1950ern die des Individualverkehrs gingen die Fahrgastzahlen stetig zurück. Während in den 1950er Jahren noch rund 100.000 Personen im Jahr mit der Bahn fuhren, gab es in den 1990er Jahrenn nur noch knapp 30.000 Fahrgäste pro Jahr.

Gegenwärtig wird der Personenverkehr von Montag bis Freitag mit vier Zugpaaren und am Wochenende mit drei Zugpaaren durchgeführt.

Seit dem Fahrplanjahr 2006/2007 gibt es an Wochenenden und Feiertagen ein zusätzliches Zugpaar am späteren Nachmittag mit Anschlüssen von und nach Graz.

[Bearbeiten] Güterverkehr

Der Güterverkehr, welcher beinahe ausschließlich für die „Steirische Basalt- und Hartgesteinwerke Appel Steinbruch Ges.m.b.H.& CO KG“ in Mühldorf bei Feldbach erfolgt, ist eine der Haupteinnahmequellen der Bahn.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Steiermärkische Landesbahnen: Wissenswertes, Landesbahn Feldbach - Bad Gleichenberg
  2. Österreichische Nationalbibliothek, ALEX: Bundesgesetzblatt 1928, 93. Stück, Nr. 334, Seiten 2099–2103

[Bearbeiten] Weblinks


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