KZ Niederhagen
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Das KZ Niederhagen war ein deutsches Konzentrationslager am Ortsrand von Büren-Wewelsburg. Die Häftlinge wurden ab Mai 1939 als Zwangsarbeiter für den Ausbau der Wewelsburg eingesetzt, die nach Plänen Heinrich Himmlers nach dem "Endsieg" Mittelpunkt der Welt werden sollte. Die ersten Häftlinge stammten aus dem KZ Sachsenhausen.
Zu den rund 3.900 Häftlingen zählten Bibelforscher, politische Häftlinge, Roma, Sinti, Jenische, Homosexuelle, Juden, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Fast ein Drittel von ihnen überlebte die Haft nicht.
Nachgewiesen ist der Tod von 1.285 Häftlingen. Sie starben an Hunger, Kälte, Krankheiten und den Folgen von Misshandlungen. Im Jahr 1942 wurde ein lagereigenes Krematorium gebaut.
Die Gestapo nutzte das KZ auch als Exekutionsstätte, es wurden hier auf Befehl Heinrich Himmlers insgesamt 56 Menschen, darunter Frauen und Kinder, aus Westfalen-Lippe hingerichtet.
In der Zeit von 1. September 1941 bis 1. Mai 1943 war das Lager selbständig. Vorher war es dem KZ Sachsenhausen, danach dem KZ Buchenwald unterstellt. Ab dem Jahr 1943 saßen nur noch etwa 50 Häftlinge im Lager ein, am 2. April 1945 wurden die Häftlinge durch Soldaten der Amerikanischen Armee befreit.
Vom Lager ist wenig erhalten. In der ehemaligen Lagerküche sind das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr und Wohnungen untergebracht, das Torhaus wird heute als Zweifamilienhaus genutzt, auf dem übrigen Gelände liegt eine Wohnsiedlung.
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Konzentrationslager Niederhagen NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren in NRW
- Überblick Wewelsburg 1933-1945, aus: Hüser/Brebeck
- Topographie des KZ Niederhagen
- Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen
[Bearbeiten] Literatur
- Karl Hüser, Wulff E. Brebeck: Wewelsburg 1933-1945. Das Konzentrationslager. Überarbeitung: Kirsten John-Stucke. 4. Auflage. Münster: Westfälisches Landesmedienzentrum 2002. (= Reihe: Dokumente der Zeitgeschichte, Heft 5).
- Andreas Pflock, Gerrit Visser (1894-1942) - Von Hengelo nach Wewelsburg - Van Hengelo naar Wewelsburg, Lebensstationen und Briefe des niederländischen Gewerkschafters aus nationalsozialistischer Gefangenschaft - Levensloop en brieven van de Nederlandse vakbondsman uit het nationaal-socialistische gevangenschap. Niederländisch-Deutsch (2005). 279 Seiten, 67 Photos, fester Einband. ISBN 3-932610-35-0