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Koloss von Rhodos – Wikipedia

Koloss von Rhodos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Koloss von Rhodos (altgriech. Ὁ Ἥλιος Ῥόδιος, Ὁ Κολοσσὸς Ῥόδιος, ὁ ἐν Ῥόδῳ κολοσσόςho Hélios Rhódios, ho Kolossòs Rhódios, ho en Rhódô Kolossós, lateinisch Colossus Solis Rhodi oder Solis Colossus Rhodi) war eine monumentale Bronzestatue des Gottes Helios in der Stadt Rhodos. Sie zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike und ist Ursprung der Begriffe kolossal und Kolossalstatue.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte, Maße, Bautechnik und Bauzeit

Der Überlieferung nach errichteten die Rhodier das Standbild des Sonnengottes Helios, des Schutzgottes der Stadt und Insel, nachdem dieser die Stadt auf wundersame Art vor der Eroberung durch Demetrios I. Poliorketes gerettet hatte. Helios hatte die Rhodier angewiesen, nachts einen verdeckten Graben zwischen Stadtmauer und der neunstöckigen Hauptbelagerungsmaschine Helepolis (altgr. ἑλέπολις = Stadtzerstörerin) zu ziehen. Als die Belagerungsmaschine am nächsten Morgen vorrückte, stürzte sie in diesen Graben und verschloss mit ihrem Turm eine bereits geschlagene Bresche in der Stadtmauer wieder. Demetrios gab die Belagerung der Stadt Rhodos daraufhin auf und hinterließ seine gesamten Belagerungsgeräte den Rhodiern, deren Erlös (300 Talente Silber = 7880 kg) die Rhodier zur Finanzierung des Standbildes verwendeten.[1] Chares von Lindos, einem Schüler des Lysippos von Sikyon, wird die Statue zugeschrieben, nach einigen Quellen unter Mitarbeit eines Bildhauers namens Laches.

500 Talente Erz (13 t) und 300 Talente Eisen (etwa 8 t) wurden laut Überlieferung verwendet. Der Bau habe so viel Rohmaterial verschlungen, dass die damals bekannten Kupfererzquellen zu versiegen drohten.[2] Einige Quellen sprechen von weiterem Stützwerk aus Holz. Ausgehend von einem verkleinerten Modell wurden nach Maß vorgefertigten Bronzegussplatten Schicht um Schicht aufeinander verschweißt, mit Eisenstreben innen gesichert und mit Steinen stabilisiert (bis ca. zu den Unterschenkeln, nach anderen Quellen bis in den Kopf unter Auslassung eines Treppenaufgangs ab der Mitte zu Reparaturzwecken). Die Arbeit erfolgte mit Hilfe von Erdaufschüttungen um die wachsende Statue Schicht um Schicht, nach einer anderen Quelle um ein vorher errichtete Eisengerüst als kontinuierlicher Guss, der von heutigen Gussexperten angezweifelt wird. Die übliche Technik, die Figur aus größeren Partien wie Rumpf, Kopf, Armen und Beinen vorzufertigen und diese danach zusammenzuschweißen, konnte wegen der außerordentichen Größe nicht angewandt werden – die Körperteile wären intransportabel gewesen. Da Chares ein Schüler Lysippos' war, der es besonders schätzte, Dynamik, Anspannung und Ausdruck in seine Skulpturen einzuarbeiten, nimmt man eine eher fließend geformte als eine starre, strenge Figurierung des Koloss an.

Die Rhodier, die zunächst eine mittelgroße, etwa 18 m hohe Statue bei Chares bestellten und den Preis festlegten, erhöhten ihren Auftrag auf die letztendlich erbaute Größe. Chares merkte zu spät, dass er den achtfachen statt doppelten Preis hätte fordern müssen und ging an dem Auftrag bankrott, was ihn dann in den Selbstmord trieb.

Heute ist keine antike Darstellung des Kolosses überliefert, ausgenommen Münzbilder des Kopfes des Helios mit und ohne Strahlenkranz auf zeitgenössischen rhodischen Prägungen. Die Angaben der Ausmaße schwanken zwischen 32 und 36 m Höhe, wobei manche Quellen den Marmorsockel, auf dem die Statue stand, mitzählen, andere hingegen nicht. Ebenso spekulativ ist die Bauzeit von circa zwölf Jahren, die wahrscheinlich um 300 v. Chr. gelegen hat (304–292 v. Chr. nach Werner Ekschmitt). Man kann jedoch davon ausgehen, dass es sich um eine jugendhafte, nackte oder nur mit einem Umhang bekleidete Männerstatue handelte, die den Gott Helios darstellte.

[Bearbeiten] Standort

Neben dem Aussehen des Kolosses ist dessen Standort ein weiteres ungelöstes Rätsel. In der Regel wurden Götterstandbilder in der Nähe des Heiligtums des Gottes errichtet, was einen Ort an exponierter Stelle im Innern der Stadt wahrscheinlich erscheinen lässt: die Stadt Rhodos überschauend oder in der Nähe der späteren Johanniterburg, deren Kirche aus dem 14. Jahrhundert einst St. Johannes Colossensis hieß. Sie gilt als der wahrscheinlichste Standort.

Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht ist es nicht gesichert, dass der Koloss einen Bezug zum Hafen – wo der Standort des Kolosses gern vermutet wird – und der Seefahrt hatte, auch wenn die Rhodier ein Seefahrervolk waren und es sich viele nur schwer vorstellen können, dass das Inselvolk ihr bedeutendstes Bauwerk etwas anderem als der Seefahrt gewidmet hätten. Wenn die Statue schon nicht breitbeinig über der Hafeneinfahrt stand, wie fälschlich oft angenommen, so vermuteten viele zumindest einen Platz am Hafen, wenn auch mit geschlossenen Beinen. Gegen einen solchen Standort spricht allerdings, dass man Überreste hätte finden müssen, wenn das Standbild ins Meer gestürzt wäre. Auch ein Umstürzen auf das Hafengelände, das den Hafenbetrieb stark eingeschränkt hätte, ist auszuschließen. Auch wäre die Fundamentierung am Hafen kaum möglich gewesen. Überliefert ist, dass der Koloss 890 Jahre umgeknickt und für jeden Besucher begeh- und einsehbar gelegen habe, während zerstörte Gebäude oder Hafenanlagen nicht in der Überlieferung erwähnt werden (eine Quelle spricht von wenigen, beschädigten Häusern). Darüber hinaus war der rhodische Helios kein Gott der Seefahrt oder des Meeres wie etwa Poseidon. Im Gegenteil, Helios erhielt das Standbild als Erretter der Stadt, sodass auch ein Standort weiter vom Meer entfernt plausibel erscheint.

[Bearbeiten] Zerstörung

Vermutlich zerstörte ein Erdbeben in den Jahren 227, 226 oder 224 v. Chr. den Koloss von Rhodos, indem es ihn in den Knien umknicken ließ[3]. Das Standbild überdauerte also nur etwa 65 Jahre und war damit das kurzlebigste der Sieben Weltwunder. Ptolemaios III. Euergetes bot sich an, den Koloss wieder aufrichten zu lassen. Wegen des Orakels „Was gut liegt, das soll man nicht von der Stelle bewegen“ durch das Orakel von Delphi wurde das Vorhaben jedoch nicht umgesetzt. Noch etwa 890 Jahre bestaunten Touristen die Trümmer und die Innenkonstruktion, bis schließlich der Gouverneur von Syrien und Feldherr Muawiya des herrschenden Kalifen Uthman ibn Affan die Überreste 654 an einen jüdischen Händler aus Edessa verkaufen ließ. Nach Verschiffung auf das kleinasiatische Festland habe es angeblich 900 Kamele bedurft, um die Überreste des Kolosses abzutransportieren. Stücke desselben tauchten in der Folgezeit entlang des Karawanenweges auf.

[Bearbeiten] Der Koloss von Rhodos in Kunst und Sprache

Historisch falsche Darstellung des Koloss von Rhodos, die das Book of Knowledge der The Grolier Society (1911) illustriert.
Historisch falsche Darstellung des Koloss von Rhodos, die das Book of Knowledge der The Grolier Society (1911) illustriert.

Die Darstellung als breitbeiniger Wächter über der Hafeneinfahrt ist erst in der Neuzeit um 1340 durch einen Mönch, der Rhodos bereiste, aufgekommen und historisch sowie technisch falsch. Eine solche Form wäre bereits aus Gründen der Statik nicht möglich gewesen. Auch wäre eine breitbeinige Statue über der antiken Hafeneinfahrt von mehr als 50 m Weite bedeutend höher ausgefallen als überliefert und zudem dem ästhetischen und künstlerischen Empfinden der damaligen Zeit zuwidergelaufen. Auch der Umstand, dass die Überlieferung nur von einem (dreieckigen) Sockel spricht, nicht von zweien für jeweils ein Bein, spricht gegen ein breitbeiniges Standbild. Vermutlich hatte der Koloss ein drittes Standbein in Form einer Umhangfalte (so ein Rekonstruktionsversuch von H. Mayron), einer Lanze (nach A. Gabriel) oder Ähnlichem, was durch den dreieckigen Sockel unterstützt wird.

Die Darstellung des Kolosses als Leuchtturm mit über dem Kopf gehaltener Feuerschale oder hochgehaltener Fackel ist zwar denkbar, aber rein spekulativ und historisch unwahrscheinlich, auch wenn eine solche Form nicht unbedingt einen Standort direkt am Hafen erfordert hätte, und 250 Jahre später zur Römerzeit an den Häfen mancher Städte wie Caesarea Maritima, Ostia u. a. Leuchtfeuergroßstatuen gebräuchlich waren. W. Hoepfner spricht von einer zum Gruß erhobenen Hand.

Die Wörter „kolossal“ und „Koloss“ entwickelten sich aus dem altgr. „κολοσσός“ und, daraus abgeleitet, aus den lat. Begriffen „colossus“ (Substantiv), "colossaeus, a, um" (Adjektiv). Etymologisch entstammt das Wort einer westkleinasiatischen Sprache (vermutlich dem Phrygischen, siehe den Ortsnamen Kolossai/Colossae). Es bezeichnete zunächst eine Statue in menschlicher Gestalt ohne Größenbezug. Der Begriff fand um 1000 v. Chr. Eingang in das Dorische, das es entsprechend verwandte. Seit der Übertragung des Wortes „kolossos“ auf den Helios von Rhodos wurde es synonym für eine Riesen- oder Kolossalstatue angewandt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Plinius der Ältere: Naturgeschichte. XXXIV, 18
  2. Philon von Byzanz: Die sieben Weltwunder. IV 3-5
  3. Strabon; Geographie. XIV, 2, 5

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter A. Clayton, Martin J. Price (Hrsg.): Die sieben Weltwunder. Reclam, Leipzig 2000, ISBN 3-379-01701-9
  • Wolfram Hoepfner: Der Koloss von Rhodos und die Bauten des Helios. Neue Forschungen zu einem der Sieben Weltwunder. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2003; ISBN 3-8053-3253-X

[Bearbeiten] Weblinks


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