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Hunsrückisch – Wikipedia

Hunsrückisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hunsrückisch oder auch Hunsrücker Platt, wird oder wurde auf dem Hunsrück gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Definition und Beispiele

Der Hunsrück besitzt klare geografische Grenzen, das Hunsrückisch aber keineswegs. Es greift einerseits über den Hunsrück hinaus, hat aber auch andererseits eine gehörige innere Differenzierung, so dass es eigentlich kein einheitliches Hunsrückisch gibt. Die wenigen schriftlichen mundartlichen Zeugnisse machen klare Aussagen nicht einfacher. Seit den 1990er Jahren wird mit dem Mittelrheinischen Sprachatlas eine wissenschaftliche genaue Dokumentation der örtlichen Dialekte unternommen. Das Rheinische Wörterbuch von 1928 ff wurde durch die Universität Trier digitalisiert ins Netz gestellt.

Das Hunsrückisch teilt sich in zwei Gruppen; die erste gehört zum Rheinfränkischen und wird von der Nahe bis ungefähr kurz hinter Kastellaun gesprochen. Die zweite gehört zum Moselfränkischen und wird von Kastellaun bis zur Mosel gesprochen. Die charakteristische Unterscheidung der beiden Gruppen wird durch die dat / das Linie gebildet. Nördlich, zum Beispiel in Idar-Oberstein, Gemünden, Kirchberg und Boppard wird dat gesprochen. Wichtiger erscheint aber nach Diener und Martin [1] eine Linie, die das breit gesprochene Hunsrückisch vom östlich der von ihm Sobernheimer Linie genannten Grenze gesprochenen trennt. Beispiele sind Hirte: statt Herrd Heerd, -Gurgel: Gorrjel westlich aber Goorjel, -Räder: Rerre Rierer. Dazu wird das Wort noch durch Einschieben eines e oder i zwischen die Konsonanten gedehnt: Dorf wird zu Dooref, Kirche zu Keerisch, Berg zu Beerisch.

An anderen Linien führt Diener auf, die Unterscheidung von im westlichen Hunsrück gesprochenem o und eu und östlich von Mastershausen-Buch-Mannebach-Nörterhausen u und ou oder au also Bruure (Bruder), Hau (Heu). Das d/t wird durch r ersetzt. Beispiel: In Kappel wohnt de Peere (Peter) Prappel. Er mischd sich fri ous/us de Fäärerre (Er macht sich früh aus den Federn). Das g fällt im Wort weg: Aue, saan (Augen, sagen). Bei dieser breiten Aussprache kann der Hunsrücker aber auch lange Worte zur gefälligeren Aussprache zusammenziehen: So wird Brombeeren zu Bräämerre. Et git kä brärer Blaad as en bräd, bräd Bräämerreblaad (Es gibt kein breiteres Blatt als ein breites, breites Brombeerblatt - Spruch aus Siemerre (Simmern) nach Pfarrer R. Christmann, Simmern). [2]

Im östlichen Teil der Nahe zu wird das r als Zungen-R ausgesprochen [3]: Zum Beispiel in Bubach, im nahen Simmern aber nicht [4] .

Interessant sind auch eigenständige Worte, die im Hochdeutschen nicht oder so nicht vorkommen. Bekanntestes Wort ist Hinkel für Huhn. Die Asterix-Übersetzer haben die Steine der Hünengräber zu Hinkelsteinen gemacht. Anlehnend an die medizinische diuretische Erfahrung wird der Löwenzahn Beddseicher (Bettnässer) (frz. pis en lit) genannt. Die Grumbeere (Grundbirnen/Erdäpfel/Kartoffeln) werden mit dem Kaarscht, einer dreizinkigen Hacke, ausgemacht. Maje (Gespräch) / Meie-gehe Abends zum Nachbarn (mit den Stricksachen oder früher mit Spinnrad) zum Besuch und zur Unterhaltung gehen. leppsch heißt fad, geschmacklos. Ein ja natürlich bekräftigt man im Hunsrück mit ei allemool

Merkwürdigerweise ist der Bach im Hunsrück weiblich: die Bach, die Frau wird zur Sache dat Fraamensch auch mit Namen: dat Kattche (Katharina).

Nach dem früher häufigen Vornamen Johann Nikolaus, der von den Hunsrückern bequem zu Hannickel zusammengezogen wird, hießen die Hunsrücker Arbeiter im Ruhrgebiet alle die Hannickel. Hannikel ist auch Synonym für einen ungewandten Menschen [5]

Andere bildhafte Zusammenziehungen sind Muufel (Maul voll), ein kleiner Bissen. Imms/Imbs ist ein kleiner Imbis zum Beispiel bei Familienfesten und Beerdigungen.

Von den Schimpfnamen seien nur genannt: Schinnoos (Schinderaas) vor allem für böse Frauen und Flabbes und Stickel/Schdickel für einen dummen unbeholfenen Menschen (nach dem Verbindungsstück von der Radnabe zum oben dem Wagen aufliegenden Leiterbaum).

In das Hunsrücker Platt sind auch viele Begriffe aus der französischen Sprache eingegangen. Schenneere: sich genieren, schämen; allee: vorwärts; loo: hier oder da, von voila. Auch aus dem Hebräischen gibt es Lehnworte , zum Beispiel: dä iss im Dalles, dem geht es wirtschaftlich schlecht (von dallut = Not), wahrscheinlich auch Schaales, ein (oft von jüdischen Familien) in einem Bräter im Backes zubereiteter Kartoffelkuchen, der Dippekooche war allerdings mit Speck.

Die kleinräumige Struktur der einzelnen Sprachgebiete erwuchs aus den kleinräumigen Herrschaftsstrukturen im Hunsrück, wo Grenzen oft sogar Dörfer teilten. Auch die kirchlichen Trennungen in (vorwiegend) evangelische oder katholische Gebiete unterstrichen das Trennende.

Auf dem Hunsrück ist - wie fast überall - eine außerordentliche und beschleunigte Verarmung der Mundart festzustellen. Die Jugend spricht keine Mundart mehr und versteht nur noch selten ihre speziellen Worte. Heimatvereine oder Einzelpersonen versuchen mit Mitteln der modernen Kommunikation und Dokumentation dem entgegen zu wirken.

[Bearbeiten] Verbreitung in Südamerika

Auswanderer haben diesen Dialekt in ihre neue Heimat mitgenommen. Im südlichen Brasilien, insbesondere im Gebiet von Santa Cruz do Sul im Bundesstaat Rio Grande do Sul gibt es auch heute noch Gemeinden, in welchen das Riograndenser Hunsrückisch aktiv gesprochen wird. Rottmann hat die Auswanderung nach Brasilien in seinem Gedicht Der Abschied drastisch thematisiert.

[Bearbeiten] Autoren

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Roland Martin: Untersuchungen zur rhein-moselfränkischen Dialektgrenze in: Deutsche Dialektgeographie, hg.v. F. Wrede, Heft XI a, Marburg 1922 zitiert in Diener
  2. zitiert Diemer, S. 46
  3. Beispiele außer wenigen Ergänzungen aus Diener
  4. und mein Vater, Hermann Michel, wurde 1922 auf dem Gymnasium erst mal ordentlich ausgelacht, pers. Mitteilung an G.Michel
  5. Diener S. 104, nach Rottmann 3. Aufl. S. 224

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Kategorie:Hunsrückisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik


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