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Huber Matos – Wikipedia

Huber Matos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Huber Benítez Matos (* 1918 in Yara auf Kuba) ist ein ehemaliger kubanischer Guerillaführer der kubanischen Revolution und späterer Dissident.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kubanische Revolution

Matos war ursprünglich Lehrer und Reisfarmer mit eigenem kleinen Grundbesitz aus Manzanillo. Als Gegner der Batista-Diktatur hatte er bereits 1957 beim Transport von Verstärkungstruppen für die Rebellenarmee um Fidel Castro geholfen, ging dann aber nach Costa Rica ins Exil. Im März 1958 kehrte er an Bord eines Flugzeuges, das eine Waffenlieferung für die Rebellenarmee nach Kuba brachte, wieder zurück. Fidel Castro ernannte ihn zum Offizier und teilte ihn der III. Front der Rebellenarmee unter dem damaligen Comandante Juan Almeida zu. Im August 1958 wurde er selbst zum Comandante der 9. Kolonne "Antonio Guiteras" bestimmt, die nordöstlich von Santiago de Cuba operierte.

Damit nahm er neben den bekannteren Comandantes Fidel Castro, Che Guevara, Raúl Castro und Camilo Cienfuegos, die am 5. Dezember 1956 mit der Yacht Granma von Mexiko kommend auf Kuba gelandet waren, am Guerillakrieg gegen das von den USA gestützte Batista-Regime teil und eroberte mit seiner Kampfgruppe die strategisch wichtige Stadt Santiago de Cuba. Als einer von mehreren prominenten Comandantes zog er am 8. Januar 1959 gemeinsam mit Fidel Castro in Havanna ein und war bis zu seinem politischen Fall Miltärgouverneur der größten Provinz Kubas (Camagüey), einer reichen und konservativen Region.

[Bearbeiten] Politischer Fall

Nach dem Sieg der Rebellenarmee über den Diktator Fulgencio Batista wurde er immer mehr zum Sprecher des antikommunistischen Flügels der Bewegung des 26. Juli. Er stellte Überlegungen an, sich direkt an das kubanische Volk zu wenden, um die seiner Meinung nach stillschweigende Errichtung einer kommunistischen Diktatur, anstelle der gerade überwundenen, zu verhindern.

Als im September 1959 die wohlhabenden Viehzüchter von Camagüey eine Kampagne gegen die Agrarreform der neuen Regierung, die auch Enteignungen beinhaltete, auf die Beine stellten, schloss sich der damals sehr populäre Militärbefehlshaber der Region, Huber Matos, diesen an. Er forderte, Fidel Castro solle eine Sitzung des Nationalen Direktoriums der Bewegung des 26. Juli einberufen, um die "kommunistische Infiltration" zu diskutieren. In Briefen an Fidel Castro wandte er sich vehement gegen die seiner Meinung nach immer stärker werdende sozialistische Ausrichtung des Landes, die er aufgrund seiner liberalen Überzeugung ablehnte. Er kritisierte explizit die besonders treibenden Kräfte dieser Entwicklung, Raúl Castro und Che Guevara, denen er vorwarf, neben der erfolgreichen ersten Revolution einen „zweiten Plan“ für eine kommunistische Unterwanderung zu verfolgen.

Am 20. Oktober 1959, nach der Ernennung Raúl Castros zum Minister der Streitkräfte, bot er seinen Rücktritt an. Etwa 15 seiner Offiziere wollten mit ihm zurücktreten. Daraufhin wurde er des Verrats bezichtigt und auf Befehl Castros von Camilo Cienfuegos (nach Matos' Angaben wohl eher widerwillig und zweifelnd) verhaftet und anschließend vor ein „revolutionäres“ Gericht in der Festung von Havanna La Cabaña gestellt, das ihn im Dezember 1959 wegen konterrevolutionären Hochverrats zu zwanzig Jahren Haft verurteilte, die er voll verbüßen musste. Die Todesstrafe blieb ihm damit im Gegensatz zu anderen „Konterrevolutionären“ dieser Zeit erspart, obwohl Fidel Castro selbst in einer Rede behauptet hatte, Matos habe einen bewaffneten Aufstand vorbereitet, was allerdings nicht bewiesen wurde.

1979 wurde er aus der Haft entlassen und siedelte in die USA über.

[Bearbeiten] Politisches Wirken im Exil

Über seinen Bruch mit Fidel Castro, seinen Prozess und die Jahre der Haft hat er ein Buch unter dem spanischen Titel «Como llegó la noche» (deutsch: „Wie es Nacht wurde“) verfasst. Darin berichtet er u.a. von schweren Folterungen während seiner Haft in Kuba. Huber Matos ist heute Generalsekretär der exilkubanischen Organisation «Cuba Independiente y Democrática» (deutsch: „Unabhängiges und demokratisches Kuba“) mit Sitz in Miami. 2003 forderte er in Deutschland auf dem 3. Internationalen Literaturfestival in Berlin die Staaten der Europäischen Union auf, Sanktionen gegenüber Kuba zu verhängen.

Dabei empörte er deutsche Anhänger von Fidel Castro zusätzlich dadurch, dass er auch gewaltsamen Widerstand (inklusive Attentate auf Castro) für gerechtfertigt hielt. Matos lebt heute in den USA.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

Deutschsprachige Presseartikel:

Spanische Quellen

Inländische Kritik an Huber Matos:

[Bearbeiten] Autobiographie

  • Huber Matos: Como Llego La Noche: How Darkness Fell. ISBN 8483109441 (engl.)
Andere Sprachen


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