Hillary Clinton
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Hillary Clinton (* 26. Oktober 1947 in Chicago, Illinois als Hillary Diane Rodham) ist eine US-amerikanische Juristin und Politikerin (Demokraten). Seit 2001 ist sie Senatorin für den US-Bundesstaat New York im Senat der Vereinigten Staaten. Bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2008 verlor sie nach einer langen Kampagne gegen ihren einzig verbliebenen Rivalen und demokratischen Anwärter Barack Obama.
Sie ist seit 1975 mit Bill Clinton verheiratet, der von 1993 bis 2001 Präsident der Vereinigten Staaten war.
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Leben
Hillary Clinton ist die Tochter des mittelständischen Unternehmers Hugh Ellsworth Rodham und dessen Frau Dorothy Emma Howell. Sie wuchs in Park Ridge im Bundesstaat Illinois mit zwei Brüdern in einer methodistischen Familie auf. In ihrer Jugendzeit waren Hillary Rodham und ihre Familie aktive Kirchenmitglieder in der First United Methodist Church in Park Ridge, Illinois.[1]
Clinton besuchte das Elite-College Wellesley College, eines der so genannten Seven Sisters Colleges. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über Saul Alinsky.[2]
In den 1970er Jahren studierte sie Rechtswissenschaft an der Yale University. Dort lernte sie ihren Kommilitonen und späteren Mann Bill Clinton kennen, den sie 1975 heiratete. 1980 wurde die gemeinsame Tochter Chelsea Clinton geboren.
Hillary Clinton war als Rechtsanwältin in der renommierten Anwaltskanzlei Rose in Little Rock und als Professorin an der Law School der University of Arkansas in Fayetteville tätig. Erfahrungen mit dem Politikgeschäft in Washington sammelte sie, als sie 1974 als Rechtsberaterin für den Justizausschuss des amerikanischen Repräsentantenhauses arbeitete. Ihre Aufgabe bestand in dieser Zeit darin, zusammen mit ihren Kollegen Beweise zusammenzustellen, auf deren Basis ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Richard Nixon aufgrund der Watergate-Affäre eingeleitet werden konnte.
Als ihr Mann 1978 zum Gouverneur von Arkansas gewählt wurde, legte Hillary ihr Lehramt als Juraprofessorin nieder. Nachdem Bill Clinton 1992 zum Präsidenten der USA gewählt worden war, zog die Familie im Januar 1993 in das Weiße Haus ein. Im gleichen Jahr übernahm sie den Vorsitz der Task Force of National Health Care Reform, um im Auftrag der Regierung eine Gesundheitsreform zu planen. Die ausgearbeiteten Vorschläge der Task Force wurden jedoch abgelehnt.
Hillary Rodham Clinton setzte sich speziell für die weltweite Beachtung der Frauen- und Menschenrechte ein. Außerdem engagiert sie sich seit langem im Kinderschutz; 1996 hielt sie vor der General Conference der United Methodist Church eine viel beachtete Rede zu diesem Thema.[1]
In der zweiten Amtsperiode ihres Mannes dominierte in den Medien die Lewinsky-Affäre, eine außereheliche Beziehung zu einer Praktikantin, die zu einem gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton führte. Hillary Clinton äußerte sich damals nicht zu diesem Thema, tat dies aber später in ihrer Autobiographie Gelebte Geschichte.
Karriere
Hillary Clinton war von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1992 First Lady von Arkansas. In dieser Zeit bekleidete ihr Mann Bill dort das Amt des Gouverneurs. Von 1986 bis 1992 gehörte sie dem Aufsichtsrat der Supermarkt-Kette Wal-Mart an,[3] was allerdings nicht in ihrem offiziellen Lebenslauf erwähnt wird.
Im November 2000 kandidierte sie für das Amt der Senatorin für den US-Bundesstaat New York, nachdem der demokratische Senator Daniel Patrick Moynihan angekündigt hatte, nicht erneut zu kandidieren. Zuerst schien es auf eine Wahl zwischen Clinton und Rudolph Giuliani, dem beliebten republikanischen Bürgermeister von New York City, hinauszulaufen. Nachdem dieser aufgrund seiner Krebserkrankung nicht kandidieren konnte, schickten die Republikaner mit Rick Lazio ein Mitglied des Repräsentantenhauses ins Rennen. Clinton konnte die Wahl mit 55 zu 43 Prozent klar gewinnen.[4]
Bei den Senatswahlen am 7. November 2006 wurde sie in ihrem Amt mit 67 % der Stimmen bestätigt. Der republikanische Gegenkandidat John Spencer kam lediglich auf 31 %.[5] Im Senat sitzt sie unter anderem im Ausschuss für Streitkräfte.
Hillary Clintons Autobiografie Gelebte Geschichte erschien im Jahr 2003 kurz vor der Autobiografie ihres Mannes und wurde mit weltweit über 3,2 Millionen verkauften Exemplaren ebenso wie Bill Clintons Mein Leben zu einem Bestseller.[6]
Präsidentschaftskampagne 2008
Erwartungsgemäß kündigte Hillary Clinton am 20. Januar 2007 ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2008 an.[7] Sie hätte die erste Frau in diesem Amt werden können. Vor den ersten Vorwahlen galt Clinton vor Barack Obama und John Edwards als aussichtsreichste Kandidatin der Demokraten. Mit rund 100 Millionen US-Dollar akquirierte Hillary Clinton im Jahr 2007 neben Barack Obama die meisten Spendengelder.[8] Bei den ersten Vorwahlen am 3. Januar 2008 in Iowa bekam Clinton jedoch mit 29 % nur den drittgrößten Stimmenanteil.[9] In der Folge schien die Stimmung gegen Hillary Clinton umzuschwenken. Die Prognosen für die zweiten Vorwahlen in New Hampshire sagten ihr eine klare Niederlage voraus. Trotzdem erhielt sie bei den Wahlen 39 % der Stimmen und landete mit 3 Prozentpunkten Vorsprung auf Barack Obama auf dem ersten Platz.[10] Bei den Vorwahlen in Nevada konnte Clinton sich gegen Obama mit 51 zu 45 Prozent durchsetzen, während auf andere Kandidaten keine bedeutenden Stimmanteile entfielen.[11] Bei den darauffolgenden Vorwahlen in South Carolina konnte sich Obama überraschend deutlich mit 55 zu 27 Prozent durchsetzen.[12] In Florida siegte wiederum Clinton mit 50 zu 30 Prozent vor Obama. [13] Nähere und aktuelle Ergebnisse siehe Vorwahlergebnisse der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008.
Innerparteiliche Gegner werfen ihr zu konservative Positionen und ihre anfängliche Unterstützung des Irak-Krieges vor. Nachdem sie in einem Interview die Rolle von Lyndon B. Johnson bei der Abschaffung der Rassentrennung gegenüber der Martin Luther Kings hervorgehoben hatte, wurde sie dafür aus der eigenen Partei sowie der afro-amerikanischen Gemeinschaft kritisiert.[14]
Sie wurde auch immer wieder kritisiert, da sie ihre Steuererklärung nicht veröffentlicht hatte. Am 4. April 2008 tat sie dies nun doch: Gemeinsam mit ihrem Mann Bill verdiente Hillary Clinton 109 Millionen US-Dollar seit ihrem Auszug aus dem Weißen Haus. Insgesamt hätten sie rund 10 Millionen Dollar gespendet und über 33,8 Millionen Dollar an Steuern bezahlt. Den Löwenanteil verdiente aber ihr Mann Bill Clinton.[15]
Auszeichnungen
Am 13. Februar 2005 erhielt Hillary Clinton in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis 2004.[6] Auf der Forbes-Liste der 100 mächtigsten Frauen der Welt wurde sie im Jahr 2006 auf Platz 18, 2007 auf Platz 25 gewählt. [16]
Schriften
- Eine Welt für Kinder. Hoffmann und Campe, Hamburg 1996, ISBN 3-455-11162-9
- Civiliser la démocratie. Desclée de Brouwer, Paris 1998, ISBN 2-220-04253-7
- An invitation to the White House: at home with history. Simon & Shuster, New York [u.a.] 2000, ISBN 0-684-85799-5
- Gelebte Geschichte. Econ, München 2003, ISBN 3-430-11862-X
Literatur
- Christopher P. Andersen: American Evita. Hillary Clinton's path to power. Morrow, New York 2004, ISBN 0-06-056254-4.
- Carl Bernstein: Hillary Clinton - Die Macht einer Frau. Droemer/Knaur, München 2007, ISBN 978-3426274354.
- Jeff Gerth, Don van Natta Jr.: Hillary Rodham Clinton - Ihr Weg zur Macht. Piper, München 2007, ISBN 978-3492050838
- Colleen Elizabeth Kelley: The rethoric of First Lady Hillary Rogham Clinton. Crisis management discourse. Praeger, Westport, Conn. u.a. 2001, ISBN 0-275-96695-X.
- Sonja Kochius: Hillary Clinton. Die mächtigste Frau der Welt. Lübbe, Bergisch-Gladbach 1994, ISBN 3-404-61303-1.
- Nancy Loewen: Hillary Rodham Clinton. Creative Education, Mankato, Minn. 1999, ISBN 0-88682-636-5.
- Roger Morris: Die Clintons. Eine amerikanische Karriere. Spiegel-Buchverlag, Hamburg 1996, ISBN 3-455-15007-1.
- Gail Sheehy: Hillary's choice. Ballantine Books, New York 2000, ISBN 0-345-43656-3. Dt. Ausgabe: Id.: Hillary. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-498-06341-3.
- Sally Bedell Smith: For Love of Politics -- Bill and Hillary Clinton: The White House Years. Random House, New York 2007, ISBN 978-1400063246.
- Judith Warner: Hillary Clinton. The inside story. Signet, New York, NY 1993, ISBN 0-451-17808-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b Rede vor der UMC
- ↑ http://www.msnbc.msn.com/id/17388372/
- ↑ Hillary und die Wal-Mart-Connection
- ↑ 2000 U.S. SENATE RESULTS
- ↑ NYS Board of Elections US Senate Election Returns Nov. 7, 2006
- ↑ a b Hillary Clinton erhält den „Deutschen Medienpreis 2004“
- ↑ Clinton to launch 2008 presidential bid
- ↑ Clinton und Obama sammelten je 100 Mio. Dollar Spenden
- ↑ Obama und Huckabee gewinnen in Iowa
- ↑ Hillary Clinton erfindet sich neu
- ↑ FAZ:Siege für Clinton, Romney und McCain
- ↑ Erdrutschsieg für Obama
- ↑ n-tv::Giuliani vor dem Aus -McCain gewinnt in Florida
- ↑ Ausrutscher mit Folgen
- ↑ Neue Zürcher Zeitung - Die Clintons legen ihre Steuererklärung vor
- ↑ Forbes: The 100 Most Powerful Women
Weblinks
- Literatur von und über Hillary Clinton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website (englisch)
- Internetpräsenz beim US-Senat (englisch)
- www.votehillary.org (englisch)
- Hillary Rodham Clinton: Security and Opportunity for the Twenty-first Century ("Foreign Affairs", November/Dezember 2007 - aus einer Serie der Zeitschrift des Council on Foreign Relations zu den US-amerikanischen Präsidentschaftsvorwahlen mit Essays der Kandidaten)
- Carl Bernstein: Portrait of the Candidate as a Young Climber ("Washington Post", 3. Juni 2007 - Auszug aus Bernsteins Buch A Woman in Charge: The Life of Hillary Rodham Clinton)
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Personendaten | |
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NAME | Clinton, Hillary |
ALTERNATIVNAMEN | Hillary Rodham Clinton |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Politikerin, Senatorin des US-Bundesstaats New York |
GEBURTSDATUM | 26. Oktober 1947 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois, USA |