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Henry James – Wikipedia

Henry James

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Henry James, Porträt von John Singer Sargent
Henry James, Porträt von John Singer Sargent

Henry James (* 15. April 1843 in New York; † 28. Februar 1916 in Chelsea, Großbritannien) war amerikanischer Schriftsteller. Er war der jüngere Bruder des Philosophen William James.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Henry James wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Sein Vater, Henry James Sr., war einer der angesehensten Intellektuellen, zu dessen Freunden und Bekannten Thoreau, Emerson und Hawthorne zählten. Von früher Jugend an wurde James mit den Klassikern britischer, amerikanischer, französischer und deutscher Literatur vertraut gemacht.

In seiner Jugend bereiste Henry Jr. Europa und studierte in New York, London, Paris, Bologna, Bonn und Genf. Im Alter von 19 Jahren begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Harvard Law School, stellte aber bald fest, dass ihm die Literatur näher lag.

Bereits als 20-Jähriger begann James, Beiträge für amerikanische Zeitschriften zu verfassen. Im Alter von 21 Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte A Tragedy of Errors. 1866 bis 1869 und 1871 bis 1872 war er Mitarbeiter des Magazins The Atlantic Monthly und der Zeitung Nation.

Seine erste Erzählung, Watch and ward, erschien 1871 als Fortsetzungsgeschichte im Atlantic Monthly. James schrieb sie auf seiner Reise durch Venedig und Paris und erzählte in ihr die Geschichte eines Junggesellen, der eine Zwölfjährige adoptiert und später gar heiraten will.

Nachdem er eine Zeit lang in Paris gelebt hatte und von dort aus diverse Artikel für den New Yorker Tribune verfasst hatte, wurde er schließlich 1875 in England sesshaft und 1915 britischer Staatsbürger. Dort schreibt er unter anderem für The Yellow Book.

Während seiner ersten Jahre in Europa porträtierte James hauptsächlich das Leben von Amerikanern in der Fremde, insbesondere eben in Europa. 1905 besuchte er zum ersten Male seit 25 Jahren wieder sein Heimatland und schrieb Jolly Corner, das auf seinen Beobachtungen in und um New York basiert und die alptraumartige Geschichte eines Mannes erzählt, der von seinem Doppelgänger verfolgt wird.

Zwischen 1906 und 1910 überarbeitete er diverse Erzählungen und Geschichten für die „New York-Edition“ seiner gesammelten Werke, die 1911 bei Charles Scribner's Son erschien.

In den Jahren 1913 bis 1914 erschienen die ersten beiden Bände seiner Autobiographie, A small boy and others sowie Notes Of A Son And Brother. Der dritte Band erschien postum 1917.

Der Schock des beginnenden Ersten Weltkrieges veranlasste James dazu, britischer Staatsbürger zu werden, unter anderem, um damit gegen die Nichteinmischungspolitik der USA zu protestieren.

Henry James starb am 28. Februar 1916 im Alter von 72 Jahren, nachdem er kurz zuvor einen Herzanfall erlitten hatte.

[Bearbeiten] Literarisches Schaffen

In James' vielschichtigem Werk spielt der Antagonismus zwischen der „Alten Welt“ Europa mit seiner langen kulturellen Tradition und der Naivität der „Neuen Welt“ Amerika eine wichtige, vielleicht sogar die zentrale Rolle. Ein weiteres Charakteristikum seines Schaffens sind die psychologisch vielschichtigen und sorgfältig gezeichneten Frauenfiguren, wie beispielsweise in Portrait of a Lady.

Als besondere Vorbilder bezeichnete er Honoré de Balzac und George Eliot; über Balzac sagte er einmal, er habe von diesem mehr über das Schreiben gelernt als von irgendjemandem sonst.

Das wahrscheinlich bekannteste Zitat über sein eigenes Schreiben stammt aus Die Kunst der Dichtung von 1885:

“A novel is in its broadest sense a personal, a direct impression of life: that, to begin with, constitutes its value, which is greater or less according to the intensity of the impression.”

Henry James: The Art of Fiction, 1885

Die äußerst detailreiche Schilderung des Innenlebens seiner Figuren lässt James als modernen Schriftsteller erscheinen. Er gilt als Meister der indirekten Charakterisierung und wurde unter anderem ein Vorbild für den Bewusstseinsstrom-Stil (stream of consciousness); besonders bekannte Beispiele dieser Technik finden sich in James Joyce's Ulysses sowie in Manhattan Transfer von John Dos Passos.

Während Henry James in der angelsächsischen Welt geradezu als Kultautor galt, ist er im deutschen Sprachraum in den Hintergrund geraten. Eine kleinere James-Renaissance wurde nicht nur durch verschiedene verlegerische Aktivitäten (Manesse, Aufbau Verlag u.a.), sondern auch durch die vielfältigen Literaturverfilmungen hervorgerufen.

[Bearbeiten] Werke

Insgesamt veröffentlichte James 20 Romane, 112 Novellen, 12 Dramen sowie diverse Reisebücher und Literaturkritiken. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen

  • Watch and Ward, 1871
  • Roderick Hudson, 1875
  • The American, 1875 (dt. Der Amerikaner; Gesellschafts-Roman)
  • Daisy Miller, 1878
  • The Europeans, 1878 (dt. Die Europäer)
  • Confidence, 1879 (dt. Vertrauen)
  • Portrait of a Lady, 1881 (dt. Bildnis einer Dame)
  • Washington Square, 1881 (dt. Die Erbin vom Washington Square)
  • The Bostonians, 1886 (dt. Damen in Boston)
  • The Princess Casamassima, 1886 (dt. Die Prinzessin Casamassima)
  • The Aspern Papers, 1888, (dt. Asperns Nachlaß, auch: Die Aspern-Schriften)
  • The Reverberator, 1888
  • The Tragic Muse, 1890
  • The Other House, 1896
  • The Spoils of Poynton, 1897 (dt. Die Schätze von Poynton)
  • What Maisie Knew, 1897 (dt. Maisie)
  • The Turn of the Screw, 1898 (dt. Das Durchdrehen der Schraube; je nach Übersetzung auch Die Unschuldsengel oder Das Geheimnis von Bly.)
    James' bekanntestes Werk; es existieren hierzu auch eine gleichnamige Opernfassung von Benjamin Britten sowie der 1961 gedrehte britische Gruselfilm Schloss des Schreckens (The Innocents) (Regie: Jack Clayton)
  • The Awkward Age, 1899
  • The Sacred Fount, 1901 (dt. Der Wunderbrunnen)
  • The Wings of the Dove, 1902 (dt. Die Flügel der Taube)
  • The Ambassadors, 1903 (dt. Die Gesandten)
  • The Golden Bowl, 1904 (dt. Die goldene Schale)
  • The Outcry, 1911

[Bearbeiten] Verfilmungen

  • 1947 - Briefe aus dem Jenseits (The lost moment) - Regie: Martin Gabel - Vorlage: „The Aspern Papers“
  • 1949 - Die Erbin (The heiress)
  • 1961 - Schloß des Schreckens (The innocents) - Regie: Jack Clayton - Vorlage: „The Turn of the Screw“
  • 1971 - Das Loch in der Tür (The night comers) - Regie: Michael Winner - Vorlage: „Die sündigen Engel“
  • 1974 - Céline und Julie fahren Boot (Céline et Julie vont en bâteau) - Regie: Jacques Rivette - Vorlage zum Film im Film „Phantom Ladies over Paris“
  • 1974 - Daisy Miller - Regie: Peter Bogdanovich
  • 1978 - Das grüne Zimmer (La chambre verte) - Regie: François Truffaut - Vorlage: Kurzgeschichten „The Altar of the Dead“, „The Friend of Friends“, „The Beast in the Jungle“
  • 1979 - Die Europäer (The Europeans) - Regie: James Ivory
  • 1980 - Die Flügel der Taube (Les ailes de la colombe) - Regie: Benoît Jacquot
  • 1984 - Die Damen aus Boston (The Bostonian) - Regie: James Ivory
  • 1992 - Obsession (The turn of the screw) - Regie: Rusty Lemorande
  • 1996 - Der Schüler (L’élève) - Regie: Olivier Schatzky
  • 1996 - Portrait of a Lady - Regie: Jane Campion
  • 1997 - Washington Square - Regie: Agnieszka Holland
  • 1997 - Wings of the Dove - Die Flügel der Taube (The Wings of the dove) - Regie: Iain Softley
  • 1999 - Hell House (The haunting of Hell house) - Regie: Mitch Marcus
  • 2001 - Die Freunde der Freunde
  • 2001 - Die goldene Schale
  • 2006 - In a Dark Place (The turn of the screw) - Regie: Donato Rotunno

[Bearbeiten] Literatur

  • Gabriele Botta: Henry James' Heldinnen. Fiktionale Gestaltung und pragmatische Ethik. Königshausen u. Neumann, Würzburg 1993. (= Epistemata; Reihe Literaturwissenschaft; 100) ISBN 3-88479-768-9
  • Renate Brosch: Krisen des Sehens. Henry James und die Veränderung der Wahrnehmung im 19. Jahrhundert. Stauffenburg, Tübingen 2000. (= Transatlantic perspectives; 11) ISBN 3-86057-341-1
  • Victoria Coulson: Henry James, women and realism. Cambridge University Press, Cambridge 2007. ISBN 0-521-87981-7
  • Andrew Cutting: Death in Henry James. Palgrave Macmillan, Basingstoke u.a. 2005. ISBN 978-1-403-99336-6
  • Leon Edel: Henry James. A life. Harper u. Row, New York 1985. ISBN 0-06-015459-4
  • Robert L. Gale: A Henry James encyclopedia. Greenwood Press, New York u.a. 1989. ISBN 0-313-25846-5
  • Edgar F. Harden: A Henry James chronology. Palgrave Macmillan, Basingstoke u.a. 2005. ISBN 978-1-403-94229-6
  • Tilman Höss: Poe, James, Hitchcock. Die Rationalisierung der Kunst. Winter, Heidelberg 2003. (= American studies; 111) ISBN 3-8253-1611-4
  • Evelyn Ann Hovanec: Henry James and Germany. Amsterdam, 1979. ISBN 90-6203-902-2
  • Mary J. Joseph: Suicide in Henry James's fiction. Lang, New York u.a. 1994. (= American university studies; Series 24, American literature; 50) ISBN 0-8204-2140-5
  • John Kimmey: Henry James and London. The city in his fiction. Lang, New Yrok u.a. 1991. (= American university studies; Series 4; English language and literature; 121) ISBN 0-8204-1359-3
  • Frauke Lange: Gehalt und Form von Moralität bei Henry James. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1996. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 14; Angelsächsische Sprache und Literatur; 319) ISBN 3-631-30704-7
  • Roger Lüdeke: Wiederlesen. Revisionspraxis und Autorschaft bei Henry James. Stauffenburg, Tübingen 2002. (= ZAA studies; 14) ISBN 3-86057-743-3
  • Jürg Meier: Emotions and narrative in Jane Austen and Henry James. Utz, Wiss., München 2003. (= Sprach- und Literaturwissenschaften; 16) ISBN 3-8316-0300-6
  • Robert B. Pippin: Moral und Moderne. Die Welt von Henry James. Fink, Paderborn 2004. ISBN 3-7705-3786-6
  • Adrian Poole: Henry James. Harvester, New York u.a. 1991. ISBN 0-7108-1311-2
  • Ursula Schaefer: Die Darstellung von Kindheit und Adoleszenz bei Henry James. Lang, Frankfurt am Main u.a. 2001. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 14; Angelsächsische Sprache und Literatur; 385) ISBN 3-631-37912-9
  • Jeremy Tambling: Henry James. Macmillan u.a., Basingstoke u.a. 2000. ISBN 0-333-68734-5

[Bearbeiten] Weblinks


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