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Hellweg – Wikipedia

Hellweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Hellweg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Überreste des Hellwegs im Teutoburger Wald
Überreste des Hellwegs im Teutoburger Wald

Als Hellweg bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heeresstraße oder eine wichtige Durchgangsstraße für den Fernhandel, die in der Breite einer Speerlanze von etwa 3 Metern dauerhaft von Bewuchs frei gehalten werden musste. Nach einer weit verbreiteten, aktuellen Deutung wird der Name Hellweg vom niederdeutschen Wort helwech abgeleitet, was soviel wie lichter, breiter Weg bedeutet. Somit konnten Kaufleute vor unliebsamen Überraschungen sicherer sein und zügig vorankommen.

Eine andere Deutung des Namens Hellweg als Salzweg, basierend auf der griechischen bzw. keltischen Bezeichnung hals bzw. hal für Salz, dürfte nur für einen ganz bestimmten Teil des Hellwegs zutreffen.

Eine ältere Namensdeutung ist die eines Totenweges. Die Germanen bestatteten ihre Toten stets an Wegen und besonders an Kreuzungen. Der Hellweg ist nach Grimms Wörterbuch ursprünglich der Weg gewesen, auf dem die Leichen gefahren wurden. Helvegr ist der Weg zur Unterwelt, dem der westfälische Hellweg, Totenweg, entspricht, schrieb Wolfgang Golther, ein Germanist des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, dessen Arbeitsgebiet die Germanische Mythologie umfasste. In der Silbe Hel spiegele sich, wie damals vermutet wurde, der Name der nordgermanischen Toten- und Höllengöttin.[1] Unklar bleibt, welchen realen Bezug diese Namensdeutung zur Straße haben sollte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Westfalen

Die Fußgängerzone des historischen Hellwegs am Vehoff-Haus in Dortmund verläuft zwischen Reinoldi- und Marienkirche
Die Fußgängerzone des historischen Hellwegs am Vehoff-Haus in Dortmund verläuft zwischen Reinoldi- und Marienkirche
Der Hellweg (rot markiert) in Dortmund um 1610 auf dem Plan von Detmar Muhler
Der Hellweg (rot markiert) in Dortmund um 1610 auf dem Plan von Detmar Muhler

Hellwege gab und gibt es in ganz Deutschland. Am bekanntesten ist die Bezeichnung „Hellweg“ für den westlichen Teil der mittelalterlichen Rhein-Elbe-Verbindung entlang der nördlichsten deutschen Mittelgebirge. Im Speziellen bezeichnet der Begriff den Abschnitt zwischen Duisburg und Paderborn auf der Straße zwischen Aachen und Goslar. Dieser bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen ist die bereits über 5000 Jahre aus vorrömisch-germanischer Zeit stammende Verbindung vom Rhein bei Ruhrort über Duisburg, Essen, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte, Geseke, Salzkotten, Paderborn bis Bad Driburg. Entlang des Teutoburger Waldes (historischer Name Osning) gibt es auf beiden Seiten Zweige des Hellwegs von beiden Enden der Dörenschlucht, die der Hellweg benutzt, nordwärts bis zum Bielefelder Pass. Erst in den 1970er Jahren setzten sich für diese die Zusatzbezeichnungen Senner Hellweg (Westseite) und Lipper Hellweg (Ostseite) durch.

Der Hellweg nahm seinen Anfang an einem Rheinübergang, querte nach dem Verlassen Duisburgs durch das Kuhtor das Niederrheinische Tiefland nach Osten und führte dann, über die historische Ruhrfurt bei Schloss Broich nach Mülheim, auf die ganzjährig begehbaren Höhen der Wasserscheide von Ruhr und Emscher / Lippe nördlich des Ardeys und des Haarstranges, an dessen Nordhang er weiter verlief. Der Verlauf ist typisch für Altstraßen: Ein Teil der Bäche entsprang unterhalb des Hellwegs und brauchte nicht gekreuzt zu werden, die zu kreuzenden konnten auch ohne Brücken gequert werden. Die Entfernung der vorgenannten Orte entspricht einer damaligen Tagesreise einer größeren Gruppe mit schweren Wagen und zu Fuß von ungefähr 15 bis 30 km. Ältere und im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung größere und bedeutendere Städte wie Duisburg, Dortmund oder Soest, lagen in größerer Distanz zueinander. Dazwischen liegenden Orten wie Bochum, Unna oder Werl wurde meist im Hoch- und Spätmittelalter von den jeweiligen Territorialherren Stadtrecht verliehen. In römischer Zeit lag ein Rheinübergang weiter südlich, gegenüber von Krefeld-Gellep, damals Gelduba. Ein weiterer Übergang befand sich beim heutigen Moers, schließlich, nach Rheinverlagerungen, bei Duisburg.

Ob die Römer den westfälischen Hellweg parallel zur Lippe zur Eroberung Germaniens nutzten, ist nicht sicher; für den Hellweg gibt es beispielsweise keine lateinische Bezeichnung. Es gibt nur eine lokale Legende in Dortmund, dass bereits die Römer eine Befestigung am Burgwall gehabt haben sollen. Dieses ist allerdings völlig unbewiesen, durch die dichte Bebauung in späterer Zeit sind auch keine Zeugnisse aus dieser Zeit zu erwarten. In der Zeit nach 16 n. Chr. wurde laut Tacitus (Annales II) die Strecke zwischen dem (noch unlokalisierten) Legionslager Aliso und dem Rhein mit Wegen und Dämmen befestigt. Da das Legionslager Aliso (hierhin hatten sich nach der Varusschlacht versprengte römische Truppenteile geflüchtet) entweder bei Anreppen (Delbrück, Kreis Paderborn), bei Oberaden (Bergkamen), bei Elsen (Paderborn), an der Ilse (im Harz) oder in der Nähe von Hildesheim vermutet wird, also in jedem Fall östlich des heutigen Ruhrgebiets, kann aufgrund des Fehlens jeglicher anderer befestigter Strecke aus jener Zeit in Westfalen in diese Richtung geschlossen werden, dass der heute bekannte Hellweg ausgebaut wurde.

Gesichert und vielfach belegt ist, dass durch Karl den Großen die Straße deutlich ausgebaut und mit Burgen oder Reichshöfen gesichert wurde. In besonders viel befahrenen Bereichen, wie etwa Kreuzungen mit anderen Wegen, war der Hellweg schon im Mittelalter gepflastert, ansonsten war der Hellweg bis in die Zeit der Postkutschen eine "Naturstraße" ohne eigentliche Pflasterung. Handelsgüter auf der Straße waren unter anderem Salz aus der Gegend von Soest, Werl und Unna und Eisenwaren, wie Messer und Scheren, aus dem Sauerland, die über Dortmund gehandelt wurden. Waren vom Hellweg fanden im gesamten Hanseraum Verbreitung.

Wattenscheider Hellweg bei Wattenscheid, als Straße seit 1794
Wattenscheider Hellweg bei Wattenscheid, als Straße seit 1794

Seit 1788 wurde entlang des alten Weges auf dem Gebiet Preußens in der Grafschaft Mark die Verbindung als Chaussee ausgebaut. Südlich der Reichsstadt Dortmund wurde der preußische Straßenneubau über Hörde geführt. Der Verlauf von Hellweg und Chaussee entspricht weitgehend der späteren Reichs- bzw. Bundesstraße 1.

Innerhalb des historischen Stadtkerns Dortmunds hat sich der alte Hellweg bis heute als Einkaufsstraße erhalten. Dort trägt die im Mittelalter so bedeutende Straße die Namen Osten- und Westenhellweg als Achse zwischen dem historischen Ostentor und dem Westentor. Die gleichen Straßenbezeichnungen finden sich auch in Soest. In beiden Fällen geben die Bezeichnungen die geografische Ausrichtung des Straßenverlaufs von den Stadtzentren wieder. Während in Dortmund so die Richtungen vom zentralen Punkt im Inneren der historischen Stadt an der Reinoldikirche charakterisiert wird, ist es in Soest erst der Straßenverlauf vor den Toren der mittelalterlichen Stadt, der Westenhellweg vor den alten Wallanlagen am Jakobitor und vor dem Thomätor der Ostenhellweg.

Asselner Hellweg 2006
Asselner Hellweg 2006

Vor den Toren des alten Dortmunds lässt sich die Straße anhand ihrer Bezeichnung leicht weiter verfolgen. Je nach Stadtteil erscheint sie seit dem 14. Jh. als Kombination des Orts- und des historischen Wegnamens, in Dorstfeld daher Dorstfelder Hellweg, als Dorstfelder Helewege bereits 1345 urkundlich erwähnt[2]. Östlich der Innenstadt heißt der alte Hellwegverlauf heute im ersten Abschnitt Kaiserstraße, in Erinnerung an den prachtvollen Einzug Kaiser Karls IV. 1377 in die Reichsstadt. Im weiteren Verlauf findet sich dann wieder die Verbindung aus Ort und Hellweg, in Körne Körner Hellweg, Wambeler, 1376 als Hylewege bi Wanemale genannt[2], Brackeler oder Asselner Hellweg weiter nach Osten, schließlich, jenseits der heutigen Dortmunder Grenze, Massener Hellweg auf dem Stadtgebiet von Unna. Die genannten Dortmunder Stadtteile waren ehemals kleine, mehr oder minder eigenständige Orte entlang der Straße. Körne und Wambel lagen dabei noch auf dem Territorium der Grafschaft Dortmund, Brackel und Asseln bereits außerhalb. Die Kombinationen mit Ortsnamen und Hellweg – geprägt im 19. Jahrhundert – finden sich auch in weiteren Ortsnamen im Verlauf der Straße wieder, wie Büdericher Hellweg (Werl-Büderich), Westönner Hellweg (Werl-Westönnen), Ostönner Hellweg (Soest-Ostönnen) und anderen.

Der Hellweg war für die mittelalterlichen Pilger auch ein Zubringer des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. 1997/98 gründete sich die Kulturregion Hellweg als Marketingverband einiger Städte und Gemeinden in einer breiten Zone entlang des historischen Hellwegs in Westfalen.

[Bearbeiten] Städte am Hellweg

Von Westen nach Osten

[Bearbeiten] Hellweg vor dem Santforde

Dieser Hellweg war eine Handelsstraße in West-Ost-Richtung. Er schloß sich in Minden an den westfälischen Hellweg an und vereinigte sich dort mit einer von der Ems kommenden Heerstraße. An der Bückethaler Landwehr zwischen Bantorf und Bad Nenndorf erreichte der Hellweg das Gebiet der heutigen Region Hannover. Von hier aus verlief er über Goltern, Leveste, Gehrden, Ronnenberg und Pattensen zur Leine. Von dort aus führte er weiter über Sarstedt nach Hildesheim.

Es sind verschiedene Burgen und Wehranlagen bekannt, die den Hellweg sicherten. Zu ihnen gehören neben der Heisterburg im Deister eine Burganlage auf dem Burgberg bei Gehrden.

Ein Abzweig des Hellwegs führte entlang des Nordrandes des Deisters über Wennigsen und Calenberg nach Hildesheim.

[Bearbeiten] Hellweg-Landkarten

Hellweg-Landkarten (Ortspositionen und Straßenführung in Google-Maps) befinden sich in:

  • Hellwege [1]
  • Hellenwege, Hellstraßen, Hellenstraßen, usw.: [2]

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Golther, Wolfgang: Handbuch der Germanischen Mythologie., a.a.O.
  2. a b Bausch, Hermann Josef: „Westen und Osten am Hellweg“ in der Stadt Dortmund: Vom Königsweg zur Konsummeile In: Heimat Dortmund, a.a.O.

[Bearbeiten] Literatur

  • Bausch, Hermann Josef: „Westen und Osten am Hellweg“ in der Stadt Dortmund: Vom Königsweg zur Konsummeile. In: Heimat Dortmund 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund. S. 33-40. ISSN 0932-9757
  • Brink-Kloke, Henriette: Auf dem Hellweg durch Dortmund: Eine archäologische Spurensuche. In: Heimat Dortmund 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund. S. 30-32. ISSN 0932-9757
  • Seibt, Ferdinand [Hrsg.]: Transit Brügge-Novgorod: eine Straße durch die europäische Geschichte; Ausstellungskatalog; Bottrop, Essen 1997; ISBN 3-89355-148-4
  • Isenberg, Gabriele: Mittelalterliche Salzproduktion am Hellweg. Ergebnisse einer archäologischen Untersuchung im Salzerquartier in Soest. In: Lamschus, Christian (Hrsg.): Salz - Arbeit und Technik, Produktion und Distribution in Mittelalter und früher Neuzeit. Lüneburg: Dt. Salzmuseum, 1989, S. 131-135.
  • Reinhild Stephan-Maaser (Hg.), Zeitreise Hellweg. Spuren einer Straße durch die Jahrtausende, Essen 2000 (Klartext Verlag), ISBN 3-88474-932-3
  • Golther, Wolfgang: Handbuch der Germanischen Mythologie. Neu gesetzte und überarb. Ausg. nach der Ausg. Leipzig 1895. Wiesbaden: Marix Verlag, 2004 ISBN 3-937715-38-X
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