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Helga Hirsch – Wikipedia

Helga Hirsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Helga Hirsch (* 1948 in Estorf/Weser) ist eine deutsche freie Publizistin und langjährige Polen-Korrespondentin deutscher Zeitungen (u. a. Die Zeit und Die Welt).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Helga Hirsch ist 1948 geboren und wuchs in Niedersachsen auf. Ihr Vater stammte aus Breslau. 1967 zog sie nach Berlin (West), wo sie an der Freien Universität Germanistik und Politikwissenschaft studierte. Sie war politisch aktiv und nahm an der Demonstration vom 2. Juni 1967 gegen den Schahbesuch teil — auf ihr wurde der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten in Zivil erschossen —, die als Beginn der politischen Radikalisierung der Studentenbewegung gilt. Hirsch trat später der 1970 gegründeten maoistischen K-Gruppe KPD/AO bei.

Bei ihrem ersten Polenbesuch 1979 traf sie Oppositionelle aus dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter (KOR) und wandte sich unter diesem Eindruck endgültig desillusioniert vom Kommunismus ab. Sie promovierte über die antikommunistische polnische Oppositionsbewegung und gab 1985 zusammen mit dem polnischen Dissidenten Adam Michnik einen Sammelband über diese heraus. (Insofern ähnelt ihre politische Biographie der des Publizisten Gerd Koenen, der ebenfalls in einer K-Gruppe aktiv war und sich über den Kontakt zu polnischen Dissidenten von dieser distanzierte.)

Ab 1985 war sie als Journalistin tätig, zunächst als Warschauer Korrespondentin der Wochenzeitung Die Zeit; ihr erster Artikel war ein Interview mit dem Lyriker Zbigniew Herbert. Sie ergriff offen Partei für das Anliegen der polnischen Widerstandsbewegung Solidarność, die von den linksliberalen deutschen Meinungsführern eher kritisch gesehen wurde, da ihre Aktivitäten eine potenzielle Gefährdung des „Wandel durch Annäherung“ im Rahmen der Entspannungspolitik darstellten.

Nach der Wende 1989/90 begann sich ihre sehr emotionale Bindung an Polen zu lockern: Sie ist enttäuscht darüber, dass in der polnischen Öffentlichkeit keine konsequente „Vergangenheitsbewältigung“ stattfindet, sondern ein „dicker Schlussstrich“ unter den Kommunismus gezogen wird. Außerdem kritisiert sie die mangelnde Bereitschaft, sich z. B. mit polnischen Verbrechen an Deutschen oder polnischem Antisemitismus auseinanderzusetzen: „Polen stellt sich der Vergangenheit […] kaum, […] im öffentlichen Bewußtsein existiert die nationale Geschichte selektiv als Tradition heroisierender Mythenbilder“, so Hirsch 1996.

Seit 1996 ist sie als freie Autorin hauptsächlich für die Tageszeitung Die Welt tätig und veröffentlichte mehrere Bücher: Die Rache der Opfer (1998) über die Lagerhaft und Zwangsarbeit deutscher Zivilisten in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg, Ich habe keine Schuhe nicht (2002) über Lebensgeschichten von Polen, Juden und Deutschen als „ethnischen Grenzgängern“, 2004 erschien Schweres Gepäck über Vertriebene der „zweiten Generation“. Im selben Jahr veröffentlichte Hirsch einen Polen-Reiseführer in der Marco-Polo-Reihe. Hirsch verfasste auch Dokumentationen für Rundfunk- und Fernsehsender (WDR, Deutschlandfunk und ARTE).

2001 erhielt Hirsch den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis.

Umstritten, insbesondere in Polen, ist Hirschs Engagement für das vom Bund der Vertriebenen geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin. Aufgrund der heftigen Irritationen, die dieses Projekt von Erika Steinbach sowie die in Polen sehr bekannte private „Preußische Treuhand“ in der polnischen Öffentlichkeit ausgelöst haben, initiierte Hirsch im September 2004 einen offenen Brief, in dem sich Prominente aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ausdrücklich von Entschädigungsforderungen gegen Polen distanzieren. (Radio-Prag-Interview mit Hirsch zu diesem Thema).

[Bearbeiten] Zitat

Unter den neuen demokratischen Bedingungen erweist sich die polnische Gesellschaft gar nicht mehr so mutig, tatkräftig, geschlossen und aktiv; sie ist eher apathisch, wehleidig, unentschlossen, unfähig zur Selbstkritik … Die Polen neigen dazu, ihre Schwächen zu verdrängen, vom Wege der Selbstreflexion abzugehen und sachliche Kritik als antipolnische Vorurteile zurückzuweisen. Jemand, der ausschließlich die polnische Presse liest, kann leicht zu dem Schluss gelangen, dass diese friedliebende, gastfreundliche, aber auch findige und um ihr Überleben kämpfende Nation von gierigen, arroganten, manchmal auch bösartigen Mächten, auf jeden Fall aber humorlosen Nachbarn umgeben ist. Aber sind die Ungarn, Tschechen, Österreicher oder Deutsche wirklich plötzlich alle antipolnisch geworden, als sie im vergangenen Jahr die Grenzen vor polnischen Händlern schlossen, in der Furcht, dass sie von einer Flut illegaler Geschäfte überschwemmt werden? Müssen ausländische Beobachter tatsächlich nur deshalb auf polnischen Antisemitismus hinweisen, um von der Fremdenfeindlichkeit in den eigenen Ländern abzulenken (Polityka, 1991, zitiert nach Gazeta Wyborcza [1])

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Bücher

[Bearbeiten] Aufsätze

  • 1994: Zur Berichterstattung über Deutschland in der polnischen Presse. In: Transodra 4/5, Winter 1993/94, S. 28–33. [2]
  • 1998: Bewältigen oder Verdrängen? Der deutsche und der polnische Umgang mit der jüngsten Geschichte. In: Ewa Kobylińska/Andreas Lawaty (Hg.): erinnern, vergessen, verdrängen. Polnische und deutsche Erfahrungen. Wiesbaden: Harrassowitz (= Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt, Bd. 11). S. 78–86. ISBN 3447040807
  • 2003: Flucht und Vertreibung. Kollektive Erinnerung im Wandel. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B40–41/2003, S. 14–26 [3].

[Bearbeiten] Dokumentarfilme

  • 1999: Späte Opfer – Deutsche in polnischen Lagern 1945-1950 (WDR/MDR)
  • 2001: „Der Erbfeind“ – Preußen/Deutschland aus polnischer Sicht (ARTE)
  • 2005: Coffee Beans for a Life - Mein Überleben in Kolbuszowa

[Bearbeiten] Weblinks


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