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Hedge-Fonds – Wikipedia

Hedge-Fonds

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hedge-Fonds (von engl. to hedge [hɛdʒ], „absichern“, engl. hedge fund; selten SAIV - sophisticated alternative investment vehicle, engl. etwa für ausgefeiltes/anspruchsvolles alternatives Investitionsvehikel) sind eine spezielle Art von Investmentfonds, die durch eine spekulative Anlagestrategie gekennzeichnet sind. Hedge-Fonds bieten dadurch die Chance auf sehr hohe Renditen, sind aber dementsprechend auch mit hohen Risiken behaftet.

Typisch für Hedge-Fonds sind der Einsatz von Derivaten und Leerverkäufen. Hierher rührt auch der irreführende Name, da diese Instrumente außer zur Spekulation auch zur Absicherung (Hedging) verwendet werden können. Außerdem versuchen Hedge-Fonds über Fremdfinanzierung eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften (Hebeleffekt oder Leverage).

Die meisten Hedge-Fonds haben ihren Sitz in Offshore-Zentren. Bekannte Hedge-Fonds sind die Quantum Funds des Investmentbankers George Soros und der Fonds Long-Term Capital Management, der 1998 zusammenbrach. Zum Jahresende 2006 hatten Hedge-Fonds weltweit ein Volumen von rund 1,6 Billionen US-Dollar.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprung

Der erste Hedge-Fonds wurde von Alfred Winslow Jones im Jahre 1949 gegründet. Jones verkaufte Aktien leer, um sie später auf einem niedrigeren Kursniveau wieder zu erwerben. Mit dem Erlös des Leerverkaufs kaufte er andere Aktien in der Erwartung, dass diese Aktien im Kurs steigen. Damit erfand er gleichzeitig die erste Strategie für Hedge-Fonds (Long-Short). Erfüllen sich die Erwartungen auf einen Aktienpreisverfall der leerverkauften Aktien und eines Aktienpreisanstiegs der gekauften Aktien, ergibt sich ein Gewinn unabhängig davon, ob der Gesamtmarkt, repräsentiert durch einen breiten Aktienmarktindex, steigt oder fällt. Damit wird auch ein wesentliches Motiv von Anlegern in Hedge-Fonds deutlich. Sie möchten einen hohen Ertrag unabhängig von dem immer wieder auftretenden "Auf und Ab" der Aktienmärkte erwirtschaften. Für die Long-Short-Strategie ist es notwendig, Aktien zu finden, die innerhalb eines bestimmten Zeithorizontes im Preis fallen und andere Aktien zu identifizieren, die in dieser Zeitspanne steigen werden. Der Hedge-Fonds-Manager muss also nicht nur die Preisentwicklung der selektierten Aktien richtig einschätzen, sondern auch den Zeitpunkt der entsprechenden Transaktionen günstig wählen. Entsprechend verwendet der Hedge-Fonds-Manager u. A. neben der klassischen Unternehmensbewertung (Einschätzung der Über-/Unterbewertung der Aktien) auch quantitativ-mathematische Methoden und die technische Analyse.

Klassische Hedge-Fonds waren nie Publikumsfonds, wie der Begriff in Deutschland entsprechend dem Investmentgesetz verstanden wird; auch heute noch werden sie vorrangig für institutionelle Anleger aufgelegt.

[Bearbeiten] Hedge-Fonds in Deutschland

In Deutschland waren bis 2004 Hedge-Fonds generell nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Eine Lockerung erfolgte erst mit dem Investment-Modernisierungsgesetz, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat und jetzt den Vertrieb von „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“ unter bestimmten Auflagen zulässt. Diese haben nicht viel mit den großen internationalen Hedge-Fonds gemeinsam; sie gehören zur Gruppe der Investmentfonds und sind Anlageinstrumente. Sie dürfen die Instrumente des Leerverkaufes (short selling) und des Einsatzes von Fremdkapital (leverage) nutzen. Anteile an solchen Fonds dürfen in Deutschland nicht öffentlich vertrieben werden, sondern nur im Rahmen von sogenanntem Private Placement, etwa für Einlagen durch institutionelle Anleger.

Dagegen ist die Einlage in Dachhedgefonds für Privatanleger seit 2004 erlaubt. Der Anbieter eines Hedge-Dachfonds muss auf seinen Verkaufsprospekten Warnhinweise ähnlich denen auf Zigarettenschachteln anbringen: „Der Bundesminister der Finanzen warnt: Bei diesem Investmentfonds müssen Anleger bereit und in der Lage sein, Verluste des eingesetzten Kapitals bis hin zum Totalverlust hinzunehmen!“ Die Investmentbranche hat bisher nur in sehr geringem Umfang von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, in Deutschland Hedge-Fonds aufzulegen. Allerdings ist der Markt für Zertifikate auf ausländische Hedge-Fonds stark angewachsen (s. Grafik).

Deutsche Hedge-Fonds unterliegen der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), ebenfalls ist der Einsatz von Fremdkapital begrenzt. Es handelt sich somit viel mehr um Investmentfonds mit größeren Freiheiten als um Hedge-Fonds im ursprünglichen Sinne.

[Bearbeiten] Hedge-Fonds in anderen Ländern

Angelsächsische Hedge-Fonds sind Unternehmen und entsprechen in mancher Hinsicht eher einem geschlossenem Fonds. Investoren erwerben Anteile an diesen Unternehmen. Hier entspricht die Rechtsform meist der einer deutschen KG (limited partnerships, LP, oder limited liability partnership, LLP) oder einer GmbH (limited liability company). Es gibt in der LLP einen oder mehrere Hedge-Fonds-Manager, die mit ihrem privaten und geschäftlichen Vermögen haften, und Investoren, die Anteile an diesen Unternehmen kaufen. Oft ist der offizielle Sitz eines solchen Hedge-Fonds eine Steueroase (75% auf den Cayman Islands[1]) , und der Manager sitzt in einem Finanzzentrum (etwa London, New York).

[Bearbeiten] Regulierung in den USA

Die US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC reguliert Hedge-Fonds in den USA. Hierzu hat sie Regeln für die Aufnahme von Fremdkapital und das Short Selling erlassen. Aufgrund der Regulierungen lassen sich viele Hedge-Fonds nicht registrieren, wodurch sie nicht für den öffentlichen Vertrieb zugelassen sind. Der Zugang ist jedoch für „qualifizierte“ (mehr als 200.000 USD Jahreseinkommen oder mehr als 5 Millionen USD Vermögen) Investoren möglich. Jeder Hedge-Fonds, der als Limited Partnership LP firmiert, ist auf 499 „Partner“ beschränkt. Die SEC hat im Laufe des Jahres 2004 Regeln für Hedge-Fonds erlassen, die mehr als 25 Millionen USD managen und offen für neue Investoren sind. Anwendung finden die Regeln seit 1. Februar 2006 (die Regeln sind unter Weblinks/Behörden verlinkt).

Durch Konkurrenzdruck und fehlende Publikationspflichten müssen amerikanische Hedge-Fonds auf andere Weise Vertrauen bilden, bspw. mit einer Zertifizierung nach ISO 9000, wie es der GAM Multi-Manager Hedge-Fonds getan hat.

[Bearbeiten] Regulierung im Vereinigten Königreich

In Großbritannien unterliegen die Manager der Hedge-Fonds der Autorität der Financial Services Authority, dem britischen Gegenstück zur BaFin.

[Bearbeiten] Regulierung in Liechtenstein

Im Liechtenstein erfolgt die Regulierung von Hedge-Fonds durch die FMA Finanzmarktaufsicht Liechtenstein.

[Bearbeiten] Fonds-Manager

Der Erfolg von Hedge-Fonds ist in hohem Maße vom Geschick des Fonds-Managers und den verwendeten finanzmathematischen/ökonometrischen Modellen, wie zum Beispiel dem Black-Scholes-Modell, abhängig. Die Vorgehensweise des Fonds-Managers kann durch das hohe Maß an Risiko bzw. Spekulation die Form einer Wette haben. Die Aufnahme von Fremdkapital bis zu einem mehrfachen des Eigenkapitals ist üblich, um die Rendite weiter zu steigern (Leverage-Effekt). Von Fonds-Managern wird erwartet, dass sie sich an dem Fonds beteiligen und gegebenenfalls persönlich haften. Im Gegenzug werden die Manager sehr gut bezahlt, es wird oft von der 2/20 Regel gesprochen. Hierunter werden 2% Verwaltungsgebühr (vom Fondsvolumen) und 20% Gewinnbeteiligung verstanden [2].

Durch die Vielfalt an Hedge-Fonds-Strategien können deutlich erhöhte Gewinnchancen, aber auch Verlustrisiken entstehen. Diese Strategien bestimmen die Taktik des Fonds-Managers, die nötig ist, um auf zukünftig steigende oder fallende Börsenkurse zu spekulieren. Dabei hat der Fonds-Manager ein Höchstmaß an Freiheiten bezüglich der Wahl der Investitionen.

[Bearbeiten] Bekannte Hedge-Fonds Manager

[Bearbeiten] Hedge-Fonds-Markt

Der Sektor der Hedge-Fonds gehört zu den am stärksten wachsenden Anlageprodukten. Die Zahl der weltweit aktiven Hedge-Fonds kann allerdings nur geschätzt werden, ebenso wie das in ihnen veranlagte Vermögen. Ende 2006 waren laut International Financial Services London ca. 1,5 Billionen USD in Hedge-Fonds angelegt. Das Anlagevolumen stieg damit um über ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Fonds nahm von Ende 2005 auf Ende 2006 um etwa 5 % auf jetzt knapp 9000 zu.

[Bearbeiten] Physischer Sitz der Fondsmanager

Die USA sind für Hedgefondsmanager weiterhin der bei weitem führende Anlageplatz, gemessen an den verwalteten Vermögen verwalten US-Manager 63 % des Marktvolumens. Im Jahr 2002 waren es allerdings noch 83 %. Der größte Umschlagplatz für Hedgefonds ist New York, wo nach Berechnungen von International Financial Services im Jahr 2006 36 % der weltweiten Anlagen verwaltet wurden. 2002 waren es noch 45 %. Der Rückgang beruht hauptsächlich auf der Verbesserung der Position Londons als nunmehrige klare Nummer 2 in der Hedgefondsbranche. Der Anteil Londoner Hedgefonds-Manager erhöhte sich nämlich im gleichen Zeitraum von 10 % auf 21 % deutlich. Europa insgesamt kam auf 24 %. Der Anteil Asiens stieg von 5 % auf 8 %.

[Bearbeiten] Rechtlicher Sitz der Fonds

Registriert sind die meisten Fonds allerdings überwiegend an sogenannten Offshore-Plätzen, also abgelegenen Ländern, wo die Verwalter der Fonds eigentlich gar nicht sitzen. Die Gründe, warum sich viele Hedge-Fonds offshore angesiedelt haben, sind einerseits steuerlicher Natur, liegen andererseits aber auch in den geringeren Einschränkungen der jeweiligen Kapitalmarkt-Gesetzgebungen, was die in den Fonds erlaubten Finanzinstrumente betrifft. Im Januar 2006 waren 55 % der Hedgefonds offshore registriert. Mit deutlichem Abstand führen als Offshoreplatz der Hedge-Fonds-Branche die Kaimaninseln (63 % der Offshorefondsgelder), gefolgt von den Britischen Jungferninseln (13 %) und den Bermudas (11 %). In Europa sind es die britischen Kanalinseln oder Gibraltar, aber auch in Bezug auf die Kapitalmarkt-Gesetzgebung freizügigere Staaten wie Luxemburg, Irland, Liechtenstein oder Monaco, jedoch nehmen sie sich im Vergleich mit den o.g. amerikanischen Offshoreplätzen mit zusammen etwa 10% eher bescheiden aus. Der größte Onshore-Platz sind wiederum die USA mit 48 % der Onshore-Fondsvermögen. Oft liegt der Sitz in New York oder in der Nähe, insbesondere in Delaware. Für Fonds mit Fokus Europa ist der führende Onshoreplatz Irland mit 7 % der Onshorefonds.

[Bearbeiten] Hedge-Fonds-Strategien

Hauptartikel: Hedge-Fonds-Strategien

Hedge-Fonds sollten in der Theorie das Vermögen bei Risiken durch Hedging (engl.: to hedge = einhegen, umzäunen) absichern, haben aber in ihrer heutigen Form wenig mit Absicherung zu tun.

Die erste Hedge-Fonds-Strategie (marktneutrale Strategie) stammt von Alfred Winslow Jones und sollte ein Instrument zum Schutz vor Widrigkeiten bei Zins- und Währungsänderungsrisiken sein. Jones' Idee war es, nicht nur in Boomphasen auf Zins- und Währungsmärkten zu profitieren, sondern auch bei fallenden Zins- und Wechselkursen Gewinne zu erzielen. Damit begründete Jones eine der ersten Hedge-Fonds-Strategien, nämlich die, Fremdkapital (Leverage-Effekt, Margin Trading) und Leerverkauf (Short Selling) für den Kauf und Verkauf von Währungen aufzunehmen. Er verkaufte Aktien, die er (noch) nicht besaß, und spekulierte, diese in Zukunft billiger zurückkaufen zu können.

Neue Strategien (Global Macro-Strategie) wurden von George Soros und Jim Rogers mit ihren Quantum-Funds-Hedge-Fonds entwickelt. Durch neue Finanzinstrumente spekulierten sie in neuen Bereichen, wie dem Devisenmarkt, Zinsen, Rohstoff- und Aktienmärkten.

Seit der ersten Hedge-Fonds-Strategie von Jones sind Hedge-Fonds-Strategien ständig weiterentwickelt worden und haben markant zugenommen. Hedge-Fonds gehören zu den „Alternative Investments“ als alternative Anlageform. Hedge-Fonds nutzen die Vielzahl an Handelsgegenständen und Handelsstrategien. Hedge-Fonds können, anders als Investmentfonds, in hohem Maße in Derivate investieren. Hedge-Fonds bedienen sich unter anderem in hohem Maße Kombinationen aus Kauf- (Long-Position) und Verkaufsabsichten (Short Selling) sowie Fremdkapitalaufnahme. Durch die Fremdkapitalaufnahme entsteht ein „Hebeleffekt“ (Leverage-Effekt). Fremdkapital wird aufgenommen, weil erwartet wird, dass die Rendite einer Investition gesteigert werden kann. Das Funktionieren des Leverage-Effektes basiert auf einem niedrigeren Zinssatz des Fremdkapitals als der Gewinn der zu erwartenden Rendite. Der Leverage-Effekt kann, außer durch Hinterlegen eines Bruchteils des Exposure bei börsengehandelten Termingeschäften (Futures), bei anderen Hedge-Fonds-Strategien nur durch die Aufnahme von Fremdkapital aufgebaut werden. Einem geringen Fremdkapitaleinsatz steht ein hohes Volumen des gehandelten Basiswertes (Underlying) gegenüber. Ein hoher Einsatz von Fremdkapital mit hohem Leverage-Effekt ist bei Market Neutral Arbitrage und Global-Macro-Strategien üblich.

Hedge-Fonds sind heute eigenständige Anlageinstrumente mit sehr unterschiedlichen Strategien und Risikoprofilen. Allen gemeinsam ist der Anspruch, sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten Gewinne zu erzielen. Hedge-Fonds-Manager setzen dabei auf eine Reihe von Anlageformen und Techniken, darunter Finanz-Derivate, Leerverkauf von Wertpapieren oder Arbitrage-Techniken.

[Bearbeiten] Die größten Hedge- und Dach-Fonds

Die Hedgefondsbranche ist mit etwa 9000 Hedgefonds (Ende 2006) relativ stark fragmentiert. Die 100 größten vereinigen allerdings über 65% des angelegten Vermögens auf sich. Ende 2006 waren die größten Hedgefonds:


  1. Renaissance Technologies mit 35,4 Mrd. USD
  2. JPMorgan Asset Management mit 33,0 Mrd. USD
  3. Goldman Sachs Asset Management mit 32,5 Mrd. USD
  4. Bridgewater Associates mit 31,0 Mrd. USD
  5. D.E. Shaw Group mit 29,0 Mrd. USD
  6. Farallon Capital Management mit 28,8 Mrd. USD
  7. Och-Ziff Capital Management mit 28,6 Mrd. USD
  8. Paulson & Co. mit 23,6 Mrd. USD
  9. Citigroup Alternative Investments mit 19,3 Mrd. USD
  10. Barclays Global Investors mit 18,9 Mrd. USD
  11. Man Investments Limited mit 18,8 Mrd. USD

Man Investments war damit auch der größte europäische Hedgefonds. Weitere größere oder bekannte Hedgefonds sind die Fortress Investment Group, Man Group, The Children's Investment Fund (TCI) und Superfund Group.

Die größten Dachfonds (engl. global fund of hedge funds oder kurz fund of funds) waren 2005:

  1. UBS Global Asset Management, 45 Mrd. USD
  2. Man Investments, 35,6 Mrd. USD
  3. Oaktree Capital Management, 35,6 Mrd. USD
  4. Union Bancaire Privée, 20,8 Mrd. USD
  5. HSBC Private Bank, 20,2 Mrd. USD

[Bearbeiten] Haltung der G8-Staaten zu Hedge-Fonds

Auf dem Treffen der G7-Finanzminister in Essen im Februar 2007 einigte man sich auf eine gemeinsame Erklärung, nach der man Hegde-Fonds in Zukunft genauer kontrollieren will. Ziel der G-7 ist es, mögliche Risiken aus den Hedgefonds-Aktivitäten auszumachen und so weltweite Finanzkrisen und Dominoeffekte bei Fondspleiten zu verhindern. Im Gespräch sind laut Agenturangaben auch ein freiwilliger Verhaltenskodex und eine Art Gütesiegel für die Fonds durch unabhängige Rating-Agenturen.

Am 18. März 2007 gab der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Jochen Sanio bekannt, dass allein durch die Schieflage eines großen Hedgefonds dies zu erheblichen Auswirkungen auf das weltweite Finanzsystem führe. Er verwies darauf, dass allein der Hedgefonds Amaranth im Herbst 2006 rund 5 Milliarden US-Dollar innerhalb weniger Tage verlor.

Auf dem G8-Gipfel (G7-Länder und Russland) im Juni 2007 in Heiligendamm wurden allerdings keine Vorschläge hinsichtlich einer angestrebten Selbstverpflichtung der Branche gemacht. Der Widerstand hiergegen kam aus den USA und Großbritannien, den Ländern, von denen aus die Mehrzahl der Fonds agieren. Die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs ermahnten die Hedge-Fonds-Industrie jedoch, die Verhaltensregeln für Manager selbst zu verbessern und bekräftigten gleichzeitig noch einmal die bereits von den Finanzministern angesprochenen Themenkomplexe.

[Bearbeiten] Kritik

Kritisch mit dem Thema Hedge-Fonds haben sich auch Interessenvertretungen der Wirtschaft - und hier speziell auch aus dem Finanzbereich - auseinandergesetzt. So erklärte z.B. die Finanzplatz München Initiative (fpmi), der stetig wachsende Einfluss der Hedge-Fonds auf das Finanz- und Wirtschaftsgeschehen gefährde die Stabilität der internationalen Finanzmärkte. Aus diesem Grund sollte nach Auffassung der fpmi ein international geltendes Regelwerk für Hegde-Fonds geschaffen werden.

Von einer Minderheitsmeinung wird kritisiert, dass Hedge-Fonds ihre Gewinne mittels Spekulation und Handels von Wertpapieren mit unterschiedlichen Strategien erwirtschaften, im Gegensatz zu produzierenden Unternehmen. Dem ist jedoch entgegenzusetzen, dass diese Kritik auf jedes Dienstleistungsunternehmen zutrifft, d.h. auf mehr als 50% des heutigen Wirtschaftsgeschehens, und nicht nur auf die Finanzindustrie.

[Bearbeiten] Beitrag von Hedge-Fonds

Neben den Kritikpunkten die für die Anlageform Hedge-Fond vorhanden sind, hat die Existenz dieser Fonds auch positive Effekte für den Kapitalmarkt. Durch die Suche nach durch Manager-Fähigkeiten erwirtschaftbaren Gewinnen ("Alpha-seeking") werden auch ansonsten illiquiden Märkten Geldmittel zur Verfügung gestellt, was immer zu einer korrekteren Bewertung der gehandelten Titel führt. Da ein Teil der Fonds auch short-selling, also Leerverkäufe, tätigen, nehmen sie so Einfluss auf den Preis des leerverkauften Titels. Da Fondsmanager besondere Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und sehr wenige Ressourcenbeschränkungen hinsichtlich Analysekapazitäten haben, sind ihre Bewertungen der Titel meistens - im Vergleich zum Markt - besser. Die Einflussnahme der Hegde-Fonds führt dazu, dass Kurskorrekturen deswegen weniger heftig ausfallen, und daher die Stabilität der Finanzmärkte erhöht.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dailyii.com, They Cayman, They Saw, They Conquered, Mai 2006
  2. Wall Street Jorunal. Juli 2005, diverse

[Bearbeiten] Literatur

  • Bernd Berg: Die Welt der Hedgefonds - Chancen und Risiken der umstrittenen Anlageklasse. VDM, Saarbrücken 2006, ISBN 3865506968
  • Bernd Berg: Hedge Fonds in Deutschland. Tectum, Marburg 2004, ISBN 3828887627
  • Michael Busack, Dieter G. Kaiser: Handbuch Alternative Investments Band 1. Gabler, Wiesbaden 2006, ISBN 3834901512
  • Michael Busack, Dieter G. Kaiser: Handbuch Alternative Investments Band 2. Gabler, Wiesbaden 2006, ISBN 3834902985
  • Ursula Fano-Leszczynski: Hedgefonds für Einsteiger. Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3540226958
  • Claus Hilpold, Dieter Kaiser: Alternative Investment-Strategien. Einblick in die Anlagetechniken der Hedgefonds-Manager. Wiley-VCH, Weinheim 2005, ISBN 3527501053
  • Alexander M. Ineichen: Absolute Returns. Wiley, New Jersey 2003, ISBN 0471251208
  • Dieter Kaiser: Hedgefonds. Gabler, Wiesbaden 2004, ISBN 3409150137
  • Werner G. Seifert, Hans Joachim Voth: Invasion der Heuschrecken. Intrigen - Machtkämpfe - Marktmanipulation. Econ, Berlin 2006, ISBN 978-3-430-18323-9
  • Markus Sievers: Besser investieren mit Hedgefonds. Basiswissen für Privatanleger. Finanzbuch, München 2004, ISBN 3898790932
  • Markus Sievers: Anlegen in Hedge-Fonds. Basiswissen für Privatanleger. Finanzbuch, München 2007, ISBN 9783898793537
  • Thomas Weber: Das Einmaleins der Hedge Funds. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3593374439

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Artikel

[Bearbeiten] Webseiten

[Bearbeiten] Fachzeitschrift

[Bearbeiten] Lobbygruppe der deutschen Hedge-Fondsindustrie

[Bearbeiten] Lobbygruppe der Hedge-Fondsindustrie (Englisch)

[Bearbeiten] Behörden

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