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HafenCity – Wikipedia

HafenCity

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lage des Stadtteils

HafenCity

Lage des Bezirks

Hamburg-Mitte

Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Hamburg-Mitte
Vorwahl: 040
Geographische Lage: 53° 32′ 28″ n. Br.
10° 00′01" ö. L.
besteht seit: 1. März 2008
Kfz-Kennzeichen: HH
Planungsmodell der HafenCity
Planungsmodell der HafenCity
Neubauten am Sandtorkai in der Hafencity
Neubauten am Sandtorkai in der Hafencity
Straße Großer Grasbrook mit SAP-Haus (rechts)
Straße Großer Grasbrook mit SAP-Haus (rechts)
Neubau der Marco-Polo-Terrassen am Dalmannkai
Neubau der Marco-Polo-Terrassen am Dalmannkai
Bauarbeiten im Mai 2008
Bauarbeiten im Mai 2008
Bauarbeiten Dalmannkai Mai 2008
Bauarbeiten Dalmannkai Mai 2008

Die HafenCity (so die offizielle, orthografisch falsche Schreibweise) ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte.

Der 155 Hektar große Stadtteil (mit 60 Hektar Nettobauland) soll neben Büroflächen für mehr als 40.000 Arbeitsplätze, die zu einem Teil schon fertiggestellt sind, auch Wohnraum für 12.000 Einwohner in 5.500 Wohnungen bieten und ist damit das größte laufende Vorhaben zur Stadtentwicklung Hamburgs.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Abgrenzung

Am 1. März 2008 wurde die HafenCity formell ein eigener Hamburger Stadtteil, der sich aus abgetrennten Gebieten der angrenzenden Stadtteile Altstadt, Klostertor und Rothenburgsort zusammensetzt.[1]

Die genaue Grenzfestlegung der beiden Ortsteile des neuen Stadtteils erfolgte bereits am 20. Februar 2007 durch Verordnung des Senats.[2]

[Bearbeiten] Planung

[Bearbeiten] Allgemeines

Die Planungen für die HafenCity gliedern sich in vier große Abschnitte, die von Westen nach Osten verwirklicht werden sollen: Im Westen (Dalmannkai und Kaiserkai) sind Wohngebiete bereits im Bau. Daran schließt sich das gerade in der Planung befindliche Überseequartier als innerstädtischer Stadtteil an, der sich von der Speicherstadt im Norden bis hin zur Elbe mit dem Kreuzfahrtterminal im Süden erstreckt. Hier sind vor allem Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Büroflächen geplant. Erst nach 2010 soll die HafenCity dann mit weiteren Wohngebieten weiter nach Osten entwickelt werden, die in den vierten großen Abschnitt mit Bürohochhäusern an den Elbbrücken übergehen werden.

Die Planung umfasst insgesamt ein Areal entlang der Norderelbe einerseits und dem Zug Oberhafen/Zollkanal andererseits und erstreckt sich von den Elbbrücken bis zur Kehrwiederspitze. Es grenzt an die alte Speicherstadt, die unter Denkmalschutz steht, bezieht diese aber nicht mit ein. Die Speicherstadt wird außerhalb der HafenCity-Planung weiter zur Büronutzung entwickelt.

[Bearbeiten] Wohnen

Die Wohnbereiche sind erst für die westlichen Bereiche am Dalmannkai (Sandtorhafen) und Kaiserkai (Grasbrook) konkretisiert, wo der Bau in Teilen bereits abgeschlossen ist. Es gibt Befürchtungen, dass sich nur gut situierte Menschen die entstehenden Wohnungen werden leisten können. Dem stehen die Bemühungen der Hamburger Genossenschaften entgegen, die hier einigermaßen verträgliche Mieten anbieten werden. Des Weiteren wird die Architektur der Bauten kritisiert: Die einzelnen Bauten seien Solitäre (keine Blockbebauung), welche keinen Bezug zur Speicherstadt haben. Diesem Vorwurf entgegnen die Befürworter, dass die Gesamtwirkung der Speicherstadt erst mit deren Fertigstellung sichtbar werde (insbesondere die dann angelegten Grünanlagen). Je weiter östlich, desto vager sind die Planungen, auch weil hier für die mögliche Olympiabewerbung 2016 Sportstätten und das olympische Dorf entstehen sollen.

[Bearbeiten] Einrichtungen/Kultur

Es ist geplant, dass die Bauakademie Hamburg hier als HafenCity Universität Hamburg ansässig wird. Eine neue Medienakademie, die Funk und TV Akademie Hamburg GmbH[3], hat ebenfalls ihren Betrieb in der HafenCity aufgenommen. Ferner soll auf dem heutigen Kaispeicher A, einem ehemaligen Kakaospeicher aus den 1960er-Jahren, eine neue Musikhalle, die sogenannte Elbphilharmonie entstehen (die Grundsteinlegung ist erfolgt), welche das bestehende Angebot der Hamburgischen Staatsoper und der Laeiszhalle ergänzen wird. Der Kaispeicher B wird derzeit zum Internationalen Maritimen Museum Hamburg umgebaut und im Juni 2008 eröffnet. Im Überseequartier an der Elbe sind des Weiteren ein neuer Kreuzfahrtterminal mit mindestens zwei Liegeplätzen und ein Science Center geplant. Als öffentliche Plätze mit Sitz- und Liegeflächen sind die Magellan-Terrassen, der Vasco-da-Gama-Platz und die Marco-Polo-Terrassen geplant. Die Fertigstellung der HafenCity ist frühestens im Jahr 2020 zu erwarten. Die ersten Ideen für das ehrgeizige Vorhaben wurden 1997 vom damaligen Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) vorgestellt, den Masterplan als eine Art Generalbebauungsplan gibt es seit 1999. Die Grundstückskäufe im ehemaligen Hafen durch die Stadt wurden anfangs nicht an die Öffentlichkeit gebracht, um Grundstücksspekulationen zu verhindern.

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Zusätzlich zur bestehenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit einer Buslinie (M6) befindet sich seit 2007 eine neue U-Bahn-Linie (U4) im Bau, die an der Haltestelle Jungfernstieg auf die Strecke der Linie U2 einfädeln wird und zusammen mit dieser den östlichen Zweig der U3 zwischen Berliner Tor und Billstedt/Mümmelmannsberg übernehmen soll. Vom Jungfernstieg wird die U4 dann in einer großen unterirdischen Schleife um das Rathaus und die Speicherstadt vom Westen in die HafenCity geleitet, in der zunächst zwei unterirdische Stationen – mit Option auf Verlängerung nach Osten/Süden – geplant sind. Alternative Vorschläge für einen überirdischen Verlauf erwiesen sich im Rahmen der Variantenprüfung als baulich und betrieblich ungeeignet. In unmittelbarer Nähe der HafenCity liegen bereits heute die U-Bahn-Stationen Baumwall der U3 und Meßberg der U1.

[Bearbeiten] Geschichte

Sandtorhafen 1888
Sandtorhafen 1888

Das Gelände der HafenCity wird bereits seit dem 16. Jahrhundert als Hafengelände genutzt: Zunächst waren hier die Schiffbauer in einer kleinen Vorstadt untergebracht, bis um 1880 die ersten künstlichen Hafenbecken ausgehoben wurden. Erst mit der Einrichtung des Freihafens und dem Bau der Speicherstadt ab 1885 entstand hier ein reines Hafenviertel, wofür rund 20.000 Menschen aus innerstädtischen Wohnquartieren umgesiedelt werden mussten. Aus Teilen der früheren Altstadt Süd und St. Georgs wurden 1938 Klostertor und Klosterhafen gebildet. Diese wurden 1951 zum Stadtteil Klostertor zusammengefasst.[4]

In der Zwischenkriegszeit war hier beispielsweise die Gasanstalt Hamburgs untergebracht, noch bis 2001 war hier das Cellpap-Terminal beheimatet, das die Hamburger Druckindustrie mit Papier versorgte. Mit Ausnahme des Cellpap-Terminals und der benachbarten Kaffee-Lagerei waren diese Hafenanlagen aber seit den frühen 1990er-Jahren eine innerstädtische Industriebrache. In Folge der Containerisierung und dem damit einhergehenden Platzbedarf auch an Land und dem immer größeren Tiefgang moderner Frachter konnten die Hafenbecken aus Segelschiffszeiten nicht weiter genutzt werden. Der Hamburger Senat will dieses Areal nun der Innenstadt zuordnen. Die Erlöse aus dem Verkauf der stadteigenen Flächen refinanzieren einen Kredit zur Erschließung des Containerhafens Altenwerder in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro. Um hohe Erträge zu erzielen, werden vor allem Büro- und Ladenflächen zur gewerblichen Nutzung geschaffen.

[Bearbeiten] Überflutungsgefahr

Das Baugelände der HafenCity hat eine Höhe von 4,40 bis 7,20 Metern über Normalnull, damit besteht die Gefahr der Überflutung bei Sturmflut. Bei der Planung ist bewusst entschieden worden, das Gelände samt Speicherstadt nicht einzudeichen, sondern den offenen Charakter der Hafenbecken zur Elbe beizubehalten. Es sind daher an den einzelnen Grundstücken und Bauten Flutschutzmaßnahmen vorgesehen: In einem Warftenkonzept werden Aufschüttungen bis 7,5 Meter über NN durchgeführt, andere Gebäude werden auf Poldern errichtet, wo das Erdgeschoss als hochwassersichere Tiefgarage genutzt wird. Zur Evakuierung des Geländes im Sturmflutfall ist bereits die Kibbelstegbrücke durch die historische Speicherstadt bis hinter die Deichlinie in die Hamburger Innenstadt errichtet worden.

Aussichtsturm am Sandtorkai
Aussichtsturm am Sandtorkai

[Bearbeiten] HafenCity InfoCenter

Im alten Kesselhaus der Speicherstadt, Am Sandtorkai 30, wurde ein Ausstellungs- und Dokumentations-Zentrum zur HafenCity eingerichtet, das HafenCity InfoCenter (so die offizielle, orthografisch falsche Schreibweise). Ein acht mal vier Meter großes Modell im Maßstab 1:500 informiert interaktiv über den jeweils aktuellen Planungsstand. An sogenannten Wissensstationen erhält der Besucher audio-visuelle Informationen über die HafenCity, aber auch über andere Themen, wie die Geschichte großer Hafenstädte oder Hochwasserschutz. Außerdem sind Modelle und Fotos berühmter Schiffe ausgestellt. Im angrenzenden Schornsteinsockel, dem Leuchtturm, findet eine Multimedia-Show zum Thema Leben am Wasser statt. Der Eintritt ist frei.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Gesetz über die räumliche Gliederung der Freien und Hansestadt Hamburg (RäumGiG)
  2. Verordnung zur Bestimmung der Ortsteilgrenzen des Stadtteils HafenCity vom 20. Februar 2007, dort Anlage 2
  3. Website der Funk und TV Akademie Hamburg
  4. Hamburger Abendblatt vom 25. Mai 2004

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Kategorie HafenCity – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53.541562° N 9.993276° O


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