Jungfernstieg
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Der Jungfernstieg ist eine Straße am südlichen Ufer der Binnenalster in der Hamburger Innenstadt. Er verläuft von der Reesendammbrücke zum Gänsemarkt und ist die erste Straße in Deutschland, die asphaltiert wurde (1838).
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[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich als Reesendamm zum Aufstauen der Alster 1235 unter Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein entstanden, war er Standort der Obermühle. Einer der Eichenpfähle, aus dem der Damm errichtet worden war, ist zu einer Plastik von Richard Luksch verarbeitet worden, die auf dem Bahnsteig der U1 besichtigt werden kann und an die Opfer eines Wassereinbruchs beim Bau dieser Station in den 1930er-Jahren erinnert. Der Jungfernstieg war in Deutschland die erste Straße, die bereits im Jahre 1838 asphaltiert wurde.
Nach dem Großen Brand 1842 wurde eine Regulierung der Alster vorgenommen, ihr Hauptabfluss wurde durch einen alten Festungsgraben unter der Reesendammbrücke durch die kleine Alster an den Alsterarkaden geleitet, während der alte Abfluss durch das heutige Nikolaifleet erfolgte. Die Südseite des Jungfernstieges wurde neu bebaut.
[Bearbeiten] Aktuelles Erscheinungsbild
[Bearbeiten] Straße
Bis zum September 2004 war der Jungfernstieg eine alleeartige Promenade mit Bäumen an den Seiten und in der Mitte. An der Binnenalster lagen nur zwei kleinere Bauten, ein Reisebüro mit Bistro und der Alsterpavillon.
Aufgrund einer kompletten Umgestaltung des Jungfernstieges veränderte sich auch sein Aussehen. Bis auf den Alsterpavillon wurden alle Gebäude an der Wasserseite abgerissen. Der komplette Jungfernstieg erhielt beidseitig einen neuen, helleren Bürgersteig-Belag. Die Baumreihe in der Mitte des Straße wurde entfernt, da die Straßenbreite verringert wurde. Im Gegensatz hierzu wurden die Gehwege verbreitert. Der komplette Umbau wurde mit einer offiziellen Einweihungsfeier am 20. Mai 2006 abgeschlossen.
Die nördliche Seite bildet den südlichen Rand der Binnenalster mit einem freien Blick über diese bis zur Lombardsbrücke und dem Anleger für die Alsterschiffe. Der alleenartige Eindruck wird durch die nördlichen Seitenstraßen Ballindamm und Neuer Jungfernstieg fortgesetzt. An der Einmündung des Neuen Jungfernstiegs beginnen die Colonnaden. Bis zum Gänsemarkt folgt eine geschlossene Bebauung mit Ladengeschäften, unter anderem das Wrangelhaus (1913, Architekt: Albert Lindhorst).
Die Südseite beginnt mit den Alsterarkaden entlang der kleinen Alster, einem ehemaligen Festungsgraben zwischen Altem Wall und Neuen Wall, über den die Alster heute durch eine Schleuse in die Elbe fließt. Vom Bleichenfleet zwischen dem Neuen Wall und den Großen Bleichen ist am Jungfernstieg infolge Überbauung nichts mehr zu erkennen. Eine Verbindung zur Binnenalster besteht nicht mehr. An der Südseite liegen Geschäftshäuser mit vielen prominenten Modegeschäften und Juwelieren. Erwähnt seien das Alsterhaus, ein Kaufhaus, das heute zum Karstadt-Konzern gehört, und die Hamburger Hauptfiliale der Dresdner Bank, die von Martin Haller entworfen wurde. Jenseits der Großen Bleichen liegt die Einkaufspassage Hamburger Hof mit einem Durchgang zur Poststraße und zum Hanseviertel. Im ehemaligen Hotel Streits befindet sich ein Kino.
[Bearbeiten] Schiffsanleger
Der Anleger Jungfernstieg ist für die Alsterdampfer der Hauptanleger, von dem alle Linien, Alsterrundfahrten und Sonderfahrten ausgehen.
In Hinblick auf die Arbeiten für die Anbindung der Hafencity an das U-Bahn-Netz wurde für die Bauzeit am Jungfernstieg ein provisiorischer Anleger für die alsterschifffahrt am 1. April 2008 in Betrieb genommen.
Auf dem Anleger wird ein Schacht zur Erschliessung der Baustelle errichtet.
[Bearbeiten] U- und S-Bahn Station
Unter dem Jungfernstieg liegt der gleichnamige Schnellbahn- und U-Bahnhof, an dem sich die Linien U1, City-S-Bahn vom Hauptbahnhof über Landungsbrücken nach Altona und U2 kreuzen. Der Bahnhof der U1 entstand 1930, der S-Bahnhof wurde in einer offenen Baugrube unter der Alster 1969 - 1975 errichtet (Architekt: Fritz Trautwein) und unterquert die U1, unterhalb dieser Kreuzung und vollständig unter der Binnenalster liegt der 1973 eröffnete Bahnhof der U2. Aufgrund der räumlichen Nähe besteht auch eine fußläufige Umsteigemöglichkeit zur Linie U3 in der Station Rathaus. Abgänge zu den Stationen befinden sich an den Straßen Jungfernstieg, Rathausmarkt, Ballindamm, Bergstraße, Alstertor und Mönckebergstraße. Im Zuge der Umgestaltung des Jungfernstieges 2006 wurde erstmals eine Bushaltestelle eingerichtet.
Siehe dazu: Bahnhof Hamburg Jungfernstieg
[Bearbeiten] Neuer Jungfernstieg
Die 1827 am Westufer der Binnenalster angelegte Straße trägt den Namen Neuer Jungfernstieg.
Nach dem Bau einer neuen Stadtbefestigung für Hamburg wurden die alten Anlagen nicht mehr benötigt und der Bereich um die Binnenalster erheblich umgestaltet.
[Bearbeiten] Gleichnamige Straßen
Einen Jungfernstieg gibt es auch in mehreren anderen Städten, u. a. in Berlin, Kiel, Stralsund und Glückstadt.
[Bearbeiten] Literatur
- Dorothée Engel (Hrsg.): "Der Jungfernstieg: gestern - heute - übermorgen". Hamburg: Verlag Die Hanse, 2003, ISBN 3-434-52606-4
[Bearbeiten] Weblinks
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Commons: Category:Jungfernstieg – Bilder, Videos und Audiodateien
- Webpräsenz der Interessengemeinschaft "Jungfernstieg"
- "Lebendiger Jungfernstieg e.V."
- Jungfernstieg StadtPanorama - Interaktives 360° Panorama - auch in großen Formaten
Koordinaten: 53° 33' 11" N, 9° 59' 33" O