Großschweidnitz
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Dresden | |
Landkreis: | Löbau-Zittau | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Löbau | |
Höhe: | 304 m ü. NN | |
Fläche: | 7,30 km² | |
Einwohner: | 1434 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 196 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 02708 | |
Vorwahl: | 03585 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 86 130 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Ernst-Thälmann-Str. 63 02708 Großschweidnitz |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Thomas Konietzny | |
Lage der Gemeinde Großschweidnitz im Landkreis Löbau-Zittau | ||
Großschweidnitz ist eine Gemeinde im Landkreis Löbau-Zittau südlich von Löbau. Sie bildet eine Verwaltungsgemeinschaft mit Löbau und Rosenbach.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der als Waldhufendorf gegründete Ort Großschweidnitz zieht sich in der Talaue des Großschweidnitzer Wassers vom Höllgrund, der Einmündung der Litte bis zur Grenze Kleinschweidnitz hin. Er ist von Grünflächen sowie umfangreichem und z. T. altem Baumbestand durchsetzt. Das sich nach Nordosten anschließende Gebiet von Kleinschweidnitz hat unregelmäßige, ungleiche und blockartige Grundstücke mit verstreut liegenden Häusern. Untypisch für die Oberlausitz gibt es im Ort kaum Umgebindehäuser, aber eine große Dorfschule, sehr viele villenähnliche Bürgerhäuser und ein schönes Eisenbahnviadukt aus der Jahrhundertwende. Anziehungspunkt für Wanderer ist der "Höllengrund", ein sagenumwobenes Felsental mit Bergbach und einem einsamen "Waldhaus".
[Bearbeiten] Geschichte
Groß- und Kleinschweidnitz wurden erstmals 1306 urkundlich als zwei getrennte Dörfer erwähnt. Großschweidnitz war ursprünglich ein reines Bauerndorf, zudem im 18. und 19. Jahrhundert das Mühlenhandwerk kam. In Groß- und Kleinschweidnitz gab es zwölf Wassermühlen und eine Windmühle, aber kaum den Erwerbszweig der Handweberei. Über drei Jahrhunderte wurde das dörfliche Leben durch zwei Rittergüter geprägt. Das Ortsbild von Großschweidnitz ist vielgestaltig und spiegelt in der Bebauung die Entwicklung des Dorfes wider.
Mit dem Bau der Duncan's Leinenindustrie 1869/70 und Heil- und Pflegeanstalt (heute Sächsisches Krankenhaus) von 1902 bis 1904 kam es verstärkt zum Häuser- und Siedlungsbau und damit auch zum Bevölkerungszuwachs von Groß- und Kleinschweidnitz. Die Heil- und Pflegeanstalt selbst wurde im Pavillonstil auf einem etwa 30 ha großen Areal errichtet. Die aufwendig restaurierten, gelben Klinker- und andere Bauten des Krankenhauses stehen in einer weitestgehend zaunlosen Parklandschaft. Sie sind eines der größten Baudenkmäler östlich von Dresden. Die im Jahr 1904 fertiggestellte und in den letzten Jahren umfassend rekonstruierte Kirche prägt maßgeblich das Dorfbild. Die Entstehung des Bleichereibetriebes und der Anstalt veränderte die Bevölkerungsstruktur des Dorfes wesentlich. Immer mehr Industriearbeiter, Krankenhauspersonal und Gewerbetreibende wurden ansässig. 1937 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Gemeinden Groß- und Kleinschweidnitz zur Gemeinde Großschweidnitz mit einer zentral gelegenen Gemeindeverwaltung.
Im Sächsischen Krankenhaus Großschweidnitz kam es im Zusammenhang mit der Aktion Brandt, der zweiten Phase der nationalsozialistischen „Euthanasie“ zur Tötung von 5.000 Kranken, unter denen sich auch 192 Frauen und Männer befanden, die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden waren. Auf dem Friedhof wurde ein Gedenkstein, gestaltet von dem Bildhauer D. Hermann, für Opfer errichtet. Ein Opfer der Euthanasiemorde war Marianne Schönfelder aus Dresden, die Tante des Malers Gerhard Richter.
[Bearbeiten] Gedenkstätten
- Gedenkstein auf dem Anstaltsfriedhof für die „Euthanasie“-Opfer
- Denkmal an der Dorfstraße für Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus
[Bearbeiten] Literatur
- Dick de Mildt (Hrsg.): Staatsverbrechen vor Gericht, Festschrift Christiaan Frederik Rüter zum 65. Geburtstag. University Press, Amsterdam 2003.
- Jürgen Schreiber: Ein Maler aus Deutschland: Gerhard Richter. Das Drama einer Familie. Pendo-Verlag, München 2005, ISBN 3866120583
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite der Gemeinde Großschweidnitz
- Sächsisches Krankenhaus Großschweidnitz mit Informationen zu den Tötungen
- Universität Amsterdam: Dokumentation von Urteilen gegen Verbrechen 1939-1945
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