Großhennersdorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Dresden | |
Landkreis: | Löbau-Zittau | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Herrnhut | |
Höhe: | 341 m ü. NN | |
Fläche: | 21,94 km² | |
Einwohner: | 1553 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 02747 | |
Vorwahl: | 035873 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 86 110 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Obere Dorfstraße 64 02747 Großhennersdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Dietmar Stettin (CDU) | |
Lage der Gemeinde Großhennersdorf im Landkreis Löbau-Zittau | ||
Großhennersdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Löbau-Zittau an der B178 zwischen Löbau und Zittau gelegen. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Herrnhut
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Erwähnung von Großhennersdorf stammt aus dem Jahre 1296.
[Bearbeiten] Katharinenhof
Eine besodere Bedeutung erlangte das Gut im 18. Jahrhundert als Witwensitz von Henriette Catharina von Gersdorff, die hier ihren Enkel Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, den späteren Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine, aufzog.
1721 wurde aus Teilen des Guts der nach ihr benannte Katharinenhof gebildet, eine diakonisch-soziale Stiftung zur Versorgung von Waisenkindern und armer, alter Leute.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg
Die auf dem Katharinenhof 1940 lebenden ca. 300 behinderten Kinder wurden unter dem Vorwand, diesen für die Unterbringung von Flüchtlingen freimachen zu müssen, in Pirna und Großschweidnitz getötet. In den Gebäuden wurden danach etwa 400 Elsaß-Lothringer, die wegen ihrer Wehrdienstverweigerung zwangsumgesiedelt worden waren, sowie Bessarabien-Deutsche untergebracht. Der Katharinenhof wurde in den letzten Kriegsstunden durch Beschuss beschädigt.
Im Oktober 1944 wurden die ersten Flüchtlinge aus den Ostgebieten im Dorf untergebracht. Der Ort wurde Durchgangsstation für Tausende, die zeitweilig beherbergt und versorgt werden mussten. Am 7. Mai 1945 erfolgte das Kommando zur Räumung des zur Verteidigung vorbereiteten Dorfes und am 8. Mai wurde Großhennersdorf zum Kampfgebiet. Nur durch die Nachricht von der Kapitulation kam es nicht zu schwereren Zerstörungen. Vier Häuser total zerstört, die Kirche und der Katharinenhof durch Beschuss beschädigt. Beim Dorf sind 45 deutsche und sowjetische Soldaten ums Leben gekommenen. 17 Bürger töteten sich in den Tagen danach selbst. Auf den Schlachtfeldern in ganz Europa sind während des Krieges 98 Männer des Dorfes gestorben.
[Bearbeiten] Ortsgliederung
Ortsteile sind Großhennersdorf, Neundorf auf dem Eigen, Schönbrunn und Euldorf.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Gedenkstätten
Im Jahre 1996 wurde auf dem Gelände des Katharinenhofes eine Gedenksäule errichtet, mit der an 223 Frauen, Kinder und Männer erinnert wird, die der Tötungsaktion T4 des NS-Regimes zum Opfer fielen.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Im Februar fand bis zur Saison 2006/2007 alljährlich die Karnevalssaison ihren Abschluss in der Gemeinschaftseinrichtung des Dorfes (ehemals VEG). Dies erfolgt seit der Saison 2007/2008 im Begegnungszentrum.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760) Gründer der Ev. Brüdergemeine
- Alwin Domsch (1871–1954), Gutsbesitzer und Politiker (DNVP, CNBL)
- Otto von Schlieben (1875–1932), Jurist und Politiker (DNVP), Reichsminister
- Gottfried Haschke (* 1935), Politiker (CDU)
[Bearbeiten] Weblinks
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