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Grace Jones – Wikipedia

Grace Jones

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Grace Jones (* 19. Mai 1948 in Spanish Town bei Kingston, Jamaika; eigentlich Grace Mendoza) ist Sängerin, Model und Schauspielerin.

Sie ist bekannt für ihre extravagante Kleidung und ausgefallene Auftritte, in denen sie z.B. in Männerkleidung oder in Gorilla-Kostümen auftrat. Ihr perfekt gestyltes, androgynes und betont hedonistisches, unterkühltes Image ist bedeutender Bestandteil der Bühnenperson Grace Jones. Durch ihr Spiel mit den Geschlechterrollen wurde sie im Umfeld des Studio 54 zu einem Idol der schwulen Gemeinschaft. Berüchtigt wurde sie aber auch für ihr Temperament, als sie den britischen Gastgeber Russell Harty in einer Fernsehsendung angriff, als dieser sich einem anderen Gast zuwandte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Schule und Modelkarierre

Grace Jones ist die Tochter eines Prediger, der sie und ihren jüngeren Bruder in der Mitte der sechziger Jahre nach Syracuse (bei New York) brachte. Der Umzug verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Der strengere Lebensstil in New York kolliierte mit dem eher lockeren von Jamaica und Grace Jones wurde von ihren Lehrern als eher kompliziert eingestuft. An der Highschool war sie die einzige schwarze Frau und wollte zunächst Sprachlehrerin werden. Sie besuchte kurz eine Schauspielschule und wurde von einer Modelagentur entdeckt, war aber auch Schauspielerin in kleineren Rollen. Als Model arbeitete sie in den 1970er Jahren für Vogue oder Elle in Paris. [1]

[Bearbeiten] Musikkarriere

Grace Jones Karrierebeginn ist mit der Geschichte des legendären Studio 54 in New York verbunden. So begann sie auch in einer Discothek zu singen. Sie nahm drei Alben mit Musik auf, die stark von der Disco-Mode der 70er Jahre geprägt war. In Zusammenarbeit mit dem Fotografen und ihrem zeitweiligen Lebensgefährten Jean Paul Goude und den Produzenten Chris Blackwell und Alex Sadkin nahm sie jedoch Anfang der 80er Jahre einen Imagewechsel vor. Sie orientierte sich auf ihren drei folgenden Alben musikalisch an New Wave und Reggae. Die Aufnahmen sind geprägt von einer Band, der als Rhythmus-Duo die jamaikanischen Musiker Sly Dunbar und Robbie Shakespeare angehörten, und vom oft unterkühlt wirkenden Sprechgesang Grace Jones'. Insbesondere das zweite dieser Alben, Nightclubbing, kam sowohl bei Kritik als auch Publikum sehr gut an und etablierte Grace Jones als international erfolgreichen Popstar. Später machte sie dem Zeitgeschmack folgend auch Hip-Hop-Dance-Musik. Ihr größter Hit war das von Trevor Horn produzierte Stück Slave To The Rhythm, das 1985 Platz 4 in den deutschen Single-Charts erreichte. Ab Mitte der 80er Jahre ließ ihr kommerzieller Erfolg nach, wenngleich sie noch zwei weitere Platten veröffentlichte und weiterhin auftrat. Seit 1989 ist keine neue Aufnahme von ihr erschienen. Für 2008 ist jedoch eine neue CD von ihr angekündigt.

Viele von Jones' bekanntesten Stücken sind Cover-Versionen. So ist Nightclubbing ursprünglich ein Stück von Iggy Pop, geschrieben von ihm und David Bowie, Private Life von den Pretenders und Walking In The Rain ein Song von Flash And The Pan. Von Joy Division coverte sie She's Lost Control. Eines ihrer bekanntesten Stücke aus der frühen Zeit ihrer Karriere ist La vie en rose, ursprünglich von Edith Piaf, das Grace Jones als Disco-Nummer interpretierte. Ein typisches Merkmal dieses Vorgehens ist, das sie diese Kompositionen einer oft radikalen Metamorphose unterzog, so dass diese in Verbindung mit dem Image von Grace Jones einen anderen Sinngehalt bekamen.

[Bearbeiten] Filmkarriere

Zudem war sie auch als Schauspielerin tätig; ihre bekannteste Rolle ist wohl die des Bond-Girls May Day im James-Bond-Film Im Angesicht des Todes (1985). Weitere bekannte Filme, in denen sie mitwirkte, sind Conan der Zerstörer aus dem Jahr 1984 mit Arnold Schwarzenegger, Vamp 1986, in dem sie nicht nur die Hauptrolle des Vampirs Katrina spielt, sondern auch sich selbst zitiert, indem sie eine ihrer extravagant-erotischen Stage-Shows aufführt; 1987 sieht man sie neben Dennis Hopper seine MG-bewaffnete Sekretärin in Straight to Hell spielen, zusammen mit vielen anderen Musikern, u. a. Elvis Costello; Siesta 1987 und Boomerang von 1992 mit Eddie Murphy. Aktuell ist Jones in einer Nebenrolle in der Falco-Biographie Falco - Verdammt, wir leben noch! zu sehen.

[Bearbeiten] Trivia

1978 wurde die Zeitschrift stern von Alice Schwarzer zusammen mit der Schauspielerin Inge Meysel und weiteren prominenten Frauen im Rahmen der sogenannten Sexismus-Klage wegen entwürdigender Frauendarstellung verklagt, nachdem ein Titelbild Grace Jones in Ketten dargestellt hatte.

Zu Beginn der 80er Jahre hatte sie eine Beziehung mit Dolph Lundgren, dem sie zu einem Cameo-Auftritt in Im Angesicht des Todes verhalf.

Im Heft Juli 1985 der deutschen Ausgabe des Playboy-Magazins war Grace Jones auf dem Titelblatt sowie im Rahmen einer Fotoserie unbekleidet zu sehen.

[Bearbeiten] Diskografie

Album Label Jahr
Portfolio Island Records 1977
Fame Island Records 1978
Muse Island Records 1979
Warm Leatherette Island Records 1980
Nightclubbing Island Records 1981
Living My Life Island Records 1982
Island Life1 Island Records 1985
Slave To The Rhythm Manhattan/Island Records 1985
Inside Story Manhattan 1986
Bulletproof Heart Capitol Records 1989
Warm Leatherette / Nightclubbing (Reihe: Island Twinsets) Island Records 1992
Private Life: The Compass Point Sessions2 (1980-85, enthält teils bisher unveröffentlichte Titel) Island Records 1998
Universal Masters Collection Universal Music 2003
Corporate Cannibal Palm Pictures 2008

1 Best-Of-Compilation

2 Doppel-CD

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Grace Jones: Still a slave to the rhythm

[Bearbeiten] Weblinks


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