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Geschichte von Guinea-Bissau – Wikipedia

Geschichte von Guinea-Bissau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geschichte Guinea-Bissaus beschäftigt sich mit dem ehemaligen Portugiesisch-Guinea, der heutigen Republik Guinea-Bissau.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vor der Kolonialzeit

Die arabisch-islamische Kultur beeinflusste im 7. Jahrhundert die ethnische Gruppe der Berber im Norden Afrikas. Das im 8. Jahrhundert gegründete Königreich Ghana lag im südlichen Grenzgebiet zwischen dem heutigen Mauretanien und Mali. Aufgrund von Überfällen arabisch geprägter, nordafrikanischer Berberstämme auf das Reich von Ghana suchte die afrikanische Bevölkerung Zuflucht im heutigen Gebiet von Guinea-Bissau. Im Jahr 1240 ging das Königreich Ghana im Königreich Mali auf, zu dem bis zur Entdeckung des Landes durch die Portugiesen auch das Gebiet der heutigen Republik Guinea-Bissau gehörte.

[Bearbeiten] Portugiesisch-Guinea

Wappen von Portugiesisch-Guinea ab 1935
Wappen von Portugiesisch-Guinea ab 1935

Auf ihrer Suche nach Bodenschätzen, der Jagd nach Sklaven, aber auch der Möglichkeit, die Zollsysteme nördlich der Sahara im Handel mit dem afrikanischen Hinterland zu umgehen, sandten die Portugiesen zur Zeit der Regentschaft König Alfons V. aus dem Hause Avis und im Auftrag von Heinrichs des Seefahrers schon vor der Entdeckung Amerikas Schiffe in die Küstenregion Westafrikas.

1446 erreichte Nuno Tristão die Küste des späteren "Portugiesisch-Guinea". Um den Markt in Lagos an der Algarve mit Sklaven aus Westafrika zu versorgen, baute Portugal schrittweise Stützpunkte in der Region auf. 1614 wurde die Kolonie Cacheu gegründet, die von den Kapverden aus verwaltet wurde. 1753 kam es zur Gründung der Kolonie Bissau. Hier wurde 1765 der Ort Bissau als Zentrum für den Sklavenhandel gegründet. Das Gebiet verlor an Bedeutung, als Portugal 1836 den Sklavenhandel und 1858 die Sklaverei an sich verbot. 1879 wurde das Land offiziell zur Kolonie Portugiesisch-Guinea und von den Kapverden getrennt. Teile des von Portugal beanspruchten Territoriums wurden von Frankreich seinem Kolonialreich einverleibt. Die portugiesische Kontrolle über das Hinterland blieb sehr begrenzt, bis 1915 konnte Portugal die bislang unabhängigen Stämme unterwerfen. In den 1940er Jahren hatte Bissau, seit 1941 Hauptstadt, eine gewisse Bedeutung als Ausweichflughafen für den Panamerican-Clipper.

1951 wurde es wie die übrigen Besitzungen portugiesische Überseeprovinz, also Teil des Mutterlands. Zu dieser Zeit hatte Portugiesisch-Guinea etwa 510.000 Einwohner, um 1960 wurde die Einwohnerzahl auf 600.000 geschätzt, davon etwa 2.600 Europäer. Die Assimilado-Regelung erlaubte den Schwarzafrikanern in der Theorie, zu gleichberechtigten Bürgern Portugals zu werden. In Portugiesisch-Guinea hatten um 1960 lediglich 1.478 Afrikaner diesen Status erreicht. Portugiesisch-Guinea galt als Armenhaus des portugiesischen Imperiums wie das Mutterland selber im Vergleich zu den anderen westlich orientierten Staaten Europas.

In der Praxis war die Gleichberechtigung im Falle Portugals von geringer Bedeutung, da in der Ära von António de Oliveira Salazar Mutterland und Überseegebiete gleichermaßen autoritär regiert wurden und politische Aktivitäten durch die Polizeiorganisation PIDE weitgehend unterbunden wurden.

1955 erhielt Portugiesisch-Guinea eine eigene Verfassung sowie Finanz- und Verwaltungsautonomie. Doch konnte diese beschränkte Autonomie die Bildung einer Unabhängigkeitsbewegung Partido Africano da Independência da Guiné e Cabo Verde (PAIGC) 1956 nicht verhindern. Unter der Führung von Amílcar Cabral formierte sie sich zum Widerstand gegen die portugiesische Herrschaft. Nachdem Soldaten 1959 auf streikende Hafenarbeiter geschossen hatten und es etwa 50 Tote gab erhielt die PAIGC starken Zulauf.

Durch die Unabhängigkeit der Nachbarstaaten Guinea 1958 und Senegal 1960 konnte die PAIGC auf Unterstützung der dortigen Regierungen, vor allem durch Ahmed Sékou Touré bauen. Das Hauptquartier der PAIGC befand sich in Conakry. Daneben gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Unabhängigkeitsbewegungen in den anderen portugiesischen Territorien, hier vor allem mit denen Angolas und Mosambiks. Dazu erhielt die PAIGC materielle Unterstützung aus den Staaten des Ostblocks, viele ihrer führenden Persönlichkeiten wurden dort ausgebildet.

[Bearbeiten] Unabhängigkeitskrieg

Seit 1963 fand ein Guerilla-Krieg statt, der aber wegen der Isolation des Landes international weniger Beachtung fand als z. B. derjenige in Angola. Die PAIGC agierte dabei als gemeinsame Unabhängigkeitsbewegung für Portugiesisch-Guinea und die Kapverden. Die Stärke der portugiesischen Truppen soll Ende der 1960er Jahre etwa 35.000 betragen haben. Die PAIGC konnte im Laufe der Zeit den größten Teil des Landes unter ihrer Kontrolle bringen und etablierte eine eigene Verwaltung. Am 24. September 1973 erklärte Guinea-Bissau einseitig seine Unabhängigkeit von Portugal, im Jahr zuvor war in Conakry eine Exilregierung gebildet worden. Provisorische Hauptstadt wurde Madina do Boé. Dieser Schritt wurde von der UN-Generalversammlung mit 93 zu 7 Stimmen unterstützt. Portugiesischer Gouverneur und Oberbefehlshaber war von 1968 bis 1972 António de Spínola. Dessen Buch Portugal e o Futuro ("Portugal und die Zukunft"), in dem er sich auch mit den Kolonialkriegen beschäftigte, setzte die Bewegung in Gang, die am 25. April 1974 in die Nelkenrevolution mündete. Als Oberbefehlshaber konnte er einige Erfolge verbuchen, indem er wie die USA im gleichzeitig stattfindenden Vietnamkrieg auf den Einsatz von Napalm und Agent Orange setzte. Daneben gab es erfolgreiche Angriffe gegen rückwärtige Basen der PAIGC in Guinea. Amilcar Cabral wurde am 20. Januar 1973 in Conakry bei einem Konflikt in den eigenen Reihen erschossen. Eine andere Version lautet, dass Agenten Portugals Cabral umbringen ließen.

Nach der Nelkenrevolution einigten sich beide Seiten schnell auf ein Ende des Krieges und Portugal erkannte die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus am 10. Oktober 1974 an. Während des elfjährigen Krieges fielen 1.875 portugiesische Soldaten und etwa 6.000 von insgesamt 10.000 Kämpfern der PAIGC.

[Bearbeiten] Nach der Unabhängigkeit

[Bearbeiten] Einparteienstaat

Amilcar Cabrals Halbbruder Luís de Almeida Cabral wurde erster Präsident des nun unabhängigen Landes, nachdem er bereits die Führung der PAIGC übernommen hatte. Guinea-Bissau lehnte sich in der Folgezeit eng an die Sowjetunion an, pflegte aber auch gute Beziehungen zur Volksrepublik China und zu Portugal. Die PAIGC war Einheitspartei des Landes. Cabral wurde durch einen Militärputsch gestürzt und am 14. November 1980 wurde der Initiator des Putsches, der PAIGC-Veteran und bisherige Premierminister João Bernardo Vieira zweiter Präsident. Hintergrund des Umsturzes waren Spannungen wegen einer kurz zuvor verabschiedeten Verfassung, die die Macht des Premierministers eingeschränkt hätte. Alle Mitglieder des neugebildeten Revolutionsrates stammten aus Guinea-Bissau, die bislang stark vertretenen Kapverder wurden entmachtet. Dem gestürzten Cabral und anderen Kapverdern wurde zunächst der Tod von 500 politischen Gefangenen in seiner Amtszeit angelastet und sie wurden wegen Massenmordes angeklagt. Der Putsch führte dazu, dass die bislang angestrebte Vereinigung beider Staaten nicht zustande kam. Die Beziehungen wurden zunächst abgebrochen, auf Kap Verde wurde am 19. Januar 1981 auf Veranlassung des Präsidenten Aristides Pereira die Partido Africano da Independhência de Cabo Verde (PAICV) als Ersatz für die bisher gemeinsame Einheitspartei PAIGC gegründet. Im Juni 1982 nahmen beide Länder wieder diplomatische Beziehungen auf.

Nach dreizehnmonatiger Haft wurde der gestürzte Cabral nach Kuba ins Exil geschickt. 1984 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und Vieira als Vorsitzender des neugebildeten Staatsrates als Präsident bestätigt. Bei den Parlamentswahlen im April 1984 hatte die Einheitspartei PAICG 96% der Stimmen erhalten.

[Bearbeiten] Übergang zur Demokratie

Mit der Auflösung des Ostblocks seit Ende der 1980er Jahre löste sich Guinea-Bissau schrittweise von seiner bislang sozialistischen Wirtschaftspolitik und Einparteienherrschaft. Seit 1991 waren in Guinea-Bissau auch andere politische Parteien außer der PAIGC erlaubt. Die Todesstrafe wurde 1993 abgeschafft, nachdem 1986 letztmals ein offizielles Todesurteil vollstreckt worden war. 1994 fanden erstmals Wahlen mit mehreren Kandidaten statt, die Vieira gewann. Im ersten Wahlgang am 3. Juli 1994 hatte Vieira gegen sieben Gegenkandidaten 46,2% der Stimmen erhalten. Bei den gleichzeitigen Parlamentswahlen, an denen acht Parteien teilnahmen, konnte sich die PAIGC mit 62 der 100 Sitze als stärkste Kraft behaupten. In der Stichwahl am 7. August 1994 setzte sich Vieira sich mit 52,02% gegen den 1989 aus der PAIGC ausgeschlossenen Kumba Ialá von der 1992 von Ialá gegründeten Partido para a Renovação Social (PRS) durch. Seit dem 2. Mai 1997 gehört Guinea-Bissau zur Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion und ersetzte so die bisherige Währung Guinea Peso durch den CFA-Franc.

Nach der Entlassung des Generalstabschefs Ansumané Mané wegen angeblicher Waffenlieferungen an Separatisten in der senegalesichen Region Casamance rebellierte die Armee unter Führung Manés am 7. Juni 1998 gegen Vieira. Der Präsident verfügte lediglich über die 400 Soldaten der Präsidentengarde, erhielt aber Unterstützung durch Truppen der Nachbarstaaten Senegal und Guinea. Etwa 3.000 Ausländer wurden evakuiert und 150.000 Einwohner der Hauptstadt Bissau flohen ins Umland. Weder die Rebellen noch die ausländischen Truppen konnten einen eindeutigen Sieg erringen. Am 3. Dezember 1998 wurde eine von Vieira unabhängige Übergangsregierung mit Francisco Fadul, einem Mitarbeiter Manés, als Premierminister gebildet.

Eine Reihe von Verhandlungen und Waffenstillstandsabkommen konnten den Konflikt auch nicht lösen, bis Vieira im Mai 1999 doch gestürzt wurde. Vom 7. Mai 1999 agierte zunächst Mané für sieben Tage als provisorisches Staatsoberhaupt, bis Parlamentspräsident Malam Bacai Sanhá, ebenfalls von der PAIGC, als Übergangspräsident eingesetzt wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen vom 28. November 1999 erreichte Sanhá den ersten Platz, in den Stichwahlen vom 16. Januar 2000 siegte dann der Kumba Ialá mit rund 72% der Stimmen.

Im November 2000 gab es einen weiteren, diesmal kurzen Bürgerkrieg. Ein Streit über Beförderungen und Posten für Ansumane Mané und seine Anhänger eskalierte, als sich Mané am 20. November selbst zum Oberbefehlshaber ernannte. Es kam ab dem 23. November zu schweren Gefechten zwischen den Truppen Präsident Ialás und denen Manés. Am 30. November wurde Mané von Regierungstruppen gestellt und entweder während des Gefechts oder erst nach seiner Gefangennahme erschossen.

Ialá agierte zunehmend autoritärer und wurde mit Korruptionsvorwürfen und Regierungskrisen konfrontiert. Außenpolitisch gab es Spannungen mit Gambia, dem er die Unterstützung seiner Gegner vorwarf und das er zu "zerschmettern" drohte. Am 14. September 2003 wurde Ialá von Veríssimo Correia Seabra, auch langjähriges PAIGC-Mitglied, gestürzt. Seabra berief eine Übergangsregierung unter dem Zivilisten Henrique Pereira Rosa. In dessen Amtszeit fanden am 28. März 2004 Parlamentswahlen statt, bei denen die PAIGC mit 45 Sitzen stärkste Partei wurde, dabei aber die absolute Mehrheit verpasste.

Im ersten Wahlgang für die Präsidentschaftswahlen am 19. Juni 2005 traten die ehemaligen Staatschefs Ialá, Sanhá und Vieira an. Sanhá war hier Sieger, im zweiten Wahlgang am 24. Juli 2005 wurde Sanhá jedoch von Vieira geschlagen. Nach einigem Streit über die Korrektheit des Ergebnisses fand die Amtsübergabe von Rosa an Vieira am 1. Oktober 2005 statt. Einige Wochen nach seinem Amtsantritt gab Vieira die Entlassung der Regierung von Carlos Gomes Júnior von der PAIGC bekannt und berief am 2. November 2005 den ehemaligen Vizepräsidenten dieser Partei, Aristides Gomes, zum neuen Regierungschef.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

zu einigen Datumsangaben gibt es je nach Quelle verschiedene Daten

[Bearbeiten] Quellen

Statistische Angaben und einzelne Details aus:

  • John Gunther, Afrika von innen, Humanitas Verlag 1957
  • Franz Ansprenger, Afrika - Eine politische Länderkunde, Colloqium-Verlag 1962
  • Ronald Segal, Afrikanische Profile. Prestel 1963
  • Fischer Weltalmanach, verschiedene Jahrgänge


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