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Garde-Jäger-Bataillon – Wikipedia

Garde-Jäger-Bataillon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Monogramm des Garde-Jäger-Bataillons
Das Monogramm des Garde-Jäger-Bataillons

Das Garde-Jäger-Bataillon, ursprünglich Corps Feldjäger zu Fuß genannt, war das erste Jägerbataillon in Preußen überhaupt und wurde, da es am 15. Juni 1744 von Friedrich dem Großen selbst aufgestellt wurde, das „Königliche“ genannt. Es gehörte bis 1918 zum Gardekorps der Königlich-Preußischen Armee. 1808 wurde daraus das Jägerbataillon Nr. 1, das dann den Namen Garde-Jäger-Bataillon erhielt. Die Standorte waren 1808 Berlin, 1812 Breslau, 1814 Berlin und von 1818 an die preußische Residenz Potsdam. Das Bataillon bestand aus gelernten Jägern. Ihre Fähigkeiten sollten, beweglich eingesetzt, im Kriege die Linieninfanterie unterstützen. Bewährte Jäger wurden nach Ableistung ihrer Dienstzeit in den Staats-Forstdienst übernommen.

Offizier des Garde-Jäger-Bataillons um 1850.
Offizier
des Garde-Jäger-Bataillons um 1850.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

In den Befreiungskriegen bewährte sich das Garde-Jäger-Bataillon ausgezeichnet. Es deckte –allein auf sich gestellt- den Rückzug hinter die Katzbach und bewahrte damit die Preußen und Russen vor einer Katastrophe. Bei der Völkerschlacht bei Leipzig waren sie es, die in hartem Häuserkampf den Vorort Möckern eroberten, dadurch den französischen Reserven den Zugang nach Leipzig verwehrten und so einen wesentlichen Anteil am Sieg hatten.

Berühmtester Soldat des Garde-Jäger-Bataillons ist wohl Otto von Bismarck, der spätere Reichskanzler. Er hat 1838 in Potsdam als Einjährig-Freiwilliger seinen Wehrdienst bei den Potsdamer Jägern geleistet.

Auch im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 war das Bataillon im Einsatz.

Das Garde-Jäger-Bataillon zieht nach dem Krieg 1871 in Berlin ein.
Das Garde-Jäger-Bataillon zieht nach dem Krieg 1871 in Berlin ein.

Am 15. Juli 1870 wurde in Preußen die Mobilmachung zum Deutsch-Französischen Krieg befohlen. Das Garde-Jäger-Bataillon gehörte zur 2. Armee, die vom Prinzen Friedrich Karl befehligt wurde. Es wurde von Potsdam mit der Bahn bis Mannheim befördert und marschierte von dort sofort auf Metz. Schon am 18. August schlug das Bataillon, als Teil der Avantgarde seine erste Schlacht. Sie endete siegreich mit der Erstürmung von St. Privat, welche die Franzosen zum Rückzug in die Festung Metz zwang. Nach der Einschliessung der Festung wurde das Bataillon der neugebildeten Maas-Armee zugeteilt, welche den Franzosen am 1. September die Schlacht bei Sedan lieferte. Auch hier hatte das Garde-Jäger-Bataillon erheblichen Anteil am Sieg. Am 18. Januar 1871 nahm eine Abordnung des Bataillons an der feierlichen Proklamation des Königs von Preußen zum deutschen Kaiser in Versailles teil. Am 18. Juni zogen die siegreichen Truppen, darunter die Potsdamer Jäger, feierlich in die festlich geschmückte neue deutsche Reichshauptstadt Berlin ein.

Das MG 08, in Preußen zuerst beim Garde-Jäger-Bataillon eingeführt und erprobt.
Das MG 08, in Preußen zuerst beim Garde-Jäger-Bataillon eingeführt und erprobt.

Um 1900 wurde das Garde-Jäger-Bataillon beauftragt, das neu einzuführende Maschinengewehr zu erproben und frontreif zu machen. Ebenso wurde eine andere technische Neuerung, das Fahrrad, zunächst bei den Jägern erprobt und eingesetzt.

Nach der Mobilmachung 1914 stand das Bataillon am 4. August um 18.00 Uhr in voller Stärke abmarschbereit. Um 23.11 Uhr rollte der Zug von Potsdam gen Westen. Am 6. August trafen die Soldaten in Belgien ein. Es folgte ein achttägiger Marsch an die Front, teilweise mit täglichen Marschleistungen von über 40 km. Am 15. August hatte das Bataillon bei Dinant seine Feuertaufe in diesem Kriege. Nach teils heftigen Gefechten überschritt das Garde-Jäger-Bataillon am 26. August bei Tout Vent die französische Grenze. Am 20. September griff das Bataillon bei La-Ville-aux-Bois an. Dabei erlitten die Garde-Jäger schwere Verluste (87 Tote, 143 Verwundete, der Kommandeur Major von Krosigk selbst schwer verwundet). Nach einer Ruhepause wurde das Bataillon im April 1915 in einer Stärke von 43 Offizieren und 1.117 Unteroffizieren und Mannschaften ins Elsaß verlegt. Dort wurde es an der Höhe Hartmannsweilerkopf eingesetzt, wo es lange Zeit im Stellungskrieg eingesetzt war. Am 14. Oktober 1916 wurde das Bataillon nach Mazedonien verlegt. Dort versuchte die Entente, gegen die Südfront der Mittelmächte vorzugehen.

Gardejäger radeln an die Front
Gardejäger radeln an die Front

Es gelang den Jägern, auf der Höhe 1050 bei Prilep den feindlichen Angriffen standzuhalten. Sieben schwere Angriffe mit heftiger Artillerievorbereitung scheiterten. Im Februar 1918 kehrte das Garde-Jäger-Bataillon an die Westfront zurück. In den Vogesen lenkten sie durch Angriffe von den großangelegten Vorbereitungen der Operation Michael im Norden der Front ab. Der Einsatzort am Hartmannsweilerkopf wurde „Jägertanne“ genannt. Ab 4. November zog sich das Regiment nach Deutschland zurück. Nach zahlreichen Schwierigkeiten, die Offiziere konnten etwa die Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates nicht verhindern, wurde am 13. November 1918 die Heimatgarnison Potsdam erreicht.

Zahlreiche Garde-Jäger meldeten sich zu Freikorps und schlugen 1918 und 1919 für die Reichsregierung linkssozialistische Aufstände nieder. Am 15. Juni 1919 hielt das Bataillon seine letzte Parade anlässlich der 175-Jahrfeier ab.

[Bearbeiten] Unterstellung

Das Bataillon gehörte zur 1. Garde-Infanterie-Brigade in Potsdam in der 1. Garde-Infanterie-Division (Berlin) des Gardekorps (Berlin). Ab dem 1. Oktober 1902 war dem Bataillon die Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 1 zugeteilt.

[Bearbeiten] Kommandeure

Offizierstschako der Garde-Jäger
Offizierstschako der Garde-Jäger
  • 1808 von Witzleben
  • 1809 von Jagow
  • 1813 von Seydlitz
  • 1813 von Witzleben
  • 1815 August Wilhelm von Neumann-Cosel
  • 1834 von Knoblauch
  • 1848 von Arnim
  • 1854 von Plonski
  • 1856 von der Lancken
  • 1857 von Oppell
  • 1859 Graf zu Dohna
  • 1861 von Werder
  • 1866 von Roeder
  • 1866 von Kameke
  • 1870 von Arnim
  • 1875 Graf Finck von Finckenstein
  • 1880 Frhr. von Wilczeck
  • 1886 Frhr. von der Horst
  • 1889 Graf von der Goltz
  • 1894 Frhr. von Plettenberg
  • 1898 von Besser
  • 1902 von Boddien
  • 1904 von Bonin

[Bearbeiten] Uniform

Die Garde-Jäger trugen statt einer Pickelhaube einen Tschako mit Gardestern, außerdem einen grünen Waffenrock mit roten Vorstößen und gelben Litzen am Kragen und an den Aufschlägen. Als Seitenwaffe wurde oft ein Hirschfänger getragen.

Die Kaserne in Potsdam, 1916
Die Kaserne in Potsdam, 1916

[Bearbeiten] Kaserne

Die Kaserne in Potsdam heute
Die Kaserne in Potsdam heute

Die Garde-Jäger-Kaserne (auch Beweibten-Kaserne) befindet sich in Potsdam an der Ecke Türkstraße/Berliner Straße. Das Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von Heinrich Ludwig Manger errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde es teilweise zerstört. 2004/05 wurde es rekonstruiert und dient dem Energiekonzern E.ON als Verwaltungssitz im Land Brandenburg.

[Bearbeiten] Fahne

Die Fahne des Bataillons wurde 1892 neu verliehen. Sie befindet sich heute im Besitz des Deutschen Historischen Museums in Berlin.

[Bearbeiten] Tradition

Kriegerdenkmal 1870/71 heute
Kriegerdenkmal 1870/71 heute

Die Tradition des Bataillons wurde von der 6. Kompanie des berühmten Infanterie-Regiment 9 in Potsdam bis 1945 weitergeführt. Nach 1945 ging die Tradition des Garde-Jägerbataillons zunächst an die Selbständige Panzerjäger-Kompanie 440 in Wuppertal über. Nach deren Auflösung 1981 ging sie an die 2./Panzerbataillon 533, ab dem Jahr 1991 an die 2./Jägerbataillon 533 in Düren über. Auch diese ist seit 1996 aufgelöst. 2004 kam die Tradition des Garde-Jäger-Bataillon zurück nach Potsdam. Das Heimatschutzbataillon 842 (entstanden aus dem Sicherungsbataillon 4422 in Trier) trug von 2004 bis 2006 den Traditionsnamen Potsdamer Jäger.

[Bearbeiten] Denkmäler

  • Bereits nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg 1866 errichteten Soldaten der 1. Kompanie ihren gefallenen Kameraden an der Schießbahn der 1. Kompanie im Potsdamer Forst einen schlichten Gedenkstein, der von einem Adler bekrönt war. An den Seiten waren die Namen der Gefallenen verzeichnet. Das Denkmal gibt es nicht mehr.
  • 1871 kehrte das Bataillon aus dem Deutsch-Französischen Krieg in seine Garnison Potsdam zurück. Ebenfalls im Potsdamer Forst, vor den ehemaligen Schießständen der Gardejäger wurde im August 1995 das Bataillonskriegerdenkmal 1870/71 wieder gefunden, das lange Zeit als verschollen galt.
    Das Denkmal geht auf eine Stiftung seines Offizierkorps zurück und wurde um 1880 „Zum / Andenken an die in den Feldzügen 1870/71 / gebliebenen Offiziere, Oberjäger und Jäger / des Garde Jäger Bataillons“ aufgestellt.
Das Kriegerdenkmal 1914-18 für die Gefallenen des Garde-Jäger-Bataillons und seiner Kriegsformationen
Das Kriegerdenkmal 1914-18 für die Gefallenen des Garde-Jäger-Bataillons und seiner Kriegsformationen
  • Am 24. Juni 1923 wurde das Kriegerdenkmal 1914-18 für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des längst aufgelösten Garde-Jäger-Batatillons auf dem Potsdamer Bassinplatz feierlich enthüllt. Zu der Einweihung waren hunderte alter Gardejäger gekommen; zahlreiche Fahnenabordnungen und zwei Soldaten in historischen Uniformen, die zu beiden Seiten vor dem Denkmal standen, gaben der Veranstaltung die richtige Kulisse.
    Ehemalige Angehörige des Bataillons und seiner Kriegsformationen, die auf vier Tafeln, die in einem Halbkreis das Denkmal umgaben, hatten es gestiftet. Der Berliner Bildhauer Karl Kowalczewski schuf den Entwurf: Das Denkmal stellt einen Felsen „inmitten einer Vogesenlandschaft und einen Gardejäger dar, der den Hartmannsweilerkopf bergan stürmt.“
    Bei einer grundlegenden Umgestaltung des Bassinplatzes im Jahre 1936 wurde das Denkmal an den Rand des Platzes versetzt.
    Die Stifter übergaben das Denkmal in die Obhut der Stadt Potsdam. Nur so ist es zu erklären, dass der bronzene Handgranatenwerfer die Metallspende des Deutschen Volkes 1944 nicht überstand. Noch während des Zweiten Weltkrieges wurde als Ersatz für den Gardejäger ein Zementguß-Adler angeschafft. Am 18. Juni 1944 wurde das mit diesem Adler ausgestattete Denkmal bei den Schießbahnen im Potsdamer Forst wiedererrichtet und neu enthüllt.
Kriegerdenkmal 1914-1918 heute
Kriegerdenkmal 1914-1918 heute

Die Historie dieses Denkmals zwischen 1945 und 1995 ist weitgehend unbekannt. Das Gelände der alten Jäger-Schießbahnen an der Michendorfer Chaussee wurde gelegentlich in die Geländespiele der Jungen Pioniere der DDR einbezogen. Dabei wurde das Kriegerdenkmal der Gardejäger zwar gesehen, aber nicht weiter beachtet. Der Zeitpunkt der Zerstörung konnte bisher noch nicht geklärt werden.

1995 erhielt das Preußische Denkmal-Institut einen ersten Hinweis zu diesem Denkmal; es wurde besichtigt und fotografiert. Gleichzeitig wurde das noch auf seinem Unterbau stehende Kriegerdenkmal 1870/71 entdeckt. Beim IV. Korps in Potsdam fanden sich engagierte Kameraden, die sich der beiden Denkmäler annahmen.

In den folgenden Jahren wurden beide Denkmäler geborgen, restauriert und gereingt. Am 15. Juni 2001 wurden die in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow wieder aufgestellten Kriegerdenkmäler im Rahmen einer würdigen Feierstunde in die Obhut des VBK 84 übergeben. Nach Voranmeldung und Terminabsprache mit dem Kasernenoffizier können beide Denkmäler besichtigt werden.

  • In den 1970er Jahren wurde in der Panzerkaserne in Düren ein schlichter Gedenkstein zum Gedenken an die Gardejäger aufgestellt. Seit der Auflösung des Jägerbataillons 533 steht dieser Stein in der Blücher-Kaserne in Berlin-Kladow.

[Bearbeiten] Literatur

  • Eike Mohr: Heeres- und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Länder 1806 bis 1918. Osnabrück, 1989.
  • Das Jubiläum des Garde-Jäger-Bataillons. Berlin, 1858.
  • Dagobert von Rentzell: Geschichte des Garde-Jäger-Bataillons 1808-1888. Berlin, 1889.
  • Fritz Mücke: Erinnerungen eines alten Garde-Jägers. Neudamm, 1899.
  • Karl von Boddien: Das 150jährige Jubiläum des Garde-Jäger-Bataillons zu Potsdam im Juni 1894. Berlin, 1894.
  • Rudolf Weise: Das Königlich Preußische Garde-Jäger-Bataillons. Seine Geschichte und sein Heim in Potsdam. Neudamm, 1899.
  • Karl von Dewitz-Krebs: Garde-Jäger Bataillon. Oldenburg, 1924. Erweiterte Auflage 1934.
  • Karl von Dewitz-Krebs: Ehemaliges Garde-Jäger-Bataillon. Berlin, 1938.
  • Diltheys Militärischer Dienstunterrricht für Einjährig-Freiwillige, Berlin 1900.
  • Peter Amend: Kurzer Abriß des Geschichte des Garde-Jäger-Bataillon. Düren 1985.
  • Karl Hildebrandt: Der rote Kurier. Persönliche Erlebnisse aus den Revolutionstagen 1919. Kassel 1933.
  • Chronik des Heimatschutzbataillon 842.

[Bearbeiten] Weblinks


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