Günther Rühle
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Günther Rühle (* 3. Juni 1924 in Gießen) ist ein deutscher Kritiker und Intendant.
Günther Rühle, einst Feuilletonchef und Mitherausgeber der FAZ, ist Träger des Theodor-Wolff-Preises (1963) und des Johann-Heinrich-Merck-Preises (2007). Er gehört zu den einflussreichen Theaterkritikern dieser Republik, [1] er ist ein Mann des Feuilletons und ein Freund des Theaters. Für mehr als ein Vierteljahrhundert hat er das deutsche Theatergeschehen begleitet und es in unzähligen Kritiken, Glossen und Essays beschrieben.
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[Bearbeiten] Sein Werdegang
[Bearbeiten] Theaterkritiker
Von 1946 bis 1952 studierte er Germanistik, Geschichte und Volkskunde an der Universität Frankfurt am Main. Nach seiner Promotion zum Dr.phil. wechselte er 1953 als Journalist zur Frankfurter Rundschau. 1954 ging er in die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Neuen Presse. Seit seinem Eintritt bei der FAZ entwickelte sich Rühle zum einflussreichen Theaterkritiker. 1974 übernahm er dort die Leitung der Feuilleton-Redaktion.
[Bearbeiten] Intendant
1984 gewann ihn der damalige Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann als Nachfolger für den ausscheidenden Adolf Dresen. Von 1985 bis 1990 war er sein Nachfolger als Intendant des Frankfurter Schauspiels. Rühle verpflichtete Michael Gruner, Einar Schleef und Dietrich Hilsdorf als Hausregisseure. 1985 wurde das Fassbinder-Stück "Der Müll, die Stadt und der Tod" inszeniert und es kam auf Grund offen antisemitischer Tendenzen im Stück zum Eklat. In einer Rundfunkdiskussion mit Ignatz Bubis bemerkte Rühle: "Die Schonzeit (für die Juden) ist vorbei." Nach anhaltenden Protesten setzte Rühle die Aufführung allerdings ab. [2] [3]
[Bearbeiten] Ehrenämter
Nach seiner Intendantenzeit wechselte Rühle 1990 in die Chefredaktion des Berliner Tagesspiegel und wurde wiederum Feuilletonchef. Ab 1995 war er freier Publizist und ab 1993 bis 1999 Präsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt. Heute ist er deren Ehrenpräsident. Zudem ist er Präsident der Alfred-Kerr-Stiftung in Berlin und Herausgeber der Gesammelten Werke von Marieluise Fleißer bei Suhrkamp. Mit seiner umfangreichen Dokumentation zur Geschichte des Theaters von 1887 bis 1945 und der Kritik in den Jahren 1917 bis 1925 sicherte sich Rühle einen Platz in der deutschen Theatergeschichte. [4]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ "Günther Rühle wird 80" von Ulrich Greiner, DIE ZEIT 3.6.2004
- ↑ http://www.zeit.de/1986/50/Schonzone-und-Schonzeit
- ↑ http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/280259.html
- ↑ "Dem Neuen eine Chance" von Ulrich Greiner, DIE ZEIT 3.6.2004, Nr.24
Sucher, C.Bernd (Herausgeber) "Theater Lexikon,Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker", Deutscher Taschenbuch Verlag (DTV), München 1995, ISBN 3-423-03322-3
[Bearbeiten] Literatur
- Günther Rühle "Theater in Deutschland 1887-1945, Seine Ereignisse, seine Menschen", S.Fischer Verlag ISBN 978-3-10-068508-7
- Günther Rühle "Theater für die Republik, Im Spiegel der Kritik", 2 Bände: 1. Bd. 1917-1925, 2. Bd. 1926-1933, S.Fischer Verlag ISBN 978-3-10-068505-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Günther Rühle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alfred Kerr Stiftung, Stiftungsrat
- Rezensionen zu Theater in Deutschland 1887-1945
- Warum Günther Rühle auch mit 84 noch bekennender Theaterliebhaber ist
- Günther Rühle
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rühle, Günther |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kritiker und Intendant |
| GEBURTSDATUM | 3. Juni 1924 |
| GEBURTSORT | Gießen |
