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Günter Maschke – Wikipedia

Günter Maschke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Günter Maschke (* 15. Januar 1943 in Erfurt) ist ein deutscher Schriftsteller, Privatgelehrter und Publizist der Neuen Rechten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Maschke kam als Adoptivkind mit seiner Familie von Erfurt nach Trier, wo er nach der mittleren Reife eine Lehre als Versicherungskaufmann absolvierte. 1960 trat er in die Deutsche Friedensunion ein. In Tübingen studierte er Philosophie bei Ernst Bloch. Von 1963 bis 1964 war er Redakteur der Tübinger Studentenzeitung „Notizen“, 1964 fand er Anschluss an die radikal-linke „Subversive Aktion“ Tübingen. Nach deren Auflösung 1966 engagierte sich Maschke im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Aus politischen Gründen verweigerte er Wehr- und Ersatzdienst. Er flüchtete aus der Bundesrepublik und kam in Österreich in der „Kommune Wien“ um Robert Schindel unter. Nach einer Vietnamdemonstration wurde Maschke am 9. Oktober 1967 festgenommen. Mit medienwirksamen Demonstrationen gelang es den Anhängern der „Kommune Wien“, die drohende Abschiebung in die Bundesrepublik zu verhindern. Maschke erhielt politisches Asyl in Kuba, wo er zwei Jahre (1968 und 1969) verbrachte.

Seine Erfahrungen in Kuba bewirkten eine politische Neuorientierung von radikal links nach radikal rechts. Maschke übte offene Kritik, verweigerte sich Karriereofferten des Regimes und wurde schließlich aus Kuba ausgewiesen. Er kehrte in die Bundesrepublik zurück. Aufgrund seiner Fahnenflucht verbüßte er eine einjährige Haftzeit, zunächst in München, dann in Landsberg. Als Resümee seiner Kuba-Erfahrungen schrieb er den Essay „Kritik des Guerillero“ (1973). In den folgenden Jahren war er als Feuilleton-Redakteur bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ tätig. Die antirevolutionäre Wende ging einher mit dem Studium des Werkes von Carl Schmitt. Maschke avancierte zu einem Kenner und persönlichen Freund des wegen seines Eintretens für das NS-Regimes verpönten Theoretikers. Nach einer publizistischen Kontroverse mit Jürgen Habermas schied Maschke 1985 aus der FAZ-Redaktion aus.

Seit seiner Abkehr von der radikalen Linken publizierte Maschke überwiegend in Zeitschriften des rechtskonservativen bis rechtsextremen Umfeldes wie Staatsbriefe, Criticon, Junge Freiheit, Empresas políticas oder Etappe, wo er seit 1993 als Mitherausgeber fungiert. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge, insbesondere zu den Werken von Juan Donoso Cortés und Carl Schmitt. Seine kommentierte Edition von Aufsätzen Carl Schmitts wird zwar als Werk eines “dogmatischen Rechtsauslegers“ bezeichnet, [1] zugleich aber wegen ihres Kenntnisreichtums durchaus ernst genommen.[2]

[Bearbeiten] Wirken

Günter Maschke gilt seit seiner in den 1970er Jahren vollzogenen Abkehr von der Linken und seiner Carl-Schmitt-Rezeption als Vordenker der Neuen Rechten. Jürgen Habermas bezeichnete ihn als den „einzigen Renegaten der 68er-Bewegung.“ Für den Verfassungsschutz [3] ist er ein „bekennender Verfassungsfeind“, der das Grundgesetz als „Gefängnis“ bewertet. [4] Demokratische Werte bezeichnete er als „Kannibalenhumanität und Zigeunerliberalismus“. [5] In Maschkes Denken ist die Demokratie totalitär. [6] Analog den „alten Rechten“ spricht er vom „Diktat von Versailles“. [7]

Maschke wurde wiederholt Antisemitismus vorgeworfen. Kritiker führen als Beleg für „deutliche Anklänge“ an antisemitisches Denken etwa eine von Maschke zitierte Äußerung Friedrich Meineckes an: „Die Juden, die dazu neigen, eine ihnen einmal lächelnde Gunst der Konjunktur unbedacht zu genießen, hatten mancherlei Anstoß erregt seit ihrer vollen Emanzipation. Sie haben viel beigetragen zu jener allmählichen Entwertung und Diskreditierung der liberalen Gedankenwelt, die seit dem Ausgange des 19. Jahrhunderts eingetreten ist“. Maschke kommentiert: „wer nicht von den Ursachen des Antisemitismus reden will, sollte auch von diesem schweigen, und schweigen sollte auch der, der sich weigert, dessen Realitätskern zu untersuchen, weil wahnhafte Reaktionen möglich sind. La verdad es siempre deliciosa“. Der Text endet mit dem Satz: „Ein jiddisches Sprichwort weiß es noch: Gott bewahre uns vor jüdischer Chuzpe, jüdischen Mäulern und jüdischem Köpfchen“. [8]

Zusammen mit den von Links- zum Rechtsextremismus konvertierten Horst Mahler und Reinhold Oberlercher veröffentlichte Maschke in der rechtsextremen Zeitschrift Staatsbriefe eine „Kanonische Erklärung zur Bewegung von 1968“, worin sie der 68er-Bewegung eine nationalrevolutionäre Deutung geben. Sie behaupteten, dass die 68er-Bewegung weder für Kommunismus noch für Kapitalismus, weder für drittweltliche oder östliche noch für westliche Konzepte und Machtinteressen eingetreten sei, sondern „allein für das Recht eines jeden Volkes auf nationalrevolutionäre und sozialrevolutionäre Selbstbefreiung“. [9]

[Bearbeiten] Zitate über Maschke

Gerd Koenen, Autor von „Das Rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967-1977“:

  • „Daneben gab es bereits wenige Jahre nach 1968 die ersten echten Renegaten der Neuen Linken, die zu politischen Konvertiten wurden: Günther Maschke zum Beispiel, der nach Jahren eines frühen Aktivismus in der „Subversiven Aktion“ und Vor-APO sich als Deserteur nach Kuba absetzte, dort sein Damaskus erlebte, und seitdem als intellektueller Ultra-Reaktionär nach dem Vorbild seines weltanschaulichen Kronzeugen Carl Schmitt in stolzer Isolation verharrt.“

[Bearbeiten] Werke

  • Kritik des Guerillero: zur Theorie d. Volkskriegs, S. Fischer, Frankfurt 1973
  • Der Tod des Carl Schmitt: Apologie und Polemik, Karolinger Verlag, Wien 1987, ISBN 3-85418-030-6
  • Carl Schmitt. Staat – Großraum – Nomos, Arbeiten von Carl Schmitt aus den Jahren 1916 - 1969. Hrsg., mit einem Vorwort und mit Anmerkungen versehen von Günter Maschke, Verlag Duncker & Humblot Berlin 1995
  • Das bewaffnete Wort: Aufsätze aus den Jahren 1973 - 93, Karolinger Verlag, Wien, Leipzig 1997 ISBN 3-85418-080-2
  • Carl Schmitt. Frieden oder Pazifismus?, Arbeiten zum Völkerrecht und zur internationalen Politik 1924 - 1978. Hrsg., mit einem Vorwort und mit Anmerkungen versehen von Günter Maschke, Verlag Duncker & Humblot Berlin 2005

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. s. Rezension Reinhard Mehring bei http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2005-2-139 H-Soz-u-Kult]
  2. So etwa Michael Stolleis in Frankfurter Rundschau, s. auch die Zusammenfassung bei Perlentaucher
  3. Verfassungsschutzbericht 2003, erschienen 2004, dort wird es schärfer formuliert: „Maschke, der sich in einem früheren JF-Interview selbst als „Verfassungsfeind“ bezeichnete und an anderer Stelle die Verfassung als Gefängnis bewertete, diffamierte demokratische Werte als „Kannibalenhumanität und Zigeunerliberalismus“, S. 90f
  4. Günter Maschke im Interview, „Der Raum der geistigen Freiheit ist geradezu verdampft“, In: Junge Freiheit 06/1991, S.3
  5. Günter Maschke, „Der Engel der Vernichtung“, In: Junge Freiheit 15/2003, S. 17
  6. Günter Maschke im Interview, „Mit der Jugend damals wurde diskutiert“, In: Junge Freiheit 35/2000, S.7
  7. Günter Maschke im Interview, „Die Deutschen werden zu Vasallen der USA ohne Lohn“, In: Junge Freiheit 14/1999, S.4f
  8. Günter Maschke, „Der subventionierte Amoklauf“, In: Junge Freiheit 43/2000, S.16
  9. Horst Mahler, Günter Maschke, Reinhold Oberlercher, „Kanonische Erklärung zur Bewegung von 1968“. In: Staatsbriefe 1/1999, S. 16

[Bearbeiten] Literatur

  • Lorenz Jäger: Gelehrter ohne Amt. Kriegstheorie: Zum sechzigsten Geburtstag von Günter Maschke. In: FAZ 15.1.2003, S. 35


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