Friedersdorf (Spree)
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Friedersdorf
Stadt Neusalza-Spremberg
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Koordinaten: | 51° 2′ N, 14° 34′ OKoordinaten: 51° 1′ 31″ N, 14° 33′ 37″ O |
Höhe: | 379 m ü. NN |
Fläche: | 10,9 km² |
Einwohner: | 1433 (31. Dez. 2006) |
Eingemeindung: | 1. Jan. 2008 |
Postleitzahl: | 02742 |
Vorwahl: | 035872 |
Lage von Friedersdorf im Landkreis Löbau-Zittau |
Friedersdorf (Spree) (sorb. Bjedrichecy) ist ein Gemeindeteil der Stadt Neusalza-Spremberg im Südosten Sachsens nahe der Grenze zu (Tschechien) im Landkreis Löbau-Zittau, Regierungsbezirk Dresden. Ortsvorsteher ist Günter Hamisch.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie und Verkehr
Der Ortsteil Friedersdorf liegt im südwestlichen Teil des Landkreises. Er liegt ca. 2 km nordwestlich von Ebersbach/Sa. im Lausitzer Bergland. Die 1835 bis 1836 angelegte heutige B 96 führt durch das Gemeindegebiet und die Grenze zur Tschechischen Republik verläuft südlich davon. Die Gemeinde befindet an der Bahnstrecke Zittau-Dresden (siehe: Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau). Durch den Ort fließt die Spree und als ihr südlicher Zulauf das Richterflössel.
[Bearbeiten] Berge und Erhebungen
- Buchberg (395,0 m)
- Wacheberg (384,8 m)
- Steinberg (384,4 m)
- Ziegelberg (374,0 m)
[Bearbeiten] Geschichte
Erstmals wurde Friedersdorf 1272 urkundlich erwähnt. Damals mit Namen "Friderichstorf" benannt nach einem Lokator Friedrich, später (1430) "Frederichsdorff" sowie 1567 erstmals "Oberfriederßdorff" und 1580 "Niderfridersdorf". Friedersdorf wurde im Zuge der feudalen deutschen Ostexpansion von den Siedlern entlang des Spreetales als Waldhufendorf angelegt, d. h. die Flurstücke (= Waldhufen) sind senkrecht zum Spreelauf in Richtung Wald gelegen. Erste Siedlungsfunde gibt es jedoch schon aus der Bronzezeit. Bis Ende des 15. Jahrhunderts um ca. 1490 war Friedersdorf ein Ort, dann wurde es geteilt, und erst im Jahre 1938 (1.4.) wurde es wiedervereinigt. Das Gasthaus Grenzschänke von 1768 bezieht sich auf die frühere Trennlinie. Die ursprünglich eigenständige Gemeinde Friedersdorf (alte vierstellige Postleitzahl 8701, ehem. Ortsteile Friedersdorf und Neufriedersdorf) wurde am 1. Januar 2008 ein Ortsteil von Neusalza-Spremberg.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten] Bis 1939
Jahr/Datum | Einwohner | ||
Oberfriedersdorf | Niederfriedersdorf | Neufriedersdorf | |
1777 | 92 Häusler, 9 Gärtner, 17 bes. Mann, 3 Wüstungen |
54 Häusler, 16 Gärtner, 11 bes. Mann, 1 Wüstung |
9 Häusler |
1834 | 979 | 803 | |
1871 | 1286 | 919 | 104 |
1890 | 1295 | 982 | 116 |
1910 (01.12.) | 1354 | 1051 | zu Niederfriedersdorf |
1925 | 1276 | 1028 | |
1933 | zusammen 2281 |
[Bearbeiten] Ab 1939
Jahr/Datum | Einwohner |
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1939 | 2156 |
1946 | 2574 |
1950 | 2709 1) |
1964 | 2373 |
1990 | 1709 1) |
2000 | 1590 1) |
2003 (31.12.) | 1527 |
2005 (31.12.) | 1445 |
Quelle: 1) http://hov.isgv.de/Friedersdorf_(6)
[Bearbeiten] Gedenkstätten
- Grabstätte und Gedenkstein auf dem Alten Friedhof an der Friedersdorfer Kirche für vier jüdische KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus dem Außenlager Biesnitzer Grund des KZ Groß-Rosen im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden, sowie für zwei ermordete italienische Militärinternierte
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Umgebindehäuser
- Lausitzer Bergland mit Wacheberg (384 m hoch)
- ehemaliges Schloss mit Parkgelände (heute Pflegeheim); erbaut im neobarocken Stil zw. 1887 und 1889 vom königlich sächsischen Kammerherrn und Rittmeister Hans Leo von Oppell als Herrenhaus des Rittergutes von Niederfriedersdorf
- 1798 bis 1801 erbaute Kirche (Saalbau mit romanisierenden Westturm mit spitzem Turmhelm)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Sieber (1893–1973), Pädagoge und Volkskundler
[Bearbeiten] Literatur
- Schlegel, S. und Mai, D. H. (1987): Die Oberlausitz - Exkursionen. 3. überarb. Auflage; VEB Hermann Haack
- Schütze, Theodor (1974): Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar. Aus der Reihe Werte unserer Heimat, Band 24. Akademie-Verlag Berlin