Freitag der 13.
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Der Freitag der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Der Wochentag als Jesu Todestag und die 13 als Unglückszahl (siehe Triskaidekaphobie) stammen aus christlicher Tradition.
Die krankhafte Angst vor einem Freitag dem 13. wird Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag den Dreizehnten nicht aus dem Bett trauen.
In Deutschland tauchte der Freitag der 13. zum ersten Mal 1957 in einer Glosse von Thilo Koch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf, in der er sich darüber lustig machte, dass der Stapellauf des Öltankers Tina Onassis wegen des Unglücksdatums verschoben wurde.
Nicht überall auf der Welt ist Freitag der 13. ein besonderes Datum. In Spanien, Griechenland und Lateinamerika (außer Brasilien) gelten Dienstage, die auf den 13. eines Monats fallen (Martes 13), als Unglückstage. In Italien gilt Freitag der 17. als Unglücksdatum.
Auswertungen von Unfalldaten haben ergeben, dass sich an einem Freitag den 13. nicht mehr Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden ereignen als an einem Freitag den 6. oder 20.[1]
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[Bearbeiten] Häufigkeit
Jedes Jahr hat mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen.
- Der kürzeste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt nur vier Wochen. Dies ist immer der Fall wenn der 13. Februar ein Freitag ist, und der Februar nur 28 Tage lang ist. Dann ist bereits im folgenden März wieder Freitag der 13. Zuletzt war dies im Jahre 1998, das nächste Mal wird es 2009 der Fall sein.
- Der längste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt 14 Monate oder genau 61 Wochen. Dieser Fall tritt ein wenn der 13. Juli ein Freitag ist und das folgende Jahr ein Gemeinjahr ist. Dann ist erst der 13. September des Folgejahres wieder ein Freitag der 13. Letztmalig war dies Juli 2001/September 2002 der Fall.
- Eine Pause von ebenfalls 14 Monate (61 Wochen) zwischen zwei Freitagen den 13. erfolgt auch: Wenn der 13. August ein Freitag ist, und das folgende Jahr ein Schaltjahr ist. Dann kommt es erst wieder im Oktober des Folgejahres zu einem Freitag den 13. Letztmalig war dies August 1999/Oktober 2000 der Fall.
Der gregorianische Kalender wiederholt sich wegen der Schaltjahrregeln alle 400 Jahre, was genau 20.871 Wochen entspricht. Dabei fallen die meisten Dreizehnten auf einen Freitag. Allerdings tritt die gleiche Häufigkeit mehrfach auf. Am seltensten kommt Mittwoch, der 31. vor, nur 398-mal in 400 Jahren. In der folgenden Tabelle sind die Häufigkeiten aller Kombinationen aufgeführt.
Monatstag | So | Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 8 | 15 | 22 | 688 | 684 | 687 | 685 | 685 | 687 | 684 | 4800 | ||
2 | 9 | 16 | 23 | 684 | 688 | 684 | 687 | 685 | 685 | 687 | 4800 | ||
3 | 10 | 17 | 24 | 687 | 684 | 688 | 684 | 687 | 685 | 685 | 4800 | ||
4 | 11 | 18 | 25 | 685 | 687 | 684 | 688 | 684 | 687 | 685 | 4800 | ||
5 | 12 | 19 | 26 | 685 | 685 | 687 | 684 | 688 | 684 | 687 | 4800 | ||
6 | 13 | 20 | 27 | 687 | 685 | 685 | 687 | 684 | 688 | 684 | 4800 | ||
7 | 14 | 21 | 28 | 684 | 687 | 685 | 685 | 687 | 684 | 688 | 4800 | ||
29 | 644 | 641 | 644 | 642 | 642 | 643 | 641 | 4497 | |||||
30 | 627 | 631 | 626 | 631 | 627 | 629 | 629 | 4400 | |||||
31 | 400 | 399 | 401 | 398 | 402 | 399 | 401 | 2800 |
In folgenden Monaten fällt der 13. auf einen Freitag:
2001 | 2007 | 2018 | April, Juli | ||
2002 | 2013 | 2019 | 2024 | September, Dezember | |
2003 | 2008 | 2014 | 2025 | Juni | |
2020 | März, November | ||||
2009 | 2015 | 2026 | Februar, März, November | ||
2004 | Februar, August | ||||
2010 | 2021 | 2027 | August | ||
2005 | 2011 | 2016 | 2022 | Mai | |
2028 | Oktober | ||||
2006 | 2017 | 2023 | Januar, Oktober | ||
2012 | Januar, April, Juli |
Diese Abfolge, hier am Beispiel der Jahre 2001 bis 2028, wiederholt sich alle 28 Jahre von 1901 bis 2099.
In der Tat gilt auch umgekehrt, dass Freitage auf keinen anderen Monatstag häufiger fallen als auf einen 13ten. Von den 20871 Freitagen einer 400-Jahres-Periode fallen auf die 31 Monatstage:
01: 687 | 02: 685 | 03: 685 | 04: 687 | 05: 684 | 06: 688 | 07: 684 | 08: 687 |
09: 685 | 10: 685 | 11: 687 | 12: 684 | 13: 688 | 14: 684 | 15: 687 | 16: 685 |
17: 685 | 18: 687 | 19: 684 | 20: 688 | 21: 684 | 22: 687 | 23: 685 | 24: 685 |
25: 687 | 26: 684 | 27: 688 | 28: 684 | 29: 643 | 30: 629 | 31: 399 |
[Bearbeiten] Ursprung
Auf Befehl von König Philipp IV. (auch "Philipp der Schöne" genannt) wurden am Freitag, den 13. Oktober 1307 in ganz Frankreich die Templer verhaftet, Mitglieder eines reichen Ritterordens. Nach jahrelangen Prozessen wurden 1310 vierundfünfzig Templer hingerichtet. Im 1314 wurde auch Jacques de Molay, der Großmeister des Ordens, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das Datum der Verhaftung lebt bis heute als Unglückstag "Freitag, der dreizehnte" weiter.
Darüber hinaus gibt es noch viele andere Deutungsversuche für diesen Volksaberglauben. So gibt es eine mathematische Ableitung: Die 13 überschreitet das geschlossene Zwölfersystem und ist als Primzahl nur durch eins und sich selbst (restlos) teilbar. Das verleiht ihr schon eine besondere Bedeutung. In der Bibel hat die 12 eine harmonische Wirkung, beim Abendmahl hingegen waren 13 Personen anwesend. Die Aussage, die 13. sei der Verräter Judas gewesen – aus logischen Gesichtspunkten unhaltbar –, wird aber in diesem Zusammenhang gerne verwendet. Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das „Dutzend des Teufels“. Nicht überall ist die Zahl aber ein Symbol für Unglück. In der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Bei den Japanern gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl.
Der schlechte Ruf eines Freitags hat ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Nach der christlichen Überlieferung wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt, auch Adam und Eva sollen an einem Freitag von den ihnen verbotenen Früchten des Baum der Erkenntnis gekostet haben. Noch 1930 galt aber etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten. In der Mitte und im katholischen Süden Deutschlands glaubte man hingegen eher an die Unglück verheißende Wirkung dieses Wochentags.
Black Friday: Zwar begann der amerikanische Börsenkrach von 1929 schon an einem Donnerstag, verknüpfte sich aber im allgemeinen Bewusstsein mit dem Freitag, weil es zur Zeit des Börsenkraches in den USA aufgrund der Zeitverschiebung in Europa bereits Freitag war (25. Oktober 1929).
Der Volkskundler Stephan Bachter führt den Aberglauben auf das „sechste und siebente Buch Mosis“ in der Fassung des Braunschweiger Planet-Verlags von 1949/50 zurück. Dort wird vor Unternehmungen am einem Freitag, den 13. gewarnt. Vorher sei diese Verbindung völlig unbekannt. Nach Bachter ist die große Popularität und die Annahme, dass dieser Glaube schon sehr alt sei, auf Medienberichten zurückzuführen, die die Beinahekatastrophe der Apollo-13-Mission oder den Börsenkrach, den Schwarzen Freitag diesem Unglücksboten zuwiesen.
[Bearbeiten] Lied
- Ankomme Freitag den 13. von Reinhard Mey (1970er Jahre)
- Freitag der 13. von den Toten Hosen auf dem Album Damenwahl
- Freitag der 13te von Manny Marc & Reckless
- Freitag der 13. von MC Basstard, King Orgasmus One & Frauenarzt
[Bearbeiten] Filme
Es existiert ebenfalls eine Horrorfilmreihe mit dem Titel Freitag der 13. mit zehn Folgen und einem Spin-Off.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Edgar Wunder: Die Folgen von „Freitag, dem 13.“ auf das Unfallgeschehen in Deutschland. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 3, 2003, S. 47–55 (PDF).
[Bearbeiten] Weblinks
- National Geographic: Friday the 13th Phobia Rooted in Ancient History
- Freitag, der 13. - Alles nur Aberglaube? (Hintergründe, wie der 13. zum Unglückstag wurde, bei Was ist was)
- Freitag der 13. HR2 – MP3-Beitrag
- Freitag, der 13. - der Unglückstag ist frei erfunden - Artikel aus der Zeitschrift Der Skeptiker [1]
- Mit dem Schwert ins Heilige Land - Deutschlandradio Kultur vom 17. Mai 2006