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Ferdinand Alexander Porsche – Wikipedia

Ferdinand Alexander Porsche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ferdinand Alexander Porsche (* 11. Dezember 1935 in Stuttgart), genannt „Butzi“, ist Designer und Gründer der Porsche Design GmbH. Er ist Sohn von Ferry Porsche, Enkel von Ferdinand Porsche und Cousin von Ferdinand Piëch, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und jetztigen Aufsichtsratsvorsitzenden der Volkswagen AG.

Nach einem Jahr Volksschule 1942 in Stuttgart zog die Familie nach Zell am See, Österreich, wo er die Volksschule beendete. Später besuchte er die Volks- und Hauptschule. 1949 siedelte die Familie nach Stuttgart über, und Porsche besuchte die Waldorfschule.

Porsche begann sein Studium an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, die er bereits nach zwei Semestern wieder verlassen musste, weil der Prüfungsausschuss seine Fähigkeiten bezweifelte. 1957 begann er im Karosserie-Stylingstudio bei Porsche unter dessen Leiter Erwin Komenda. 1962 wurde er Designdirektor bei Porsche.

Sein bekanntestes Werk ist der Porsche 911, der bei der Vorstellung auf der IAA 1963 noch 901 hieß. Das Design der aktuellen Porsche-Fahrzeuge lässt noch heute die Grundzüge der Gestaltung von Ferdinand Alexander Porsche erkennen.

1972 gründete er nach dem Ausschluss der Familienmitglieder aus allen wichtigen Positionen bei Porsche seine eigene Firma, mit der er 1974 nach Zell am See (Österreich) übersiedelte.

1990 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, dem Aufsichtsrat gehörte F.A. Porsche bis zum 28. Januar 2005 an. Als Mitglied des Aufsichtsrats folgte ihm sein Sohn, Ferdinand Oliver Porsche.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Porsche Design

Bei „Porsche Design“ werden zum einen Produkte entwickelt, die unter dem eigenen Markennamen Porsche-Design verkauft werden:

[Bearbeiten] Uhren

  • der Chrono I, dessen Gestaltung noch in der Zeit bei Porsche begonnen wurde und als Accessoire für Porsche-Fahrer gedacht war. Er wurde von Orfina S.A. in Grenchen hergestellt und kam 1973 auf den Markt. Zusätzlich zu der ursprünglichen Version mit matt schwarz verchromtem Gehäuse und Band aus rostfreiem Stahl wurde später eine Version mit glasperlgestrahltem Gehäuse und Band aus rostfreiem Stahl angeboten. Anfangs wurde das Kaliber Valjoux 7750 verwendet, später das Lemania 5100. Die Ausführung mit dem für militärische Zwecke sehr beliebten Lemania-Werk wurde zudem in Sonderausführungen für diverse Streitkräfte hersgestellt, mit jeweils veränderter Zifferblatt- und Lunettenaufschrift und andersfarbig beschichtetem Gehäuse.
  • die Kompassuhr, die erste aus der 1978 begonnenen und 20 Jahre dauernden Zusammenarbeit mit IWC (International Watch Company) in Schaffhausen stammende Uhr. Bei ihr wurden ein antimagnetisches Automatikwerk mit einem Kompass kombiniert. Der Kompass war im Gehäuseunterteil drehbar gelagert und war zudem herausnehmbar. Das Uhrwerk war im Gehäuseoberteil untergebracht, das über ein Scharnier mit dem Unterteil verbunden war und somit hochgeklappt werden konnte. Gehäuse und Band waren aus Aluminium und schwarz harteloxiert. Später gab es noch Versionen mit Nato-oliv eloxiertem Gehäuse und Band und ab zirka Mitte der 1990er Jahre eine Version aus Titan. Das Band konnte an der Schließe aufgetrennt werden. Damit konnte man die exakt 5 mm breiten Bandglieder als Maßstab auf Karten verwenden.
  • der Titanchronograph 1980, die erste Armbanduhr mit Gehäuse und Band aus Titan. IWC hatte für diese Uhr wegen der besonderen Bearbeitungseigenschaften von Titan neue Produktionsmethoden entwickeln müssen. Das Gehäuse hatte eine Zylindrische Grundform, in die die Drücker für den Chronographenmechanismus integriert waren. Auch hier kam das weitverbreitete Valjoux 7750 zum Einsatz, das jedoch, wie bei IWC üblich, überarbeitet und verziert wurde.
  • der Chrono II, der ebenso wie der Titanchrono eine zylindrische Grundform mit integrierten Drückern hatte. Bei ihm bestand das Gehäuse aus Aluminium und das Band aus faserverstärktem Kunststoff.
  • die Ocean 2000, die mit IWC im Auftrag der deutschen Marine entwickelt wurde. Ihr Gehäuse und das Band bestanden aus Titan. Sie war 2000 m Wassertiefe druckfest ausgelegt.

[Bearbeiten] Personentransport

Darüber hinaus machte sich F.A. Porsche immer wieder Gedanken zum Personentransport:

  • Straßenbahnstudien
  • ein multifunktionales Autokonzept
  • das Rennboot Kineo
  • eine Motorradstudie
  • div. Fahrradentwürfe
  • ein Surfbrett

[Bearbeiten] Weitere Produkte

  • Brillen, die bekannteste dürfte das Modell mit den tropfenförmigen Gläsern und dem Schnellverschluss zum schnellen Wechsel der Gläser sein. Sie ist wohl nach der klassischen RayBan Wayfarer die Brille mit den meisten Plagiaten. F.A. Porsche hat immer gesagt, dass sich Design aus funktionalen Gesichtspunkten erklären lassen muss. Eine der von seinem Designstudio entworfenen Brillen hatte z.B. ihre Form, weil sie aus Titan gegossen werden sollte und dem Gießprozess bei der Form natürlich Rechnung getragen werden musste. Sie wurde später nicht in Titan hergestellt, behielt aber die darauf abgestimmte Form. Porsche Design Brillen werden heute bei Rodenstock entworfen und gefertigt.
  • Golfschläger, Feuerzeuge, Taschenmesser
  • die berühmte Pfeife mit den an die Zylinder eines luftgekühlten Motors erinnernden Kühlrippen
  • Zusammen mit Poggenpohl entwickelte Porsche Design 2007 eine High-End Küche

Weiterhin werden im Auftrag namhafter Kunden Produkte gestaltet, die neben der Herstellerbezeichnung den Zusatz „Design by F.A. Porsche“ tragen, u.a.:

  • Fernseher für Grundig
  • Telefone für die Deutsche Bundespost und Samsung
  • Fotoapparate für Rollei und Fuji
  • Küchenmesser und Zubehör für CHROMA CNIFE
  • Computer- und Bildschirme für VPR Matrix und Samsung
  • Computerzubehör (externe Festplatten und DVD-Brenner) für LaCie
  • Schreibtischleuchten und Zimmerbeleuchtung für diverse Hersteller aus Deutschland, Italien und Spanien
  • Schreibgeräte, die von Faber-Castell hergestellt werden
  • Einen Flügel für Bösendorfer
  • Küchengeräte für Siemens

Bei einigen Entwürfen wurde auch entweder gar kein Hinweis auf den Designer gegeben oder er wurde nur in der Produktwerbung erwähnt, z.B.:

1995 übernahm die Firma Porsche Design die Schweizer Uhrenfirma Eterna in Grenchen. Jetzt wird dort u.a. die Porsche Design Uhrenkollektion hergestellt, nachdem Ende 1997 der Vertrag mit der IWC auslief. Das erste Produkt der eigene Uhrenproduktion ist eine Neuauflage des Chrono I in der ursprünglichen Gehäuseform mit Valjoux-7750-Werk.

2003 verkauft F.A. Porsche Anteile seines bislang unabhängigen Designlabels Porsche Design an eine Tochtergesellschaft der Porsche AG. Damit endete ein verwirrendes Kapitel in der Markengeschichte von Porsche. Seitdem besteht auch ein wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen Porsche-Design-Produkten und dem Sportwagenhersteller.

2005 wurde F.A. Porsche zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates der Ferdinand Porsche AG ernannt. Die Funktion wurde seinerzeit für seinen Vater Ferry eingeführt, als sich dieser aus dem Geschäftsleben zurückzog. F.A. Porsche soll sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Geschäftsleben zurückgezogen haben. An seine Stelle im Aufsichtsrat tritt sein Sohn Dr. Ferdinand Oliver Porsche.

[Bearbeiten] Weblinks


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