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Felsennest (Führerhauptquartier) – Wikipedia

Felsennest (Führerhauptquartier)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Felsennest war der Deckname eines Führerhauptquartiers in Rodert, einem Stadtteil von Bad Münstereifel in der Eifel.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufbau und Lage

Felsennest war das erste ortsfeste Führerhauptquartier des Zweiten Weltkrieges. Es handelte sich ursprünglich um eine beschränkt ausgebaute Flak-Batteriestellung der Luftverteidigungszone West (LVZ-West). Auf dem Radberg errichtete man ab 1939 vier betonierte Geschützstände, eine Gerätestellung zur Ermittlung der Schusswerte, eine Stellung für ein 2 cm-Flakgeschütz zur Fliegerabwehr, Mannschaftsbaracken und Munitionsbunker. Etwas abgesetzt von der Batterie-Stellung (8,8 cm Flak-Geschütze) errichtete man auf einem Bergrücken einen K- und einen F-Stand zur Leitung von umliegenden Batterie-Stellungen. Diese beiden Bunker waren die Keimzelle des später gebauten Führerhauptquartiers. Es wurde seit Februar 1940 ausgebaut und lag im hinteren Bereich des Westwalls. Die Anlage ist die einzige dieser Art, die keinen neuen Decknamen erhielt, sondern den bestehenden topographischen Namen eines Bergrückens - Felsennest - übernahm. Erst in den 1970er Jahren wurde der Name von der offiziellen topographischen Karte getilgt und in "Eselsberg" umbenannt. Hitler entschied sich erst Ende Februar 1940 für das Felsennest. Das eigentlich für den Westfeldzug vorgesehene Hauptquartier "Adlerhorst" im Taunus (nördlich von Frankfurt am Main) lehnte er zuvor ab. Das Felsennest wurde von Angehörigen der Organisation Todt (OT) in kürzester Zeit gebaut. Umfangreiche Baumaßnahmen setzten unmittelbar ein. Neben Um- und Neubauten wurde auch die Zufahrtsstraße nach Rodert ausgebaut. Der Sperrkreis I setzte sich Mitte Mai 1940 aus dem umgebautem K-Stand, einem F-Stand, sowie mehreren Holzbaracken zusammen. Bereits Mitte März 1940 trafen erste Einheiten des Führer-Begleitbataillons in Rodert ein. Sie bewachten die Anlagen des Felsennestes. Für die Roderter Bevölkerung wurden zwei Luftschutzbunker gebaut (im Ober- und Unterdorf). Das Batterie-Beständelager (ursprünglich zur Unterbringung der vier Flak-Geschütze bestimmt) wurde ebenfalls um- und ausgebaut. Hinter dem Batterie-Beständelager wurde ein "Gästebunker" und für die Schreibkräfte des Hauptquartiers ein Luftschutzbunker errichtet. Im Dorf Rodert (Sperrkreis II) war die Abteilung Landesverteidigung des Wehrmachtführungsamtes unter Oberst Walter Warlimont untergebracht. Die Dorfbewohner erhielten Ausweise (sog. Kennkarten), um den Ort betreten und verlassen zu können.

[Bearbeiten] Nutzung

Während des ersten Teils des Westfeldzuges "Fall Gelb" (Einmarsch deutscher Truppen in die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Nordfrankreich) nutzte Adolf Hitler das Hauptquartier vom 10. Mai bis zum 6. Juni 1940. Die Anreise erfolgte per "Führer-Sonderzug" (Deckname Amerika) von Berlin nach Euskirchen. Ankunft in Rodert war um 5:30 Uhr. Zeitgleich begann der Angriff im Westen. Das Oberkommando des Heeres (OKH) war nur wenige Kilometer von Rodert in einem Waldgebiet (Bunker- und Barackenlager) um das Forsthaus Haniel in Hülloch untergebracht. Während dieser Zeit empfing Hitler u.a. den italienischen Botschafter Alfieri, Großadmiral Raeder, Reichsführer Heinrich Himmler, Außenminister von Ribbentrop, Feldmarschall Göring, Generaloberst von Brauchitsch, General Franz Halder, General der Flieger Friedrich Christiansen, Reichskommissar für die besetzten norwegischen Gebiete, Josef Terboven, Reichsminister Otto Meißner, Sepp Dietrich, Chef der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler"; Reichsminister Dr. Fritz Todt, Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers, Reichsinnenminster Wilhelm Frick, Propagandaminister Goebbels. Am 11. Mai besuchte Hitler das OKH-Quartier, um sich dort die Lage vortragen zu lassen. Es war sein einziger Besuch des OKH-Quartiers während des gesamten Westfeldzuges. In einer eigens gebauten, gut getarnten Holzbaracke fanden im Sperrkreis I durchschnittlich zweimal am Tag die Lagebesprechungen (Teilnehmer u.a.: Keitel, Chef des OKW und Jodl, Chef des Wehrmachtführungsamtes) statt. Hitler empfing am 13. Mai 1940 Fallschirmjäger, die bei der Eroberung des belgischen Forts Eben-Emael eine wichtige Rolle spielten, um ihnen das Ritterkreuz zu verleihen. In der Dorf-Gaststätte schaute sich Hitler einmal in der Woche den Entwurf der neusten Wochenschau an. Anschließend kehrte er per Wagen wieder in den Sperrkreis I zurück. Von Rodert aus unternahm Hitler am 17. Mai und 24. Mai Tagesbesuche (nur wenige Stunden) zum Hauptquartier der Heeresgruppe A. Dazu benutzte er das Flugzeug vom Feldflugplatz Odendorf, wenige Kilometer vom Felsennest entfernt. Mit einem Erlaß vollzieht Hitler am 18. Mai 1940 die "Wiedervereinigung" der durch den Friedensvertrag von Versailles abgetrennten Gebiete von Eupen, Malmedy und Moresnet mit dem Deutschen Reich und gliedert sie in die Rheinprovinz - Regierungsbezirk Aachen - ein. Am 24. Mai 1940 ließ Hitler die Panzertruppen vor Dünkirchen anhalten. Erst einige Tage später konnten sie den Angriff auf Dünkirchen und den Hafen wieder aufnehmen. So konnten über 300.000 alliierte Soldaten nach England flüchten. Im Felsennest versuchte der Oberbefehlshaber des Heeres, von Brauchitsch, Hitler zur Rücknahme seines folgenschweren Befehls zu bewegen; vergebens. Ende Mai 1940 traf Hitler erneut den italienischen Botschafter Alfieri. Dieser überbrachte eine Botschaft von Mussolini über den bevorstehenden Kriegseintritt Italiens an der Seite des Deutschen Reiches. Er erfolgte schließlich am 10. Juni 1940. Am 1. Juni 1940 trat Hitler vom Felsennest aus eine zweitägige Frontreise durch das südliche Belgien und das nördliche Frankreich an. Er traf dabei u.a. die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen A und B. Während der Nutzungszeit als Führerhauptquartier wurde das Felsennest mehrfach von feindlichen Flugzeugen überflogen. Ein ernsthafter Luftangriff erfolgte jedoch nicht. Die Sicherheitsvorkehrungen waren gegenüber dem späteren FHQ Wolfsschanze denkbar einfach.

Nach Hitlers Abreise am 6. Juni 1940 wurde das Felsennest weiterhin bewacht und gewartet. Es sollte später unter Denkmalschutz gestellt werden. Hitler beabsichtigte nach dem Krieg jährliche Erinnerungsfahrten in sein ehemaliges Eifeler Quartier (so die Aussage seiner Sekretärin Christa Schroeder). In den Jahren 1942/1943 wurden zahlreiche Neubauten (vor allem Baracken) in Rodert errichtet. Ende 1944 (vermutlich Ende November/Anfang Dezember 1944) bezog der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, Feldmarschall Walter Model, das ehemalige OKH-Quartier in Hülloch. Von dort aus führte er die Ardennenoffensive (Beginn 16. Dezember 1944) und die sich daran anschließenden Rückzugsgefechte. Ende Dezember 1944 besuchte Reichsminister Speer den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B in seinem Bunker- und Barackenlager in Hülloch. Im Januar 1945 fanden zwei Luftangriffe auf die Anlagen des ehemaligen OKH-Quartiers statt. Neben erheblichem Sachschaden gab es zahlreiche Tote und Verwundete. Aufgrund eines Fliegerangriffes im Januar 1945 kamen vier Personen in Rodert ums Leben.

[Bearbeiten] Nachkriegszeit

Anfang März 1945 wurden die wichtigsten Anlagen im Sperrkreis I (d.h. der K- und F-Stand sowie mehrere Baracken) von deutschen Soldaten gesprengt. Vermutlich wurden im selbem Zeitraum auch die Bunkerbauten um das Forsthaus Hülloch ebenfalls von der Wehrmacht zerstört. Wenig später wurde Münstereifel und Umgebung kampflos von amerikanischen Soldaten besetzt. Am 17. März 1945 ereignete sich in Rodert eine Explosion. Zu diesem Zeitpunkt war Rodert bereits von amerikanischen Soldaten besetzt. Die Ursache dieser gewaltigen Explosion ist bis heute nicht restlos geklärt. Es gibt Hinweise (u.a. Bodenfunde), die auf einen Frühabsturz einer V 2 Rakete hindeuten. Nach dem Krieg waren die Anlagen für kurze Zeit herrenloses Gut, jeder holte sich, was er brauchen konnte. Es gibt Listen mit den Angaben, wer was aus den Anlagen herausgeholt hatte, die Sachen wurden eingezogen und anschließend versteigert. Eine große Kinobaracke verkaufte man an eine Gemüsehändlerin in Euskirchen. Die Luftschutzbunker für die Zivilbevölkerung sowie der Gästebunker am Batterie-Beständelager wurden ebenfalls beseitigt. Reste des Batterie-Beständelagers entfernte man in den 1990er Jahren.

[Bearbeiten] Heutiger Zustand

Auch heute noch (2007) findet man bauliche Reste des Führerhauptquartiers. Der sogenannte Führerbunker ist als zersprengte Ruine erhalten, von der Lagebaracke findet man noch das Fundament. Auf der Kuppe des Eselsbergs liegen noch die gesprengten Betonreste des K-Standes. Das kleine Gästehaus, in dem die weiblichen Schreibkräfte untergebracht waren, hat einen neuen Eigentümer. Der neben dem Haus gelegene Luftschutzbunker für die Damen ist noch erhalten. Drei kleine "Splitterschutzbunker" im ehemaligen Sperrkreis II sind ebenfalls erhalten. Im Wald um das Felsennest findet man noch vereinzelt die Reste des Sperrzauns für den Bezirk I. Auch zwei Ein-Mann-Unterstände (vergleichbar mit den sog. "Koch-Unterständen") sind nicht beseitigt worden. Die ehemalige Friseurbaracke und ein Badehaus wurden nach dem Krieg um- und ausgebaut. Das ehemalige Wachhaus aus dem Bauprogramm 1942/1943 ist ebenfalls noch erhalten. Das Gebäude wurde zwischenzeitlich verklinkert und mit einem neuen Dach versehen.

Von der Flaksicherung findet man noch Reste der betonierten Geschützstände auf dem Radberg und auf den umgebenden Höhen Betonfundamente von hölzernen Türmen für leichte Flak (2 cm). Die Aufbauten wurden bereits im Mai 1945 im Auftrag des Landrates verkauft, bei einem wurde als zukünftiger Verwendungszweck "Hochsitz" angegeben.

Im Bereich des Bad Münstereifeler Ortsteiles Forsthaus Hülloch (Hanielsche Forstverwaltung) befinden sich heute, rechts und links der Straße große Trümmerteile der gesprengten Bunkeranlagen, die einmal dem Oberkommando des Heeres (OKH) als festes Quartier dienten. Das Forsthaus selber war Quartier von Teilen des Generalstabes. Auch ein Postenstand gegenüber der Einfahrt zum Forsthaus ist erhalten geblieben. Er steht heute unter Denkmalschutz.

Der Feldflugplatz Odendorf ist nach dem Krieg zurückgebaut worden. Es entstand ein Neubaugebiet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Hans-Josef Hansen: Felsennest - Das vergessene Führerhauptquartier in der Eifel. Bau, Nutzung, Zerstörung. Helios Verlag Aachen 2006 (umfangreiche Dokumentation über das erste ortsfeste Führerhauptquartier des Zweiten Weltkrieges mit zahlreichen historischen und aktuellen Aufnahmen). ISBN 3-938208-21-X
  • Alexander Kuffner: Zeitreiseführer Eifel 1933-45. Taschenbuch. Seite 32-38. Helios, Aachen 2007, ISBN 978-3-938208-42-7.

[Bearbeiten] Weblinks

7Koordinaten: 50° 32′ 45″ N, 6° 46′ 10″ O


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