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Farge-Vegesacker Eisenbahn – Wikipedia

Farge-Vegesacker Eisenbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bremen-Farge - Bremen-Vegesack
VT 716 aus Richtung Farge bei der Einfahrt in die Haltestelle "Klinikum Bremen-Nord"
VT 716 aus Richtung Farge bei der Einfahrt in die Haltestelle "Klinikum Bremen-Nord"
Strecke der Farge-Vegesacker Eisenbahn
Kursbuchstrecke: 127 (2007), 215k (1956), 215a (1944)
Streckenlänge: 10,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Haltestellen bis/ab Dezember 2007
0,0 Bremen-Farge
0,8 Anschluss Schwanewede ehem. Niederweserbahn
0,8 Farge-Ost bzw. Farge Klb, Reaktivierung evtl. später
3,0 Bremen Turnerstraße ehem Bf Rönnebeck
4,0 Bremen Kreinsloger
4,5 Bremen Mühlenstraße
Blumenthaler Aue (Geestbach)
5,3 Bremen-Blumenthal
A 270
7,0 Klinikum Bremen-Nord/Beckedorf
7,9 Bremen-Aumund
A 270
Schönebecker Aue (Geestbach)
Abzweig Bahnstrecke Bremen-Vegesack–Bremen nach Bremen Hbf
10,4 Bremen-Vegesack

Die Farge-Vegesacker Eisenbahn GmbH (FVE) ist eine Eisenbahngesellschaft, deren Anteile zu 98 % der Veolia Verkehr und zu 2 % dem Land Bremen gehören. Sie ist Eigentümerin einer Eisenbahnstrecke in Bremen-Nord.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die FVE wurde als Aktiengesellschaft gegründet und eröffnete am 31. Dezember 1888 eine 10,44 km lange normalspurige und größtenteils eingleisige Eisenbahnstrecke nach Farge, von der damals nur 0,11 km im Bereich des Ausgangsbahnhofs Grohn-Vegesack im Gebiet der Hansestadt Bremen lagen. Der gesamte „Rest“ der Strecke mit der Station Blumenthal, wo bis 1928 der Sitz des Unternehmens war, und den weiteren Stationen Aumund, Rönnebeck und Farge-Ost (Anschluss Niederweserbahn) führte durch erst 1939 in die Stadt Bremen eingegliedertes Gebiet der damaligen preußischen Provinz Hannover.

Den Betrieb führte zunächst die Preußische Staatsbahn; erst am 1. Oktober 1927 – als die Aktienmehrheit auf die AG für Verkehrswesen (AGV) übergegangen war – übernahm ihn deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH (ADEG), der ab 1945 die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft folgte.

Die 1953 in eine GmbH umgewandelte Aktiengesellschaft wurde 1998 von der Connex-Gruppe – jetzt Veolia Verkehr übernommen.

[Bearbeiten] Betrieb

Der Personenverkehr war von Anfang an stark, aber aufgrund der günstigen Tarife für Berufspendler nicht gewinnbringend. Die anfänglichen drei Zugpaare reichten nicht aus. Bis 1928 stieg die Zahl der Fahrgäste auf 800.000 an. Die Wirtschaftskrise brachte zwar erhebliche Einbußen, der Aufbau der Rüstungsindustrie ließ die Zahlen aber schnell wieder steigen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Zahlen hoch, 1948 bei mehr als 1,5 Millionen Fahrgästen, mit der Währungsreform normalisierten sich die Zahlen aber wieder. Von 1951 bis 1958 gab es nach Bremen Hauptbahnhof durchgehenden Personenverkehr, ein Teil der Züge fuhr die FVE, den anderen Teil die DB. Die FVE fuhr überwiegend mit den 1951 beschafften Esslinger Triebwagen. 1954 gab es werktags 17 Zugpaare. Dennoch war der Verkehr nicht rentabel, da die Bremer Straßenbahn AG Parallelverkehr mit Bussen zu günstigeren Tarifen bestritt. So wurde der Personenverkehr 1958 faktisch eingestellt, zwei Zugpaare in Tagesrandlage verblieben, bevor sie, nach Entbindung von der Betriebspflicht am 1. November 1961 auch eingestellt wurden.

Am 16. Dezember 2007 wurde im Zuge der Vorbereitungen der S-Bahn Bremen der öffentliche Personennahverkehr auf der Strecke der Betrieb mit Dieseltriebwagen aufgenommen. Die Züge der NordWestBahn verkehren zunächst jedoch nur zwischen Farge und Vegesack. Der durchgehende S-Bahn-Betrieb bis Bremen Hauptbahnhof ist ab 2011/2012 geplant.

Der Güterverkehr war in der Vergangenheit bedeutend und immer wichtiger als der Personenverkehr, vor allem durch einige Anschlussgleise, unter anderem zur Bremer Woll-Kämmerei, zum Bremer Vulkan, die jeweils ausgedehnte Werkbahnnetze hatten, zum VTG-Gelände und zum Kohlekraftwerk in Bremen-Farge. Ab 1938 wurden von Farge ausgehend große Geländeteile für militärische Zwecke erschlossen, unter anderen große Öllager und für den Bau des U-Bootbunker Valentin. Dies brachte erhebliche Verkehrszuwächse. Nach 1945 wurden diese Gebiete durch die amerikanische Armee und später auch die Bundeswehr genutzt, auch sie waren wichtige Kunden der FVE. Zwischen 1946 und 1949 wurden jährlich um eine Million Tonnen befördert, ähnliche Hochs gab es auch Anfang der 1980er Jahre (1981: 832.701 t). Durch den Wegfall von Großkunden, z. B. dem Bremer Vulkan, und seine überwiegende Verlagerung auf die Straße hat der Güterverkehr auf der Strecke erheblich abgenommen. Er wird heute von der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) betrieben. Die FVE ist nur noch Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

Die ersten Fahrzeuge unter der Betriebsführung der preußischen Staatsbahn waren zwei T3. Ersatzloks wurden von der Staatsbahn gestellt. Nach 1900 wurden weitere Loks beschafft, unter anderem eine preußische T4.1 und später zwei Preußische T 14. Als 1928 die ADEG die Betriebsführung übernahm, wurden die noch vorhandenen Lokomotiven verkauft, und vier neue Lokomotiven vom ELNA-Typ eingesetzt. Bei Bedarf wurden andere Lokomotiven des Konzerns umgesetzt, vor allem in der Nachkriegszeit.

Die Dieseltraktion hielt zunächst mit Leihlokomotiven des Typs V 36 und V 20 Einzug. 1958 wurden auch eine eigene Lok des Typs MaK 1000 D erworben, 1982 getauscht gegen eine MaK 600 D. 1971 kamen zwei MaK G 1600 BB. Die letzte Lok der FVE war eine gebraucht erworbene MaK G 500 C, sie wurde 2004 mit Einstellung der eigenen Bedienung an die TWE abgegeben.

Für den Personenverkehr wurden 1951 zwei Esslinger Triebwagen und ein dazugehöriger Beiwagen beschafft, die nach Einstellung des Personenverkehrs an die TWE abgegeben wurden.

Heute verkehren im Personenverkehr Talent-Triebwagen der NordWestBahn.

[Bearbeiten] Bahnhöfe

Fahrplan 1944
Fahrplan 1944

Die Stationen der FVE änderten im Laufe der Zeit ihre Namen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Haltepunkte.

km Name 1914 Name 1950
0,0 Farge Bremen-Farge
0,8 Farge Kleinbf Bremen-Farge Ost (ehemals Anschluss an die nicht mehr existierende Kleinbahn Farge–Wulsdorf)
2,0 ------ Neurönnebeck (Haltepunkt seit 1952)
3,0 Rönnebeck Bremen-Rönnebeck
3,9 ------ Bremen-Blumenthal Nordstraße (Haltepunkt seit 1944)
4,5 ------ Bremen-Blumenthal Mühlenstraße (Haltepunkt seit 1928)
5,1 Blumenthal (Hann) Bremen-Blumenthal
6,2 Aumund-Vulkan Aumund-Vulkan (Bedarfshaltepunkt, seit 1903)
7,9 Hammersbeck Bremen-Aumund (seit 1938)
10,4 Grohn-Vegesack Bremen-Vegesack (Anschluss an die Deutsche Bahn AG)

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 10: Niedersachsen 2. Zwischen Weser und Elbe. EK-Verlag, Freiburg 2007, S. 30–52, ISBN 978-3-88255-669-8

[Bearbeiten] Weblinks

Bilder der Eröffnungsfahrt zur Wiederaufnahme des S-Bahn-Verkehrs 2007


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