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Elsterbecken – Wikipedia

Elsterbecken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Gelände des späteren Elsterbeckens auf einem Stadtplan von 1867.
Das Gelände des späteren Elsterbeckens auf einem Stadtplan von 1867.

Das Elsterbecken ist ein Kanal in Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage und Größe

Das 2.650 m lange Elsterbecken erstreckt sich westlich der Leipziger Altstadt vom Palmengartenwehr in Leipzig-Lindenau bis zum Unteren Elsterwehr im Auenwald. Es weist eine Breite von 155 m auf, wobei der Wasserspiegel zwischen 104,4 m ü.NN am Palmengartenwehr und 104,3 m ü.NN am Unteren Elsterwehr liegt. Das Elsterbecken ist zusammen mit der Weißen Elster ein Fließgewässer I. Ordnung.[1]

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Historische Geländesituation

Bis zum Bau des Elsterbeckens erstreckten sich auf dem Gelände weite Wiesen, die in Anlehnung an das auf der Ausfallstraße nach Westen zu passierende Frankfurter Tor auch die Frankfurter Wiesen genannt wurden. Die Wiesenfläche war von zahlreichen kleinen Tümpeln und Lachen durchsetzt und mit Baumgruppen und Büschen bewachsen. Ein durchgängiger Wasserlauf bestand auf dem Gelände jedoch nicht. Der Flusslauf der in diesem Abschnitt Alte Elster genannten Weißen Elster befand sich zu dieser Zeit noch an der unmittelbaren westlichen Außengrenze des heutigen Waldstraßenviertels und damit einige hundert Meter östlich des späteren Elsterbeckens. Alte Elster und das weiter westlich gelegene Kuhburger Wasser verwandelten das gesamte Areal der Frankfurter Wiesen bei Hochwasser nicht selten in eine geschlossene Wasserfläche. Auf eine Bebauung des Geländes wurde deshalb verzichtet. Die einzige Ausnahme bildete die Ratsziegelei, deren Gebäude nördlich der heutigen Jahnallee errichtet wurden und die dort mehrere Tongruben unterhielt. Im übrigen diente die Wiesenfläche als Viehweide. Ab den 1890er Jahren wurde ein Teil des Geländes zunehmend für Sport- und Freizeiteinrichtungen genutzt. Neben Anlagen eines Turn- und Sportvereins wurde der Palmengarten gestaltet und das Gelände der Kleinmesse erschlossen.

[Bearbeiten] Umgestaltung als Teil der Leipziger Hochwasserschutzkonzeption

Blick von der Zeppelinbrücke auf das Elsterbecken. Am rechten Bildrand das Zentralstadion.
Blick von der Zeppelinbrücke auf das Elsterbecken. Am rechten Bildrand das Zentralstadion.

Bereits seit den 1850er Jahren existierten Pläne, die Jahr für Jahr auftretenden Hochwasser einzudämmen. Hinsichtlich der konkreten Gestaltung des Hochwasserschutzes im Bereich der Frankfurter Wiesen herrschte allerdings über Jahrzehnte hinweg Streit. Zum Teil sprach man sich in Anlehnung an den Hamburger Alstersee für die Anlage mehrerer künstlicher Seen aus, teilweise wurde ein langgezogenes Wasserbecken befürwortet. Erst unter dem Eindruck des Jahrhunderthochwassers vom Februar 1909 einigten sich die Leipziger Stadtverordneten 1911 auf die Umgestaltung der Frankfurter Wiesen und den Bau des Elsterbeckens, mit dem im Juni 1913 begonnen wurde. Geplant waren neben dem Aushub eines Wasserbeckens auch die Errichtung repräsentativer kommunaler Gebäude sowie Bauten für die Leipziger Messe, die zum neuen Stadtzentrum werden sollten. Die Kosten des Projekts sollten durch den Verkauf des durch die Regulierungsmaßnahmen gewonnenen Baulands refinanziert werden. Kriegsbedingt wurde das Elsterbecken nicht wie ursprünglich geplant 1918, sondern erst 1925 fertiggestellt. Alte Elster und Kuhburger Wasser wurden daraufhin verfüllt. Das Elsterbecken überspannen seitdem zwei Brücken: die Landauerbrücke (bis 1945: Hindenburgbrücke) im Norden im Zuge der Leutzscher Allee und die Zeppelinbrücke im Süden im Verlauf der Jahnallee.

Noch 1925 begann die Abbaggerung von Schlamm aus dem Elsterbecken, der zur Auffüllung des umliegenden Areals sowie zur Anlage der Festwiese verwendet wurde. Nachdem im Zweiten Weltkrieg das Untere Elsterwehr beschädigt worden war, verlandete das Elsterbecken zunehmend. Diese Schlammmassen fanden nach Kriegsende beim Bau des nahe gelegenen Zentralstadions Verwendung.

[Bearbeiten] Zukünftige Entwicklung

Das Elsterbecken ist heute erneut in weiten Teilen verlandet. Aus Gründen des Hochwasserschutzes ist geplant, die verfüllte Alte Elster in leicht veränderten Lauf wieder als Hauptbett der Elster anzulegen und das Elsterbecken zu einem stehenden Gewässer zu machen, welches nur bei Hochwasser geflutet wird.

[Bearbeiten] Vogelschutzgebiet Elsterbecken

Das gesamte Elsterbecken ist Wasservogelschutzgebiet. Als Überwinterungsplatz hat es für Zwergtaucher, Sterntaucher, Eisente, Schwalbenmöwe, Trauerente und Singschwan überregionale Bedeutung.

[Bearbeiten] Nachweise

  1. Vgl. Nr. 101b der Anlage 1 zu § 24 Abs. 1 des Sächsischen Wassergesetzes vom 18. Oktober 2004

[Bearbeiten] Quellen

7Koordinaten: 51° 20′ 48″ N, 12° 20′ 35″ O


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