DB Baureihe E 310
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DB Baureihe E 310 / 181 | |
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Nummerierung: | 181 001,002 181 103,104 181 201 - 225 |
Anzahl: | 29 |
Hersteller: | Krupp, AEG |
Baujahr(e): | 1974, 1975 |
Achsformel: | Bo'Bo' |
Länge über Puffer: | 17.940 mm |
Dienstmasse: | 83 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h |
Dauerleistung: | 3.200 kW |
Stromsystem: | 15 kV 16 2/3 Hz~ 25 kV 50 Hz~ |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Bauart Fahrstufenschalter: | Stufenlose Zugkraftsteuerung über Thyristor-Stromrichter mit Phasenanschnittsteuerung sowie 5-stufiges Nocken-feinschaltwerk für Feldschwächung |
Die DB Baureihe E 310 (ab 1968 Baureihe 181) sind elektrische Mehrsystemlokomotiven der einstigen Deutschen Bundesbahn (heute: Deutsche Bahn AG), die speziell für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Frankreich und Luxemburg beschafft wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die frühen Jahrzehnte der Deutschen Bundesbahn waren geprägt von der forcierten Elektrifizierung des Schienennetzes, die Anfang der 1960er auch das Saarland erreichte. Schon damals begann sich auch der grenzüberschreitende Schienenverkehr zu formen, der aber durch die unterschiedlichen Stromsysteme in Frankreich und den Benelux-Staaten zeit- und arbeitsintensive Lokwechsel in den Grenzbahnhöfen erforderte. Aus diesem Grund vergab die Bundesbahn 1964 an AEG, BBC und Krupp den Auftrag, eine Lokomotive zu entwickeln, die ihren Fahrstrom aus verschiedenen Bahnstromsystemen beziehen konnte. Das Ergebnis der Bemühungen waren die vier Lokomotiven der Baureihe E 310 (später: Baureihe 181), die für das deutsche (15 kV bei 16,7 Hz) und das französische (25 kV bei 50 Hz) Wechselstromsystem ausgelegt wurden, und die fünf Maschinen der Baureihe E 410 (später: Baureihe 184), die zusätzlich den belgischen und französischen Gleichstrom (3 bzw. 1,5 kV) nutzen konnten.
[Bearbeiten] Technik
Die Achsfolge lautet Bo'Bo', somit besitzen die Lokomotiven zwei Drehgestelle mit insgesamt vier Fahrmotoren und vier angetriebenen Achsen. Die Kraftübertragung erfolgt mittels Gummiring-Kardanantrieb.
Nicht nur hier wurde damals moderne Technik verwendet, wie die Mischstrommotore, woraus auch besondere Anforderungen an die Steuer- und Stromrichterelektronik resultierten. Es mussten Thyristoren eingebaut werden, die eine stufenlose Anschnittssteuerung ermöglichten. Mechanische Schaltwerke entfielen somit und zusammen mit dem guten Kraftschluss zwischen Schiene und Rad wurde eine ebenso gute Regelbarkeit von Geschwindigkeit und Zugkraft erreicht.
Unter der Berücksichtigung der tiefer hängenden Oberleitung in Frankreich entschied man sich für eine niedrige Bauhöhe. Die knapp 17 Meter langen, 84 Tonnen schweren Lokomotiven erreichen bei Dauerleistungen von 3000 kW Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h bei den Prototypen und 160 km/h bei den Serienmaschinen.
[Bearbeiten] Baureihen 181.0, 181.1 Vorserie
Nach umfangreichen Test- und Versuchsfahrten wurden die vier Zweisystemlokomotiven 1966 in den Planbetrieb aufgenommen. Vorrangig wurden diese Loks vor Schnellzügen zwischen dem französischen Metz, Saarbrücken-Kaiserslautern-Mannheim-Heidelberg bzw. Darmstadt-Frankfurt/Main eingesetzt. Im Güterverkehr kamen die Lokomotiven überwiegend zwischen Saarbrücken Rbf und Forbach/Grenze sowie Trier und Perl/Apach zum Einsatz, nach 1979 mit den Schwesterloks der Baureihe 184. Zu den Paradeeinsätzen gehörte von 1970 bis 1975 der TEE 50/51 Goethe zwischen Metz und Frankfurt/Main vor ehemaligen Inox-Wagen des TEE Mistral.
Heute ist von diesen Maschinen nur noch 181 001-9 im Betrieb. Sie ist DB Museumslokomotive und ist im DB Museum Koblenz-Lützel, Außenstelle des Verkehrsmuseum Nürnberg, stationiert.
[Bearbeiten] Baureihe 181.2
Der grenzüberschreitende Bahnverkehr erlebte in den folgenden Jahren einen regelrechten Boom, woraus sich ein erhöhter Bedarf an Mehrsystemlokomotiven ergab. Daher bestellte die Bundesbahn 1972 fünfundzwanzig weitere Maschinen der Baureihe 181, die aber technisch nochmals verbessert wurden. Diese Änderungen, die vor allem das Laufwerk und die Steuerelektronik betrafen, waren so umfangreich, dass die als Baureihe 181.2 bezeichneten und 1974-75 gelieferten Maschinen mit drei abnehmbaren Maschinenraumhauben fast nur noch äußerlich mit den vier Vorserienlokomotiven vergleichbar waren. Die Fahrmotoren waren indes weiterhin vom gleichen Grundtyp, wenn auch mit einer um jeweils 200 kW höheren Dauerleistung.
Die ersten Lokomotiven wurden in der zu jener Zeit noch üblichen, für Schnellzugloks gebräuchlichen kobaltblauen Lackierung abgeliefert. Ab 181 210 kam das neue ozeanblau-beige Farbschema zur Anwendung. Erst 1992 gab es die erste 181.2 im orientroten Lack mit weißem Lätzchen an der Stirnfront. Ab 1998 wurde bei den ersten Lokomotiven der verkehrsrote Lack üblich.
[Bearbeiten] Einsätze
Wie die Vorserienlokomotiven kamen auch diese Maschinen im Schnellzugverkehr Metz-Saarbrücken-Kaiserslautern-Mannheim-Heidelberg/Darmstadt-Frankfurt/Main zum Einsatz, häufig auch mit Corail-Wagen der SNCF. Ebenso gehörten auch die D- und Eilzüge auf der Strecken Saarbrücken-Trier-Koblenz (Saarstrecke, Moselstrecke) zu den Einsätzen im Personenverkehr. Der Güterzugeinsatz beschränkte sich auf die Relationen Saarbrücken-Forbach/Grenze, Trier-Perl/Apach und Wasserbillig-Luxemburg, wohin die Lok auch mit Reisezügen kam.
Später erfolgte ihr Einsatz auch zwischen Straßburg-Kehl-Karlsruhe und Stuttgart. Dabei wurden die Loks bei Rückfuhrleistungen vor innerfranzösischen Reisezügen auf der Strecke Straßburg-Metz bespannt. Erst ab 1990 wurden die 181er vor den neuen Takt-D-Zügen Saarbrücken-Mannheim-Stuttgart eingesetzt, wo sie schon wegen der Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart nur ein Jahr später von den neuen Lokomotiven der Baureihe 120 abgelöst wurden.
Die Lokomotiven waren auch im Eurocity-Verkehr eingesetzt. Endbahnhöfe waren Frankfurt/Main, Stuttgart, Leipzig, Luxemburg, Metz und Straßburg. Luxemburg wird aber noch mit Intercity-Zügen erreicht, Straßburg mit einem verbliebenen EC-Paar. Ferner waren sie im grenzüberschreitenden Güterverkehr im Einsatz. Um die Lokomotiven besser auszulasten, werden sie darüber hinaus innerhalb Deutschlands, z.B. nach Koblenz, Heidelberg und früher auch Basel eingesetzt.
Betriebswerk für die 181er war lange Zeit das Bw Saarbrücken. Seit dem Jahr 2004 ist es das Bw Frankfurt/M. Zur Zeit (2008) sind nicht mehr alle Lokomotiven im Einsatz. Eine Lokomotive (181 217) wurde bereits verschrottet. Zwei andere dienen als Ersatzteilspender. Wegen ihres Einsatzgebietes wurden vier Loks auf Namen der befahrenen Regionen getauft: 181 211 „Lorraine“, 181 212 „Luxembourg“, 181 213 „Saar“ und 181 214 „Mosel“.
Nach der Aufnahme des ICE-Verkehrs zwischen Frankfurt und Paris, bzw. dem TGV-Verkehr zwischen München/Stuttgart und Paris schrumpfen die Einsatzgebiete der Baureihe 181 ständig. Seit Dezember 2007 sind sie noch vor Zügen der IC Linie Norddeich-Luxemburg zwischen Koblenz und Luxemburg anzutreffen. Auch das Zugpaar EC 60/61 zwischen Karlsruhe und Straßburg, sowie die Nachtzügen/EuroNight 260/261 und 264/265 ebenfalls zwischen Karlsruhe und Straßburg fahren mit dieser Baureihe bespannt (Stand Mai 2008).
[Bearbeiten] Bestand
Loknummer | Lackierung | Bemerkungen/Verbleib |
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181 001-9 | blau | Museumslok DB Museum Koblenz-Lützel, nicht betriebsfähig |
181 201-5 | blau | |
181 202-3 | orientrot | verschrottet 11. Januar 2006 im Aw Dessau |
181 203-1 | orientrot | z-gestellt |
181 204-9 | verkehrsrot | |
181 205-6 | verkehrsrot | |
181 206-4 | blau | designierte Museumslok, alter DB-Keks |
181 207-2 | verkehrsrot | momentan im Aw Dessau |
181 208-0 | verkehrsrot | momentan im Aw Dessau |
181 209-8 | verkehrsrot | |
181 210-6 | verkehrsrot | momentan im Aw Dessau |
181 211-4 | ozeanblau/beige | Namenslok "Lorraine" |
181 212-2 | verkehrsrot | Namenslok "Luxembourg" |
181 213-0 | orientrot | Namenslok "Saar" |
181 214-8 | verkehrsrot | Namenslok "Mosel" |
181 215-5 | orientrot | |
181 216-3 | verkehrsrot | z-gestellt, Ersatzteilspender |
181 217-1 | ozeanblau/beige | verschrottet 4. Juni 2003 bei Bender in Opladen |
181 218-9 | orientrot | |
181 220-5 | verkehrsrot | |
181 221-3 | verkehrsrot | |
181 222-1 | verkehrsrot | |
181 223-9 | verkehrsrot | momentan im Aw Dessau |
181 224-7 | orientrot | |
181 225-4 | verkehrsrot | z-gestellt |
[Bearbeiten] Literatur
- Gelungener Frequenz-Wechsel: Mit der Baureihe 181.2 begann der erfolgreiche Einsatz der Zweifrequenz-Lokomotiven zwischen Deutschland und Frankreich, Modelleisenbahner (Zeitschrift), Februar 2006
- Die deutschen Mehrsystem-Lokomotiven, Eisenbahnkurier-Spezial 77, 2. Ouartal 2005 EK-Verlag, Freiburg
- Andreas Rossel / Joachim Gutjahr: Baureihe 181.2 - Zweisystemlok der Deutschen Bundesbahn. Eisenbahn-Bildarchiv, EK-Verlag, Freiburg (2006) ISBN: 3-88255-364-2