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Dawn (Raumsonde) – Wikipedia

Dawn (Raumsonde)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Raumsonde Dawn (aktuelle Konfiguration) im Asteroidengürtel zwischen Vesta (l.) und Ceres (r.)
Raumsonde Dawn (aktuelle Konfiguration) im Asteroidengürtel zwischen Vesta (l.) und Ceres (r.)
Dawn wird auf die Oberstufe seiner Delta II Heavy gehoben.
Dawn wird auf die Oberstufe seiner Delta II Heavy gehoben.
Blick entlang eines Solarpanel auf Dawn
Blick entlang eines Solarpanel auf Dawn
Geplante Flugroute der Dawn-Raumsonde
Geplante Flugroute der Dawn-Raumsonde

Dawn (englisch, zu dt.: "Morgendämmerung") ist eine Raumsonde des Discovery-Programms der NASA, welche den Asteroiden Vesta und den Zwergplaneten Ceres nacheinander umkreisen und erforschen soll. Sie ist die erste Raumsonde speziell für Objekte des Asteroidengürtels und dient – wie ihr Name anklingen lässt – mit der Erkundung der als noch sehr ursprünglich angesehenen Kleinkörper dem Aufschluss der Frühgeschichte des Sonnensystems.

Die Mission wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) geleitet, während die wissenschaftliche Projektführung bei der University of California liegt. Die Gesamtkosten werden von der NASA mit 357,5 Millionen US-Dollar beziffert. Davon entfallen 281,7 Millionen Dollar auf Entwicklung und Bau der Sonde und 75,8 Millionen Dollar auf den Flugbetrieb.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Planung

Im November 2005 wurde die Vorbereitung der Mission vom JPL gestoppt. Ursache waren Kostenüberschreitungen bei der Fertigung der Sonde [1]. Anfang 2006 sollte entschieden werden, ob die Mission mit einem späteren Startdatum weitergeführt oder ganz gestrichen wird. Da das Startfenster für die Sonde mit mehr als einem Jahr ungewöhnlich lang ist, war ein Start der Mission bis Oktober 2007 möglich.

Am 3. März 2006 wurde offiziell bekanntgegeben, dass die Dawn-Mission gestrichen wurde [2]. Die zum größten Teil fertiggestellte Raumsonde sollte eingelagert werden. Allerdings gab der Chef der NASA Michael Griffin kurz darauf bekannt, die Streichung der Mission befinde sich vorerst in Überprüfung [3]. Nur drei Wochen später gab die NASA am 27. März bekannt, dass das Dawn-Programm wieder aufgenommen worden sei [4].

[Bearbeiten] Vorbereitungen und Start

Die von Orbital Sciences gebaute Sonde sollte nach ursprünglichen Planungen im Juli 2007 mit einer Delta-II-7925H-9.5-Rakete starten. Während der Startvorbereitungen wurde am 11. Juni 2007 ein Solarzellenflügel von einem herunterfallenden Werkzeug beschädigt, konnte jedoch repariert werden, ohne den Zeitplan zu gefährden.

Der Start wurde jedoch aus anderen Gründen um drei Monate verschoben und die bereits auf die Trägerrakete montierte Sonde wieder abgenommen und eingelagert.[5] Am 27. September 2007 um 11:34 UTC wurde die wieder auf die Rakete montierte Raumsonde Dawn erfolgreich von Startrampe 17B der Cape Canaveral Air Force Station gestartet.[6]

Die ersten 81 Tage nach dem Start kreiste Dawn um die Erde und ihre Geräte wurden nach den Erschütterungen noch einmal überprüft. Erst am 17. Dezember begann die Sonde ihren Missionsflug. Im März 2009 soll Dawn ein Swing-By-Manöver am Mars durchführen. Die Ankunft bei Vesta ist für den September 2011 geplant. Im Mai 2012 wird Dawn den Asteroiden verlassen und zu Ceres weiterfliegen, die sie im Februar 2015 erreichen soll. Die Primärmission soll im Juli 2015 enden.

[Bearbeiten] Technik

Die Dawn-Raumsonde hat als Hauptkörper einen Bus mit 1,36 m Höhe und hat mit voll entfalteten Solarzellenflächen eine Spannweite von 19,7 m. Die Startmasse betrug 1108 kg , davon 624 kg Leermasse. Die Sonde verfügt über drei NSTAR-Ionentriebwerke , deren Vorgänger bereits bei der Deep Space 1 Mission erprobt wurde. Die Triebwerke verwenden Xenon als Treibstoff und sollen für interplanetare Transfers als Marschtriebwerke eingesetzt werden. 425 kg Xenon sollen von der Sonde mitgenommen werden (ursprünglich waren 450 kg geplant). Zum Einschwenken in die Umlaufbahnen um die Himmelskörper sollen dagegen herkömmliche Hydrazin verbrennende Triebwerke benutzt werden. Da der Ionenantrieb viel Strom benötigt, soll die Sonde über große Solarpanels verfügen, die beim Start 10 kW, bei Ceres jedoch nur noch 1 kW Leistung liefern sollten. Im ursprünglichen Entwurf waren vier-segmentige Solarpanels vorgesehen, die jedoch im Laufe der Entwicklung in fünf-segmentige mit 25 % mehr Solarzellenfläche und somit 25 % mehr Leistung geändert wurden.

[Bearbeiten] Instrumente

Auf Dawn sind drei wissenschaftliche Instrumente integriert:

Framing Camera
Dawn verfügt aus Gründen der Redundanz über zwei identische Kameras, welche primär zur Kartierung der Asteroiden eingesetzt werden. Durch die multispektralen Aufnahmen der Kameras kann auch die geologische Zusammensetzung der Oberfläche studiert werden. Ein weiteres Einsatzgebiet der Kameras ist die optische Navigation der Sonde anhand von Sternenfeldern. Jede Kamera wiegt etwa fünf Kilogramm und verbraucht etwa 18 Watt Leistung. Die Kameras wurden vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Kooperation mit dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze (IDA) gebaut.[7]
Visible and IR Spektrometer (VIR)/Mapping Spectrometer (MS)
VIR ist ein Spektrometer, der im sichtbaren und infraroten Licht arbeitet. VIR basiert auf dem VIRTIS-Instrument der Venus Express Mission und wurde von der italienischen Raumfahrtagentur ASI bereitgestellt.[8]
Gamma Ray/Neutron Spectrometer (GR/NS)
Das Gammastrahlen/Neutronen-Spektrometer soll das Vorkommen von Hauptelementen wie O, Si, Fe, Ti, Mg, Al, Ca sowie Spurenelementen wie U, Th, K, H, Gd und Sm kartieren. Zudem soll GR/NS das Vorhandensein von Wasserstoff entdecken können, um das Niveau der Hydration der Asteroidenoberfläche zu bestimmen. Das Instrument wird vom Los Alamos National Laboratory des US-Energieministeriums bereitgestellt.[9]

Weitere zwei Instrumente wurden aus dem endgültigen Entwurf der Sonde entfernt:

Magnetometer (Mag)
Das Magnetometer sollte nach schwachen Magnetfeldern bei den Asteroiden suchen. Das Instrument wäre an einem fünf Meter langen Ausleger angebracht. Mag wurde vom University of California, Los Angeles bereitgestellt, aber aus Gewichtsgründen aus dem endgültigen Entwurf der Sonde entfernt.[10]
Laser Altimeter (GLA)
Das Laser-Höhenmessgerät sollte topografische Karten der Asteroiden erstellen und sollte vom Goddard Space Flight Center der NASA geliefert werden.

[Bearbeiten] Sonstiges

Die NASA gab Interessierten bis zum 4. November 2006 die Möglichkeit, ihren Namen an eine Webseite zu schicken, um ihn auf einen Microchip schreiben zu lassen, der in der Raumsonde mitfliegt. Bei dieser Internetkampagne „Send your name to the Asteroid Belt“ wurden rund 365.000 Namen registriert.

Bereits Mitte der 1980er Jahre war eine Raumsonde zum Asteroiden Vesta in Planung. Diese russisch-französische Kooperation hieß VESTA und sollte die erfolgrreiche Zusammenarbeit bei den VEGA-Sonden fortsetzen. Der Start war für 1991/92 geplant. Aufgrund verschiedener Faktoren wurde diese Mission jedoch Ende der 1980er Jahre eingestellt [11].

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Dawn – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Space.com: NASA Dawn Asteroid Mission Told To ‘Stand Down’, 7. November 2005
  2. Spaceflightnow.com: Probe built to visit asteroids killed in budget snarl, 3. März 2006
  3. Planetary Society: A slight reprieve for Dawn, 8. März 2006
  4. NASA: NASA Reinstates the Dawn Mission, 27. März 2006
  5. Spaceflight Now: Dawn asteroid probe won't launch until September, 7. Juli 2007 (englisch)
  6. NASA: Dawn Spacecraft Successfully Launched, 27. September 2007 (englisch)
  7. NSSDC Master Catalog Display: Framing Camera
  8. NSSDC Master Catalog Display: Mapping Spectrometer (MS)
  9. NSSDC Master Catalog Display: Gamma Ray/Neutron Spectrometer (GR/NS)
  10. NSSDC Master Catalog Display: Magnetometer (Mag)
  11. Space Files: Pre-Dawn: The French-Soviet VESTA mission, 5. November 2007


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