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ISEE-3/ICE – Wikipedia

ISEE-3/ICE

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ISEE3/ICE Raumsonde
ISEE3/ICE Raumsonde
ISEE3/ICE vor dem Start
ISEE3/ICE vor dem Start

ISEE-3 (International Sun Earth Explorer-3) später in ICE (International Cometary Explorer) umbenannt sind die Namen einer US-amerikanischen Raumsonde, die zwischen 1978 und 1997 zur Erforschung der Erde, der Sonne und von Kometen aktiv war.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Mission

Unter dem Namen „International Sun-Earth Explorer“ (ISEE, im dt. etwa: Internationaler Sonnen- und Erderforscher) starteten NASA und ESA am 22. Oktober 1977 mit einer Delta 2914 die beiden Satelliten „ISEE-1“ (auch „ISEE-A“ und „Explorer 56“; US-amerikanisch mit europäischer Beteiligung) und „ISEE-2“ (auch „ISEE-B“; europäisch mit US-amerikanischer Beteiligung) gemeinsam in die selbe elliptische Erdumlaufbahn.[1] Ziel war die Erforschung des Erdmagnetfeldes.

Höhepunkt des Programmes war allerdings die Raumsonde „ISEE-3“ (auch „ISEE-C“ und „Explorer 59“; US-amerikanisch mit europäischer Beteiligung). Diese Sonde wurde am 12. August 1978 mit einer Delta 2914 Rakete in einen Halo-Orbit um den Lagrange-Punkt (auch Librationspunkt) L1, 1,5 Millionen km von der Erde entfernt, gebracht. Von hier aus sollte „ISEE-3“ die Wechselwirkung des Erdmagnetfeldes mit der Sonne erforschen.

Als der Besuch des Halleyschen Kometen 1986 bevorstand, hatten NASA und ESA zunächst eine gemeinsame Mission beschlossen. Jede der beiden Weltraumorganisationen sollte eine Sonde entsenden. Doch aufgrund von Budgetkürzungen wurde die NASA-Sonde 1981 gestrichen (die europäische Sonde war Giotto). Um bei der Erforschung dieses Kometen nicht den Europäern, Russen und Japanern das Feld überlassen zu müssen, schaute die NASA nach kostengünstigem Ersatz. „ISEE-3“ war eine Sonde, die eine geeignete Ausrüstung an Bord hatte. So wurde die Sonde von ihrem Halo-Orbit um L1 abgezogen und in einigen komplexen „gravity assist“-Manövern an Erde und Mond vorbeigelenkt. Danach hatte die Sonde ausreichend Geschwindigkeit, um das Erdschwerefeld zu verlassen. Die 480 kg schwere Sonde erhielt danach einen neuen Namen: „International Cometary Explorer“ (ICE; im dt. etwa: Internationaler Kometenerforscher).

[Bearbeiten] Verlauf

ISEE-3/ICE Flugbahn
ISEE-3/ICE Flugbahn
  • „ISEE-3“ startete am 12. August 1978.
  • Die Sonde erreichte am 20. November 1978 den Orbit um den L1-Punkt.
  • Am 10. Juni 1982 begannen „ISEE-3“ mit Manövern, die zum Verlassen des L1-Orbits am 1. September 1982 führte.
  • Erstes „gravity-assist“-Manöver am Mond fand am 16. Oktober 1982 statt, weitere am 30. März, 23. April, 27. September und am 22. Dezember 1983, danach verließ „ISEE-3“ das Erdschwerefeld. Zweimal, am 8. Februar und am 30. Juni 1983 hatte die Sonde auch den (sonnenabgewandten) L2-Punkt passiert.
  • Am 11. September 1985 flog die nunmehrige Sonde „ICE“ in 7.800 km Abstand am Kometen Giacobini-Zinner vorbei.
  • Zur Beobachtung des Halleyschen Kometen leistete „ICE“ dagegen nur einen geringen Beitrag. Die Sonde war im März 1986 31 Millionen km von dem Kometen entfernt, so dass nur wenig nutzbringende Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
  • In den 90er Jahren unterstützte „ICE“ die europäische-US-amerikanische Sonnensonde Ulysses.
  • Am 5. Mai 1997 wurde „ICE“ abgeschaltet.
  • Im Jahr 2014 wird „ICE“ wieder aus der Sonnenumlaufbahn in das Erdschwerefeld zurückkehren.

[Bearbeiten] Ergebnis

„ISEE-3“ bzw. „ICE“ war in vieler Hinsicht Pionier: Sie war die erste US-Sonde mit europäischer Beteiligung – später Standard. Sie war die erste Sonde in einem Orbit um L1 und auch als erste in der Nähe von L2 – ab den 90er Jahren Standardpositionen für Sonden. Und sie war die erste Sonde, die an einem Kometen vorbeiflog. Dieser Vorbeiflug bestätigte u.a., dass Kometen hauptsächlich aus Wassereis, aber auch aus Gasen, organischen Molekülen und Staub bestehen. Im Jahre 2014 dürfte „ICE“ auch die erste „tote“ Sonde sein, die in das Erdschwerefeld zurückkehrt – und somit geborgen werden könnte.

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www-ssc.igpp.ucla.edu/ssc/isee.html

[Bearbeiten] Weblinks


Siehe auch: Liste der unbemannten Raumfahrtmissionen

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