Chalkopyrit
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Chalkopyrit | |
Chemismus | CuFeS2 |
Mineralklasse | Sulfid (Metall:Schwefel = 1:1) II/C.03-10 (nach Strunz) 2.9.1.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse | tetragonal-skalenoedrisch |
Farbe | gold- bis messinggelb mit grünstich |
Strichfarbe | grünlich-schwarz |
Mohshärte | 3,5 bis 4 |
Dichte (g/cm³) | 4,1 bis 4,3 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | muschelig, uneben, spröde |
Spaltbarkeit | unvollkommen |
Habitus | tetraedrische Kristalle, massige, traubige Aggregate |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | häufiger als Einzelkristalle |
Kristalloptik | |
Brechzahl | |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
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Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | |
Ähnliche Minerale | Pyrit, Markasit, Magnetkies, Gold |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | |
Besondere Kennzeichen |
Chalkopyrit (Chalcopyrit, Buntkupfer, Kupferkies, Gelbkupfererz, Kupfereisenerz) ist ein sehr häufig anzutreffendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel,Selen,Tellur = 1 : 1. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuFeS2 und entwickelt meist tetraedrische Kristalle, aber auch massige oder traubige Aggregate in gold- bis messingähnlicher Farbe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Der Name Chalkopyrit ist eine Zusammensetzung aus dem griechischen Wort "chalkos" für Kupfer und "Pyrit" (griechisch pyros = Feuer).
[Bearbeiten] Besondere Eigenschaften
Chalkopyrit hat einem Kupfergehalt von bis zu 35%, eine Mohssche Härte von 3,5 bis 4, eine Dichte von etwa 4,2 und wandelt sich ab 550 °C in das kubisch kristallisierende β-Chalcopyrit um.
Das Mineral wird zuweilen wegen seines goldfarbenen Glanzes und seiner tetraederförmigen Zwillingsbildung (Durchdringungszwillinge zweier Sphenoeder; Sphenoid= keilförmige Kristallform) mit dem kubischen Pyrit verwechselt. Chalkopyrit ist aber von stärker gelblicher Farbe und läuft durch Verwitterung mit der Zeit buntfarbig an.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Chalkopyrit bildet massiv, manchmal aber auch kristallin in hydrothermalen Gängen und in verschiedensten metamorphen und magmatischen Gesteinen zusammen mit Pyrit und Bornit.
Das Mineral geht durch Verwitterung in Brauneisenstein, Ziegelerz, Kupferpecherz (Gemenge aus Cuprit und Tenorit) und andere Kupfersalze wie Malachit, Azurit und Kupfersulfat (Chalkanthit) über.
Fundorte sind unter anderem Arawaka und Osarizawa in Japan, Huaron und Huanzala in Peru, Sudbury in Kanada, Cavnic in Rumänien, Dalnegorsk in der Russischen Föderation, Banská Štiavnica in der Slowakei, Río Tinto in Spanien, in Portugal, Prettau in Italien, Bingham und Bisbee in den USA sowie in Südafrika. Fundorte in Deutschland waren u.a. das Siegerland und der Harz.
[Bearbeiten] Verwendung
Chalkopyrit ist eines der bedeutendsten Kupfererze, nicht so sehr seines Kupfer-Gehaltes (etwa 25%) sondern seiner weiten Verbreitung wegen.
Verschiedene Stoffe aus der Klasse der Chalcopyrite (2/C1.03) der auch Chalcopyrit selbst angehört, können als aktives Material in Solarzellen verwendet werden. Bisher (2006) dominieren hier (alleine oder in Mischungen) die Chalcopyrite CuInSe2 und CuInS2 (Roquesit), weshalb diese Technologien unter dem Oberbegriff CIS-Solarzelle bekannt wurden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Manuel Font Altaba, Giuseppe Tanelli, Birgit Pflügl: Wissen Heute auf einen Blick - Mineralogie, Neuer Kaiser Verlag (1986/1993), ISBN 3-7043-1220-7