Cesare Pavese

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Cesare Pavese (* 9. September 1908 in Santo Stefano Belbo; † 27. August 1950 in Turin) war ein italienischer Schriftsteller.

[Bearbeiten] Biografie

Cesare Pavese studierte in Turin Literaturgeschichte und schloß das Studium 1930 mit einer Promotion über den amerikanischen Dichter Walt Whitman ab. Er übersetzte Moby Dick von Herman Melville sowie Werke von John Dos Passos, William Faulkner, Sherwood Anderson, Sinclair Lewis, Daniel Defoe, James Joyce und Charles Dickens ins Italienische. Seit 1930 schrieb Pavese Beiträge über amerikanische Literatur für die Zeitschrift La Cultura.

Von 1928 bis 1935 entstanden die Gedichte, die 1936 unter dem Titel Lavorare stanca erschienen. 1935 wurde er wegen seiner primär ästhetisch motivierten antifaschistischen Haltung verhaftet und für acht Monate nach Brancaleone in Kalabrien verbannt. In dieser Zeit begann er auch mit dem literarisch-existentialistischen Tagebuch Das Handwerk des Lebens (Il mestiere di vivere), das er bis zu seinem Tod fortführte. Seit 1938 arbeitete er in fester Anstellung für das Turiner Verlagshaus Einaudi.

Während des Zweiten Weltkrieges zog er sich mit der Familie seiner Schwester aufs Land zurück. Er schloss mit dem jungen Schriftsteller Italo Calvino Freundschaft und war der erste, der dessen Werke lesen durfte. Später bezeichnete der inzwischen berühmte Calvino ihn als "meinen idealen Leser". Nach dem Krieg zog er zunächst nach Serralunga di Cera, später nach Rom, Mailand und schließlich nach Turin. 1945 trat er der kommunistischen Partei Italiens, PCI bei. Pavese gewann 1950 den Literaturpreis Premio Strega für Der schöne Sommer (La bella estate). In einfühlsamen Erzählungen und Kurzromanen hatte er unter anderem die dörfliche Welt Piemonts beschrieben.

In der Nacht vom 27. zum 28. August 1950 nahm sich Cesare Pavese - ausgelöst durch eine schmerzliche Liebeserfahrung und zunehmende politische Desillusionierung - in einem Hotelzimmer in Turin mit Barbituraten das Leben.

[Bearbeiten] Ausgewählte Werke

• Die Verbannung (Il carcere, 1936)
• Lavorare stanca (1936)
• Unter Bauern (Paesi tuoi, 1941)
• Das Haus auf der Höhe (La casa in collina, 1942)
• Feria d'agosto
• Der Genosse^[1] (Il compagno, 1946)
• Gespräche mit Leuko^[2] (Dialoghi con Leucò, 1947)
• Die Turiner Romane:
  • Der schöne Sommer (La bella estate, 1949)
  • Die einsamen Frauen (Tra donne sole)
  • Der Teufel auf den Hügeln (Il diavolo sulle colline)
• Junger Mond (La luna e i falò, 1950)
• Das Handwerk des Lebens (Tagebuch 1935 - 1950; Il mestiere di vivere, 1952)
• Am Strand
• Die Wiese der Toten
• Andere Tage andere Spiele
• Sämtliche Erzählungen (Racconti, 1960)
• Hunger nach Einsamkeit - Sämtliche Gedichte

[Bearbeiten] Verfilmungen

• 1955 - Die Freundinnen (Le amiche)
• 1960 - Süße Begierde (I dolci inganni)
• 1978 - Fiori d'Autunno
• 1978 - Von der Wolke zum Widerstand (Dalla nuba alla restenza)
• 2006 - Jene ihre Begegnungen (Quei loro incontri)

[Bearbeiten] Literatur

• Verena Lenzen: Cesare Pavese. Tödlichkeit in Dasein und Dichtung
• Natalia Ginzburg: Porträt eines Freundes (ca. 10 Seiten, geschrieben 1957), in: Natalia Ginzburg, "Die kleinen Tugenden", Berlin 2001 (ISBN 380313160X)

[Bearbeiten] Weblinks

 Wikiquote: Cesare Pavese – Zitate

• Literatur von und über Cesare Pavese im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

[Bearbeiten] Fußnoten

1. ↑ Rezension von "Der Genosse" bei versalia.de
2. ↑ Rezension "Gespräche mit Leuko" bei versalia.de