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Brights – Wikipedia

Brights

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Vertretern einer naturalistischen Weltanschauung, zu weiteren Bedeutungen von „Bright“ siehe Bright.
Logo der Brights
Logo der Brights

Die Brights sind ein internationaler Zusammenschluss von Personen, die ein Weltbild vertreten, das frei vom Glauben an Übernatürliches ist.[1][2] Dazu gehört insbesondere die Ablehnung von Aberglauben und Leichtgläubigkeit sowie die Verneinung der Existenz von Mystischem und Magischem. Der Begriff geht auf Paul Geisert und Mynga Futrell zurück und wurde von ihnen erstmals 2003 auf einer Konferenz der Atheist Alliance International in Kalifornien öffentlich diskutiert,[3] mit folgender Definition:

Die Brights sind Menschen mit einem naturalistischen Weltbild, das frei ist von mytischen und übernatürlichen Elementen und deren Ethik und Handlungen auf diesem Weltbild beruhen.[4][5]

Ziel der Organisation ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz der Position des Naturalismus zu fördern und dazu unter anderem das Substantiv „Bright“ (von engl. bright – hell, klar, heiter, aufgeweckt) als positiven Begriff für Menschen mit einer solchen Position zu etablieren.[6]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

„Atheismus“ ist in großen Teilen der US-amerikanischen Bevölkerung ein negativ besetzter Begriff.[7] Die Atheist Alliance International hielt zu diesem Phänomen im April 2003 eine Konferenz ab, auf welcher der Begriff Bright vorgestellt wurde. Paul Geisert und Mynga Futrell verwendeten den Begriff als positiv wertende Bezeichnung für Menschen, die eine Weltanschauung vertreten, die frei von Übernatürlichem ist. Sie hofften damit, dass der Begriff eine ähnliche Entwicklung durchlaufen könnte wie die Bezeichnung „gay“ für homosexuell. Auf diese Art und Weise sollte die Akzeptanz in der Bevölkerung für Menschen mit naturalistischem Weltbild erhöht und Vorurteilen und Diskriminierungen entgegengewirkt werden.

[Bearbeiten] Handlungsstrategien

Anhänger des Netzwerks publizieren Artikel in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen. Dies fand vor allem im englischen Sprachraum statt. Daher ist der Begriff Bright und die Brights-Bewegung in englischsprachigen Ländern auch wesentlich bekannter. Einige der Artikel waren bewusst provokativ verfasst. So begann der Philosoph Daniel Dennett seinen Artikel The Bright Stuff in der New York Times wie folgt:

Die Zeit ist reif für uns Brights, uns zu bekennen. Was ist ein Bright? Ein Bright ist eine Person mit einem naturalistischen Weltbild, frei von Übernatürlichem. Wir Brights glauben nicht an Geister, Elfen oder den Osterhasen − oder an Gott.[8]

Richard Dawkins schrieb mehrere Artikel über die Brights.[9][10][11] In seinem Artikel Let There Be Brights im Wired Magazine sagt er:

Ich bin ein Bright. Sie sind (wahrscheinlich) ein Bright. Die meisten der Menschen, die ich kenne, sind Brights. Die Mehrzahl der Wissenschaftler sind Brights. Wahrscheinlich gibt es eine Menge geheimer Brights im Parlament, aber sie trauen sich nicht, es öffentlich zu sagen. Bedenken Sie bei diesen Beispielen, dass das Wort ein Substantiv ist, kein Adjektiv. Wir Brights behaupten nicht, bright im Sinne von intelligent zu sein, genauso wenig, wie die Schwulen behaupten, gay im Sinne von erfreut zu sein.

Dawkins sieht den Begriff als ein Mem an und sagt von sich, dass er als „unvoreingenommener Wissenschaftler“ neugierig darauf ist, wie es sich entwickeln wird. Außerdem weist Dawkins auf Studien hin, nach denen Atheisten überdurchschnittlich intelligent seien. Weiterhin führt er die Entwicklung, dass Homosexuelle in Amerika heute gesellschaftlich akzeptierter sind, auf das Wort „gay“ zurück und hofft in den Artikeln auf eine ähnliche Entwicklung mit dem Wort „Bright“. Ob er allerdings immer noch wünscht, dass der Begriff „Bright“ das Wort „Atheist“ ersetzen soll, ist jedoch fraglich, da er inzwischen eine Kampagne begründet hat, die versucht, Menschen dazu zu bewegen, sich als Atheisten zu bekennen.[12] Außerdem hat er sich seit den beiden Artikeln nicht mehr als „Bright“ bezeichnet.

Es gibt nach eigenen Angaben gegenwärtig Brights in über 140 Ländern.[13] Als prominente Beispiele werden auf der Website unter anderem die aus der Skeptikerbewegung bekannten James Randi und Michael Shermer, der humanistische Autor Michael Schmidt-Salomon und Richard Dawkins genannt.[14]

[Bearbeiten] Ziele der Brights

Die Brights definieren folgende drei Hauptziele:[15] [16]

  1. Das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbildes, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist, zu fördern.
  2. Die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass Personen mit einem solchen Weltbild wichtige gesellschaftliche Entscheidungen mit positiven Aktionen beeinflussen können.
  3. Die Gesellschaft dazu zu bewegen, ihre vollständige und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu akzeptieren.

Die Ziele werden nach eigener Aussage ausschließlich im Rahmen eines festgesetzten Prinzipienkatalogs verfolgt [17]

[Bearbeiten] Kritik

Innerhalb der Skeptikerbewegung konzentriert sich die Kritik besonders auf die Selbstbezeichnung als „Bright": Chris Mooney meint, dass die Selbstbezeichnung als „Bright“ dahingehend falsch verstanden werden kann, dass Brights sich für klüger als ihre Mitmenschen hielten. Das führe dazu, dass die überwiegende Mehrheit der meist ohnehin religiösen Bevölkerung wieder zum alten Klischee von den „arroganten Atheisten“ zurückkehre; dieses Klischee sei der Mehrheit ohnehin schon ins Bewusstsein gebrannt worden.[18] Der Bright-Mitbegründer Daniel Dennett legt Menschen, die an Übersinnliches glauben und den Begriff Bright kritisieren, in seinem Buch Breaking the Spell nahe, ein ähnlich positiv besetztes Wort als Eigenbezeichnung zu wählen und schlägt Supers vor, was eine Abkürzung des englischen Wortes Supernaturalists sein soll.

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. Michael Schmidt-Salomon Wissen statt Glauben
  2. Ungläubig - und das ist auch gut so Artikel bei Telepolis vom 7. Oktober 2003
  3. Gary Wolf: Battle of the New Atheism. wired.com
  4. Brights.net, Begriffsdefinition: Brights-Net
  5. Brights Hamburg, Begriffsdefinition: [1]
  6. Dawkins: The future looks bright
  7. Farkas, Steve, Jean Johnson, & Tony Foleno (2001): For Goodness’ Sake: Why So Many Want Religion to Play a Greater Role in American Society. New York, NY: Public Agenda, S. 100.
  8. „The Bright Stuff“ Daniel C. Dennett, Aufsatz in der New York Times, 12. Juli 2003
  9. The future looks bright
  10. „Let There Be Brights“ (dt. Übersetzung) „Let there be brights“ (Original)
  11. Now Here's a Bright Idea
  12. Webseite der OUT Compaign
  13. the-brights.net
  14. Prominente Brights
  15. The Brights' Net - Home Page. www.the-brights.net. Gefunden am 2008-04-07.
  16. Prinzipien deutsche Seite. www.Brights-Hamburg.de. Gefunden am 2008-04-10.
  17. Prinzipien der Brights
  18. Not Too „Bright“ Artikel beim Committee for Skeptical Inquiry.

[Bearbeiten] Weblinks


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