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Belebtes Wasser – Wikipedia

Belebtes Wasser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als „belebtes Wasser“ (auch: levitiertes, vitalisiertes, formatiertes, informiertes, harmonisiertes oder Grander-Wasser) wird von einzelnen Herstellern und Vermarktern auf verschiedene Weisen behandeltes Wasser bezeichnet, das Gesundheitszustand und Stimmung seiner Konsumenten verbessern soll. Hinweise auf tatsächliche Veränderungen des Wassers gibt es nicht.

Inhaltsverzeichnis

Methoden der sogenannten Wasserbelebung

Grander

Grander-Wasser wird auch in Flaschen verkauft
Grander-Wasser wird auch in Flaschen verkauft

Eine der Methoden stammt von dem Tiroler Johann Grander: Wasser, das an einem mit sogenanntem Informationswasser gefüllten Metallzylinder vorbeifließt, soll dadurch in seiner „Struktur“ verändert werden und besondere nicht näher beschriebene Eigenschaften und Fähigkeiten erlangen. Angeblich soll auch ein Glas mit Grander-Wasser durch solche Informationsübertragung das Wasser in einem daneben stehenden Glas so verändern können, dass es die Eigenschaften von Grander-Wasser bekommen soll.

Grander gibt an, die Anweisungen zur Entwicklung des Grander-Wassers von Gott bekommen zu haben (Grander, …der die Entstehung von Grander-Wasser auf seine guten Verbindungen zu Gott zurückführt, Antwort auf seine Fragen „von oben“ bekommt und von sich selbst behauptet, ein anderer Mensch zu sein, seit ihm vor 30 Jahren Jesus Christus erschienen sei[1]).

Im dem Verfahren 4 R 1/06f urteilte das Oberlandesgericht Wien am 17. August 2006, dass die Bezeichnung „aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug“ für Granderwasser sachlich begründet ist, ebenso wie der Vorwurf, dass „Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen“[2].

Die Behauptung jedoch, die Geschäftspraktiken der Firma Grander grenzten an Betrug, ist diesem Urteil zufolge deshalb nicht gerechtfertigt und damit nicht statthaft, weil aufgrund des dreimonatigen Rücktrittsrechts der Käufer von Grander-Utensilien eine Bereicherungsabsicht (eine solche ist Voraussetzung für den Straftatbestand des Betrugs) nicht zu erkennen sei[2].

Die Firma Grander macht mit dem Vertrieb von Wasserbelebungsgeräten und Utensilien in Verbindung mit dem Granderwasser einen Jahresumsatz von etwa 13 Millionen Euro.

In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen Wirkung des Wassers zu werben. Wasser gilt auch in Deutschland als Lebensmittel und darf nach dem LFGB (Lebensmittel- und Futtergesetzbuch) nicht mit unbelegten gesundheitsbezogenen Angaben beworben werden. Im Jahr 2005 wurde in Neuseeland die Vertriebsfirma für Grander-Wasser zu einer Strafe und zu Schadenersatz von umgerechnet 72.000 € verurteilt.[3] Die Richterin im Verfahren bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und Pseudowissenschaft.

Auf der Website Granders sind mittlerweile alle Behauptungen, die eine therapeutische Wirkung des Wassers versprechen, entfernt worden.

Grander und die Vertreter seiner Produkte versprechen zudem etliche physikalische und biologische Wirkungen, die so behandeltes Wasser angeblich habe, welche jedoch nie unter kontrollierten Bedingungen nachgewiesen werden konnten. So werden z. B. positive Wirkungen auf Ernährung, Getreideanbau und Gesundheit versprochen. Es gibt jedoch bisher keine wissenschaftlichen Studien und keine unabhängigen Hinweise, die den Nachweis erbringen oder nahelegen, dass derartig behandeltes Wasser wirklich eine Wirkung hat. Es liegen auch keine postulierten Erklärungsmodelle vor, sodass ein angeblicher Mechanismus nicht durch Studien belegt oder widerlegt werden kann, weil die Aussagen Granders rein esoterisch formuliert sind. Angebliche Nachweise beschränken sich bisher auf Eigenwahrnehmung von Probanden, wie z. B. Veränderungen im Geschmack von Wasser oder angebliche Wirkungen auf das eigene Befinden. Sensible Personen, die sich einem nicht verblindeten Test unterziehen, spüren angeblich je nach Behandlungsmethode Unterschiede zwischen belebtem und nicht behandeltem Leitungswasser. Wenn sie aber nicht wissen, welches Wasser besser sein soll (Blindversuch), erkennen sie den Unterschied nicht mehr, wie jüngst in einem Versuch der GWUP an der Universität Würzburg nachgewiesen wurde. Charakteristisch für die Kommunikationspolitik des Granderunternehmens ist die Vorgangsweise, die beworbenen Wirkungen nie direkt anzuführen, sondern indirekt über ausgewählte Kundenrückmeldungen (Testimonials) hervorzukehren.

Mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Untersuchungen bestätigen keine der von Grander behaupteten Wirkungen, d.h. folgende durch Grander bzw Grander-Kunden behauptete Wirkungen sind widerlegt:

  • Die Oberflächenspannung des Wassers werde herabgesetzt. Dies könne in Wäschereien ausgenutzt werden, wobei z. B. der Waschmitteleinsatz wesentlich herabgesetzt werde. Auch Autowaschanlagen seien ein Einsatzgebiet. Diese Behauptung stützt sich auf eine Diplomarbeit (von Klaus Faißner), bei der das „Belebte Wasser“ durch einen Gartenschlauch floss, die Vergleichsmuster aber nicht (= methodischer Fehler). Die Messdaten konnten nicht reproduziert werden. Moderne Waschmittel können zudem sehr gering dosiert werden und haben in Verbindung mit zeitgemäßen Anlagen immer noch vertretbare Waschergebnisse.
  • Eine bereits vorhandene Verkeimung werde sich reduzieren, sodass man das „Belebte Wasser“ bei Leitungen, die lange keinen Durchfluss hatten, einsetzen kann. Bei Schwimmbädern könne man den Chlorzusatz auf ein Minimum reduzieren (bzw. bei privaten Bädern überhaupt weglassen). Auch an Müllkippen befindliche Teiche wurden angeblich bereits so behandelt. Nachweisbare Resultate, die von behördlicher Seite oder mit veröffentlichten Messergebnissen gestützt werden, sind nicht bekannt. Zudem müsste solches Wasser „ungenießbar“ sein, um eine Wirkung gegen Keime entfalten zu können.
  • Die Haltbarkeit des Wassers werde ohne Qualitätsverlust um einige Jahre verlängert, sodass angeblich auch große Mineralwasserabfüller ihr Wasser damit behandeln. Es ist nicht geklärt, in wie weit derartige Werbeaussagen erkauft sind. Grundsätzlich ist frisches, bewegtes Wasser vorzuziehen.
  • Als Zusatz in Heiz- oder Kühlanlagen sollen Ablagerungen in Leitungen und Kühltürmen verhindert werden. Dies würde die vorherige Senkung der Wasserhärte bedingen, die jedoch nicht stattfindet. Eine Nachweisdatenbank existiert auch für diese Behauptung nicht.
  • Bäckereien benötigten für den gleichen Teig (und dieselbe Menge Brot) weniger Wasser, und das so hergestellte Brot bliebe länger frisch. Auch hier werden die Aussagen der Werbung nicht empirisch belegt.
  • Belebtes Wasser soll laut Grander für den Körper Wohlbefinden herstellen und auch bei manchen Krankheiten schon geholfen haben. Auch bei Tieren (bei denen es allerdings auch einen Placeboeffekt gibt sowie das Phänomen der selektiven Wahrnehmung durch den Betreuer), sollen angeblich positive Wirkungen beobachtet worden sein.

Marko Heckel und Peter Heinig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam überprüften die Eigenschaften von Wasser vor und hinter einem Grander-Zylinder und konnten keinen Unterschied feststellen. Sie widerlegten damit auch die oft als angeblicher wissenschaftlicher Beweis zitierte Diplomarbeit von Klaus Faißner aus dem Jahre 2000 an der TU-Graz und konnten sogar nachweisen, dass die von ihm beobachteten Effekte reproduzierbar auf seiner Verwendung eines Gardena-Gartenschlauches beruhten.

Grander erhielt im September 2000 das Silberne Ehrenzeichen der Russischen Akademie der Naturwissenschaften (nicht zu verwechseln mit der renommierten Russischen Akademie der Wissenschaften), 2001 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst vom österreichischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur ausgezeichnet.

Neben der (in der Kernaussage widerlegten) Diplomarbeit von Klaus Faißner ist auch eine Dissertation von Wong Siu Kuen an der Polytechnischen Universität Hongkong über den Einsatz von Granderwasser in der Textilindustrie angefertigt worden.

Wasserbelebung nach Schauberger

Diese Behandlung des Wassers hat nicht viel mit den Urgedanken von Viktor Schauberger zu tun – jener versetzte seine Wässer mit bestimmten Chemikalien, die „man in jedem guten Quellwasser finden kann“. Danach leitete er das Wasser durch Doppeldrallrohre, versetzte es mit Kohlensäure, kühlte es dadurch auf 4 °C herunter ... etc. Das, was man heute als Wasserbelebung nach Schauberger bezeichnet, ist ein Eindrehen des Wassers in hyperbolische, aus Kupfer gefertigte Trichter – Verwirbelungen, die das Wasser „aufladen“ sollen. Manchmal sind es größere Komplexe aus Gläsern, blattartigen Wasserläufen und Ähnlichem, die denselben Zweck haben.

In Australien wird die mechanische Verwirbelung des Wassers genutzt, um Fremdpartikel herauszufiltern, die das Wasser ungenießbar machen. Solche Apparate werden auf Schauberger bezogen. Es sind mehrere nacheinander geschaltete Verwirbelungs-Zylinder, in denen jeweils bestimmte Fremdkörper entfernt werden. Braunes, nach Eisen schmeckendes Wasser wird danach klar und genießbar.

Levitiertes Wasser

Eine andere Methode ist die „Levitation“ von Wasser, entwickelt von dem deutschen Physiker Wilfried Hacheney. Dieser Ansatz unterscheidet sich technisch grundlegend von Granders Methode. Eine „innere Oberfläche“ des Wassers setze sich laut Hacheney aus der Oberfläche der Cluster des Wassers zusammen. Wasser, das auf natürliche Weise entgegen der Schwerkraft aus Quellen entspringe, habe eine sehr kleinteilige Cluster-Struktur mit Cluster-Durchmessern im Nanometerbereich. Wenn Wasser jedoch unter Druck durch Rohrleitungen gepresst werde, dann würden die Cluster zusammengepresst, und verbänden sich zu größeren Clustern mit einem Durchmesser im Mikrometerbereich, die „Innere Oberfläche“ nehme somit in der dritten Wurzel ab. Je größer die „innere Oberfläche“ sei, desto aktiver und somit gesünder sei das Wasser.

Der Begriff wurde als Gegenpol zu Gravitation gewählt, da Levitation Wasser in einen „nicht gravitativen, mikropartiellen Zustand“ bringen soll, wodurch es eine deutlich bessere Qualität bekommen soll. Das Leitungswasser wird in ein Levitationsgerät geschüttet, das aus einem Glas- oder Metallzylinder mit Deckel besteht. Ein Rotor wirbelt das Wasser hoch, das durch ein Fallrohr im Zylinder wieder zurückfließt. Nach einigen Minuten der Rotation soll das Wasser dann „energetisiert“ sein.

Verschiedene Vertriebsfirmen bieten levitiertes Wasser und Apparaturen zur Levitation an. Das levitierte Wasser kostet bis zu 1 Euro pro Liter, ein Levitationsgerät etwa 3000 Euro. Beweise oder schlüssige Hinweise auf eine tatsächliche Wirksamkeit stehen jedoch auch hier für sämtliche Behauptungen der Verkäufer ausnahmslos aus.

Masaru Emoto

Die Fotos des japanischen Politikwissenschaftlers Masaru Emoto, die kristallförmige Strukturen gefrorener Wässer zeigen, werden oft als Beleg für die Fähigkeit des Wassers, Informationen zu speichern, herangezogen, wenngleich diese Versuche nicht falsifizierbar sind.

Emoto und seine Anhänger gehen von einem emotionalen Wert aus, der sich in den Eiskristallen widerspiegeln soll. So sollen z. B. Leitungswässer (die häufig mit Giften wie Pestiziden benetzt seien und einen weiten Weg per Druck durch gerade gelegte, unnatürliche Leitungssysteme zu fließen hätten) unharmonisch, also nicht völlig ausgebildet oder einfach unschön aussehen. Bei Wässern aus (Heil-)Quellen treten dagegen angeblich häufig harmonische, anregende oder schöne Kristallformen auf.

Sonstige Methoden

Von einigen Personen wird einfach ein Metall-Ei oder ein Kristall in das Wasser gelegt. Dadurch soll ebenfalls das Wasser im Sinne einer Belebung energetisiert werden; Schwingungen dieser (und anderer) Gegenstände sollen vom Wasser absorbiert werden.

Auch recht beliebt ist, das Wasser dem Vollmondlicht auszusetzen, zum Beispiel in einer Glasflasche. Die Anwender gehen davon aus, dass das Wasser durch den Vollmond levitiert bzw. belebt werde. Sie begründen das häufig durch eine Stimulation, die ein Vollmond bei Lebewesen auslösen soll, wie erhöhte Aktivität der Wahrnehmung und allgemeines Wohlgefühl. Das Wasser nehme eine nicht näher beschriebene Information des Mondes auf und gebe diese wiederum an den Menschen weiter, der es trinkt.

Es gibt auch verschiedene Adapter und Geräte, welche in die Wasserleitung (oder einen Wasserhahn) eingebaut werden und durch darin enthaltene Einbauten, Magnete oder Kristalle das durchfließende Wasser beleben sollen.

Naturwissenschaftliche Einschätzung

Wassermoleküle sind Dipolmoleküle und liegen im (flüssigen) Wasser nicht frei und voneinander unabhängig vor, sondern sind über Wasserstoffbrückenbindungen vernetzt. Dabei entstehen auch größere Einheiten, sogenannte „Wassercluster“. Diese Wasserstoffbrückenbindungen existieren jedoch immer nur für eine sehr kurze Zeit und brechen innerhalb von Picosekunden wieder auf, während sich an anderen Bindungsstellen genau so rasch wieder neue Brücken und somit neue Cluster bilden.[4] Diese speziellen Eigenschaften des Wassers sind der Grund für seine zahlreichen Anomalien.

Vom belebten Wasser sagen die Hersteller, dass dessen Information verändert sei, indem diese Cluster (z. B. durch Wasserwirbel) „umstrukturiert“ würden. Worin genau diese Veränderung bestehen soll, und welche Strukturen was auslösen würden, wird von den Herstellern nicht genau definiert bzw. als „nicht bekannt“ deklariert.

Mit den genannten Geräten und Methoden ist eine Umstrukturierung der Cluster – noch dazu eine bleibende – jedoch unmöglich; dies steht vor allem im Widerspruch zur Kurzlebigkeit jeder einzelnen Wasserstoffbrückenbindung.

Quellen

  1. Zitat der Aussage Granders am 13. Mai 2005 vor dem Bezirksgericht Kitzbühl
  2. a b zitiert aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien 4 R 1/06f vom 17. August 2006
  3. Webseite der neuseeländischen Commerce Commission (Release No 6 Issued 26 July 2005)
  4. F.N. Keutsch und R.J. Saykally: Water clusters: Untangling the mysteries of the liquid, one molecule at a time In: Proceedings of the National Academy of Sciences USA. 2001:98:10533-10540. doi:10.1073/pnas.191266498

Weblinks

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