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Bad Hall – Wikipedia

Bad Hall

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen von Bad Hall
Bad Hall
Österreichkarte, Position von Bad Hall hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Steyr-Land (SE)
Fläche: 13,38 km²
Koordinaten: 48° 2′ N, 14° 12′ OKoordinaten: 48° 2′ 0″ N, 14° 12′ 0″ O
Höhe: 380 m ü. A.
Einwohner: 5200 (1. Jan. 2006)
Bevölkerungsdichte: 389 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4540
Vorwahl: 07258
Gemeindekennziffer: 4 15 03
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 5
4540 Bad Hall
Offizielle Website:
Politik
Bürgermeister: Franz Aschauer (SPÖ)
Gemeinderat: (2003)
(31 Mitglieder)
14 ÖVP, 14 SPÖ, 3 FPÖ

Bad Hall ist eine Stadtgemeinde und Kurort in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land im Traunviertel. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Steyr-Land.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km, von West nach Ost 4 km. 6,8 % der Fläche sind bewaldet, 74,4 % landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde sind Bad Hall (KG), Furtberg, Großmengersdorf (KG), Hehenberg (KG), Brunnhub (Pesendorf), Kleinmengersdorf, Urndorf, Haid, Konradsdorf (KG = Katastralgemeinde)

[Bearbeiten] Geschichte

Schon die Kelten kannten die Salzquelle im Sulzbachtal. Später wurde aus dem Wasser Salz für den Verzehr gewonnen. In der Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster aus dem Jahre 777 wird von 3 Salzsiedern gesprochen. Aus der kleinen mittelalterlichen Handwerkersiedlung hat sich mit der Zeit ein regionales Zentrum entwickelt. Während am Westhang des Sulzbachtales und der Herrschaft des Klosters Kremsmünster eine Pfarrdorf - heute Pfarrkirchen - entstand, bildete sich am Osthang unter den Herzögen von Österreich ein Handels- und Verwaltungsort, der lange den Namen „Herzogenhall“ führte. Dieser Ort erhielt um 1287 das Marktrecht, was ihn zu einem der ältesten Märkte Österreichs macht.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Den Heilwert des Wassers aus der Salzquelle am Sulzbach erkannte man erst mit dem Aufblühen des Heilbäderwesens am Beginn des 19. Jahrhunderts. 1826 wurde die erste kleine Badeanstalt gegründet. 1827 wurde erstmals das Wasser analysiert und ein hoher Jodgehalt festgestellt. 1837 erwirkte der Arzt Dr. Josef Starzengruber bei der Landesregierung die erste Badeordnung. Doch erst mit Übernahme der Heilquelle durch das Land Oberösterreich 1855 konnte ein umfangreicher Kurbetrieb aufgebaut werden. Seit 1876 trägt der Ort das Prädikat „Bad“.

Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Bad Hall wie viele Kurorte auch einen starken Aufschwung. Dies wurde durch den Bau der Eisenbahn (Eröffnung der Kremstalbahn 1882 verstärkte dies noch. Bad Hall galt nun als „Weltkurort“. Berühmte Personen kamen hierher. Gustav Mahler gab 1880 im Kurpark sein Debüt als Dirigent. Nach Rückschlägen durch Kriege und Weltwirtschaftskrise entstand ab 1948 ein moderner Kurbetrieb.

[Bearbeiten] Politik

Bürgermeister ist Franz Aschauer von der SPÖ. Fraktionsobleute sind Ulrike Aschauer (SPÖ), Josef Rogl (ÖVP) und Ernst Binder (FPÖ).
Der Gemeinderat wurde 2003 zuletzt gewählt und setzt sich aus 14 Mandaten ÖVP, 14 Mandaten SPÖ, sowie 3 Mandaten FPÖ zusammen. Nach innerparteilichem Druck trat Johann Grasl vom Amt des Bürgermeisters zugunsten des bisherigen Vizebürgermeisters Aschauer zurück. In einer mediales Interesse erregenden Gemeinderatssitzung wurde am 13. März 2008 Franz Aschauer mit nur 1 Stimme Überhang zum Bürgermeister gewählt. Aufgrund fraglicher Rechtssicherheit dieser Sitzung wurde er aber von BH Zeller zunächst nicht angelobt. Die Aufsichtsbehörde wurde zur Klärung eingeschaltet. Am 20. März 2008 wurde Franz Aschauer schließlich als Bürgermeister angelobt.

Einwohnerentwicklung: 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4250 Einwohner, 2001 dann 4747 Einwohner, im Jahr 2006 sind es 5200.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: In Gold auf grünem Schildfuß eine silberne Kapelle mit teilweise eingebautem Flankenturm und Dachreiter, schwarzen Dächern und Fensteröffnungen, beiderseits flankiert von je einem schwarzstämmigen Lindenbaum mit grünen Blättern. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.

Das Wappenbild zeigt die bereits 1298 urkundlich bekannte, zuletzt 1977-1981 generalrenovierte Margarethenkapelle „am Anger unter den Sieben Linden“, die für das bürgerliche Leben im landesfürstlich privilegierten Ort eine bedeutende Rolle spielte (z. B. Abhaltung der Kirch- und Gerichtstage, Wahlort des Bürgermeisters und der Räte).

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Quelltempel der Tassiloquelle
Quelltempel der Tassiloquelle
  • Tassilo-Quelltempel: Die Tassiloquelle ist die älteste Jod-Sole-Quelle Bad Halls. Erste Erwähnung in der Gründungsurkunde des Klosters Kremsmünster (777). Vom Vorhof des Quelltempels wird auch heute noch die heilkräftige Tassiloquelle zum Gesundheitszentrum geleitet.
  • Kurhaus
  • Landesvilla
  • Musikpavillon
  • Kurpark
  • Stadttheater Bad Hall: Das Theater hat seinen Schwerpunkt auf Operetten- und Musicalaufführungen gelegt.
  • Forum Hall: Im Forum Hall befinden sich drei Museen: das Heimatmuseum, die Haustürensammlung und das Handwerkermuseum
    • Heimatmuseum: zeigt die Entwicklung von Bad Hall von der Handwerkersiedlung zum Korort.
    • Haustürensammlung: zeigt alte Handwerkskunst anhand von mehr als 100 Türen
    • Handwerkermuseum: zeigt 23 Landhandwerke, weiters eine Dokumentation des Strukturwandels des Handwerks

[Bearbeiten] Musik

  • Kurkonzerte: In Bad Hall finden regelmäßig Kurkonzerte mit dem Kurorchester Bad Hall statt. Das Orchester geht auf die im Jahr 1855 gegründete Cur-Musikkapelle zurück. Der berühmteste Dirigent des Kurorchesters war Gustav Mahler.

[Bearbeiten] Sport

  • Golf
  • Schwimmen
  • Spazieren
  • Laufen
  • Kurangebote
  • Nordic Walking
  • Radfahren
  • Tennis

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Therme Bad Hall: Das stark jodhältige Heilwasser (Jodidgehalt 30 bis 50 mg pro Liter) von Bad Hall stammt heute nicht nur aus der aus Urzeiten bekannten Quelle am Sulzbach, sondern aus mehreren Bohrsonden. Sie wurden in den 1950er-Jahren im Zuge der Suche nach Erdöl niedergebracht und führten bis in 2247m Tiefe. Öl wurde nicht gefunden, jedoch jenes Depot angebohrt, aus dem die alte Heilquelle am Sulzbach ihr Wasser erhält. Die Herkunft der Heilwässer von Bad Hall steht in unmittelbaren Zusammenhang mit den weiter westlich anzutreffenden Erdölvorkommen.

Das Heilwasser von Bad Hall wirkt therpeutisch vor allem bei Erkrankungen der Gefäße (Herz, Arterien und Venen, Bluthochdruck) sowie der Augen, Atemwege und Gelenke.

[Bearbeiten] Bildung

  • Kindergarten Bad Hall
  • IT-Hauptschule Bad Hall

[Bearbeiten] Sonstiges

  • Bad Hall ist seit 2002 Mitglied im Ring der Europäischen Schmiedestädte, der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Vielfalt des Schmiedehandwerks und der Metallgestaltung in der globalen Einheit Europas auf allen Ebenen zu fördern.
  • Im Gemeindegebiet befinden sich 70 Bauernhöfe, 62 davon werden landwirtschaftlich genutzt.

[Bearbeiten] Weblinks


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