Augenrauschen
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Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
H53.1 | Subjektive Sehstörungen | |
ICD-10 online (WHO-Version 2006) |
Augenrauschen (auch Augenflimmern, engl. visual snow) ist ein visuelles Phänomen, bei welchem ein als schneeartig beschriebener Schimmer im Blickfeld wahrgenommen wird. Dieser Schimmer besteht aus vielen kleinen Punkten, die rasant flimmern, wobei Farbe und Anzahl der Punkte variieren.
Die medizinische Bedeutung des Augenrauschens ist umstritten. In der anerkannten Datenbank PubMed für medizinische Fachpublikationen ist keine wissenschaftliche Untersuchung unter dem Begriff "visual snow" verzeichnet.[1] In Internetforen wird jedoch spekuliert, ob das Augenrauschen in einigen Fällen Symptom einer schweren Erkrankung sein kann und eine umfassende ärztliche Untersuchung gefordert. Auch die Häufigkeit ist unklar, da das Phänomen bei geringer Ausprägung nur dann wahrgenommen wird, wenn man bewusst darauf achtet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Symptome
Besonders in Dunkelheit und beim Betrachten dunkler Flächen tritt das Augenrauschen stärker in Erscheinung, aber auch tagsüber und bei guter Helligkeit ist es in individuell unterschiedlicher Stärke wahrzunehmen. Es handelt sich dabei vor allem um ein schneeartiges Flimmern mit hoher Frequenz. Manchmal wird dieses Flimmern mit einem gestörten Fernsehbild oder auch dem Hintergrundrauschen des Displays einer Digitalkamera verglichen. Das Flimmern wird auch mit geschlossenen Augen weiterhin wahrgenommen, d.h. Augenrauschen ist eine dauerhafte Wahrnehmung, im Unterschied beispielsweise zu Flimmerskotomen bei Migräneauren.
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Nicht selten geht mit dem persistierenden Augenrauschen einher, dass die Betroffenen viele kleine, sich mückenschwarmartig bewegende Punkte sehen. Außerdem berichten Betroffene nicht selten auch über weitere Sehstörungen wie vermehrte zellenartige, herumschwimmende Gebilde. Dabei handelt es sich jedoch um Glaskörpertrübungen, so genannte Mouches Volantes (engl. floaters), die viele Menschen haben und bei welchen nicht klar ist, ob sie überhaupt in einem Zusammenhang zum Augenrauschen stehen. Ebenso wird gelegentlich über als verstärkt empfundene positive und negative Nachbilder betrachteter Objekte berichtet. Nachbilder an sich sind jedoch ein normales Phänomen.
Ferner berichten Menschen mit Augenrauschen gelegentlich von Symptomen wie Tinnitus, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, mangelnder Konzentrationsfähigkeit, Schwund an kognitiven Fähigkeiten, Bewusstseinstrübung, Dämmerzuständen (Reize aus der Umwelt können nicht mehr genau wahrgenommen werden, Benommenheitsgefühl), depressiver Symptomatik und weiteren psychischen Symptomen wie Derealisationserleben und Depersonalisation.
Entsprechende statistische Zusammenhänge sind jedoch wissenschaftlich bisher offenbar nicht belegt.[2]
[Bearbeiten] Ursachen
Auch eine medizinisch und wissenschaftlich bewiesene Ursache konnte bisher scheinbar noch nicht herausgefunden werden.[3].
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Auch hierzu gibt es in Internetforen jedoch weit reichende Spekulationen, die meist Erkrankungen umfassen, die zu visuellen Symptomen führen können:
- Persistierende Migräneaura ohne Hirninfarkt, eine Komplikation der Migräne mit Aura. Es wird vermutet, dass eine mangelnde Durchblutung der für das Sehen verantwortlicher Hirnregionen ursächlich ist.
- Hallucinogen persisting perception disorder (HPPD), setzt einen vorhergehenden Halluzinogenmissbrauch voraus (z.B. LSD)
- Neuritis nervi optici (NNO), eine Entzündung des Sehnervs, die wiederum im Rahmen einer Multiplen Sklerose (MS) oder anderen entzündlichen ZNS-Erkrankung auftritt. Eine Sehnerventzündung wird als Ursache wahrscheinlicher, wenn neben dem Augenrauschen noch weitere für eine ZNS-Erkrankung typische Symptome vorliegen, wie Kribbeln und andere Gefühlsstörungen in Armen, Beinen oder Gesicht, Doppeltsehen, Akkommodationslähmung, Tinnitus, Schwäche, Schwindel, Konzentrationsstörungen oder häufige Müdigkeit.
- Borreliose (Lyme-Disease) und andere Infektionskrankheiten
- niedriger Blutdruck
- Gamma-Aminobuttersäure-Mangel mit übermäßiger Funktion von Nervenzellen
- Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) und damit verbundene Durchblutungsstörungen in Stromgebiet der Arteria vertebralis
Manchmal berichten von Augenrauschen Betroffene auch von vorausgegangenem LSD-, Cannabis- oder Antidepressiva-Konsum (im Besonderen SSRI). Ein ursächlicher Zusammenhang zum Augenrauschen ist jedoch genauso wenig erwiesen. Dasselbe gilt für die Vermutung, Aminosäuren-, Vitaminmangel oder Pilzerkrankungen im Darm seien für das Augenrauschen verantwortlich.
Wenn augenärztliche Untersuchungen keinen auffälligen Befund ergeben, was in der Regel der Fall ist, wird häufig von ärztlicher Seite her vermutet, das Augenrauschen sei eine psychosomatische Störung, die etwa durch Stress oder Angst verursacht werde.
[Bearbeiten] Diagnosestellung
Ausgehend von den genannten Spekulationen über die Ursachen des Augenrauschens werden in Internetforen gelegentlich umfangreiche ärztliche Untersuchungen gefordert. Darunter finden sich invasive Methoden, die mit Komplikationsrisiken behaftet sind. Ein weiteres Problem stellt in diesem Zusammenhang die Thematik falsch positiver Befunde dar, zu deren Interpretation epidemiologische Daten zur Häufigkeit des Phänomens "visual snow" nötig wären.
[Bearbeiten] Therapieansätze
Über eine Behandlung des Phänomens Augenrauschen an sich wird an oben genannter Stelle ebenfalls diskutiert. Für die erwähnten Erkrankungen als spekulative Ursachen existieren teilweise spezifische Therapieansätze.
[Bearbeiten] Weblinks
- Simulationsprogramm verschiedener Sehbeeinträchtigungen (u.a. der im obigen Bild gezeigten) zum Download bei www.floatershell.com
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez/, Stand: 21. Juni 2008
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez/, Stand: 21. Juni 2008
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez/, Stand: 21. Juni 2008
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