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Aufschieben – Wikipedia

Aufschieben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aufschieben (auch Prokrastination, Aufschiebeverhalten, Handlungsaufschub) ist eine Bezeichnung für das Verhalten von Menschen, die das Erledigen notwendiger, aber ihnen unangenehmer Dinge immer wieder verschieben. Aufschieben ist jedoch auch eine wichtige Kulturleistung, eine traditionsreiche Strategie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausprägungen

Manche Menschen sind wesensbedingt erhöht motivationsabhängig, sie schaffen es nur unter großer Überwindung, Tätigkeiten, die als langweilig empfunden werden (und deren Gewinn erst sekundär oder zukünftig entsteht), in Angriff zu nehmen. Dabei sind sich die Betroffenen der ihnen durch das Verschieben entstehenden persönlichen Nachteile durchaus bewusst, was Unlust oder sogar Angst auslöst, die aber als Negativgefühle ihrerseits das In-Aktion-Treten erschweren oder gar verunmöglichen. Ein Teufelskreis entsteht: Die Betroffenen nehmen sich immer wieder vor, die unangenehmen Aufgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erledigen – doch sie lassen diese Zeitpunkte auch immer wieder verstreichen. Dadurch wachsen Angst, Scham und Druckgefühl stark an, welche als Negativgefühle ihrerseits zusätzlich das In-Aktion-Treten untergraben.

Allein durch den immer neuen Vorsatz, sich (durch mehr Selbstdisziplin) zu bessern, lässt sich das Problem des Aufschiebens oft nicht lösen. Psychologische Beratung ist häufig notwendig und geboten. Auch eine medikamentöse Behandlung zur Anhebung des Selbstregulationsniveaus kann in Betracht gezogen werden. Bei einer Umfrage in den USA (ca. 1999) gaben 40 % der Befragten an, dass ihnen wegen ihres Aufschiebens bereits Nachteile entstanden sind, 25 % litten sogar unter chronischem Handlungsaufschub. Man schätzt, dass diese Zahlen unter Studenten deutlich höher liegen. In diesem Zusammenhang etablierte Eliyahu M. Goldratt in seinem Buch Die kritische Kette für das Phänomen des Aufschiebeverhaltens und der schlechten Arbeitsplanung den Begriff „Studentensyndrom“. Er übertrug damit seine Theory of Constraints auch auf das Projektmanagement.

[Bearbeiten] Ursachen

Die unangenehmen Gefühle, die den Betroffenen von einer Aufgabe abhalten, entstehen u. a. durch unklare Prioritätensetzung, schlechte Organisation, Impulsivität, mangelnde Sorgfalt, Abneigung gegen Aufgaben durch Langeweile, Ängste und Perfektionismus. Kognitiv gesehen findet häufig eine dysfunktionale Verzerrung beim Betroffenen statt: Schlechte Einschätzung von Zeiten, Überschätzen der Wirkung zukünftiger emotionaler Zustände, Unterschätzen des Zusammenhanges zwischen einer Aufgabe und den Gefühlen, die zu dieser in Verbindung stehen. Oder der Betroffene denkt sich, dass Arbeit nur dann etwas bringe, wenn man in der "richtigen Stimmung" sei. Betrachtet man die emotionale Seite genauer, lassen sich weitere Erklärungsmöglichkeiten finden: Gründe sind zum Beispiel mangelnde Aufmerksamkeit und Impulsivität. Diese können dazu führen, dass der Betroffene auf der Suche nach Reizen bzw. Erregung ist, sich nicht durch Hinweisreize beeinflussen lässt oder unfähig ist, Belohnungen aufzuschieben. Es besteht also ein Mangel an Selbstkontrolle, Motivation und Organisiertheit.

Des Weiteren spielen Versagensängste und Neurotizismus eine große Rolle, die sich u. a. in Discomfort anxiety (Angst davor, dass das eigene Wohlbehagen gefährdet ist), Mangel an Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstachtung, External-variable Attribution von Erfolg und Vermeiden von Feedback und Selbsterkenntnis äußern.

Außerdem gibt es noch ein psychodynamisches Erklärungsmodell. Dieses sieht das Aufschieben als Symptom von Persönlichkeitsstörungen und neurotischen Konflikten in den Bereichen Angst (vor Versagen, Erfolg, Alleinsein, Nähe, Ablehnung), Ärger/Wut, Perfektionismus, Abhängigkeit/Ohnmacht, Scham und Selbstwert. Weitere Erklärungsmöglichkeiten liefern noch die PSI-Theorie (Kuhl) oder das Vorhandensein von ADS/ADHS.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Neil Fiore (deutsch): Wenn nicht jetzt, wann dann? – So überlisten Sie Ihre Aufschieberitis mvg Verlag, 1996, ISBN 347808542X
  • Neil Fiore (englisch): The Now-Habit – A strategic program for overcoming procrastination and enjoying guilt-free play Verschiedene Verlage, ISBN 0874775043
  • Eliyahu M. Goldratt: Die Kritische Kette. Das neue Konzept im Projektmanagement. Campus Sachbuch 2002, ISBN 3593370913
  • Anja Kauß, Der diskrete Charme der Prokrastination. Aufschub als literarisches Motiv und narrative Strategie (insbesondere im Werk von Jean-Philippe Toussaint), München, Meidenbauer, 2008, 599 S. ISBN-10: 389975672X. ISBN-13: 978-3899756722.
  • Malte Leyhausen: „15-Minuten-Coach: Aufschieberitis.“ Edition GP, Heidelberg/Eph., ISBN 9783935613071
  • Marc Stollreiter: Aufschieberitis dauerhaft kurieren. mvg Verlag, Heidelberg, ISBN 3636071521
  • Hans-Werner Rückert: Schluss mit dem ewigen Aufschieben. Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York, ISBN 3593381443
  • Talane Miedaner: Coach dich selbst, sonst coacht dich keiner! mvg Verlag, Heidelberg, ISBN 3478730600
  • Georg Popp: Die Macht der kleinen Schritte. Quell Oasen, Gütersloh, ISBN 3-579-03332-8
  • Marco von Münchenhausen: So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund! Piper, München, ISBN 3492239617

[Bearbeiten] Literarische Verarbeitung

[Bearbeiten] Weblinks

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