Argyrodit
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Argyrodit | |
Bild eventuell bei Commons:Mineral | |
Chemismus | Ag8GeS6 |
Mineralklasse | Sulfide, Sulfosalze - Metall : Schwefel, Selen, Tellur > 1:1 II/B.08-10 (8. Aufl.) ; 2.BA.70 (9. Aufl.) (nach Strunz) 2.5.6.1 (nach Dana) |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse | rhombisch-pyramidal ![]() |
Farbe | grau-weiß mit einem violetten Farbton |
Strichfarbe | grauschwarz |
Mohshärte | 2,5 |
Dichte (g/cm³) | 6,1 bis 6,3 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | uneben bis muschelig, spröde |
Spaltbarkeit | fehlt |
Habitus | kubisch kombinierte Kristalle; traubige, massige Aggregate |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | |
Kristalloptik | |
Brechzahl | |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
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Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | |
Ähnliche Minerale | |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen |
Argyrodit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineraklasse der Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur > 1 : 1. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag8GeS6 [2] und entwickelt kleine (unter 1 mm) kubische Kristalle in verschiedenen Kombinationen, aber auch traubige oder massige Aggregate.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Besondere Eigenschaften
Argyrodit enthält etwa 74 % Silber, 6,0 % Germanium, 17 % Schwefel, sowie Beimengungen von Eisen (0,7 %), Zink (0,2 %) und Spuren von Quecksilber.
In frischem Zustand zeigt sich Argyrodit in stahlgrauer Farbe mit rötlichem bis violettem Schimmer und metallischem Glanz. Allerdings laufen die Kristallflächen nach einiger Zeit schwarz an.
Beim Erhitzen im einseitig geschlossenen Glasrohr liefert es ein glänzendschwarzes Sublimat, in der offenen Glasröhre dagegen schweflige Säure: auf Kohle endlich schmilzt es zur Kugel, die weiße und citrongelbe Beschläge liefert und zuletzt ein Silberkorn zurücklässt.
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Benannt wurde Argyrodit nach dem griechischen Wort άργνρώδης (= Silber enthaltend) in Anlehnung an seinen hohen Silbergehalt. Das Mineral wurde 1886 von Albin Weisbach auf der Himmelsfürst-Fundgrube unweit Freiberg entdeckt und beschrieben. [3].
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Argyrodit setzt sich bei relativ niedrigen Temperaturen aus hydrothermalen Lösungen vorwiegend in Lagerstätten mit unedlen Metallen ab. Begleitet wird es unter anderem von Chalkopyrit, Galenit, Pyrit, Siderit, Sphalerit, Stephanit und verschiedenen Silber-Sulfosalzen.
Als weiterer Fundort in Deutschland ist neben seiner Typlokalität Himmelsfürst nur noch Waldkirch bekannt. Ansonsten findet sich Argyrodit unter anderem in Jujuy und La Rioja in Argentinien, New South Wales in Australien, Atoche, Colquechaca, Porco und Potosí in Bolivien, die Fujian- und Hubei-Provinz in China, Auvergne und Limousin in Frankreich, sowie Alaska, Colorado, Nevada und Utah in den USA.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Webmineral - Argyrodite (engl.)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- ↑ MinDat - Argyrodite (engl.)
[Bearbeiten] Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0 (S. 25)
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 423)
[Bearbeiten] Weblinks
- Mineralienatlas:Argyrodit (Wiki)