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Andreas Osiander – Wikipedia

Andreas Osiander

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Andreas Osiander von Georg Pencz Papierzeichnung 1544 in Rom
Andreas Osiander von Georg Pencz Papierzeichnung 1544 in Rom

Andreas Osiander, (* 19. Dezember 1498 in Gunzenhausen, † 17. Oktober 1552 in Königsberg/Preußen ) war Theologe und deutscher Reformator.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Die verbreitete Auffassung, der Name Osiander sei ein "Humanistenname" und stelle eine "Gräzisierung" von "Hosemann" dar, ist irrig. [1]

Nach seinem Studium in Ingolstadt wirkt Osiander zunächst ab 1520 als Pfarrer in Nürnberg an St. Lorenz. Überzeugt von der Theologie Martin Luthers setzt er gemeinsam mit seinen Weggefährten, dem Maler Albrecht Dürer, dem Humanisten und Ratsherren Willibald Pirckheimer, sowie Ratsschreiber Lazarus Spengler und Meistersinger Hans Sachs, die Reformation in Nürnberg durch. – Aber auch in der Oberpfalz kommt Osiander bei der kirchlichen Erneuerung eine maßgebliche Rolle zu, so liefert er die Vorlage für das Edikt des Landesherrn Otto Heinrich und erarbeitet eine neue Kirchenordnung.

1549 wird Osiander von Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach als Theologieprofessor an die noch junge, 1544 gegründete Universität Königsberg, die „Albertina“, berufen. Dort gerät er in heftigen Streit mit den Anhängern Philipp Melanchthons, dem engen Weggefährten Luthers. In der Auseinandersetzung geht es um die Rechtfertigungslehre, eine der Kernaussagen reformatorischer Theologie. Für Melanchthon bleibt ein Sünder auch nach einem Gerichtsverfahren vor Christus zutiefst ein Sünder, Osiander ist dagegen der Meinung, dass die Gerechtigkeit Christi durch den Glauben dem Menschen eingepflanzt und somit ein Wesensbestandteil des Glaubenden wird. Dieser sog. Osiandrische Streit hat damals auf viele Jahre hinaus den Protestantismus erregt und entzweit. Letzten Endes bleiben Osiander und seine Anhänger in dieser für die Reformation wichtigen theologischen Frage zu Lebzeiten ausgegrenzt.

Osiander gilt als Kenner der hebräischen Sprache und der jüdischen Mystik (Kabbala). Er suchte einen echten Dialog mit den Juden und hat sich energisch für ihre Rechte eingesetzt und lehnte jede Form des Antijudaismus ab. Auch hier unterscheidet er sich deutlich von Martin Luther, der zuletzt stark antijudaistische Ideen vertrat.

Osiander sorgt dafür, dass Nikolaus Kopernikus’ bahnbrechendes Werk De Revolutionibus Orbium Coelestium gegen den starken Widerstand Luthers und Melanchthons im Jahre 1543 in Nürnberg erscheinen kann. Allerdings nimmt er an dem Werk einige Änderungen vor, die nicht durch Kopernikus autorisiert waren. Er streicht wichtige Passagen, macht eigene Zusätze und fügt ein Vorwort ein, in dem er Kopernikus’ Theorie als bloßes Rechenmodell ohne Anspruch auf Übereinstimmung mit der Realität darstellt. Vermutlich wollte er damit den abzusehenden Konflikt mit den katholischen und protestantischen Kirchenautoritäten entschärfen. Bis zur Reaktion des Vatikans auf die Schriften Galileis im Jahre 1620 blieb De revolutionibus auch unbehelligt von der Inquisition. Erst 1828 wurde sie vom vatikanischen Index verbotener Bücher genommen.

[Bearbeiten] Familie

Andreas Osiander war drei Mal verheiratet.

  • 1. Ehe Catherine Preu (* 1508 Weissenburg; † 14. Juli 1537 in Nürnberg)
  • 2. Ehe 1538 mit Helene Künhofer (auch Helena Kunhoffer; * 1519 Nürnberg; † Mai 1545 in Nürnberg) zum Zeitpunkt der Heirat wohlhabende Witwe, 2 Töchter
  • 3. Ehe 1546 mit Helene Magenbuch (* 14. März 1523 in Nürnberg; † 8. September 1597 in Hohenacker), die Tochter des Nürnberger Arztes Johann Magenbuch (* um 1500 in Blaubeuren, † 14. Oktober 1546 in Eichstätt, begraben in Nürnberg). Nach dem Tod Osianders verh. Rückher, herzoglich württembergische Hofapothekerin.

Von seinen Kindern sind bekannt:

  • Lucas Osiander,
  • Agnes Osiander (* 1530 in Nürnberg) verheiratet mit Andreas Aurifaber in zweiter Ehe 1560 in Königsberg mit Johannes Funck (1518-1566)
  • Veronika Osiander (* 1533 in Nürnberg) verheiratet mit Johannes Freudenhammer (1527-1572)
  • Katharina Osiander (* 1526 in Nürnberg) verh. mit Hieronymus Besold (gest. 16. Oktober 1562)
weitere bedeutende Familienmitglieder siehe unter: Osiander.

[Bearbeiten] Werke

Eine Gesamtausgabe der Werke Osianders erscheint seit 1995 im Gütersloher Verlagshaus.

[Bearbeiten] Literatur

  • Claus Bachmann: Die Selbstherrlichkeit Gottes Studien zur Theologie des Nürnberger Reformators Andreas Osiander. Neukirchen-Vluyn 1996. ISBN 978-3-7887-1589-2
  • Emanuel Hirsch: Die Theologie des Andreas Osiander und ihre geschichtlichen Voraussetzungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1919.
  • Gottfried Seebass: Das reformatorische Werk des Andreas Osiander. Nürnberg: Verein für Bayerische Kirchengeschichte 1967.
  • Martin Stupperich: Osiander in Preußen: 1549 - 1552 (Arbeiten zur Kirchengeschichte 44). Berlin, New York: de Gruyter 1973. ISBN 3-11-004221-5

[Bearbeiten] Fußnoten (Anmerkungen, Einzelnachweise)

  1. siehe hierzu Georg Lenkner, "Name und Herkunft Andreas Osianders", in Württembergisch Franken Band 46, Jahrgang 1962, S. 55-62

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Andreas Osiander – Bilder, Videos und Audiodateien


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