Albrecht Schönherr
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Albrecht Schönherr (* 11. September 1911 in Katscher (bei Leobschütz)) ist evangelischer Theologe und Pfarrer.
Schönherr studierte von 1929 bis 1933 Evangelische Theologie in Tübingen und Berlin und war anschließend bis 1934 Vikar in Potsdam. Er besuchte das Predigerseminar Finkenwalde, das von Dietrich Bonhoeffer geleitet wurde; die Begegnungen mit ihm prägten Schönherr nachhaltig. 1936 wurde er in Berlin ordiniert und war anschließend in Greifswald und ab 1937 in Brüssow (Uckermark) als Pfarrer tätig. Nach Kriegsteilnahme und Kriegsgefangenschaft war er ab 1946 Superintendent des Kirchekreises Brandenburg/Havel und 1951 bis 1962 Direktor des Predigerseminars in Brandenburg. Er zählt zu den Mitbegründern des "Weißenseer Arbeitskreises". 1962 wurde er Generalsuperitendent in Eberswalde und 1967 bis 1972 Verwalter des Bischofsamtes der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.
Von 1969 bis 1981 war Schönherr Vorsitzender der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitung und damit Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Von 1972 bis 1981 war er Bischof der Region Ost der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Sein Nachfolger in diesem Amt wurde Gottfried Forck.
Schönherr war maßgeblich an der innerkirchlichen Verständigung auf die Formel "Kirche im Sozialismus" beteiligt, die in Anlehnung an Bonhoeffer als "Kirche für andere" interpretiert wurde. Das Treffen zwischen der von ihm geleiteten Delegation des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und dem Staatsratsvorsitzenden der DDR Honecker am 6. März 1978 markiert die Wende zu einer moderateren Kirchenpolitik, die der evangelischen Kirche Autonomiegewinne im Gegenzug für Konfrontationsverzicht versprach.
Albrecht Schönherr ist mit der Theologin Annemarie Schönherr verheiratet.
[Bearbeiten] Werke
- Gemeinsames Leben/Das Gebetbuch der Bibel, ISBN 3-579-01875-2
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 2005 Verdienstorden des Landes Brandenburg
- 1963 Ehrendoktor der Theologie erhalten von der Universität Greifswald und der reformierten Hochschule in Debrecen (VR Ungarn)
[Bearbeiten] Weblinks
Ratsvorsitzende der EKD:
Theophil Wurm | Otto Dibelius | Kurt Scharf | Hermann Dietzfelbinger | Helmut Claß | Eduard Lohse | Martin Kruse | Klaus Engelhardt | Manfred Kock | Wolfgang Huber
Vorsitzende des Kirchenbundes der DDR:
Albrecht Schönherr | Werner Krusche | Johannes Hempel | Werner Leich | Christoph Demke
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schönherr, Albrecht |
KURZBESCHREIBUNG | evangelischer Theologe, Pfarrer und Bischof |
GEBURTSDATUM | 11. September 1911 |
GEBURTSORT | Katscher |