Żydowo (Koszalin)
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Żydowo | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Westpommern | |||
Landkreis: | Koszalin | |||
Gmina: | Polanów | |||
Geographische Lage: | 54° 2′ N, 16° 43′ OKoordinaten: 54° 2′ 0″ N, 16° 43′ 0″ O | |||
Einwohner: | 1.000 | |||
Postleitzahl: | 76-012 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 94 | |||
Kfz-Kennzeichen: | ZKO | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Woiwodschaftsstraße 205: Darłowo - Sławno–Bobolice | |||
Schienenweg: | Bahnstation Miastko, Bahnstrecke Miastko - Sławno bzw. Słupsk | |||
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Żydowo (deutsch Sydow) ist ein polnisches Schulzendorf in der Landgemeinde Polanów im Powiat Koszaliński der Woiwodschaft Westpommern.
[Bearbeiten] Geografie
Der Ort liegt im äußersten Osten der Woiwodschaft Westpommern, am Nordhang der Steinberger Endmoräne und am Nordostrand der Pommerschen Seenplatte zwischen dem Nieder- und dem Kamiensee (Jezioro Żydowskie, J. Kamień). Rund um den Ort breiten sich weite Waldflächen aus. Der Verkehr wird über die Woiwodschaftsstraße 205 (Sławno (Schlawe) – Bobolice (Bublitz)) abgewickelt, die bei Bobolice in die Fernstraße 11 (Koszalin (Köslin) – Posen) mündet. Das Gemeindezentrum Polanów (Pollnow) ist zwölf Kilometer entfernt.
[Bearbeiten] Geschichte
Über die Gründung des Ortes ist nichts bekannt. Sicher ist, dass das Schlawer Land, zu dem der Ort später gehörte, bis 1238 ein pomeranisches Herzogtum war. Von 1257 bis 1347 herrschten dort die Swenzonen, die in dieser Zeit zahlreiche Städte gründeten. Darunter befand sich auch das heutige Gemeindezentrum, das 1312 als Pollnow gegründet wurde. So ist anzunehmen, dass auch das heutige Żydowo in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts unter dem Namen Sidow, später Sydow entstand.
1321 ging das Sydower Gebiet in das Eigentum des Zisterzienserklosters Pelpin über, das später dem Kloster Buckow unterstellt war. Von 1353 an gehörte es zu den Tafelgütern der Camminer Bischöfe, wurde 1436 zusammen mit Pollnow an den pommerschen Herzog Bogislaw IX. verpfändet, ehe es um 1460 zur Zeit Erich II. gänzlich unter die Herrschaft der pommerschen Herzöge kam. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde Sydow als Lehen an die Familien von Lettow, von Münchow und von Woedtke vergeben. Als infolge des Zweiten Thorner Friedens von 1466 der Deutsche Orden Gebiete an Polen abgeben musste, geriet Sydow bis 1772 in den Grenzbereich zu Polen.
Seit dem 17. Jahrhundert verfügte das Dorf über eine eigene Kirche, die als Fachwerkbau errichtet wurde. Nach dem Aussterben der pommerschen Herzöge (Bogislaw XIV. † 1637) und dem Westfälischen Frieden von 1648 übernahm Brandenburg die Landesherrschaft, die ab 1701 in das Königkreis Preußen überging. Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Sydow in den Kreis Schlawe eingegliedert.
1898 wurde der Ort an die Schmalspurbahn Schlawe – Pollnow – Sydow angeschlossen. Haupterwerbszweig der Einwohner war die Landwirtschaft, außerdem machte sich Sydow einen Namen als Dorf der Sensenschmiede, von denen es zeitweise sieben gab. Bis 1908 gehörten zu Sydow zwei Güter, A und B. Während das Gut B 1908 an die Pommersche Ansiedlungsgesellschaft verkauft wurde, die es zu Siedlungsgrundstücken parzellierte, betrieb das Gut A Saatzucht von Frühkartoffeln. 1910 betrug die Zahl der Einwohner 1.529. Nachdem sie nach dem 1. Weltkrieg um etwa 100 zurückging, stieg die Einwohnerzahl bis 1939 wieder auf 1.815. 1932 wurden die ersten Pläne für ein Pumpspeicherwerk zur Stromerzeugung bei Sydow entworfen, die jedoch erst 1971 realisiert wurden. Im Februar 1945 wurde Sydow von der sowjetischen Front überrannt. Noch im gleichen Jahr wurde der Ort unter polnische Verwaltung gestellt, in Żydowo umbenannt und die bisher evangelische Kirche von den Katholiken übernommen. 1959 wurde die katholische Pfarrei Żydowo errichtet.
[Bearbeiten] Weblinks
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Commons: Żydowo – Bilder, Videos und Audiodateien
- Website über Żydowo