Ząbkowice Śląskie
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Ząbkowice Śląskie | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |||
Landkreis: | Ząbkowice Śląskie | |||
Fläche: | 13,63 km² | |||
Geographische Lage: | 50° 35′ N, 16° 49′ OKoordinaten: 50° 35′ 0″ N, 16° 49′ 0″ O | |||
Höhe: | 275 m n.p.m | |||
Einwohner: | 16.144 (30. Juni 2007[1]) | |||
Postleitzahl: | 57-200 bis 57-201 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |||
Kfz-Kennzeichen: | DZA | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Breslau–Prag | |||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | |||
Gemeindegliederung: | 19 Ortschaften | |||
Fläche: | 146,88 km² | |||
Einwohner: | 23.085 (30. Juni 2007) | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Stadtpräsident: | Krzysztof Kotowicz | |||
Adresse: | ul. 1 Maja 15 57-200 Ząbkowice Śląskie |
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Webpräsenz: | www.zabkowiceslaskie.pl |
Ząbkowice Śląskie [ˌzɔmpkɔˈvʲitsɛ ˈɕlɔ̃scɛ] (deutsch Frankenstein) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Sie liegt am Flüsschen Budzówka etwa 65 km südlich von Breslau. Ząbkowice Śląskie ist Sitz des Landkreises Powiat Ząbkowicki und hat etwa 16.100 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Frankenstein wurde durch den Breslauer Herzog Heinrich IV. auf einem Grund gegründet, der zum Teil dem bischöflichen Ort Protzan und zum anderen Teil dem Trebnitzer Klosterdorf Zadel gehörte. Seine Lage an der sogenannten Königstraße, die von Prag über Glatz nach Breslau führte, begünstigte die Entwicklung der Stadt. Erstmals erwähnt wurde Frankenstein in einer Urkunde vom 10. Januar 1287. 1298 erhielt die Stadt von Herzog Bolko I. von Schweidnitz das Niederlagsrecht für Salz und Blei. Sein Sohn Bolko II. bestätigte 1334 das Fischereirecht und befreite die Stadt ein Jahr später vom Roßdienst. Schon 1321 begründete er das Herzogtum Münsterberg, zu dem auch Frankenstein gehörte. Die Geschichte der Stadt ist deshalb weitgehend identisch mit den Herrschaftsverhältnissen des Herzogtums.
1335 wurde die Stadt vom mährischen Markgrafen und späteren Kaiser Karl IV. belagert. Nachfolgend stimmte Herzog Bolko II. mit dem Vertrag von Straubing am 29. August 1336 der Oberlehenshoheit Böhmens zu. 1351 erwarb Karl IV. Frankenstein und gliederte es als Münsterberger Enklave dem Glatzer Land ein[2]. Die 1351 erlangte Obergerichtsbarkeit übten die Erbvögte aus. 1378 wurde Frankenstein an die Markgrafen von Mähren sowie die Herzöge von Troppau verpfändet.
Am 20. März 1428 wurde die Stadt durch die Hussiten weitgehend zerstört. Nachdem der letzte Münsterberger Herzog Johann am 27. Dezember 1428 in der Schlacht von Altwilmsdorf den Tod fand, fiel Münsterberg und damit auch Frankenstein an den böhmischen König Sigismund. Aus Dankbarkeit für seine Verdienste bei der Abwehr der Hussiten verpfändete Sigismund das Herzogtum Münsterberg an den ostböhmischen Magnaten Puta d. J. von Častolowitz. Nach dessen Tod 1434 verkaufte seine Witwe Anna von Kolditz 1440 die Besitzungen an Hynek Kruschina von Lichtenburg. Er gewährte Frankenstein 1441 zwei Wochenmärkte, konnte sich jedoch nicht bei den Münsterberger Ständen als Herzog durchsetzen. Sie wählten am 25. April 1443 den Troppauer Herzog Wilhelm (1410–1452) zu ihrem neuen Landesherrn, dessen Mutter eine Schwester des 1428 gefallenen Herzogs Johann war.
Zusammen mit dem Herzogtum Münsterberg fiel Frankenstein 1456 an den böhmischen König Georg von Podiebrad und nach dessen Tod an seinen Sohn Heinrich d. Ä., der sich zum katholischen Glauben bekannte. Dessen Sohn Karl I. war ab 1511 alleiniger Herrscher des Herzogtums. Er widmete sich besonders der wirtschaftlichen und baulichen Entwicklung von Frankenstein. Sein besonderer Ehrgeiz galt dem Wiederaufbau des Schlosses, in dem er ab 1530 residierte. Nach seinem Tod unterstützten seine vier Söhne die Ziele der Reformation. Wegen der ihnen vom Vater überlassenen Schulden konnten sie den Schlossbau nicht vollenden. Nach der Verpfändung des Herzogtums diente es als Sitz der königlichen Landeshauptleute.
Auch im Dreißigjährigen Krieges mussten Stadt und Bevölkerung Zerstörungen und Drangsalierungen erdulden. Zwei Jahre vor Kriegsende wurde das Schloss gesprengt.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Frankenstein 1742 an Preußen. Es stieg zur Kreisstadt auf und erhielt 1858 Eisenbahnanschluss. Im selben Jahr wurde die Stadt durch einen Brand zerstört. Mit dem nachfolgenden Wiederaufbau änderte sich durch die fortschreitende Industrialisierung der Charakter der Stadt.
Als Folge des Zweiten Weltkrieges fiel Frankenstein 1945 wie ganz Schlesien an Polen. Im selben Jahr wurde es in Ząbkowice Śląskie umbenannt. Die deutschen Bevölkerung wurde vertrieben.
Wie schon von 1946 bis 1975 wurde die Stadt 1999 erneut Sitz eines Landkreises.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Anna aus dem 14. Jahrhundert wurde mehrmals umgebaut und erweitert; 1893-1895 regotisiert. Die farbig gefassten Schnitzfiguren (Hl. Anna, Pietá, Madonna mit Kind) entstanden um das Jahr 1500. Epitaph für Herzog Karl I. von Münsterberg und seine Frau Anna.
- Der nordöstlich der Kirche stehende Schiefe Turm aus dem 15. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt.
- Die ehemalige Pfarrkirche St. Georg mit Hospital wurde 1319 von Erbvogt Ritter Johannes Secklin und Hermann von Reichenbach gestiftet. Sie gehörte ursprünglich dem Ritterorden vom Hl. Grab in Neisse und war ab 1538 städtische Kirche. Sie wurde mehrmals umgebaut. Die Wandmalereien an der südlichen Chorwand stammen aus dem 14. Jahrhundert.
- Das ehemalige Dominikanerkloster mit Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde 1428 zerstört und nach 1450 wieder aufgebaut. Während der Zeit der Reformation war es ab 1548 ungenutzt und wurde 1576 den Protestanten übergeben. Im Zuge der Gegenreformation wurde es 1629 den Dominikanern restituiert. Nach der Säkularisation 1810 diente die Klosterkirche ab 1815 wiederum als evangelische Kirche. Seit 1946 Franziskanerinnenkloster.
- Die Barmherzigen Brüder errichteten auf ihrem Areal:
- 1847-1850 aus der Stiftung des Erdmann Joseph Tschirsch ein Kloster sowie
- ein zweiflügeliges Hospital im klassizistischen Stil. Es wurde 1867 nach Plänen des Münchner Architekten Johann Marggraff erweitert. Weitere Veränderungen 1899-1902.
- 1867-1870 eine Kirche im Stil des Historismus, ebenfalls nach Plänen von Marggraff.
- Das neugotische Rathaus wurde 1862-1864 an der Stelle eines 1858 abgebrannten Renaissance-Baus aus dem 16. Jahrhundert nach Plänen des Architekten A. Langer errichtet.
- Die weitgehend noch erhaltene Stadtmauer aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurde im 16. Jahrhundert modernisiert. Dabei wurde das Schloss in den Bereich der Befestigung einbezogen, der Graben vertieft, die Wehrtürme errichtet und Schießscharten eingebaut. Die ehemals vier Stadttore wurden im Laufe der Jahrhunderte abgetragen.
[Bearbeiten] Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Ząbkowice Śląskie gehören folgende Ortschaften:
- Bobolice
- Braszowice (Baumgarten)
- Brodziszów
- Grochowiska
- Jaworek
- Kluczowa
- Koziniec
- Olbrachcice Wielkie (Groß Olbersdorf)
- Pawłowice
- Sadlno
- Sieroszów
- Stolec (Stolz)
- Strąkowa
- Sulisławice
- Szklary
- Tarnów (Tarnau)
- Zwrócona (Protzan)
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Červený Kostelec, Tschechien
- Wiesloch, Deutschland
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Benno Jacob, liberaler Rabbiner
[Bearbeiten] Literatur
- Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 95-99
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien, Deutscher Kunstverlag München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 1172-1176
- Walter Kuhn: Deutscher Städteatlas; Band: III; 3 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Stadtmappe Frankenstein. ISBN 3-89115-003-2; Dortmund-Altenbeken, 1984.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
- ↑ Jan Urban: Lichtenburkové, Praha 2003, ISBN 80-7106-579-X, S. 297
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