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Villgratner Berge – Wikipedia

Villgratner Berge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Villgratner Berge
Lage der Villgratner Berge innerhalb der Ostalpen

Lage der Villgratner Berge innerhalb der Ostalpen

Höchster Gipfel Weiße Spitze (2.962 m ü. A.)
Lage Osttirol, Trentino-Südtirol
Teil der Hohe Tauern
Einteilung nach AVE 38
Koordinaten 46° 52′ N, 12° 21′ OKoordinaten: 46° 52′ N, 12° 21′ O

Die Villgratner Berge (teilweise auch Defereggengebirge genannt) sind eine Untergruppe der Zentralalpen in den Ostalpen. Zusammen mit der Ankogelgruppe, der Goldberggruppe, der Glocknergruppe, der Schobergruppe, der Kreuzeckgruppe, der Granatspitzgruppe, der Venedigergruppe und der Rieserfernergruppe bilden die Villgratner Berge die Großgruppe der Hohen Tauern. Die Villgratner Berge befinden sich großteils in Österreich im Bundesland Tirol und zu einem kleineren Teil in Italien in der Region Trentino-Alto Adige.

Die Villgratner Berge befinden sich im Süden der Hohen Tauern. Lienz, die Bezirkshauptstadt von Osttirol, befindet sich an der Ostseite des Gebirges. Olang im Pustertal befindet sich an der Westseite. Namensgeber ist das Villgratental, das von Süden aus in die Gruppe hineinführt. Der höchste Gipfel ist die Weiße Spitze, 2.962 m ü. A.

Die Villgratner Berge sind in jeder Hinsicht eine stille Gebirgsgruppe. Spektakuläre Bergziele fehlen ebenso wie eine übermäßige Erschließung mit Seilbahnen und Straßen. Der Bergwanderer und Naturfreund hingegen findet in diesen Berge noch Stille und Naturerlebnis. Berühmt ist das Gebirge für eine Vielzahl von malerisch gelegenen Bergseen, seine vielfältige Pflanzenwelt und die noch relativ intakten Almmähder. Insbesondere das namensgebende Villgratental und das westlich benachbarte Gsieser Tal gelten im Winter als Skitourenparadies.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Namensproblematik

Die Bezeichnung „Villgratner Berge“ für die hier zu beschreibende Gebirgsgruppe ist in der AVE, der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen aus dem Jahr 1984 festgelegt worden. Dieser Begriff wird auch vom Bergverlag Rudolf Rother, dem Fachverlag mit dem umfangreichsten Literaturangebot über die Ostalpen, verwendet. In vielen Karten wird jedoch nach wie vor die Bezeichnung „Defereggengebirge“ oder „Gsieser Berge“ angewandt.

Das Defereggental befindet sich am Nordrand der Gebirgsgruppe. Nördlich des Defereggentals beginnt die Venedigergruppe. Das Villgratental hingegen befindet sich vollständig innerhalb der Villgratner Berge. Daher ist dieses Tal als Namensgeber zweifellos geeigneter als das Defereggental. In älteren Einteilungen der Ostalpen wurde die nördlich des Defereggentals gelegene Lasörlinggruppe noch zum Defereggengebirge gerechnet. Früher wäre also das Defereggental durchaus als Namensgeber geeignet gewesen. Die Lasörlinggruppe gehört jedoch nach der AVE eindeutig zur Venedigergruppe.

Im Rahmen der Annexion Südtirols wurde nach dem 1. Weltkrieg der Westteil der Villgratner Berge politisch ein Teil Italiens und offiziell in Monti di Casies umbenannt. Dabei handelt es sich aber um keinen gewachsenen Flurnamen, sondern um eine Übersetzung von Ettore Tolomei. Deutschsprachige Südtiroler verwenden häufig die Bezeichnung Gsieser Berge.

Historisch und formal korrekt ist also die Bezeichnung Villgratner Berge für den gesamten Gebirgszug zwischen Hochstein und Staller Sattel. Auf Landkarten findet sich heute aber ebenso der Name Defereggengebirge für den zu Österreich gehörenden Ostteil wie der Name Gsieser Berge / Monti di Casies für den zu Italien gehörenden Westteil.

[Bearbeiten] Gipfel

Kein Gipfel der Villgratner Berge erreicht die 3000m-Marke, allerdings sind 19 Gipfel höher als 2.800 m ü. A.. Es sind dies:

  • Weiße Spitze, 2.963 m ü. A.
  • Rote Spitze, 2.956 m ü. A.
  • Hochgrabe, 2.951 m ü. A.
  • Großes Degenhorn, 2.946 m ü. A.
  • Gölbner, 2.943 m ü. A.
  • Gumriaul, 2.918 m ü. A.
  • Hohe Storfen, 2.895 m ü. A.
  • Regenstein, 2.891 m ü. A.
  • Hochleitenspitze, 2.877 m ü. A.
  • Kleines Degenhorn, 2.849 m ü. A.
  • Wagensam Spitz, 2.849 m ü. A.
  • Karlskopf, 2.836 m ü. A.
  • Wildegg, 2.830 m ü. A.
  • Rote Wand, 2.818 m ü. A.
  • Rappler, 2.812 m ü. A.
  • Großer Leppleskofel, 2.811 m ü. A.
  • Bockstein, 2.805 m ü. A.
  • Kugelwand, 2.803 m ü. A.
  • Großes Arnhorn, 2.800 m ü. A.

[Bearbeiten] Täler

Von Süden führen vier größere Täler in die Villgratner Berge: Das unbesiedelte Wilfernertal, welches beim Ortsteil Thal der Gemeinde Assling mündet, das ebenfalls unbesiedelte Kristein, das Villgratental mit den Gemeinden Außer- und Innervillgraten sowie das bereits zu Südtirol gehörige Gsieser Tal mit den Ortschaften Pichl, St. Magdalena und St. Martin. Begrenzt werden die Villgratner Berge im Norden vom Defereggental, im Osten vom Iseltal, im Südosten vom Lienzer Talboden, im Süden vom Pustertal und im Westen vom Antholzertal. Die Grenze zur Rieserfernergruppe bildet der Staller Sattel.

[Bearbeiten] Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Villgratner Berge grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

[Bearbeiten] Hütten

In den Villgratner Bergen gibt es eine Hütte des Alpenvereins sowie mehrere private Hütten und Jausenstationen:

  • Hochsteinhütte (ÖAV Sektion Lienz): Höhe: 2.032 m ü. A., bewirtschaftet von Anfang Mai bis Ende Oktober und von Dezember bis Mitte März, 4 Betten, 8 Matratzenlager, Talort: Lienz, Gehzeit vom Ende der Mautstraße: 10 Minuten
  • Gölbnerblickhütte (privat): Höhe: 1.824 m ü. A., bewirtschaftet von Anfang Juni bis Ende September, 4 Betten, Talort: Anras, Gehzeit vom Parkplatz im Kristeinertal: 20 Minuten
  • Volkzeinerhütte (privat, früher als Sillianer Hütte ÖAV Sektion Sillian): Höhe: 1.886 m ü. A., bewirtschaftet von ca. Pfingsten bis Mitte Oktober, 30 Betten, 10 Matratzenlager, Talort: Außervillgraten, Gehzeit vom Parkplatz im Winkeltal: 5 Minuten
  • Unterstalleralm (privat): Höhe: 1.664 m ü. A., bewirtschaftet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, nur Jausenstation Zimmer kann man in den umliegenden Almhütten mieten, Talort: Innervillgraten, direkt am Parkplatz im Arntal
  • Jausenstation Kalkstein (privat): Höhe: 1.641 m ü. A., bewirtschaftet in der Sommer- und Wintersaison, Übernachtungsmöglichkeiten im Ghf. Bad Kalkstein resp. im Haus Bethanien des Kalasantinerordens, Talort: Kalkstein, direkt am Parkplatz.
  • Thurntalerrast (privat): Höhe: 1.978 m ü. A., bewirtschaftet von Mitte Dezember bis Ostern und von Mitte Juni bis Mitte Oktober, 5 Ferienwohnungen, Talort: Außervillgraten, direkt anfahrbar über die Fraktion Unterwalden
  • Bonner Hütte (privat, früher DAV Sektion Bonn): Höhe: 2.340 m ü. A., bewirtschaftet von Ende Mai bis Ende Oktober, 8 Betten 7 Lager, Talort: Toblach, Gehzeit von Kandellen ca. 2-3 Stunden

[Bearbeiten] Weblinks

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