United Nations Conference on Trade and Development
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Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (kurz Welthandels- und Entwicklungskonferenz; UNCTAD, von englisch: United Nations Conference on Trade and Development, französisch: Conférence des Nations unies sur le commerce et le développement, CNUCED) hat ihren Sitz in Genf und ist ein ständiges Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN).
Ihr Ziel ist die Förderung des Handels zwischen Ländern mit einem unterschiedlichen Entwicklungsstand (hauptsächlich Industrieländer und Entwicklungsländer). Außerdem soll durch die UNCTAD die Verständigung zwischen Süd und Nord (geographisch gesehen Süd- und Nordhalbkugel) verbessert und eine neue Weltwirtschaftsordnung erarbeitet werden. Zum Stab der UNCTAD gehören 400 Mitarbeiter, der Vorsitzende ist zur Zeit (Juni 2007) Supachai Panitchpakdi (Thailand).
Zur UNCTAD gehören heute 192 Industrie-, und vor allem Entwicklungsländer, deren Vertreter sich alle vier Jahre zu einer Konferenz zusammenfinden. Aktivitäten der UNCTAD werden aber von einem halbjährig tagenden Handels- und Entwicklungsrat koordiniert. Dieser Rat ist gegliedert in verschiedene Ausschüsse, welche sich dem Arbeitsprogramm entsprechend etwa mit der Armutsbekämpfung, dem internationalen Warenverkehr und der Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsländern befassen. Ein Sonderausschuss überwacht eine „spezielle Abteilung“, welche es den Entwicklungsländern ermöglicht, einen Teil ihrer Warenexporte mit geringerer Zollgebühr in höher entwickelte Länder (v. a. Industrieländer) zu liefern.
Außerdem gibt es derzeit verschiedene Expertengruppen, die sich mit Investitions-, Finanz- und Privatisierungsfragen sowie mit dem Technologietransfer befassen.
[Bearbeiten] Geschichte der UNCTAD
Die meisten der (heutigen) Entwicklungsländer waren früher von zumeist europäischen Kolonialmächten besetzt. Diese legten keinen großen Wert auf eine gute Bildung der Bevölkerung ihrer Kolonien. Bodenschätze und Rohstoffe wurden ins Mutterland exportiert, wo eine Veredelung zu höher entwickelten Waren erfolgte - und wo der Gewinn verblieb. Dadurch ist der heutige Rückstand gegenüber den Industrieländern zumindest teilweise zu erklären. Nachdem die Dekolonialisierung durch die heutigen Industrieländer erfolgte und mit der Zeit die meisten ehemaligen Kolonien und jetzigen unabhängigen Länder in die Vereinten Nationen aufgenommen wurden, übertrafen die Entwicklungsländer schon bald die Zahl der Industrieländer in der UN.
Es kam zu Beschwerden von den Entwicklungsländern, sie seien gegenüber den Industrieländern benachteiligt und es herrsche eine ungerechte Weltwirtschaftsordnung (WWO). Die Vertreter von 77 Nationen setzten sich Anfang der sechziger Jahre zusammen, um die Probleme der internationalen Märkte und des Handels zu diskutieren. Diese Diskussion dauerte drei Monate und aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse, beschloss die UN-Generalversammlung, dies zu einer ständigen Einrichtung werden zu lassen. Es entstand am 30. Dezember 1964 die UNCTAD in Genf.
Bis heute fanden 11 Konferenzen der UNCTAD statt:
- Konferenz in Genf am 30. Dezember 1964
- Konferenz in Delhi 1968
- Konferenz in Santiago de Chile 1972
- Konferenz in Nairobi 1976
- Konferenz in Manila 1979
- Konferenz in Belgrad 1983
- Konferenz in Genf 1987
- Konferenz in Cartagena (Kolumbien) 1992
- Konferenz in Midrand (Südafrika) 1996
- Konferenz in Bangkok 2000
- Konferenz in São Paulo 2004
- Konferenz in Ghana 2008
Ziele: Impulse für die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu geben
- Förderung des Außenhandels
- Erweiterung der verarbeitenden Industrie
- besserer Marktzugang
- Erfüllung der Entwicklungshilfe-Pläne (0,7 % des BIP für Entwicklungshilfe von den IL)
- Neue Weltwirtschaftsordnung (NWWO)
- Erklärung der UN-Vollversammlung 1974