Torgelow
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Uecker-Randow | |
Amt: | Torgelow-Ferdinandshof | |
Höhe: | 10 m ü. NN | |
Fläche: | 49,46 km² | |
Einwohner: | 10.032 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 17358 | |
Vorwahl: | 03976 | |
Kfz-Kennzeichen: | UER | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 62 058 | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Bahnhofsstr. 2 17358 Torgelow |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Ralf Gottschalk | |
Lage der Stadt Torgelow im Landkreis Uecker-Randow | ||
Torgelow ist eine Stadt im Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des am 1. Januar 2005 gebildeten Amtes Torgelow-Ferdinandshof, dem weitere sieben Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Stadt liegt an der unteren Uecker im Gebiet der Ueckermünder Heide zwischen den Städten Pasewalk und Ueckermünde.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Torgelow gehören die Ortsteile Drögeheide und Spechtberg.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Liepgarten, Torgelow-Holländerei, Eggesin, Viereck, Hammer a. d. Uecker, Heinrichsruh und Ferdinandshof.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ortsname Torgelows stammt vom altpolabischen turŭ für Auerochse bzw. Turreghlaue für Stierkopf ab. Im Jahr 1350 war der Ort als Turgheloue benannt. [1][2] Eine Burg und Landschaft wurde schon im Jahr 1270 „in mercia turglowe“ erwähnt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Torgelow am 14. April 1281, als der Brandenburgische Markgraf Otto IV. auf Schloss Torgelow eine Urkunde signierte.
Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert war die Vogtei bzw. das Amt Torgelow die nördlichste Grenzfeste des Kurfürstentumes Brandenburg, bis es 1493 dem Herzogtum Pommern zugeschlagen wurde. In dieser Zeit regierten zwei Adelsgeschlechter in Torgelow: Zacharias Hase zu Kufstein (Brandenburg) wurde Ende des 15. Jahrhundert als Raubritter des Landes verwiesen und das Geschlecht Bernd von Muckerwitz (Pommern) starb am Ende des 16. Jahrhundert aus. Der Ritterbesitz wurde danach fürstliche Domäne des Herzogtums Pommern-Wolgast.
Die Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg vollkommen zerstört. Königin Christine von Schweden beschloss nach dem Frieden von Münster und Osnabrück den Ort mit Finnen und Livländern zu besiedeln. Am Ende des Nordischen Krieges, 1720, gehörte Vorpommern und damit auch Torgelow zu Preußen.
Bekannt wurde Torgelow, als man Anfang des 18. Jahrhunderts Raseneisenerz fand. Dies war am 25. Dezember 1753 die Grundlage der Kabinettsorder von Friedrich II. (Preußen) für den Bau des „Königlich-Preußischen Eisenhüttenwerkes bey Torgelow“. Torgelow entwickelte sich nun zur Industriestadt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die wenigen jüdischen Bürger der Stadt (neun an der Zahl) verfolgt, in die Emigration gedrängt und vernichtet. W. Wilhelmus berichtet, dass die Synagoge der ehemaligen Jüdischen Gemeinde niedergebrannt wurde. Es entstanden 14 Gießereien und im Dritten Reich unter anderem die Luftmunitionsanstalt (Muna) und Sprengchemie. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 3500 Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in diesen Firmen unter grausamen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Etliche wurden Opfer der Zwangsarbeit oder wurden ermordet.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gießereien auf dem Gelände der ehemaligen Hallerwerke zur GUß zusammengefasst, einer der größten Betriebe in der Region bis zur Wende 1989. Es wurden Teile für die Werften in Rostock gebaut und Motorengehäuse gegossen. Torgelow erhielt am 4. Mai 1945 vom sowjetischen Stadtkommandanten Stadtrecht.
Heute kennen die meisten Torgelow auch durch seine in der Umgebung liegenden Kasernen und den östlich von Torgelow liegenden Truppenübungsplätzen "Jägerbrück".
Seit 1991 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert. Für seine vorbildliche stadtplanerische Zusammenarbeit mit den Städten Ueckermünde und Eggesin wurde Torgelow 2002 in einem Bundeswettbewerb vom Bund ausgezeichnet.
2006 feierte Torgelow sein 725-jähriges und die Eisengießerei ihr 250-jähriges Jubiläum.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Die Eisengießerei Torgelow GmbH ist als ein metallverarbeitendes Unternehmen mit 600 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Torgelow.
[Bearbeiten] Verkehr
Torgelow ist seit 1884 an die Bahnstrecke Jatznick–Ueckermünde angebunden. Entlang dieser verkehrt eine Linie der Ostseeland-Verkehrs GmbH zur Hafenstadt sowie über Pasewalk weiter nach Neubrandenburg.
Durch die Stadt führt der Radfernweg Berlin-Usedom.
[Bearbeiten] Sport
In Torgelow sind mehrere Sportvereine ansässig. Die Fußballmannschaft des Torgelower SV Greif spielt in der Oberliga NOFV-Nord. Als Stadion dient die Gießerei-Arena. Eine Mannschaft des SAV Torgelow spielt in der 2.Schachbundesliga der Frauen. Es gibt zwei Handballvereine, den Torgelower SV "Greif" und den HSV Greif Torgelow 07 e.V.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Herz-Jesu-Kirche: am 16. Mai 1932 wurde die von Carl Kühn im Stil des Expressionismus entworfene Kirche geweiht. Der gedrungene Turm über dem Altarraum übernimmt in der Außenansicht dessen halbrunde Rückwand. Über dem aus Klinkern gemauerten Altar befindet sich eine 1938 von Hubert Schöllgen in Sgraffito-Technik geschaffene Kreuzigungsgruppe.
- Ukranenland: Auf den slawischen Ursprung der Besiedlung der Ueckerniederung will das Freilichtmuseum Ukranenland hinweisen, welches sich am Rand der Stadt befindet.
- Ruine der „Hasenburg“: In der Innenstadt (Friedrichstraße) stehen am Fluss Uecker neben einer Villa die Überreste des Schlosses Torgelow, ehemaliger Sitz der Adelsgeschlechter Hase zu Kufstein und von Muckerwitz.
- Castrum Turglowe: Neben der Villa befindliches Freilichtmuseum in dem das Leben des 13. Jahrhunderts nachempfunden werden kann.
- Auf dem Hüttenwerkplatz befindet sich ein sehenswerter alter Glockenstuhl.
- Am Ueckerwehr gibt es einen Wasserwanderrastplatz.
- Am Hüttenwerkplatz gibt es seit 1972 einen Gedenkstätte der namentlich genannten antifaschistischen Widerstandskämpfer Torgelows
- In der Bahnhofstraße wurde 1969 ein Denkmal für die Opfer des Faschismus errichtet, zu dem 1977 eine Plastik "Figurengruppe" des Bildhauers Ludwig Engelhardt hinzu kam. Die Stele wurde 1992 abgerissen, die Plastik kam auf den Gemeindefriedhof.
- Eine Kriegsgräberanlage zur Ehrung aller Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft entstand 1994. Integriert darin wurden 22 Gräber von Soldaten der Roten Armee, der VdN-Ehrenfriedhof von 1974, Gräber von Opfern der Zwangsarbeit sowie von Wehrmachtsangehörigen
- Gedenkstein aus dem Jahre 1968 an der Diesterweg-Schule für die christlichen Antifaschisten, die Geschwister Scholl, die 1943 in München ermordet wurden. Der Stein wurde 1991 umgestoßen, die Gedenktafel zerbrach und lag noch 1999 unbeachtet in einem Gebüsch
- Gedenktafel aus dem Jahre 1970 am "Deutschen Haus" (zu DDR-Zeiten "Haus der Schaffenden") zur Erinnerung an eine Großkundgebung der Einwohner gegen die Machtübernahme der Nazis am 30. Januar 1933. Nach 1990 wurde die Tafel abgenommen und der Heimatstube übergeben.
- Gedenktafel aus dem Jahre 1991 in der Königsstraße am Max Matern, der 1935 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Kamień Pomorski (Cammin), Polen
- Espelkamp, Nordrhein-Westfalen
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 146
- ↑ Ernst Eichler: Städtenamenbuch der DDR, Leipzig 1988, S. 276
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